Volontariat - aber wo?

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wurstsalat

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So, dann greife ich doch mal die Diskussion um die Volos bei der BLR auf.
Es gibt Leute, die raten einem generell von Bayern ab. Andere warnen vor NRW.
Finde das Thema interessant, und daher meine Frage:

WO IN DEUTSCHLAND SOLLTE MAN ES DENN EURER ANSICHT NACH ABSOLVIEREN?

- wer bringt den Leuten am Meisten bei?
- wo gehen die Volos oft on air?
- wo werden sie gefördert (Coaching, Seminare usw.)?
- wo steht die Vergütung in angemessenem Verhältnis zum Aufwand (keine 60-Stunden-Woche)?
- welcher Sender hat einen entsprechenden Ruf, dass es den Leuten im Anschluss an das Volo leicht fällt, eine Anstellung zu finden?

Ich bin sehr gespannt auf Eure Vorschläge, gerne auch mit ausführlicher Begründung... :)
 
Zunächst mal ist es sicherlich schlau, sich umzuhören (okay, dazu gehört auch die radioszene) um mal allgemein die Stimmung bei den verschiedenen Stationen zu klären.

Nur: Meine Volo-Stelle würde ich nicht NUR von den Meinungen und Berichten der Radioszene abhängig machen.

Meines Erachtens solltest Du Dir erst mal überlegen, mit welchen Sendern Du Dich überhaupt identifizieren kannst. Die nächste Frage liegt dann wohl darin, ob Du mobil bist, bereit bist, Dich von Norden nach Süden zu bewerben. Hör Dir die Sender, die Dich interessieren, erst mal an, um ein allererstes Bild zu bekommen. Auch natürlich damit Du etwas Ahnung hast vom Programmablauf, sollte es zum Vorstellungsgespräch kommen!

On Air ... nunja, sicherlich nicht in den ersten Monaten. Wobei das denk ich aber auch von einem selbst abhängt - wie so vieles! Wenn man eben nach 'ner gewissen Zeit zeigen kann, daß man gut sprechen kann, daß man gut schneiden kann usw. usw. ist vielleicht mal die Nacht- oder Sonntagfrüh-Schiene drin. Und dann hängts wohl an Dir, diese Chance zu nutzen (oder auch nicht...)

Eine Sache noch: Glaub nie, daß es mit einer 37 Stunden Woche getan ist. Klingt hart, ich weiß. Nur: Ein Volo ist nun mal eine Ausbildung und eine Ausbildung ist generell kein Zuckerschlecken - egal wo.
 
Chrs' Tipps kann man vielleicht noch

einen Anruf beim DJV/BJV hinzufügen. Hier kann man Wertvolles und Verlässliches über einen Sender erfahren.

An dem Abraten vor so manchem bayrischen (Lokal)Sender ist wohl ein bisschen was dran. Auch wenn ich mich jetzt vielleicht unbeliebt machen sollte: als Nicht-Bayer oder Nicht-Franke wirst Du Dich wohl schwer tun. Denn eine latente Mißgunst aufgrund der oft nicht vorhandenen Akzentfreiheit in der deutschen Spreche schafft - vornehm gesagt - manchmal Probleme. Es hat seinen wohl auch - diesen einen oder anderen - Grund, warum man sonst kaum einen Bayer in der Restrepublik hört ??? So ist es verständlich, daß sich Freistaatler eher protektionistisch gegenüber Bundesrepublikanern verhalten...

Auf jeden Fall kannst Du Dir bei einigen Sendern definitiv 'ne 37 Stundenwoche und angemessene Vergütung abschminken. Volos sind halt allzu oft nur billige Hilfskräfte. Erstgenannte Quelle gibt, wie gesagt, bei solchen Fragen seriöse Hinweise.

Förderung, On-air-Präsenz usw. hängen wohl neben den von chr genannten Fähigkeiten von Deiner sog. sozialen Intelligenz ab. Was darunter neben Einschleimen bei Entscheidern in der Redaktion, Klappe halten, opportunistisch verhalten usw. zu verstehen ist, würde dieses Forum wohl sprengen und wäre wohl ein eigenes Thema...

Good luck ;)
 
Wo lernt man mehr? Bei den "kleinen" Lokalsendern oder bei den großen bundesweit sendenden Anstalten?
Und was macht sich später im Lebenslauf besser?
 
Bei den Landesweiten bist du als Volo für die letzte Drecks- und Langeweilearbeit zuständig ("Kaffee!"), wie ich aus verlässlichen Kreisen des BR erfahren habe. On Air kommst du dort eh nicht. Von daher rate ich schon zu einem Volontariat bei einem Lokalsender. Dort wirst du als Allrounder ausgebildet, kannst also in alle Bereiche mal reinschnuppern und aktiv mitarbeiten, da diese Sender auf Volos angewiesen sind. Meiner Meinung nach bekommt man dort auch mehr Wissen vermittelt von den Kollegen. Das schönste: bei einem Lokalsender kann es zugehen wie in einer großen Familie - richtig freundschaftlich.
Nach dem (zweijährigen) Volontariat bei einem Lokalen kannst du dich bei einem ÖR oder anderen bewerben. Wenn du gut bist stehen die Chancen nicht schlecht! Denn: jeder fängt mal klein an!
 
Ehrliche Antwort gefällig? Was willst Du machen? Ein Volontariat oder Urlaub? Wer in diesem Job nach Arbeitszeiten und angemessener Bezahlung fragt - hat schon daneben gegriffen!
 
Tja ich bin auch gerade mitten im Volo, oder besser einige Monate vor Schluss. Und zwar als Norddeutsche bei einem bayerischen Regionalsender. Das geht! Vorteil für mich, ich spreche ohne Akzent.
War schon nach 5 Monaten in der Moderation, da muss man den Chefs aber manchmal auf die Füße treten, weil es für sie auch ein erheblicher Zeitaufwand ist, Dich da einzuarbeiten. Von heute auf morgen geht das nämlich nicht. Und jetzt habe ich tagsüber "fast" meine eigene Sendung .
Verdiensttechnisch sieht es in Bayern nicht immer so prickelnd aus, aber ich verdiene als Volo hier mehr, als manche bei großen Sendern. Die nutzen Dich dort fast noch mehr aus, als die Kleineren. Die wissen genau, dass die Volostellen bei großen Sendern heiß begehrt sind.
Gut ist hier ausserdem, dass man als Volo viel machen kann und auch muss. Dadurch ergibt sich auch die Arbeitszeit, jubel :). Da ist nix mit viel Freizeit. Völlig normal sind 10-12 h, oft auch mehr bis rein in die Nacht.
Also wer regelmäßige Arbeitszeiten anstrebt, sollte sich einen anderen Beruf suchen. Vielleicht wird sich das ja als Redakteur etwas legen ...
Wer gut ist, hat danach bestimmt auch Chancen bei großen Sendern unterzukommen. Dieser Satz ist ganz wichtig! Klein anfangen und dann ab nach oben. Du hast sämtliche Grundlagen, die sehr wichtig sind! Das fängt schon mit vernünftigen Umfragen und Beiträgen an. Klingt einfach, aber nicht jeder ist wirklich gut darin. Welche Hörer mag schon langweilige Wortbeiträge mit ellenlangen O- Tönen?!

Tipp zum Schluss: Schau Dir viele Sender in der Internetpräsentation an, such Dir was raus und bewirb Dich quer Beet. Es ist nämlich nicht unbedingt einfach ein Volo zu bekommen.
 
Seruvs,

dass man sich irgendwann mal für ein volo bewirbt, wenn man in der radiowelt fußfassen will ist wohl klar.
Die Frage, die mir aber viel mehr unter den Nägeln brennt, wie bewirbt man sich für ein volo?
Schickt man ne stinknormale Bewerbung á la Berufsberater oder sollte was besonderes her halten. Ich denke da an Bewerbungshomepage im Netz, oder ne Präsentation auf CD.

Was mir außerdem keine Ruhe lässt:
Bewirbt man sich direkt für ein Volontariat oder zuerst für n Praktikum, um dann im Prakt. den PD oder GF nach nem Volo zu fragen.
Ich hab gehört, dass es Volos oft in Verbindung mit nem 4-wöchigen-vorgestellten-Prakti. gibt.

so logn
 
Bewerbungs-Homepage würde ich lassen. Mag zwar nett ausschauen, aber der Hund kommt zum Napf - nicht umgekehrt. Gibt sicher einige Chefs, die sich nicht die Mühe machen werden, im Netz zu surfen... Und die Demo-CD mit Arbeitsproben ist ja wohl Pflicht, und die darf wohl auch ruhig origineller Art sein! Allgemein ist's nicht unüblich (spreche vom Lokalfunk), dass Volos bevorzugt an Leute vergeben werden, die schon als Freie tätig waren. :)
 
aha, aber wie ist das bei etablierteren sendern, wie nrj oder den antennen, oder auch den anderen größeren privaten,...?!
wie lange sollte man warten, bevor man den pd anhaut, ein volo dort machen zu dürfen?!

gruß
rG
 
Mein Volo in NRW war klasse. Hab bei nem kleinen Lokalsender volontiert und hab das nie bereut. Die rahmenbedingungen sind etwas schwammig; aber im großen und ganzen bekommen die Volos 12 Wochen Ausbildung ausserhalb und das Gehalt ist auch völlig ok.
Und was total wichtig ist: Die lassen Dich relativ fix sehr geile Sachen machen. Und viele PD´s wissen das mittlerweile. Viel Glück!
 
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