Vereinheitlichung der ARD-Nachtprogramme

nicht dafür ausgelegt, dass man stundenlang zuhört
Glaubt man dem NDR; dann soll eben das genau möglich sein. Entschleunigung, vielfältige Themen, längere Verweildauer. Also eben nicht mehr kurz einschalten für 15 Minuten, alles Wesentliche erfahren und danach wieder aus/weg/umschalten. Das ist das Konzept der neuen Infonacht. Warum sonst die Umstellung mit der Änderung des Nachrichtentaktes (bisher 4x mit Schlagzeilen um Viertel und Dreiviertel, jetzt nur um voll und halb)?

auch das Wichtigste vom Sport, aktuelle Berichte aus der Wirtschaft und dem Kulturleben, besonders hörenswerte Reportagen, politische Interviews und Kommentare.

"Wir wollen uns viel Zeit nehmen für den Blick hinter die Schlagzeilen, auf Zusammenhänge, unterschiedliche Perspektiven und Hintergründe", so Adrian Feuerbacher, Programmchef von NDR Info und Chefredakteur des NDR Hörfunks. "Die Infonacht soll informieren und inspirieren, mit spannenden Gesprächspartner*innen, auch mit Auszügen aus angesagten Podcasts."
 
Aus meiner pers. Sicht wurden sowohl die Hitnacht wie auch die Infonacht durch diesen (eigentlich unnötigen) Tausch verwässert, schnarchiger und verschlimmbessert. Beides ist, finde ich, unerträglich langweilig. Bei der Infonacht vom NDR fehlen mir die (relevanten, aktuellen) Inhalte und bei der Hitnacht vom MDR stimmt zwar die Moderation, aber bei der Musik schlafen mir die Füße ein. Vorher war zumindest noch ein bisschen Schwung in der Hitnacht und der ein oder andere Titel auf Deutsch für ältere Hörer. Dieser unsägliche Deutschpop läuft ja auch bei sämtlichen anderen Wellen. Und was da an 70er-Jahre-Titeln läuft ist wirklich das Langweiligste vom Ausgelutschtesten.

ARD-Hitnacht vom MDR und ARD-Infonacht vom NDR: Für mich zwei sehr gute Gründe, nachts künftig nur noch die hervorragende Popnacht vom SWR mit den Herren Streubel, Reufsteck, Spläth oder Zöller zu hören. Da bleibe ich wenigstens wach und werde trotzdem jede Stunde gut informiert. Die Nachrichten zur vollen Stunde sind da sogar länger und ausführlicher als in der Infonacht! Und für noch tiefergehende Nachrichten im 2Stunden-Rhytmus muss man dann eben nachts zu MDR Kultur, BR Klassik, SWR2 oder HR2 umschalten. Schlimm genug. Die Infonacht mit ihren O-Ton-Charts, Wetter im Schnelldurchlauf und ellenlangen Fußballreportern schafft das ja nicht (mehr).
Und ob ich den Deutschpop jetzt bei der Pop- oder der Hitnacht höre, egal. Bei der Popnacht fühle ich mich wenigstens gut unterhalten und mit den Spielen/Höreraktionen bei Laune gehalten.
 
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Danke, @Maschi, das ist tatsächlich wahr, war mir entgangen. tatsächlich liefen da ältere Schlagertitel von Reim oder Vanessa Mai in etwa zehn vor 1, 2, 3 Uhr. Bei der jetzigen Hitnacht vom MDR ist der Deutschanteil zwar höher, aber – richtig – schlagerferner. Da passt die Kombination Middle of the Road und Mark Forster für mich nicht.
 
Kaiser & Co. habe ich schon in den letzten drei Jahren in der ARD-Hitnacht vom NDR nie gehört.
"Habe ich nicht gehört" heißt nicht, dass sie da nicht gelaufen sind.

Vorsicht mit Deinen Behauptungen!
Dann habe ich mir "Wind auf der Haut und Lisa" im Dezember wohl nur eingebildet.

 
Die Schlagernacht scheint komplett unmoderiert zu sein. Egal wann ich da einschalte, es läuft nur Musik mit den stündlichen Nachrichten, die dann mehr oder weniger zuverlässig eingeblendet werden.
 
Dann habe ich mir "Wind auf der Haut und Lisa" im Dezember wohl nur eingebildet.
Nein sorry, habe ich am 28.12.2020 kurz vor elf überhört.

Ich bleibe aber dabei, die alten Alibi-Schlager waren in der bisherigen Hitnacht mit maximal einem Play pro Stunde bestenfalls Zielgruppenbeschwichtigung wie auch in der jetzigen Hitnacht die Revolverhelds nicht zum seichten Pop von Ottawan oder Soulful Dynamics passen. Und die wiederum nicht zu Tom Petty.

Vielfalt ja, aber nicht in einen Topf geschüttet und unsortiert ausgespielt.
 
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Die Schlagernacht, ausgestrahlt über die MDR-Schlagerwelt und BR Schlager wird zwar in Erfurt "produziert", die Musikfolge stellt aber Magdeburg zusammen. BR Schlager übernimmt lediglich.

Ob die "intensive Zusammenarbeit der Redaktionen in Erfurt und Nürnberg, die die Faszination dieser einzigartigen Musikfarbe leben" sei mal dahingestellt.
 
Wenn Nachts Radio, ist mein Favorit Ben Streubel - sehr gute Ausdrucksweise, gut und verständliche Präsentation, abgeschlossene Sätze bei guter Betonung und gleicher Qualität bei symphatischer Stimme.
Und es sei zudem hervorgehoben, dass die Musikauswahl ein Merkmal zeigt, das eigentlich alle öffentlich-rechtlichen Popwellen auf die Kette bekommen sollten: Ausreißer, die über den Tellerrand schauen lassen und das Programm auch über längere Strecken genießbar machen.

25.01.2021,
01.27 Uhr
Therefore I amBillie Eilish
25.01.2021,
01.24 Uhr
Me gustas tuManu Chao
25.01.2021,
01.17 Uhr
Time for dreams (Instr.)Schiller
25.01.2021,
01.12 Uhr
Love is backCeleste

Ich bin total begeistert, dass sich ein Massenprogramm traut, allen voran die beiden Titel von Schiller (ein Instrumental-Titel!) und Manu Chao zu spielen.
 
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Hmm, den NDR bekomme ich leider nicht - habe einen Berg im Rücken und damals FFN im Autoradio programmiert.

Den Sender aus Bad Vilbel hatte ich aus gesundheitlichen Gründen nie irgendwo abgelegt, wegen Hypertonie und auch nicht deren Kopie dem 3. aus Bankfurt!
 
Längere monothematische Beiträge in der ARD-Infonacht zu senden, finde ich ja gut. Letzte Nacht lief ein Podcast zum Thema Homeoffice. Aber warum wurde der mindestens dreimal innerhalb von wenigen Sendestunden nach Mitternacht wiederholt? Gibt es keine anderen Beiträge, z.B. von anderen ARD-Anstalten? Das ständige Wiederholen von denselben Podcasts in einer Nacht ist mir dort schon öfter aufgefallen... 🧐 So nervt die ARD-Infonacht leider sehr, wenngleich sie recht angenehm präsentiert wird und ruhiger wirkt als vorher.
 
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Ich finde es ungewohnt, dass nach den Kurznachrichten um halb direkt ein Podcast abgespielt wird. Früher folgten dann die Presseschau oder andere Berichte über einzelne Themen des Tages. Für diejenigen, die fragen, warum man denn durchgängig Nachrichten senden müsse, ist das sicher ein Vorteil, aber ich habe die Infonacht tatsächlich genutzt, um mich nachts noch über die Nachrichtenlage zu informieren.
Die Podcasts sind auch eher langatmig bzw. in einem Plauderton gesprochen, so dass man gar nicht so viel Neues erfährt.
 
Am 21.1. gab es mal wieder die bekannte Nachrichtenprobleme in der BR/MDR-Schlagernacht. (Aufnahme gekürzt wegen Musik)
Die Nachrichten und "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben" von Jürgen Marcus liefen minutenlang quer durcheiander.

In den nachfolgenden Stunden wurden dann statt der längeren MDR-Nachrichten mit MDR-Verkehrsdienst in der BR/MDR-Schlagernacht
kurzerhand die (deutlich kürzeren) Zentralnachrichten des NDR mit - ausgerechnet - Ronald Lässig übernommen ?!?! -logischerweise ohne Verkehr.

Interessant auch deswegen, weil er ja wohl demnach (angeblich?) mal beim MDR gewesen sein soll, wenn es sich hierbei nicht um einen zufälligen Namensvetter handelt...


 

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  • Schlager-Panne 21 Jan 2021.mp3
    1,6 MB
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Weil Du so schön verschiedene Hinweise verlinkst - die Klage hat Herr L. am Ende verloren:

Entscheidung Bundesarbeitsgericht

Zitat aus dem Tenor:

"Die Nichtzulassungsbeschwerde des Klägers gegen das Urteil des Sächsischen Landesarbeitsgerichts vom 25. März 2009 - 5 Sa 66/08 - wird zurückgewiesen. Der Kläger hat die Kosten des Beschwerdeverfahrens zu tragen. Der Streitwert wird auf 27.500,00 Euro festgesetzt."

Mal abgesehen davon - warum sollte der MDR nicht Nachrichten übernehmen, die von Herrn L. gelesen werden? Er ist nun mal beim NDR eingesetzt, der sicher auch die juristischen Auseinandersetzungen beim MDR mitbekommen haben dürfte.
 
warum sollte der MDR nicht Nachrichten übernehmen
Das ist mir schon klar, aber normalerweise laufen in der BR/MDR-Schalgernacht ja überhaupt keine NDR_Nachrichten, sondern die des MDR mit dem "MDR Verkehrsdienst" am Ende.

Schon irgendwie kurios, dass man (warum auch immer) nach der Panne in den o.g. MDR-eigenen Nachrichten in den folgenden Stunden den NDR zu den Nachrichten durchschaltet und damit ausgerechnet den besagten Herrn mit MDR-Vergangenheit .

Ist doch wirlich ein netter Zufall. Gerade weil erst seit Kurzem in den NDR-Zentralnachrichten überhaupt der Name des Sprechers genannt wird. Früher blieben die anonym, als die Nachrichten nachts vom NDR noch 5 Min. lang waren. Ich wollte das gar nicht irgendwie werten.

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass in der Schlagernacht von MDR und BR jemals zuvor die NDR-Zentralnachrichten gelaufen wären. Eigentlich doch immer die des MDR mit dem Verkehrsdienst am Ende.
Die vom NDR sind ja auch seit dem Jahreswechsel um ein Vielfaches kürzer .
 
Soweit ich weiß laufen seit Jahresende in der Schlagernacht immer die Nachrichten vom NDR (nach anfänglichen Startschwierigkeiten bei der Übernahme). Der MDR produziert Nachts ab 23.00 Uhr keine Nachrichten mehr. Durch die Übernahme vom NDR ist logischerweise auch der MDR Verkehrsdienst weggefallen.
 
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