Verzweifelt gesucht: Die radiohörenden Jugendlichen

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Letzten Freitag gab es zum Ferienstart in Baden-Württemberg die interaktive Aktion "Dasding dreht durch" beim SWR-"Jugend"-Radio. Es gab genau genommen zwei Zielgruppen, die sich am Teiefon beteiligten: Kinder, wohl animiert durch ihre mithörenden Eltern und die "Kinder der 90er", also Menschen, die heute zwischen 35 und 45 Jahre alt sind. Entsprechend sah auch die Liste der gespielten Titel aus. Viel 90er, viel Techno - von Scooter und Rammstein bis Helge Schneider. Also etwas ganz anderes als das Zeuch, was man sonst im Tagesprogramm dudelt. Kein wirklicher Jugendlicher hat sich beteiligt, zumindest klang es am Telefon danach. Die Generation 10 bis 29 hört alles, nur kein Radio mehr. Das Medium ist für sie gestorben, sie besorgen sich Musik und Content woanders. Ich denke mal, das Radio hat hier sehr wohl für seinen eigenen Untergang gesorgt.
 
Trotzdem wird es noch lange genug "Jugendsender" geben, also zumindest Programme, die vorgeben, für eine junge Zielgruppe zu senden, tatsächlich aber auf Erwachsene zielen, denen die AC-Programme zu schnarchig und zu bräsig sind. Die können sich da so richtig cool, lit und hip fühlen.

Wer mal beobachtet, was sich in den Werbeblöcken von Kiss, Energy,Big und Konsorten abspielt, erkennt am schnellsten, wen die tatsächlich ansprechen wollen. 12jährige interessieren sich jedenfalls nicht für die aktuellen Discounter-Schnäppchen, kaufen keinen Mittelklassewagen und brauchen keine Einbauküche mit Marmorplatte.
 
Wer mal beobachtet, was sich in den Werbeblöcken von Kiss, Energy,Big und Konsorten abspielt, erkennt am schnellsten, wen die tatsächlich ansprechen wollen. 12jährige interessieren sich jedenfalls nicht für die aktuellen Discounter-Schnäppchen, kaufen keinen Mittelklassewagen und brauchen keine Einbauküche mit Marmorplatte.

Das war ja gerade der Vorteil von N-JOY in den 90ern, dass sie die "werbefreie Zone" waren.
Sie spielten konsequent was die Jugend wirklich hörte. An Werbezielgruppen die meist über 20 sind mussten, und müssten sie nicht denken. Warum hat die Jugend außerhalb von HH mit ok-radio, damals auch schon kein Radio gehört. Die Musik auf NDR 2,ffn usw war ihnen zu lahm. Dagegen wollte man mit N-JOY gegen setzen. Sehr erfolgreich. Warum sollte heute so ein Konzept nicht mehr laufen. Auch damals hatte die Jugend ihre Playlist auf MC. Dagegen konnte man aber gut mithalten.
 
Werbefreie ö/r Sender müssen grundsätzlich an keine Werbezielgruppe denken.

Im Radio gibt es die Hauptzielgruppe 14/18-49 und ein paar wenige Unterzielgruppen. Eine ZG 14 - 29 J. ist klein, die Marken, die das als ZG haben, haben nicht die Etats für nationale Werbung. Irgendwelche Geschäfte mit der ZG, haben meist auch nicht die Kohle für lokale Radiowerbung. Wir reden jetzt aber von den goldenen Analogzeiten.

Heute erreiche ich punktgenau mit Insta, YouTube und FB jede Zielgruppe. Wenn ich ein Modelabel habe, mache ich ne Insta-Kampagne, die kostet bei kleinen + engen ZGs ein Appel + Ei. Wenn ich es gut mache oder etwas Glück habe, kommt der Viraleffekt dazu. So sieht es aus. Da sieht die Pappnase von Verkäufer mit seinen 6 Radiopackages verdammt alt aus.

Hätte, hätte Fahrradkette, kein Sender hat sich konsequent digitalisiert. Warum auch die Kassen waren voll und die Gesellschafter wollen 4x mit Jahr ihren Scheck. Oder sitzen im Ausland und haben gerade nen klammen Werbemarkt, bzw. wollen ihre europäische Expansion finanzieren. Man hat nicht rechtzeitig investiert und Know how aufgebaut. Warum auch, die Geschäfte liefen doch prächtig und Golfspielen hat ja auch seinen Reiz.

Was in den 1990er und 2000er los war interessiert keinen Menschen mehr. Wir reden vom heute und morgen. Die dynamischen Angebote sind alle web-only und haben kaum was mit Radio zutun. Das ist Fakt. Der Alexa-Lautsprechermarkt explodiert. Wer so ein Gerät hat, braucht gar kein klassisches Radio mehr. Vor allem, fast alle Programmpromotions funktionieren nicht mehr. Das wird aber in den deutschen Funkhäusern mehr oder weniger verdrängt. Fast jeder GF hofft, das er es noch bis zur Rente schafft.

Fazit:
  • Kaum investive Mittel
  • Keine echten Player
  • Wenig Know how
  • Zaghaftes hinhaltendes Management
  • Braindrain in Richtung Web
Klar, wenn ich das summiere, dann kommt Innovation und Fortschritt als Produkt raus.

Sorry, hört auf die jetzige Zeit mit den 1990er und frühen 2000er Jahren zu vergleichen. Die Zeiten haben sich mehr als gründlich geändert. Bekanntlich wird der vom Leben bestraft, der zu spät kommt. Print ist ein Schatten seiner selbst, TV spürt schon den Gegenwind und verliert bei den Bruttoeinnahmen (!) und Radio ist davor.

Aber bitte, diskutiert gern das gestern.
 
Und die Konsequenz wäre welche? Alle Sender schließen-Selbstmord aus Angst vor dem Tode-wie es im Print Sektor oft gesehen wurde- und alle Moderatoren werden hippe Influencer? Musik wird eh überbewertet.
Oder wie würdest du das umsetzen?
 
Auch damals hatte die Jugend ihre Playlist auf MC. Dagegen konnte man aber gut mithalten.

Der Knackpunkt liegt irgendwo ja auch in der Vereinfachung dessen wie ich mir meine Lieblings Playlist verfügbar mache. Egal wann früher, klar hatten die teens ihre MC, VHS, mp3 usw. Aber das fraß erhebliche Ressourcen.. Zeitlich, finanziell. Du brauchtest entsprechende Hardware.. Walkman, Leertonträger, Musikanlagen zum Überspielen, später Computer mit Internet Zugang usw usw. Zumindest in meinem Jahrgang haben diesem Aufwand nicht alle betrieben. Radio dagegen einmal auf den An Schalter gedrückt, läuft. Die Streaming Dienste sind da halt ein kompletter Gamechanger. Einmal die App angeklickt, ein Kommando zum Smartspeaker und los geht's. So simple wie der Radio Schalter und überall dabei. Ich bezweifle daher ein wenig dass das diejenigen die jetzt damit aufwachsen nochmal zum linearen Radio wechseln wenn sie älter sind.
 
Wenn Dr. Fu den typischen Teenie von heute beschreibt, der allein in der S-Bahn mitm Kopfhörer geistesabwesend vor sich hinstarrt oder zuhause in seiner Bude musikhört, mag er ja recht haben... Vermutlich alles aus der digitalen Konserve mit dem Wunderwürfel, der nicht mehr Radio heißt..

Aber auch junge Leute, ich sag mal die angehenden Berufstätigen ab 18 kommen im Laden, wo sie arbeiten - der Chef betreibt seine alte Stereoanlage aus 1990 - genauso wie im Außendienst, wo man im Autoradio ebenfalls den UKW-Klassiker (ohne AUX und Bluetooth) verbaut hat, zwangsläufig mit traditionellem Radio in Berührung. Ich denke schon, dass da zielgruppenspezifische Werbung ankommen würde. Denn Vorteil: Der Durchschnittsnebenbeikonsument ist altersunabhängig gleich: Umschalten mit ölverschmierten Händen in der Autowerkstatt, beim konzentrierten Erstellen eines Berichts im Büro bzw. beim "seichten" Kompromisssender im Großraumbüro ist eher die Ausnahme und bewusst Werbung hören wird fast keiner. Das sog. "Cocktailparty"-Syndrom dürfte hier aber immer funktionierten: "Blablablabla'Donalds'blablabla'kurze Zeit'...." Handy raus, Mc-App auf... Stimmt, heute mittag hol ich mir den Wasweißichwasspezialburger"......Genauso der potientielle Autokäufer der dringend ein neues Auto braucht und im Spot erfährt, dass es den neuen SUV beim Hersteller XY für vier Wochen mit geschenkter Sonderausstattung im Wert von 2000 Euro gibt.

Ansonsten - wohl altersbedingt und ja: ich könnte auch HÖRER des 90er-Tages sein: Ich habe kein Facebook, ich habe kein Whatsapp und ich würde HEUTZUTAGE nie für den Musikwunsch anrufen oder ne mail schreiben, genausowenig wie ich mich an Chartsabstimmungen beteiligen würde - egal ob just for fun oder für eine Konzertkartenverlosung oder was weiß ich was für ein "Geschenk". Dabei ist Radio für mich kein Nebenbeimedium, sondern vor allem der Wortteil etwas, wo ich kurzzeitig geistesabwesend vor mich hinstarre und S-Bahn fahre ich übrigens selten...
 
@megaK
Die Konsequenz ist ziemlich klar. Schau Dir einfach an, was aus dem stolzen DuMont Verlag geworden ist. Irgendwann werden Senderanteile auf Rudis Reste Rampe für laues Geld verscherbelt werden. Es wird auch Sender geben, die werden überleben. Darunter wird auf jedenfall Antenne Bayern sein. Die versuchen etwas im Digitalen. Ganz mau ist die Regiocast. RTL hat nen Tritt aus Köln bekommen, sonst würden die noch immer sich selbst verwalten. Das Problem ist, es kaum echte Unternehmer und Macher in den Geschäftsführungen. Die meisten GFs sind reine Verwalter und Status Quo-Bewahrer.
 
Deswegen wäre wieder mehr Herzblut gefragt... Wenn sich die Kuh nicht mehr melken lässt und für die "Großen" daher uninteressant wird, vielleicht "erbarmen" sich dann ja wieder ein paar Idealisten, die die freiwerdenden Frequenzen mit nem kostendeckenden Programm aller erster Sahne bespielen. Getreu der Tugend: Der Chef bekommt zwei/dreitausend mehr und der Rest der Belegschaft erhält auch ausreichend Geld, um mit der eigenen Familie gut leben zu können. Fördert den "inneren" Frieden im Sender. Und das Geld bleibt auch dort, wos gut gebraucht wird....

Man wird ja wohl noch träumen dürfen...
 
Um Geld zu verteilen muss aber auch erstmal welches vorhanden sein. Und es ist ja nicht so, dass es in letzter Zeit nicht auch einige solcher Idealisten gegeben hätte, womit wir ein Stück weit wieder beim ursprünglichen Thema wären. Das Ur-Konzept von Radio Teddy, BHeins, im Newsbereich Wilantis ... es gäbe da einige, die es anders machen wollten als andere. Gescheitert ist es letztlich an fehlendem Geld, womit wir wieder bei der schon einmal aufgeworfenen Finanzierungsproblematik wären. Solange es den Werbetreibenden mehr oder weniger schnurz ist wo ihre Werbung läuft, Hauptsache sie läuft irgendwo und das möglichst breit gestreut, wird aus diesem Kreislauf niemand auf Dauer ausbrechen können ohne Federn zu lassen. Dem Werbenden ist es ohnehin relativ egal, denn die ausgegebene Kohle wird als Werbungskosten abgesetzt und so oder so wieder reingeholt. Das Strukturproblem was wir hier haben sitzt viel tiefer und liegt nicht nur am fehlenden Mut der Veranstalter.
 
@Radiokult
Als Werbetreibender überlegst Du es dir sehr genau, welche Medien + Träger belegt werden. Dazu kommt, das Umfeld muss stimmen, Reichweite ist nicht alles.

Aber was wichtiger ist, zu geringeren Kosten und viel zielgenauer kann man im Web werben. Irgendwelche Formate, die nur kleinteilig angeboten werden, sind für nationale Kunden uninteressant und lokale Kunden haben meist zu geringe Etats.

Daran sind schon zig Radio- und TV-Sender krachend gescheitert. Auch Webportale gehen an zu hohen Kosten und zu geringen Einnahmen kaputt. Der Unterschied zur analogen Zeit ist, heute kann ein Label oder ein Shop via Social Media seine eigene Community aufbauen und die Zielgruppe direkt ansprechen. Da braucht es keine Magazine, Radio- oder TV-Sender als Mittler mehr. Sie werden einfach umgangen. Mittlerweile gibt es Labels die fast nur noch via Insta + Pintergram kommunizieren und zu den 20 schnellst wachsenden Firmen Europas gehören. Sorry, da kriegt ne Radioverkaufsnase nicht mal ein Termin. Das ist die Schlagzahl.

Frag mal ne 16-Jährige wie viele Influencerinnen sie kennt und nach frag nach Radio-Mods.
 
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Wir wissen ja nun alle, dass Radio für dich erledigt ist. Was lineares Radio besser machen kann, ist dir egal. Am besten, du meldest dich hier ab.

RTL TV sendet plötzlich Sondersendungen und erzielt mit dessen Nachrichten vor allem in der ZG 14-49 gute Quoten. Soll das etwa heißen: mehr Inhalt = mehr Quote? Schaffen das auch Streamingdienste? Nö? Aber vielleicht Radio?

Egal. Viel Spaß im Web, Chinese. Wir sind ja sooo cool. Digital, jeah. YouTube ist der große Player, verstanden.

Ups, heute ist der 31.07. Das Geld ist wie immer pünktlich überwiesen. Sehr schön. Das gibt eine fette Rente. Dafür muss eine Influencerin viele hübschse Bilder posten. Und wehe, es gefällt mir nicht.
 
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Der Unterschied zur analogen Zeit ist, heute kann ein Label oder ein Shop via Social Media seine eigene Community aufbauen und die Zielgruppe direkt ansprechen.
Mit gekauften Likes und diversen anderen Tricks, um der Werbewirtschaft vorzugaukeln das man hipp wäre.

Mittlerweile gibt es Labels die fast nur noch via Insta + Pintergram kommunizieren und zu den 20 schnellst wachsenden Firmen Europas gehören.
Stimmt, vor allem Unternehmen die fleißig eben jene Klicks anbieten. Das ist ein äußerst lukratives Geschäft. Und der Influencer selbst verdient sich dabei auf deutsch gesagt dumm und dämlich und kommt vor Lachen nicht mehr in den Schlaf.
Nimm eine beliebige Stunde aus dem in der Regel einschaltstarken Morgenprogramm aller in Deutschland empfangbaren Sender und schau dir an, wieviele Leute du dort theoretisch erreichst - gleichzeitig. Da kommt aktuell kein einziger Influencer mit!
Davon abgesehen solltest du dir das hier mal zu Gemüte führen. Ein gestandener Informatiker denkt infolge der Rezo-Hysterie laut über die Thematik Influencer nach. Sehr lesenswert, denn nicht nur die MA ist bei genauer Betrachtung an einigen Stellen recht fragwürdig. Die vermeintlichen Zugriffszahlen mit denen so mancher Youtuber, Influencer etc. um sich wirft, sind es erst recht: https://www.danisch.de/blog/2019/06/02/influencer/

Noch eine weitere kleine Ergänzung zum Influencer-Wahn, ebenfalls lesenswert:
http://www.arabnews.com/node/1053821/media
 
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Und noch ein wunderbares, aktuelles Beispiel für den Online-(Fake-)Wahn...
https://www.welt.de/kmpkt/article19...kord-des-indischen-Rappers-Badshah-redet.html

Um nicht falsch verstanden zu werden: Selbstverständlich ist online wichtig, gar keine Frage. Man sollte aber aufhören so zu tun, als ob man online-only irgendwie was reißen könnte. Es gibt genug Beispiele dafür, dass die Rechnung eben nicht aufgeht, siehe diverse Printseiten, die sich eben nicht selbst tragen. Und um zum Radio zurückzukehren, die Zahl der Stream-only-Sender, welche wirtschaftlich arbeiten, dürfte an einer Hand abzuzählen sein. Eine gesunde Verschmelzung aller Möglichkeiten, sprich online und linear, könnten ein Weg sein. Daran probieren sich aber derzeit mehr als genug Leute. Einen idealen Mittelweg hat bisher noch keiner gefunden. Insofern ist das online-only-Gerede vom Chinesen zwar nett, aber eine tatsächliche Lösung ist es aus meiner Sicht nicht, jedenfalls im Moment noch nicht.
 
Eines ist klar: Sobald tragbare Geräte mit Internet-Anschluss auch bei Über-60-Jährigen en vogue sind, in sämtlichen Ballungsräumen lückenlos mobiles und schnelles lnternet zu günstigen Preisen verfügbar ist und das Streaming in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, beginnt die nächste Zeitenwende. Erwachsene halten länger an Gewohnheiten und eingefahrenen Verhaltensweisen fest als experimentierfreudige Jugendliche, aber allmählich stellen auch sie sich infolge der Gruppendynamik um.

Spätestens dann wird die Werbung massiver denn je ins Internet drängen, und wer dann noch immer keine gut frequentierte Online-Repräsentanz vorzuweisen hat oder nicht Teil eines besucherstarken Werbenetzwerks ist wird auf der Strecke bleiben.

In den USA sortiert sich der Markt gerade neu: Innerhalb von Städten und in den eigenen vier Wänden hat das Online-Streaming alle linearen Angebote meilenweit abgehängt. Auf dem flachen Land, wo es beim mobilen Internet hakt, ist das Satellitenradio das Maß aller Dinge. Gerade eben erst sind die größten amerikanischen Radiobetreiber IHeart-Radio (vormals "Clear Channel") und Cumulus in die Pleite gerutscht und deren terrestrische Konkurrenten, die Radiosparten verschiedener umsatzstarker Medienkonglomerate, sollen soviel man hört zum reinen Zuschussgeschäft geworden sein.

Die Öffis dürfen gestützt auf die prahlerischen MA-Zahlen (die wohl auch als willkommenes Argument für die nächste Gebührenrunde herhalten sollen) weiter klotzen, die kommerziellen Sender wären aber gut beraten die Zeichen der Zeit zu erkennen.
 
Vorletzte Woche auf Road Trip von Vegas nach Denver. Der Typ vom Autoverleih hat was falsch gemacht, daher ging SiriusXM/Satellitenradio nicht. Aber das Smartphone hat sich mit dem Car Infotainment so schoen verbunden, also habe ich Sirius von der Handy App gestreamt. Im Grossraum Vegas wird es wohl leidlich gehen, dachte ich. Es ging dann hunderte Meilen bis fast an den Rand des Grand Canyon. Obwohl T-Mobile nicht die beste Netzabdeckung hat, versorgt man offenbar die Interstates und US Nationalstrassen lueckenlos mit LTE, obwohl manchmal fuer 50 Meilen nicht mal eine Scheune am Rand steht. (In Deutschland ist das Signal auf der A5 kurz hinter Frankfurt weg oder so schlecht, dass nicht mal mehr Google Maps geht.)

Nun ist SiriusXM ja noch fast klassisches Radio, aber auch die machen wohl eine Allianz mit Pandora. Habe noch nicht getestet, was mir das bringt. Ich haette so auch jeden anderen Dienst meiner Wahl im Auto streamen koennen. (WIr hoerten eine Stunde lang in Colorado hr3, aber mussten umschalten, weil es so schlecht war :D )

Also klassiches Radio als zumindest als Verbreitungsweg hat schon ausgedient, sobald Mobilfunk nur halbwegs verfuegbar ist. Darum geht es zwar in dieser Diskussion nicht direkt. Aber auch proprietaeres Gedoens wie DAB+ wird das Radio nicht retten. Das ist in ein paar Jahren eine Kuriositaet wie seinerzeit DSR.
 
Zumal Radio immer noch das schnellste Medium sein kann. Wenn es ihre Hausaufgaben macht... Aber darum geht es bei einigen ja sowieso nicht mehr. Hauptsache, dass Geld fließt.....schön, wie sich hier einige entlarven.
 
Ich beschreibe was ist und werte es nicht. Tatsächlich geht im Fashion- und Kosmetikbereich nichts mehr ohne Influencerinnen. Kann man mögen oder nicht, sie haben tatsächlich viel Einfluss.

Ich habe selbst auf X Terminen Influencerinnen "kennengelernt" bzw. "genießen" dürfen. Bekanntlich kann man sich ja vieles schön trinken, dann ist es zu ertragen. Catering auf einem Influencer Termin, alles ganz ganz leichte Sachen, Salate und fast immer nur noch vegan. Da ich lang genug nur aus der Reisschüssel gegessen habe, erspare ich mir das.

Weiterhin geht im Web nicht unbedingt um Reichweite sondern ZG-Fit und das ist das Web nun einmal unübertroffen gut.

Getürkte Zahlen im Web? Auf jeden Fall, darüber habe ich hier schon ein paarmal was geschrieben. Follower-Kauf ist auch kein Problem und billig dazu. Aber, wenn eine Agentur nicht strunz doof ist, erkennt sie das nach 5-20 Minuten Schnellanalyse. Mafo in der Radio-Flegeljahren, war auch ziemlich abenteuerlich.

Mensch @Radiokult du zitiertst Helmut Danisch? Deine und seine Einstellungen sind aber i.d.R. mehr als konträr.

Egal, wer mit einem linearen Programm überleben will braucht Content - Content - Content und Qualität - Qualität - Qualität. Das kostet, nicht nur Geld sondern auch Liebe und Leidenschaft. Wer GLL nicht hat, der sollte rechtzeitig verkaufen. Ich kann nicht Programme wie vor 20 Jahren. Was hat sich denn an den Programmuhren geändert. Also muss ein Sender auch einmal inhaltlich ran und überflüssiges konsequent canceln. Dazu gehört Mut, den muss ein GF/PD aufbringen.
 
Egal, wer mit einem linearen Programm überleben will braucht Content - Content - Content und Qualität - Qualität - Qualität. Das kostet, nicht nur Geld sondern auch Liebe und Leidenschaft. Wer GLL nicht hat, der sollte rechtzeitig verkaufen. Ich kann nicht Programme wie vor 20 Jahren. Was hat sich denn an den Programmuhren geändert. Also muss ein Sender auch einmal inhaltlich ran und überflüssiges konsequent canceln. Dazu gehört Mut, den muss ein GF/PD aufbringen.
Da sind wir durchaus einer Meinung. Aber es spielen ja hierzulande auch noch andere Aspekte eine Rolle, die in die ganze Online-Geschichte mit reinspielen und wofür die Sender wenig können. Das fängt bei der lückenhaften Internetverfügbarkeit an. Hier hat man ja nicht mal auf den wichtigsten Autobahnen der Republik durchgehend Netz. Das alles zusammen genommen läßt mich deine Ideen vorerst doch eher kritisch begutachten. Der seit heute zur Diskussion stehende Entwurf des neuen Medienstaatsvertrages tut sein übriges dazu. Vor allem im Bewegtbildbereich wirft der die gesamte Medienwelt um gefühlte 50 Jahre ins Gestern zurück, sollte das so kommen...
https://www.rlp.de/fileadmin/rlp-stk/pdf-Dateien/Medienpolitik/MStV-E_Synopse_2019-07_Online_.pdf
 
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man hört aber auch von Seiten der Privatfunker selten Forderungen nach einem flächendeckenden 4g/5g Ausbau. DAB+ abwehren, das ist die Digitalstrategie der meisten Medienhäuser. Wenn man sie zum Jagen trägt, wie in Bayern, erst dann wird mitgemacht. Von mir aus können die Hitradioantennen alle über die Klinge springen, bei so wenig Willen zur Innovation.
 
Um es mal in Yvonne-Malak-Sprech auszudrücken: Wo liegt der USP von Radio? Für viele Geschäftsführer kommt langsam die Überraschung: Musikgedudel ist es nicht. Playlisten kann Spotify besser zusammenstellen. Wem gar nicht zu helfen ist, der bekommt sogar ausgelutschtes 80er Gedöns.
Verkehr kann Google Maps besser. Bei Nachrichten ist Online schneller.

Die Lösung: schnelle Informationen, neue Musik, selten gespielte alte Musik und das gute alte Telefoninterview. Vor allem aber: Alles live und viel Spontaneität. YouTuber kommen bei jungen Leuten an, weil sie authentisch sind und sagen, was sie denken. Die meisten haben noch nicht mal besonderes Talent, sie sind einfach frei und ungezwungen.

Statt außergewöhnlicher Talente, hört man im Radio leider nur glattgebügelten Einheitsbrei. Ich habe selbst erfahren, wie es ist, wenn man als Moderator so durchformatiert wird, dass man seine eigenen Sendungen scheiße findet.
Es ist der Weg in den endgültigen Untergang des Radios.
 
Merke: das beste Radio, ist immer ein garantiert Yvonne-Malak-Freies-Radio (YMFR). Wobei, Ausnahmen bestätigen die Rege. Liebe Yvonne, Deine Tipps aus der Mottenkiste oder die schlecht abgekupferten US-Ideen sind nun mal leider nicht State of the Art. Gut, die mehr als mittelprächtigen Stationen, die meinen für sie ist das gut, die glauben vielleicht auch, ein Zitronenfalter faltet Zitronen.

Bei aller Regulierung. Firma in Lettland anmelden, internationale Webadresse, Redaktion in Deutschland via Dienstleistungsvertrag beauftragen und ganz ganz lange Nase liebe Medienanstalten... Da ist nichts mehr mit Monopol und Deutungsvollmacht. Viel Spaß liebe Links- und Rechtsanwälte, wenn in ihr in Lettland zustellen wollt, kostet nämlich erstmal euer Geld.
 
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