Versprecher... wie umgehen?

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one!

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ich bin seit einigen jahren daytime-moderator, habe aber noch nicht gelernt mit meinen versprechern umzugehen. hatte heute abend einen, der soooo doof klang..man könnte meinen, wenn ich das mik aufmache sei ich total nervös, was ich nicht bin. denn meine versprecher - wenn sie mal passieren - klingen sooo doof! versprecher die ich am mir am meisten hasse, sind die, welche von stimmvibrationen begleitet werden. sie sind total kurz, aber leider hörbar. habe heute air-check gemacht, und die einzige moderation, die ich mir anhöre, ist die mit dem versprecher. die restlichen waren ganz ok, aber irgendwie habe ich das gefühl, der hörer "merkt" sich nur das schlechte und überhört das gute... wie geht ihr mit versprecher um?
 
Viele hier wahrscheinlich mit Voicetracking:D:D

Im Ernst: Ich meine, man sollte Versprecher als das nehmen was sie sind: Menschlich. Erst wenn man das verinnerlicht hat, verliert man die Angst davor - und dann werden sie auch weniger. Wer nicht selbst über seine Versprecher schmunzeln kann, der wird sie auch nicht loswerden.
 
Hallo One!,

also erstmal Rücken etwas mehr gerade. Versprechen ist menschlich, passiert allen und
ist eben eine Frage der Tagesbefindlichkeit, der Umgebung etc. Dass man nervös ist, wenn das
MIc offen ist, denke ich ist selbst bei langjährigen Mods noch so (auch wenn die es nieee
zugeben würden;).

so und nun zum Versprecher selbst:

a) Never talk about mistakes.
Es soll ja Kollegen und sender geben, bei denen man dann stundenlang (Stefan Raab sei dank) mit
dem selben Ton zugeballert wird. Geh souverän drüber und gut isses.

b) Drüber gehen
Ist das Schwerste. sich selber fangen, wenn etwas ungewöhnliches passiert, was schief läuuft o.ä.
Hier gehts im Endeffekt darum den faden nicht ganz zu verlieren, das bringt die Routine.
Selbst wenn Du dich über deinen Fehler schlapp lachst, ist das für den hörer durchsichtiger,
als wenn Du schweigend ein Lock produzierst.

c) Versprecher vermeiden:
Ich habe mich immer mit meinen Kollegen angelegt. Ähhhhm... ööööhhhhh .... jaaaaa ... also ...
Moderatoren sollten meiner Ansicht nach und ausser der Spartenhörerschaft von Talk-/Infokanälen,
wird mir keiner wirklich widersprechen wollen, nur dann was sagen, wenn sie was zu sagen haben,
und das auch möglichst präzise und knapp. Klar auf denh Punkt zu sprechen ist schwer.
Also Skripte - vollformuliert oder stichpunktartig.

Und wenns dann immer noch hakt ... sieh es so, wei es der Hörer auch hört.
"Da sitzt ein Mensch und kein Gott!"

Grüße

PotA.

P.S.: Wohin darf ich die Rechnung und so;)
 
mach es jedenfalls nicht wie Gabor Steiner ( ist bei 100,6 in Berlin) .
Der verspricht sich in der stunde ca 6 bis 8 mal und lacht sich über jeden Versprecher kaputt!
 
ich find nen schönen versprecher bei dem man sich wegschmeissen kann richtig cool. gibt doch nix schöneres (wenn es nicht andauernd passiert)

was solls? nicht aufregen, ab damit in den giftschrank!:D
 
Du kannst es auch positiv sehen. Ein Versprecher - gefolgt von einem kurzem Lacher kann auch sehr entspannend sein. Danach geht's meistens etwas lockerer weiter. Einfach nicht so eng sehen!
 
Noch ein Vorschlag zur Problemlösung:

Wenn Du der Meinung bist, Deine Versprecherquote ist zu groß: Sprichst Du vielleicht zu schnell? Versuch es etwas langsamer!

(schon im Vorfeld möchte ich mich gegen eventuelle Proteste wehren: langsam und langweilig sprechen hat miteinander nichts zu tun)

Eine Ursache für Versprecher ist nämlich, wenn das Hirn aus irgendeinem Grunde nicht auf den Inhalt konzentriert ist. Zum Beispiel wenn Du beim Liner an Dein neues Auto denkst. Oder eben eine zu hohe Geschwindigkeit: "Technisch" ist es dem Mundwerk zwar möglich, aber das Hirn kommt nicht mehr mit und verursacht eine "Fehlsteuerung". Kein Sprechen ohne Sprechintention heißt es schließlich.

Deine persönliche Sprechgeschwindigkeit findest Du am ehesten, wenn Du Dir "mit den Händen sprechen" auf ganz extreme Art antrainierst. Leg auf Deine normale Alltags-Gestik noch zwei Schippen drauf und sprich in diesem Rhythmus. Im Radio sieht man es ja zum Glück nicht.
 
Und wenn er ne Webcam im Studio hat?:D:D

Scherz am Rande - ansonsten sehr guter Tipp von Beyme. ich habe auch festgestellt, dass man sich sehr gut vor zu schnellem Sprechen bewahren kann, wenn man ganz bewusst die Gestik einsetzt, die man auch in einem persönlichen Gespräch benutzen würde - oder eben sogar noch intensiver.

@verkehrsflieger: Ja, der Gabor neigt manchmal dazu, die Sprach-Schallmauer durchbrechen zu wollen - und dann wirds ganz schön schwer, ihm zu folgen. Aber dieses Problem sollen ja auch andere Menschen haben....:D
 
@berlinreporter

Ehrlich? Ich kann ihm meist, wenn ich 100,6 höre, ganz gut folgen.
Der hat wenigstens eine schöne, deutliche Aussprache (auch bei erhöhtem Tempo) im Vergleich zu vielen anderen Mods. Da kann ich Versprecher schonmal verzeihen.
Viel schlimmer sind diejenigen, die man wegen ihrer schlechten Aussprache und dazu noch viel zu lauter Musikbetten nicht verstehen kann - und das nicht erst bei 130 auf der Autobahn.:mad:
 
Sollte auch überhaupt keine Kritik sein, sondern nur der augenzwinkernde Hinweis, dass er manchmal das Tempolimit erreicht:D - ansonsten gebe ich Dir völig Recht.
 
ich glaube die hörerfreundlichste art einen versprecher auszubügeln, ist einfach das verunglückte wort nochmal richtig zu wiederholen - fertig.
 
Versprecher sind einfach etwas Wunderschönes. Am Anfang meines OnAir-Daseins habe ich eingeschärft bekommen, mich ja nicht zu versprechen - und es prompt live und in Riesenmengen getan. Ergo: Wer sich darauf konzentriert, tut es auch. Besser wurde es erst, als ein Kollege sagte, "lass dich nicht verrückt machen, du weißt doch, dass du es kannst". Ihm bin ich noch heute sehr dankbar.
Bei einem Aircheck in dieser Zeit fragte mich der Coach, "sag mal, weißt du eigentlich, was du da sagst?" Böse Frage mit gutem Effekt. Natürlich wusste ich es nicht. Es stand auf dem Zettel und ich habe es gelesen. Das Produkt war echter Müll und seitdem verzichte ich weitgehend auf ausformulierte Texte und arbeite viel mit aufgeschriebenen Stichworten oder Halbsätzen. Präsent zu sein, ist für mich hier das Stichwort. Im Augenblick des Sprechens muss ich ein Bild des Gesprochenen im Kopf haben.
Vielleicht geht es wirklich besser, wenn man mit Händen und Füßen redet. Ich mache das inzwischen soviel, dass Kollegen oder Gäste bei Studioführungen große Augen machen udn oft lachen. Egal, es hilft mir. Andere brauchen genau das Gegenteil, weil es sie irritiert, wenn sie sich auch noch auf ihre Extremitäten konzentrieren müssen.
Zum Schluss noch einmal: Die größte Gefahr sich zu versprechen bleibt für mich die Angst vor dem Versprecher.
db
 
Vielleicht sind das Problem nicht Verbrecher - äh - Versprecher sondern Holperperper. Die kommen immer dann, wenn Du schneller sprichst, als Du denken kannst.

Bleib lecker - blubbs - locker!
 
Beim nochmaligen Lesen des möglicherweise gewollt zweideutigen Titel dieses Threads frage ich mich gerade, was wohl wichtiger ist: Der richtige Umgang mit Versprechern oder der das Umgehen von Versprechern?
db
 
... auch wenn ich mich jetzt zum Buhmann mach....

Welcher "normale" Hörer/in HÖRT die Versprecher?
In sovielen Themen ist hier beschrieben, wie wir nur noch ein Nebenbeimedium sind...
Im Ernst - wenn ich höre /eher mitbekomme, das bei Voicetracking die falsche Uhrzeit angesagt wird - und ich das irgendwem erzähle, halten mich meine Bekannten für doof!
a) im Radio ist nicht alles Live?? Blödsinn schliesslich müssen ja die Telefonate mit den Hörern Live sein, wenn die ihren Eurosatz des Senders sagen, der Blitzerdienst muss ja live sein und und und.. (no komment)
b) "...äääh da hab ich grad nicht hingehört..." ist meist die direkte Antwort.

Auch wenn es böse klingt - es tut gut soetwas zu wissen, denn so weiß man, das selten Versprecher vom Publikum wahrgenommen und damit "böse" ausgelegt werden. Bei Chefs und Kollegen sieht es da meist schon anders aus.

Was hilft aber dagegen?
Gute Vorbereitung, Scripte, langsames Sprechen und Konzentration - wie es einige Vorredner schon auf dem Punkt brachten. Zusätzlich empfehle ich, den kommenden Text schon im Vorfeld laut aufzusagen - ruhig übertrieben und mit Gestiken.
Achja, und nochetwas- immer lächeln beim Sprechen, sieht man nicht - hört man aber und die Mundmuskulatur - wat fürn Wort - ist weich - kommt also eher mit den Buchstabenvokabular klar...
meint der oops
 
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