Auch ich möchte den Begriff "State of the art" nicht so stehenlassen. O-Ton-Nachrichten sind O-Ton-Nachrichten. Nicht mehr oder weniger und selbige haben auch nichts mit "Radio made in 2018" zu tun. Nur, weil die Pest (um es überspitzt und höchst subjektiv) zu sagen, um sich greift, sind Sprechernachrichten nach wie vor nicht "out". Und das gilt auch noch, wenn irgendwann nur noch der Deutschlandfunk übrigbleibt. Es gibt gute Gründe für Sprechernachrichten, die z. T. ja auch schon genannt wurden. Bessere Verständlichkeit (erst Recht, wenn sie von professionellen Sprecher gelesen werden), weniger Hektik, klarere Struktur...
... und garantiert nicht weniger Informationsgehalt. Woher, wenn nicht von Korrspondenten, sollen die Informationen denn kommen? Es geht am Ende um die Präsentation dieser Informationen und bei dieser möchte ich nicht die schlechte Sprachqualität des Korrespondenten, der gerade irgendwo mit seinem mobilen Aufnahmegerät im Kriegsgebiet steht, haben. Es gibt einfach keine Notwendigkeit dazu, außer sich damit "aufzugeilen", weil man ihn als eigenen "XY-Korrespondenten" (der dann aber gerne mal gar nicht vom eigenen Haus ist) verkaufen kann. O-Töne und Korrespondentenberichte kann und soll es bitte zuhauf außerhalb der Nachrichten geben - Sendeplätze dafür gibt es mehr als genug.
Ich finde mich damit ab, wenn jüngere Programme ihre Nachrichten anderes präsentieren. Aber was man sich als WDR 3- oder WDR 5-Hörer mittlerweile antun muss, ist eine Farce.