Vierundzwanzig Uhr?

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Makeitso

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Gerade habe ich zu Beginn der Nachrichten bei hr-Kultur diesen Zeitangabe gehört, die, meiner bescheidenen Meinung nach, blödsinnig ist:

Die letzte Minute des alten Tages ist die um 23:59 Uhr beginnende, die darauf folgende, um null Uhr beginnende, ist die erste Minute des neuen Tages. Demzufolge kann es gar kein "24 Uhr" geben.

Oder??
 
Wer um Mitternacht die Null in der Zeitansage scheut, kann ja "Zwölf Uhr nachts" sagen, obwohl es ja schon wieder "Zwölf Uhr morgens" (a.m.) ist.
 
Im mathematischen Sinne nähert sich die Zeit mit der letzten Sekunde des alten Tages beliebig nah 0 Uhr des neuen Tages, ist also praktisch 24 Uhr, exakt aber wird dieser Zeitpunkt nie erreicht, denn der neue Tag ist durch genau 0 Uhr definiert, während sich der alte Tag dieser Marke bis in die unendliche Dezimalstelle hinein annähert.
 
Ich verwende die Zeitansage "24 Uhr" auch nicht. Man kann damit aber sehr schön das Ende eines Tages zum Ausdruck bringen, z.B.: Der Vertrag gilt vom 15.3.2013, 0 Uhr bis zum 14.4.2013, 24 Uhr.
 
z.B.: Der Vertrag gilt vom 15.3.2013, 0 Uhr bis zum 14.4.2013, 24 Uhr.
Damit liefe er jedoch keinen kompletten Monat, da ein ganzer Tag abgezogen würde (14.4.2013, 24 (0) Uhr, statt 23:59 Uhr).
Was hieße, der Vertrag ende bereits am Morgen des 14.4.2013. Anstatt den vollen Monat zu laufen werden 23:59 Stunden einbehalten - wenn nicht gar unterschlagen.
 
Wenn ich in einer Exceltablle mit Zeitformat 24:xx eingebe, dann wird es als 0:xx dargestellt, es wird aber weiterhin mit einem Wert gerechnet der (23+1):xx ist und nicht (23-23):xx, also den Folgetag entspricht.

Hier wird oft mathematisch und physikalisch argumentiert, und nicht berücksichtigt dass es sich um ein sprachliches Element handelt. Ich denke 24 Uhr ist ein Übergang, und man kann sprachlich damit z.B. zum Ausdruck bringen, dass es die letzte Sendestunde des eigenen oder moderierten Programms ist, oder die letzten im eigenen Haus produzierten Nachrichten, wie bei vielen ARD-Stationen. Wenn dann allerdings in der ARD-Hitnacht ab 0:05 von 24:xx gesprochen wird, dann ist das sehr unschön, da diese Sendung weiter über 24:59 (sic!) hinausgeht.

Achja, ich finde man sollte sich in der Stunde auch mit Angaben wie "Gestern" und "Heute" stark zurückhalten, da dies auch oft zu verwirrungen führt. Viele HörerInnen sind da noch nicht im neuen Tag angekommen, denn ich glaube es gibt wenige Leute, die um 0:00 aufstehen (2-3 Stunden später siehts wieder anders aus).
 
M. E. ist "24 Uhr" eher als umgangssprachlich zu erachten, aber es gibt keine Zeitangabe 24 Uhr, sondern 0 Uhr. Trotz allem wurde diese Zeitangabe vom früheren SWF auch lange verwendet, aber irgendwann abgeschafft. Seitdem heißt es immer "Es wird/ist 0 Uhr".

Eine verlässliche Antwort habe ich jedoch im Internet auch nicht gefunden, da scheiden sich wirklich die Geister.:)
 
da scheiden sich wirklich die Geister.:)

Das glaube ich kaum. Da gibts weder Geist noch Scheide.

Unsere obersten Zeitgeber ticken bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Wer es schafft, (entweder per DCF77 oder NTP) von dort eine Stunde 24 zu synchronisieren, macht wohl Programmierfehler.
index.php


Nachtrag (muss einfach noch sein):
Zum Thema "Schaltsekunden" schreibt die PTB auf ihrer Homepage:

http://www.ptb.de/cms/themenrundgaenge/wegweiser/fragenzurzeit/fragenzurzeit04.html schrieb:
In der Nacht zum 01. Juli 2012 wurde die letzte Schaltsekunde eingefügt: Um 01:59h 59s MESZ folgte die Sekunde mit der Bezeichnung 01:59h 60s und dann erst 02:00h 0s. Extra Zeit in der Sommernacht!

Es wäre doch ein Traum für einen Sprecher, die - fielen Zeitschalten auf den Datumswechsel - dann legitime Zeitansage "Es ist 23 Uhr 59 und 60 Sekunden." absetzen zu dürfen. Schade nur, dass Zeitschalten immer auf 0200 MEZ fallen.
Trotzdem schön.
 

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Hmm.... Also noch ein Erklärungsversuch: Der Tag hat 23 Stunden, 59 Minuten und 59 Sekunden. Warum sollte es dann "24 Uhr" geben? Macht für mich wirklich keinen Sinn. Wenn man eine Stoppuhr zur Hand nimmt, steht im Display ja auch 00:00:00:00 und nicht 24:00:00:00... ;kopfkratz;
 
Hmm.... Also noch ein Erklärungsversuch: Der Tag hat 23 Stunden, 59 Minuten und 59 Sekunden. Warum sollte es dann "24 Uhr" geben? Macht für mich wirklich keinen Sinn. Wenn man eine Stoppuhr zur Hand nimmt, steht im Display ja auch 00:00:00:00 und nicht 24:00:00:00... ;kopfkratz;
Damit hast Du es Dir allerdings gerade selbst erklärt.
Sekunde 0 bis Sekunde 1 = 1. Sekunde;
Sekunde 1 bis Sekunde 2 = 2. Sekunde;
und so weiter. Zähl das mal durch bis Du erneut bei 00:00:00:00 angekommen bist. Bei wieviel bist Du? ;)
 
Wurde zwar indirekt schon mehrfach festgestellt, scheint aber nach wie vor für viele verwirrend:

24 Uhr bezieht sich auf das Ende des ablaufenden/abgelaufenen Tages. 0 Uhr bezieht sich auf den neuen/beginnenden Tag.
Und der Tag hat tatsächlich 24 Stunden und nicht nur 23 Stunden, 59 Minuten und 59 Sekunden.
Bei Zeitangaben mit "bis..", wie z.B. "23 bis 24 Uhr" ist 24 Uhr IMHO korrekt, und ich ziehe das dann 0 Uhr vor.
"Es wird gleich 24 Uhr" seher ich ebenfalls als richtig an.
Aber "Es ist jetzt 24 Uhr" finde ich falsch.
"Es war soeben 24 Uhr" wäre logisch auch noch tollerierbar, wenn man es klar auf den vorherigen Tag bezieht.
D.h., vor Mitternacht beziehe ich mich auf 24 Uhr, nach Mitternacht uf 0 Uhr, wenn ich die Tagesgrenze meine.
Zur Zeitansage um Mitternacht würde ich 0 Uhr, ergänzt um das Datum des neuen Tages bevorzugen.
Man kann sich auch mit Umschreibungen herumzudrücken, wie "genau Mitternacht" o.ä. (12 Uhr aber eher nicht, weil das noch mißverständlciher ist)

Man kann damit aber sehr schön das Ende eines Tages zum Ausdruck bringen, z.B.: Der Vertrag gilt vom 15.3.2013, 0 Uhr bis zum 14.4.2013, 24 Uhr.
Und das sind, anders, als Inselkobi behauptete, exakt 31 Tage.
Denn 14.4. 24 Uhr = 15.4. 0 Uhr
 
Intressanter finde ich übrigens, wie man mit "Viertel vor"-Angaben bei Zeitumstellungen umgeht.

Bsp.: Bei der Zeitumstellung auf Sommerzeit istes 1:45 - also Viertel vor 2. Aber 2 gibt es ja gar nicht, also wie kann es dann Viertel vor 2 sein. Also ist eigentlich schon Viertel vor 3
Umgekehrt ist es VOR der Umstellung auf Winterzeit um 2:45 wiederum Viertel vor 2 und Viertel vor 3 erst eine Stunde später, wo es ja erneut 2:45 ist.

Ergo: Zeit ist relativ ;)
 
@Inselkobi. Das Nachdenken hat sich für mich erledigt, ich sehe das genauso wie WilliWinzich. Eine bessere Erklärung würde mir auch nicht einfallen.:)

Aber mit einer Einschränkung: Das 24-Uhr-Gedöns kann ich aus meinen genannten Gründen nach wie vor nicht nachvollziehen, denn diese Uhrzeit ist zwar ab und an im Sprachgebrauch gebräuchlich, aber in der Umsetzung auf jedwede Uhren in der Regel nicht vorfindbar, deswegen bleibe ich bei 0:00 Uhr, auch mit der Ankündigung "es wird".:)
 
Der Tag hat 23 Stunden, 59 Minuten und 59 Sekunden. Warum sollte es dann "24 Uhr" geben?
Der Tag hat eben nicht 23 Stunden, 59 Minuten und 59 Sekunden, er hat 24 Stunden, und zwar bis zur letzten Sekunde. Die Frage ist doch: Wie nennen wir den Zeitpunkt, nachdem 86400 Sekunden eines Tages abgelaufen sind. Da der alte Tag erst exakt nach Ablauf dieser 86400. Sekunde zu Ende ist, spricht also einiges dafür, diesen Zeitpunkt auch 24 Uhr zu nennen. Genau in diesem Moment beginnt erst der neue Tag. Wir sprechen ab diesem Zeitpunkt dann von 00:xx Uhr, obwohl das auch nur ein Hilfskonstrukt ist. Streng genommen müßte man aber etwa um 00:05 Uhr sagen: "Es sind 5 Minuten".

grün schrieb:
Macht für mich wirklich keinen Sinn. Wenn man eine Stoppuhr zur Hand nimmt, steht im Display ja auch 00:00:00:00 und nicht 24:00:00:00... ;kopfkratz;
Das kann man nicht vergleichen. Die Stoppuhr liefe ja unendlich weiter (genügend Ziffern auf dem Display und gute Batterien vorausgesetzt :) ) und fängt nicht nach 24 Stunden wieder von vorn an.

Trotzdem sage auch ich: Es ist Null Uhr. Interssant ist auch folgende Frage: Du stehst am Tresen in einer Kneipe, und jemand fragt Dich, wie spät es ist. Du schaust auf Deine Uhr, und sie zeigt 00:00. Was sagst Du? "Es ist Mitternacht"? Oder "12 Uhr"? Ich würde in diesem Fall nicht "Null Uhr" oder "24 Uhr" sagen.
 
Na gut, ich habe jetzt alle bisherigen Argumente "für und wider" 24 Uhr gelesen und komme zum Schluss: Man darf beides sagen: 24 Uhr meint den Abschluss eines ganzen Tages, und erst dann beginnt der neue, 0:00 Uhr meint exakt den Beginn eines neuen Tages, was ja auch genauso richtig ist und darf ebenso verwendet werden.:)
 
Intressanter finde ich übrigens, wie man mit "Viertel vor"-Angaben bei Zeitumstellungen umgeht.
...
... Viertel vor 2. Aber 2 gibt es ja gar nicht, also wie kann es dann Viertel vor 2 sein. Also ist eigentlich schon Viertel vor 3

Falsch. Da die Vorrechnung auf Drei erst zu Zwei erfolgt, Zwei aber um 1:45 noch nicht erreicht ist, ist es selbstverständlich Dreiviertel Zwei (oder Viertel vor Zwei, um noch etwas mehr Verwirrung hinzuzufügen). Demnach wäre es richtig, "Viertel vor Zwei" zu sagen, aber dann: "Es ist Drei Uhr."

Da der Sprecher aber für gewöhnlich mitdenkt, wird er sich "aus der Affaire ziehen", indem er die Zeit gleich numerisch ansagt.
 
Hallo!

Es ist schon irgendwie erstaunlich, wie man sich hier wieder die Köpfe heißreden kann. Dabei hat hier schon vor fünf Jahren jemand geschrieben: "Ich verwette eine Flasche Rotwein darauf: Jeder der sich dieser Diskussion mehr als fünf Minuten gewidmet hat, arbeitet bei der ARD. Oder gar nicht beim Funk." Ihr kennt die Story. Die könnt ihr notfalls nachlesen.

Ich frag mich nur, warum gerade Makeitso, obwohl er schon vor fünf Jahren in diesem alten Thread seine Gedanken gepostet hat, dieses Thema heute wieder rausholt - und sogar neu anzettelt? Gerade er müßte doch wissen, daß es dieses Thema schon gab. Würde ich das so machen, würde mir Guess sein Geweih "vorführen". Wenn Makeitso das "Thema" so wichtig wäre, dann hätte er auch eine PN an Guess schicken können und er hätte dann den alten Thread wieder geöffnet. Bei solchen Aktionen gibt es normalerweise keine Probleme.


Willst du (uns) von irgendwas ablenken, Makeitso?

DAS: http://www.online-boykott.de/de/akt...essengemeinschaften/88-demos-an-23-maerz-2013
kann ja eigentlich nicht der Grund sein..


Andererseits sehe ich in den aktuellen Postings aber auch keinen "Fortschritt". Wer noch immer mit "Es ist 24 Uhr" rumhantiert, sollte sich fragen, was 12 Jahre Mathematik-Unterricht eigentlich gebracht haben und sein "Abi" zurückgeben. Ich habe keine Lust das zu erklären.

Grüßle
 
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