Vereinheitlichung der ARD-Nachtprogramme

Dazu eine Schilderung aus dem WDR 5-Thread:
Ich habe mir heute morgen die Stunde Infonacht am Samstag angehört, die es eigentlich gar nicht gibt. Oder besser gesagt nur auf WDR 5 gibt.

Kurz vor 6 Uhr verabschiedete sich der Moderator mit den Worten "Das war die ARD-Infonacht". Die Nachrichten um 6 Uhr waren wohl vom NDR, jedenfalls waren es andere als auf WDR 2 und der Sprecher kam mir auch nicht bekannt vor, vom WDR war er nicht. Und nach den Nachrichten ging es "Mit dem Verkehr für den Norden und Westen" und neuem Moderator weiter. WDR 5 übernimmt samstags zwischen 6 und 7 Uhr also das reguläre Frühprogramm von NDR Info.
 
Gerald Lerch...ich höre ihn sehr gerne. Früher machte er oft Beiträge und Sendungen aus dem Studio Chemnitz fürs MDR Sachsenradio.Er ist sächsisches Radiourgestein, wenn man das so sagen darf.
 
wenn bei R.SH jemand einen norddeutschen Slang hat, ist das sehr sympathisch. Wenn ein Reporter beim
BR bayerisch redet ist das schön. Wenn Ulla Müller bei Bayern 1 das R rollt, völlig okay. Wenn ein Moderator beim mdr leicht sächselt, okay. ABER hier geht es um die deutschlandweite Hitnacht und da finde ich den Slang dieses Moderators unerträglich.
Müssten dann nicht auch Claus-Erich Boetzkes und Kirsten Gerhard aus der Tagesschau verbannt werden? Und Sandra Maischberger zum BR wechseln? Bei denen hört man auch eine deutliche regionale Sprachfärbung raus. Ich finde das aber nicht problematisch, da sie, wie auch Gerald Lerch, sehr deutlich und verständlich sprechen.
 
In Nürnberg z. B. sind die Ansagen in den öffentlichen Verkehrsmitteln von einer Fränkin eingelesen worden, so wie sich des ghörd.

Und dennoch sind die Ansagen auch für einen Ausländer, der der deutschen Sprache nicht mächtig ist, sehr gut verständlich.

So ging es mir selbst in der U-Bahn in Oslo, deren Ansagen im Osloer Dialekt eingespielt wurden. Zur Erklärung, ein sog. Hochnorwegisch gibt es nicht.
 
Nicht auszudenken das Drama in den 80/90er Jahren als Moik,Felix,Carrell,Schenk,de Mol,Reiber große deutschlandweite Abendsendungen machten.....

Ich finde sprachliche Färbung nicht unangenehm, ganz im Gegenteil.....schlimmer finde ich wenn jemand gestelzt "Hochdeutsch" versucht...und es dann etwas sehr "putzig" klingt.

Selbst beim Sachsenradio haben wir unsere sehr angenehmen "Brandenburger" F.M.Bauer oder Teschners,Maik.....ich hör das so gerne das leicht geschwungene Brandenburgisch aus Dresden...oder aus Erfurt, Frank Huber, der sich wirklich sehr große Mühe gibt :) oder unseren Musikexperten Werner Lengenfelder, dem man sein "rrrrrr" immer gerne abnimmt.

Das alles bereichert doch...wir sind doch EIN Land aus unterschiedlichen Regionen, und da darf es auch gerne mal anders klingen als gewohnt.

Wenn ich mal eine Produktion aus Hamburg oder Stuttgart höre, weiß ich auch.....ok das sind keine Thüringer,Westfalen oder Pommern....Sprache ist ja auch immer Heimat, Muttersprache,Slang so wie man ihn einst
Oder beim BR Gerd Rubenbauer, Waldemar Hartmann.....in den Nachrichten Michael Schneider oder Werner Baader...ein Genuss fast den bayrischen Einschlag zu hören....oder bei Wilhelm Wieben das norddeutsche.

Wenn man dies nicht möchte: Dann bitte den Sprachautomaten ranlassen a la " BR Verkehr auf DAB+" !
 
Natürlich, aber jeder hat eben so seine Favoriten.

mag ich zum Beispiel sehr gerne hören.
Und auch (kur)pfälzische Färbungen gefallen mir sehr. In den 90ern waren in den Mannheimer Straßenbahnen Ansagen mit deutlichem Akzent zu hören. Die hatten echt was. 🙂
Das hat eine Kollegin, die heute noch im Unternehmen ist, in ihrer Küche mit einem einfachen Radio/Kassettenrekorder für alle Linien der damaligen MVG aufgesprochen.
 
Also dann fassen wir mal zusammen:

Wer Dialekteinfärbungen in Radiomoderationen (auch in bundesweit ausgestrahlten Sendungen) als störend empfindet, ist schlicht und ergreifend weltfremd. So jemand ist wirklich bei BR-Verkehr am besten aufgehoben.
 
@hr1-hoerer:
Die aktuelle Computerstimme in den RNV-Fahrzeugen betont die Haltestellen alle so komisch. "Ludwigstraße" wird ausgesprochen als wäre das ein Personenname, nämlich "Ludwig Straße".
Und ganz speziell ist es ja bei der "Abendakademie". Wer da ganz unbedarft ist wird ziemliche Schwierigkeit haben den zu verstehen. 😄
 
Also dann fassen wir mal zusammen:

Wer Dialekteinfärbungen in Radiomoderationen (auch in bundesweit ausgestrahlten Sendungen) als störend empfindet, ist schlicht und ergreifend weltfremd. So jemand ist wirklich bei BR-Verkehr am besten aufgehoben.

Du hast es ja immer noch nicht verstanden! Es ging den Kritikern (und mir) darum, dass es bei DEUTSCHLANDWEITEN (!!) Sendungen dialektfrei zugehen sollte. Beim örtlichen Nahverkehr, beim regionalen Radiosender oder bei bundeslandweiter Ausstrahlung ist mir das Wurscht. Beim Deutschlandfunk redet auch niemand rheinländisch, nur weil das Studio in der Nähe ist.

Deshalb bleibe ich dabei: wenn der mdr weiterhin so hörbare Sachsen ans Mikro lässt, wage ich zu bezweifeln, dass das in Schleswig-Holstein, Hamburg oder Baden-Württemberg gut ankommt!
 
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Gerald Lerch...ich höre ihn sehr gerne. Früher machte er oft Beiträge und Sendungen aus dem Studio Chemnitz fürs MDR Sachsenradio.Er ist sächsisches Radiourgestein, wenn man das so sagen darf.
Hat jemand die Bild am Sonntag (war es doch, oder?) von 1993 (?) zur Hand, in der die Nachtmoderatoren der Radioprogramme in Ostdeutschland vorgestellt wurden? Jenny Mansch (Fritz) war dabei, Norbert Radig (Antenne Thüringen), Stefan Henkel (MDR Life) lümmelte lässig quer aufvor dem Auditronics-Pult. Den Namen des Kollegen von PSR habe ich momentan vergessen (der BamS-Artikel liegt am anderen Wohnort) - und Gerald Lerch wurde portraitiert, im Chemnitzer Studio. Soweit ich mich erinnere, kam er vom Betriebsfunk der Heckert-Werke, liebte den Nacht-Job und da vor allem die Telefonate mit Hörern.
 
Zur Erklärung, ein sog. Hochnorwegisch gibt es nicht.
Doch, das bokmål, das "Buchnorwegisch", das aber von vielen (gerade jüngeren) Menschen im Süden oder Westen nicht gesprochen wird. Dort findet das Nynorsk in seinen lokalen, überaus vielfältigen Varianten Anwendung.
Das bokmål ist der offizielle Schriftstandard, also gemeinhin das was der Deutsche als "Norwegisch" oder "Standard-Norwegisch" bezeichnet und wird immer noch von 87 Prozent aller Norweger verwendet, Tendenz abnehmend. Amtssprache sind aber beide, bokmål und nynorsk (Neu-Norwegisch). Außerdem gibt es noch das traditionelle, aber inoffizielle riksmål.
Im Übrigen hat Oslo auch keine U-Bahn sondern eine T-Bahn ("t-bane"), eine Tunnelbahn.
 
Huch, was war das denn? Der Moderator liest vor wo die Leute überall zuhören und nennt die Kontaktadresse, wirds doch wieder einen Hauch interaktiver als beim NDR? ;)
Nun ja, ard-hitnacht.de ist nicht ganz der "Draht zu mir ins Studio", sondern eher ard-hitnacht@mdr.de, egal.
Gestern und heute durchweg melodiöse Pop-Oldies mit ein paar Alibi-Deutschen à la Lindenberg. Die Musik-Moderationen mit den passenden Musikgeschichten finde ich recht gut.

Bis gespannt, wie lange sie den Grand mit vieren und vier Assen spielen können, ohne dass es auf Dauer langweilig wird. Gestern Moderation mit Musikbett, heute ohne.

Ab morgen dann die Hitnächte aus Magdeburg.
 
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