Veränderungen bei Radio L

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berlinreporter

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Falls sich jemand für Radio L in Liechtenstein interessiert: Da tut sich was:
Neues Rundfunkgesetz

Vaduz, 22. August (pafl) - Die Regierung hat am Donnerstag, 21.
August, einen Bericht und Antrag zuhanden des Landtages über die
Schaffung eines neuen Rundfunkgesetzes verabschiedet. Des Weiteren
wird dem Landtag der Antrag unterbreitet, die Aktiven von Radio L zu
übernehmen und einen öffentlich-rechtlichen Landessender unter dem
Namen "Radio Liechtenstein" zu etablieren.

Liechtenstein verfügt derzeit im Bereich des Rundfunks lediglich
über das so genannte Radio- und Fernsehgesetz, welches die
Rahmenbedingungen für die Verbreitung von Rundfunkprogrammen
aufstellt. Um einen öffentlich-rechtlichen Radiosender für
Liechtenstein zu schaffen, hat die Regierung ein spezifisches Gesetz
ausgearbeitet.

Rundfunkgesetz ausgearbeitet
Zur langfristigen Etablierung eines liechtensteinischen
Landessenders hat die Regierung einen entsprechenden Gesetzesentwurf
erarbeitet, welcher im September im Landtag zur Diskussion gestellt
wird. Ziel dieses Gesetzes ist, die Rahmenbedingungen zur Schaffung
eines öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders zu schaffen. Die
Regierung erachtet es als staatliche Pflicht, die Grundversorgung
der Bevölkerung im Informationsbereich langfristig sicherzustellen
und eine schnelle Information und Kommunikation in potenziellen
Katastrophenfällen oder Krisensituationen zu gewährleisten. Des
Weiteren kann mit einem öffentlich-rechtlichen Rundfunkprogramm
erreicht werden, dass die Eigenstaatlichkeit und die Identität
Liechtensteins weiter gefördert wird. Ein zentrales Element des
Gesetzesvorschlages ist zudem, dass die Meinungsvielfalt und die
Unparteilichkeit durch ein öffentlich-rechtliches Radio
gewährleistet ist.

De-facto-Landessender soll de-jure-Landessender werden
Am 15. August 1995 nahm mit Radio L der erste liechtensteinische
Radiosender seinen Betrieb auf. In den vergangenen acht Jahren
konnte sich die Radiostation in der Bevölkerung etablieren und
geniesst eine hohe Akzeptanz bei den Hörerinnen und Hörern in
Liechtenstein und der Region. Seit dem Jahr 2000 verfügt Radio L
über den de-facto-Status eines Landessenders, welcher wichtige
Aufgaben im Bereich der Informationsverbreitung für das Land
Liechtenstein wahrnimmt.

Aufgrund der Kleinheit des Werbemarktes in Liechtenstein war es
für Radio L nur schwer möglich, mit den verfügbaren
Finanzierungsquellen den Sendebetrieb in gewünschter Qualität
aufrecht zu erhalten. Radio L war in der Vergangenheit auch auf die
finanzielle Unterstützung Privater angewiesen, um den Sendebetrieb
aufrecht erhalten zu können.

Privatinvestor zieht sich zurück
Im Verlaufe des Sommers stellte sich heraus, dass der bisherige
Privatinvestor von Radio L sich dazu entschlossen hat, sein über den
Zeitraum von acht Jahren andauerndes Engagement einzustellen. Radio
L war somit vor die schwierige Aufgabe gestellt, nach neuen Lösungen
für die Erhaltung und den weiteren Betrieb des Landessenders zu
suchen. In mehreren Gesprächen mit der Regierung stellte sich
heraus, dass eine Weiterführung von Radio L im Sinne eines
öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders sinnvoll ist, um einerseits
die Informationskontinuität zu erhalten und den Service public sowie
die Grundversorgung im Bereich dieses elektronischen Mediums zu
sichern.

Aus Radio L soll Radio Liechtenstein werden
Radio L wird durch die bisherige Trägerschaft und in gewohnter
Form bis Ende 2003 weiter betrieben. Der Bericht und Antrag, welcher
am Donnerstag durch die Regierung verabschiedet wurde, schlägt dem
Landtag vor, ab dem 1. Januar 2004 einen öffentlich-rechtlichen
Rundfunksender mit einem Radioprogramm unter dem Namen "Radio
Liechtenstein" zu starten. Aus diesem Grund sollen die Aktiven der
Radio-TV AG zu einem Preis von 3,1 Mio. Franken vom Land übernommen
werden.

Ein Radio für maximal 1.5 Mio. Franken
Die Regierung schlägt dem Landtag in seiner Eigenschaft als
Träger der Finanzhoheit weiter vor, einen jährlichen Verlustbeitrag
von maximal 1.5 Mio. Franken zu tragen, um den Hörerinnen und Hörern
einen attraktiven und dennoch finanziell schlanken Sender bieten zu
können. Im Vergleich zu den dem Privatradio "Radio L" ausbezahlten
Beiträgen von 925'000 Franken (Medienförderung und
Leistungsvereinbarung: Stand Jahr 2002) bedeutet das einen
Mehraufwand von 575'000 Franken.
 
Blöde Frage, aber weiß jemand:
1. Wie viele Einwohner hat Lichtenstein und wie groß ist das Land?
2. Welche Sender empfängt man denn noch außer den eigenen Mini-Lichtensteiner?
 
Hallo, Jürgen,

Zitat von der Website des Fürstentums ( www.liechtenstein.li ): "Die Wohnbevölkerung beträgt 33.525 Einwohner, davon sind rund 34,3% Ausländer, hauptsächlich Schweizer, Österreicher und Deutsche. Liechtenstein ist der viertkleinste Staat Europas."

Wieviele Sender man dort hören kann, weiß ich nicht, aber alle grenznahen Sender aus der Schweiz, aus Österreich und aus Deutschland werden dort wahrscheinlich gehört.
 
Hi!
Also was ich weiss, kann man neben Radio L auch Ö3, Antenne Vlbg, DRS 3, Radio Ri, Radio Vlbg, und noch ein paar weitere Schweizer Sender empfangen. Aber die o.a. kriegt man auf jeden Fall rein. War leider auch noch nicht so oft in Liechtenstein, um alle aufzählen zu können... :eek:
Lg an die Szene
HomerJ.
 
Jetzt ist es amtlich, schreibt das St.Galler Tagblatt:
Stillschweigende Zustimmung
Kein Referendum gegen den Finanzbeschluss für Radio Liechtenstein

VADUZ. Aus dem Privatsender Radio L wird ab 1. Januar 2004 das öffentlich-rechtliche Radio Liechtenstein. Die Referendumsfrist gegen die Übernahme durch den Staat für zehn Millionen Franken ist nicht genutzt worden.

Günther Meier

Geschlossen hatte die Fraktion der Vaterländischen Union (VU) im Oktober gegen die Überführung des Privatsenders Radio L in eine öffentlich-rechtliche Anstalt gestimmt und die Kosten der Übernahme plus einen staatlichen Zuschuss bis 2006 als zu hoch bezeichnet. Nach diesem geschlossenen Nein der VU zur «Verstaatlichung des konkursreifen Privatunternehmens» wäre in der Bevölkerung die Überraschung nicht gross gewesen, wenn die VU das Referendum gegen die Totalkosten von 10,5 Millionen Franken ergriffen hätte. Die Vierwochen-Frist wurde aber nicht genutzt.
Auf Abenteuer verzichtet

Im Gegensatz zur geschlossenen Nein-Haltung der Parlamentsfraktion habe sich an der Parteibasis kein eindeutiges Votum gegen das «Staatsradio» ergeben, führte VU-Generalsekretär Peter Kranz aus. Dass von keiner Seite das Referendum ergriffen wurde, kann von der Regierung als Fingerzeig gedeutet werden, dass sie mit ihrer Hauruck-Aktion zur Rettung des Privatsenders die stumme Zustimmung der schweigenden Mehrheit erhalten hat. Ohne Wirkung blieb offensichtlich in der Öffentlichkeit der Vorwurf der VU, die Regierungspartei habe die «Verstaatlichung des konkursreifen Privatunternehmens» durchgeboxt und das «hochdefizitäre Radio L» zu einem aus betriebswirtschaftlicher Sicht überhöhten Preis übernommen.
Gesendet wird bis Ende Jahr

Die VU hätte der Sanierung des bestehenden Radios sowie der Weiterführung auf privater Basis mit einer vom Staat abgegoltenen Leistungsvereinbarung den Vorzug gegeben. Mit dem nun wirksamen Finanzbeschluss des Parlaments kann der Radiobetrieb bis Ende Jahr finanziert und die Aufbauarbeit mit verkleinertem Budget vorangetrieben werden. Im kommenden Jahr stellt der Staat dem öffentlich-rechtlichen Radiosender einen Zuschuss von 1,5 Millionen Franken zur Verfügung, der 2005 auf 1,4 Millionen und 2006 auf 1,3 Millionen reduziert wird. Die Regierung, die nach dem plötzlichen Rückzug des Privatinvestors im Sommer zur Erhaltung des Radiosenders in die Bresche sprang, baut auf einen «schlanken Sender», der mit weniger Finanzmitteln als bisher auskomme und trotzdem ein attraktives Programm anbiete. Wie Regierungschef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck mehrfach ausführte, erachtet die Regierung die Weiterführung des privaten Senders in Form einer öffentlich-rechtlichen Anstalt als einzige Chance, um die Informationskontinuität zu erhalten und den Service public sowie die Grundversorgung Liechtensteins durch einen Radiosender zu sichern. Mit dem Ablauf der Referendumsfrist sind noch nicht alle Fussangeln beseitigt. Eine der Unsicherheiten besteht in der «Konsolidierung des Sendernetzes», was im Klartext bedeutet, dass Radio Liechtenstein sich zum besseren Empfang in eigenen Land und in der Region um Abstrahlung von weiteren schweizerischen Standorten aus bemüht. Gegen diese Konkurrenzierung haben Radio Ri und Radio Grischa Beschwerde beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) eingereicht.
 
AW: Veränderungen bei Radio L

Frage: Wie klang Radio L und wie klingt jetzt Radio Liechtenstein? Wie könnte man das Programm beschreiben?

Ist Liechtenstein evtl. interessant für andere Sender, die von dort aus nach Ö und CH strahlen? Oder ist das aufgrund geografischer Gegebenheiten kaum sinnvoll?
Gibt es auch einen Liechtensteiner Fernsehsender?
 
AW: Veränderungen bei Radio L

Danke! Zum Livetsream: Weiß nicht, ob mein PC spinnt, aber alle 50 Sekunden muss ich den neu laden. Für das Zuhören sehr nervig. Und zum Problem, ob das Programm anders klingt als voriges Jahr kann ich dadurch natürlich nix sagen...
 
AW: Veränderungen bei Radio L

Im Programm hat sich nichts verändert, man hat aber jetzt AFAIK einen neuen Intendanten, einen Einheimischen.
 
AW: Veränderungen bei Radio L

ist doch toll...ein schönes land...viel hübscher als Deutschland. Bekommt man richtig lust drauf.
 
AW: Veränderungen bei Radio L

Die Ausschreibung ist mittlerweile schon beendet.

Meldung vom 22.03.05:
Vaduz. SDA. Der Verwaltungsrat des Liechtensteinischen Rundfunks (LRF) trennt sich von seinem Intendanten Mario Aldrovandi. Wie das Radio am Dienstag mitteilte, wurde das Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Der Entscheid, die Zusammenarbeit zu beenden, sei einhellig getroffen worden, heisst es in der Mitteilung. Als Begründung werden «grundsätzliche Auffassungsunterschiede in Bezug auf den Vollzug von Beschlüssen des Verwaltungsrates» genannt. Die Stelle des Intendanten soll so rasch als möglich wieder besetzt werden. Interimistisch werden die Geschäfte des Senders von Aldrovadis Stellvertreterin, Petra Matt, geführt.
 
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