Vier ÖR-Radioprogramme reichen

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1. Wenn jeder GEZ-Zahler glaubt, dass sein individueller Programmgeschmack das entscheidende Kriterium ist, nach dem sich alle ARD-Anstalten zu richten haben, dann brauchen wir nicht 4, sondern 80 Millionen Programme.

2. Lasst uns wenigstens so ehrlich sein:
Solange jeder dazu verpflichtet ist, die Gebühren zu entrichten, wird es immer starke Kritik an der ARD geben - egal wie gut sie ihren Job in Zukunft machen wird.

3. Ein Beispiel:

Die ARD kauft die Buli-Rechte - Rückmeldung: "Die verschleudern unsere Gebühren!!"
Die ARD kauft díe Buli-Rechte nicht - Rückmeldung: "Von unseren Gebühren hätten se uns wenigstens mal was bieten können!"

"Ihre Gebühren, Ihr Sandsack, ihre ARD"
 
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Ich finde nicht schlecht, was uns für ca. 50 Cent(!) am Tag geboten wird. Die ewigen Nörgler sollten mal lieber vergleichen, wie mit dem Geld der Bürger in anderen Lebensbereichen umgegangen wird. Das nächste Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler kommt bestimmt....

Der Knackpunkt, der echte Vielfalt in Deutschland verhindert, ist die "Alles-immer-zu-jeder-Zeit-Mentalität". Wie Aldi und McDonalds, so muss auch SWR3 immer das selbe bieten. Da 80 Mio. Radioprogramme nicht realisierbar sind, setzt sich halt immer der Mainstream durch. Minderheiteninhalte sind aber darauf angewiesen, dass sie von großen Sendern mitgetragen werden, weil sich nunmal ein Spartensender für mongolische Hirtenmusik in unserem föderalen Rundfunksystem nicht rentiert. Exentrische Musik hat ja bei SWR2 noch eine gewisse Chance, anders sieht es bei Populärmusik aus, die bei SWR1,3 und 4 keine Chance hat.

Je weniger Sender es allerdings gibt, desto mehr sind die Programme gezwungen, eben nicht rund um die Uhr immer das gleiche zu bringen.
 
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Ich sehe den Zwang zur Mainstreamisierung bei den ÖR überhaupt nicht. Es gibt viele, von allen zwangsweise finanzierte, öffentliche Angebote, die nicht immer von allen wahrgenommen werden. Ansonsten könnten wir die Theater gleich schliessen.

Und wenn schon ör Mainstream, dann bitte nicht soo selektiv wie bei NDR 2 oder SWR 3. Es gibt einfach VIEL MEHR radiotaugliche Titel aus den letzten 20 Jahren. Wenn ich höre, was Veronica da so alles ausgräbt. Davon läuft bei uns nur ein klitzekleiner Bruchteil.

Schliesslich gibt es auch in UK und Irland überall mehrere empfangbare Privatsender und TROTZDEM sind BBC Radio 1, BBC Radio 2 und RTÉ 2FM erfolgreich. Angemerkt sei noch, dass die führenden Stationen dort drüben nicht so viel claimen und nicht so infantil dümmliche Aktionen ("Big FM") durchführen wie hier.

Oder sind die Deutschen etwa verkitscht in ihrem (Musik-) Geschmack und zu dämlich, die Mini-Rotationen zu durchschauen?
 
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Tom2000 schrieb:
Ich sehe den Zwang zur Mainstreamisierung bei den ÖR überhaupt nicht. Es gibt viele, von allen zwangsweise finanzierte, öffentliche Angebote, die nicht immer von allen wahrgenommen werden. Ansonsten könnten wir die Theater gleich schliessen.

Und wenn schon ör Mainstream, dann bitte nicht soo selektiv wie bei NDR 2 oder SWR 3. Es gibt einfach VIEL MEHR radiotaugliche Titel aus den letzten 20 Jahren. Wenn ich höre, was Veronica da so alles ausgräbt. Davon läuft bei uns nur ein klitzekleiner Bruchteil.
Diese Einschätzung kann ich nun überhaupt nicht teilen. Gerade NDR 2 holt in letzter Zeit immer mehr "angestaubte" Hits Ende der 80er und Anfang der 90er aus der Kiste. Damit haben sie ihren privaten Kollegen zumeist deutlich was voraus. Es sei denn, es handelt sich um einen reinen Oldie-Sender.

Und den Zwang zur Mainstreamisierung kannste eben nur dann durchbrechen, wenn Du mehr Sparten-Kanäle anbietest (wie im TV: KIKA, Phoenix etc.) um es (fast) jedem GEZ-Zahler so recht wie möglich zu machen.

An meinen Einschränkungen ersieht man wie unmöglich das eigentlich ist.
 
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Lieber Tom,

bei all deiner teilweise berechtigten Kritik an Programmen wie NDR 2 oder SWR 3: Hör doch bitte endlich damit auf, deinen Geschmack zum Maß aller Dinge zu erheben. Offensichtlich gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, welche Titel radiotauglich sind oder nicht. Das Bestreben der Musikredakteure wird sicherlich sein, den größten gemeinsamen Nenner an musikalischen Vorlieben für ihre Hörerschaft zu bedienen. DIE WÄREN ANSONSTEN NÄMLICH TOTAL BESCHEUERT!!!

Mit dem ewigen Argument, dass alle, die nicht ihr Programm genau so gestalten, wie DU es dir gerade vorstellen würdest, sofort per se grütze sind, disqualifizierst Du dich mal wieder komplett auf der inhaltlichen Ebene. Was ich eigentlich bedauerlich finde, da Du ja jemand bist, der sich intensiv mit Radio beschäftigt.

Vielleicht fragst Du dich mal, warum Sender bestimmte Titel, die Du als radiotauglich betrachtest, die vielleicht in anderen Märkten funktionieren, von den von Dir kritisierten Programmmachern hier eben nicht als solche erachtet werden. Dafür gibt es nämlich offensichtlich nachvollziehbare Gründe. Die machen das nicht, um Dich oder ihrer Hörer zu bevormunden.

So, schönen Freitag, jetzt will ich den SV Werder siegen sehen...
 
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@ Star69:
Gerade NDR 2 holt in letzter Zeit immer mehr "angestaubte" Hits Ende der 80er und Anfang der 90er aus der Kiste.
Und was ist mit den gut 30 Jahren Popgeschichte, die vor dem Ende der 80er Jahre stattgefunden haben? Wäre das nicht auch eine Aufgabe eines Öffisenders, anstatt wie -zig andere "das Beste der 80er, 90er und von heute", wenn auch vielleicht in größerer Rotation, runterzududeln?
 
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Ja klar, Makeitso, dann kann man auch der Vollständigkeit halber fordern, die beste Musik der Weimarer Republik noch mit ins Programm aufzunehmen.

Oder wie wärs denn noch mit ein bisserl Volksmusik - da haben NDR 2- Hörer doch ein Anrecht drauf!

Im Ernst: Muss der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Lande immer grad die Nischen belegen, die die Privaten kurzfristig aus dem Programm löschen, weil anscheinend keiner dran interessiert ist?
 
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Star69 schrieb:
Ja klar, Makeitso, dann kann man auch der Vollständigkeit halber fordern, die beste Musik der Weimarer Republik noch mit ins Programm aufzunehmen.
QUOTE]

Dieses Argument geht an der Sache aber sowas von vorbei! Makeitso meint, wenn solches zu unterstellen die kleine Freiheit ich mir einmal nehmen darf, daß es die verdammte Pflicht der ÖRAs sei, ca. 50 Jahre Pop-Geschichte dergestalt abzubilden, daß auch der gemeine Rotzlöffel von heute noch zu ergründen vermag, wo eigentlich die Wurzeln des Ganzen verborgen liegen -wenn eben genau diese ÖRA auch seinerzeit einen Dreck zur Verbreitung des Pop beigetragen haben- und ich als Grufti, wenn´s denn konveniert, auch einmal in Erinnerungen schwelgen dürfen möchte, bevor der grimmige Schnitter Einlaß zu begehren sich anschickt.
Wenn solches zu leisten der gemästete GEZ-Moloch sich nicht in der Lage sieht, dann sollen mich die Herren Intendanten doch bitt´schön im Ursche lecken!
Die Weimarer Republik hat damit aber auch gleich gar nichts zu tun!
 
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Tom2000 schrieb:
Es gibt viele, von allen zwangsweise finanzierte, öffentliche Angebote, die nicht immer von allen wahrgenommen werden. Ansonsten könnten wir die Theater gleich schliessen.

Wenn dem so wäre, wäre alles in Butter. SWR3 als Mainstreamsender - dagegen ist ja nichts einzuwenden, wenn es denn genügend Alternativen gäbe. Leider spielen sowohl SWR1, SWR3 und SWR4 nur einen kleinen Teil dessen, was zu ihrer Musikfarbe passen würde. Schlimmer noch: Die Programme überschneiden sich zum Teil sogar noch.

Mir tun die Schlagerfans leid, die nur SWR4 empfangen können. Wer Radio Neckarburg hören kann, weiss wie viele tolle Schlager, Oldies und Deutschpoptitel den SWR4-Hörern vorenthalten werden. Aber auch der DLF ist nicht flächendeckend zu empfangen. Und viele private Sender sind noch schlimmer als die ö-r, was den Einheitsbrei angeht.
 
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@Star69
Mehr Klassiker als die anderen Privaten in Niedersachsen zu spielen trifft auf NDR 2 zu. ABER, das ist immer noch nichts gegen die Masse an einst HIER IN DEUTSCHLAND erfolgreichen Hits, die nach wie vor NICHT gespielt werden, sehr wohl aber auf Veronica laufen.
Derweil bin ich der Meinung von Makeitso und Rösselmann, die ÖR haben die VERDAMMTE PFLICHT, die populäre Musikgeschichte der letzten 50 Jahre UMFASSEND und JOURNALISTISCH aufzubereiten. Dazu brauche ich nicht wie der HR drei Programme, es geht sogar sehr gut mit nur einem (RTÉ 2FM).

@Keek
Natürlich kann ich ständig aus einem Pool der Titel mit dem jeweils kleinsten gemeinsamen Nenner das Programm bestreiten, so wie alle renommierten Tageszeitungen auf BILD-Niveau umstellen könnten.

NUR WOFÜR HABEN WIR DANN INSBESONDERE DEN ARD-HÖRFUNK???

Da der ARD-Hörfunk hier in weiten Teilen versagt, müsste die Politik den Grundversorgungsauftrag des ARD-Hörfunks präzisieren, ggf. mit Auflagen versehen sowie Sanktionen belegen, und wenn alles nicht hilft, auflösen.
Die programmliche Einfallslosigkeit der ARD-Verantwortlichen sollte besonders bestraft werden. Macht dafür mal ein paar Vorschläge! Vielleicht einsperren und jeweils mit NDR 2, N-Joy, Jump, SWR 1, SWR 3 etc. 24/7 dauerbeschallen? :D
 
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Keek schrieb:
So, schönen Freitag, jetzt will ich den SV Werder siegen sehen...

hast ja lange genug auf den sieg gewartet :D

Tom2000 schrieb:
Macht dafür mal ein paar Vorschläge! Vielleicht einsperren und jeweils mit NDR 2, N-Joy, ... SWR 1, SWR 3 etc. 24/7 dauerbeschallen?

so schlecht ist das radio jetzt wirklich nicht. also von diesen sendern würde ich mich ohne zu zucken dauerbeschallen lassen. und ihren auftrag erfüllen die allemal.
 
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@special
Tut mir leid, wenn Du nichts besseres gewohnt bist.
 
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Tom2000 schrieb:
Derweil bin ich der Meinung ..., die ÖR haben die VERDAMMTE PFLICHT, die populäre Musikgeschichte der letzten 50 Jahre UMFASSEND und JOURNALISTISCH aufzubereiten.
Mein lieber Tom,
reine Theorie: ca. 50 Jahre = ca. 2600 Wochen, von diesen nehme man dann jeweils die Top 10 und würfele diese dann zu einem Brei zusammen ... Wie soll denn die Rotation aussehen ? Ist das dann so a la WDR2: Wir spielen jedes Lied nur "einmal" im Jahr ?

Ich lese ja gerne deine Beiträge, manchmal amüsiere ich mich drüber, manchmal stimme ich dir zu und manchmal nervt es. Was ich jetzt von dir wissen will: Was möchtest du eigentlich ganz konkret ?
Du kannst noch weiter alle möglichen Formate aus Nachbarländern anführen, wenn die hier funktionieren würden, würde diese vermutlich jemand fahren ...
Ich warte noch auf den Moment wo dir RTÉ 2FM auf den Keks geht, weil du mitbekommst, das die eben auch nur eine ganz normale Rotation fahren wie alle anderen auch, nur eben eine andere.
Was die "Grundversorgung" angeht, darüber was das eigentlich ist zerbrechen sich ja nun schon des längeren ganz andere den Kopf. Die Zeit hat das hier schon Ende letzten Jahres versucht herauszufinden. Beiträge wie dieser, welcher differenziert versucht sich mit dem Problem auseinanderzusetzen wären wünschenswert von dir und würden dich umterm Strich auch eine ganze Ecke glaubwürdiger machen. Ohne weiteres drauf hauen kann schließlich jeder ... erspare uns also dein ewiges inhaltsloses Gejammer über die ach so schlechten Öffi's. :mad:

Nachtrag: Der Zeit-Artikel bezieht sich aufs TV ist aber ohne weiteres auf Radio übertragbar. Ich will damit übrigens keinesfalls Schrottprogramme wie Jump verteidigen. In dem Punkt stimmen wir durchaus überein.
 
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Sorry, aber ich bin weder Radioprofi, noch Zeit-Redakteur.

Aber der Artikel, der in der Tat gut auf das Radio übertragbar ist und am Ende auch einen entscheidenen Satz zum Hörfunk bringt, ist klasse.

Hier die Highlights:

"...Tragischerweise verscheuchen aber ARD und ZDF vor allem mit ihrem für die breite Wirkung so wichtigen Unterhaltungsprogramm viele Zuschauer. In diesem Genre lässt sich zu wenig finden, was auf eigenständige, kreative Leistung, den Willen zum Besonderen, Ausgefallenen oder Hochstehenden schließen lässt. Oder auf eine besonders gewiefte Programmplanung. Stattdessen bieten sie Mittelmaß und Nachgeahmtes.
Wer zeigte die Serie 24? RTL2. Wo war Sex and the City zu sehen? ProSieben. Wer gab Das Wunder von Lengede in Auftrag? Sat.1. Wer erhielt in diesem Jahr den Deutschen Fernsehpreis für die beste Sportsendung? Premiere. Wer verantwortet demgegenüber die meisten Volksmusiksendungen? Die ARD-Sender...
Andererseits zeigt es, welche kreative Kraft in der Privatwirtschaft freigesetzt werden kann und im Öffentlich-Rechtlichen hierzulande nicht freigesetzt wird. Wieso die ARD vom Nachmittag bis in den Vorabend eine schlechte Kopie des privaten Fernsehens ist, erhellt ARD-Intendant Jobst Plog ungewollt, wenn er sagt, er folge einer „Doppelstrategie“.
Liebe im Marienhof, Hundefriseure in Deutschland, Nasenoperationen am Fließband.
Das Erste fürs gemeine Volk und 3sat, Arte oder Phoenix für den Rest der Kulturnation. Dabei ist das genau der falsche Weg, weil die Unterhaltungsformate nicht benutzt werden, um mehr Zuschauer in die Informations- und Kulturangebote zu locken...
Die Kultur wurde umgelegt, aus dem Fernsehbewusstsein getilgt, damit es den Audience Flow, die angenehme abendliche Dämmerung des Bewusstseins in der ARD nicht stört...
Soll man diesem Apparat die Grundversorgung weiter überlassen? Einem Apparat, der das Schlechteste aus zwei Welten vereint? Er akzeptiert Geldkoffer, Bratpfannen und Sponsoring im Programm und im Online-Auftritt wie ein privates Unternehmen. Er überlässt die redaktionelle Hoheit häufig seinen Moderatoren, die ihre Sendungen lieber in ausgelagerten Firmen produzieren. Er finanziert Sendungen immer wieder mit Zuschüssen aus der Wirtschaft. Auf der anderen Seite ist dieser Apparat so bürokratisch, dass er sogar ein Formular erfunden hat, um Formulare zu erfinden. Ganz zu schweigen von den großen Radioredaktionen, die aus wenigen hundert Liedern wählen, um 60 Prozent ihrer Zeit zu füllen. Ist das Grundversorgung?..."
 
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@ Rösselmann:

Sie haben meine Gedanken und Intentionen aufs eloquenteste zur Erklärung gebracht. Dafür meinen herzlichen Dank!
 
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Ohne den Gedanken weiter zu vertiefen (das mache ich bei Gelegenheit gerne mal mit mehr Zeit): Das Dilemma ist leider, dass unsere Gesellschaft eben nicht nur aus Bildungsbürgertum besteht. Das sollte man sich einfach mal vor Augen halten, wenn man ständig versucht zu definieren, wie Unterhaltung auszusehen hat.

Dass in der ARD tatsächlich Reformbedarf besteht, steht ausser Frage. Entscheidend finde ich dabei aber die Frage, wie sie im Artikel artikuliert wurde: Warum finden 24, Sex and the City, Das Wunder von Lengede etc. (also hochwertige Unterhaltung) nicht in der ARD statt.

Man (bzw. die ÖRs) werden es ohnehin nie allen recht machen können, weil jede Strategie immer Anlass zu Kritik geben wird. Je nachdem, welche Erwartungen man nun gerade erfüllt haben möchte. Ich fände es nur tatsächlich wünschenswert, wenn dabei nicht ständig die eigene Binnensicht zur allgemeingültigen Weisheit aufgeblasen würde.
 
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@Tom
mir war fast klar, das du dir genau diese Stellen aus dem Artikel raussuchst ...
aus dem ZEIT-Artikel schrieb:
Wer zeigte die Serie 24? RTL2. Wo war Sex and the City zu sehen? ProSieben. Wer gab Das Wunder von Lengede in Auftrag? Sat.1. Wer erhielt in diesem Jahr den Deutschen Fernsehpreis für die beste Sportsendung? Premiere. Wer verantwortet demgegenüber die meisten Volksmusiksendungen? Die ARD-Sender...
Ich stelle dir mal eine Gegenfrage. Warum laufen genannte Serien in deutschsprachigen Nachbarländern in den Öffi-Programmen ?
Die zum Teil nicht mehr nachvollziehbare Preistreiberei privater Veranstalter ist mitverantwortlich dafür, das genannte Serien inzwischen bei den Privaten laufen und eben nicht im ÖR. (Übrigens: WO ist bei "Sex and the City" bitte der Anspruch ?)
Er überlässt die redaktionelle Hoheit häufig seinen Moderatoren, die ihre Sendungen lieber in ausgelagerten Firmen produzieren. Er finanziert Sendungen immer wieder mit Zuschüssen aus der Wirtschaft.
Schon komisch, auf der einen Seite beschwerst du dich permanent über den pompösen Verwaltungsapparat und die Masse der ÖR-Angestellten. Inzwischen haben auch ÖRs kapiert, das man billiger kommt, wenn man auslagert. Jetzt paßt dir das plötzlich auch nicht :confused: Wie denn nun ?
 
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"Schon komisch, auf der einen Seite beschwerst du dich permanent über den pompösen Verwaltungsapparat und die Masse der ÖR-Angestellten. Inzwischen haben auch ÖRs kapiert, das man billiger kommt, wenn man auslagert. Jetzt paßt dir das plötzlich auch nicht Wie denn nun ?"

Wenn bei diesen Mrd-Einnahmen immer noch nicht sauber gewirtschaftet wird und stattdessen am Programm gespart wird, ein Argument mehr, die ARD abzulösen. Sie kann es einfach nicht.

Dass nicht am eigenen 24.000 Heer, sondern am Programm gespart wird, zeigt das ZDF heute abend:

Willkommen bei Carmen Nebel
Das Sommerspecial aus Lugano.
Gäste: André Rieu, Paola und Kurt Felix, Peter Kraus.

Die Sendung hätte auch in den 70ern laufen können.

Armselig!
 
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Womit wir genau an dem Punkt wären, den ich (speziell an Dir) kritisiere, Tom. Diese Carmen Nebel-Grütze ist eine der erfolgreichsten Sendungen im ZDF und bedient ein Millionenpublikum. Und zwar die älteste Zielgruppe, die sicherlich im auf 14-49 getrimmten sonstigen Fernsehmarkt keine Alternativen findet.

Ich finde es fürchterlich, Du findest es fürchterlich, ich allerdings respektiere, dass es für diese Show eine riesige Zielgruppe gibt, die aber ausser von einem öffentlich-rechtlichen Sender nicht bedient wird. Dein Problem ist, dass man es Dir nicht recht machen kann: Sobald ÖR irgendwo draufsteht, immer nur Draufhauen und alles kritisieren. Dabei widersprichst Du dir ständig selbst, DAS ist armselig.

Du kannst nicht erwarten, dass jeder Radio- und jeder Fernsehsender, den Du einschaltest ein Programm liefert, dass Dir gefällt. Dies nicht zu begreifen, macht Dich in meinen Augen zu einem grossen trotzigen Kind, sorry.
 
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"Dein Problem ist, dass man es Dir nicht recht machen kann: Sobald ÖR irgendwo draufsteht, immer nur Draufhauen und alles kritisieren. Dabei widersprichst Du dir ständig selbst, DAS ist armselig."

"Mein Problem" ist, dass insbesondere das ZDF 1) überwiegend Unterhaltung für die ganz alten macht und 2) sich dabei noch nicht einmal anstrengt, sondern einfach fortwährend die Vergangenheit recycelt.
 
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"Mein Problem" ist, dass insbesondere das ZDF 1) überwiegend Unterhaltung für die ganz alten macht und 2) sich dabei noch nicht einmal anstrengt, sondern einfach fortwährend die Vergangenheit recycelt.

Hab ich gemacht. Ich wiederhole:

Nanu? Haben denn die Alten kein Recht auf Unterhaltung?

Dabei möchte ich anmerken, daß "Unterhaltung für die Alten" per se zu großen Teilen auf "Recyclen" bauen sollte, denn die Alten freuen sich, auf ihre alten Tage etwas aus den alten Zeiten sehen zu können.

Außerdem möchte ich anmerken, daß ich bei Carmen Nebel und Co extremes Ohren -und Augenbluten bekomme. Ich halte mich jedoch für klug genug, nicht von meinem auf andere Geschmäcker zu schließen und spreche dieser Art von Unterhaltung ihre Existenzberechtigung nicht ab. Irgendjemand muß es ja machen. Auch wenns weh tut.
 
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