Vom Podcast zum linearen Rundfunk: Genossenschaft um Philip Banse gründet "Der Sender"

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Gerade vor fünf Minuten entdeckt: www.dersender.org. Keine Ahnung, ob das ein so genanntes Vollprogramm werden soll oder eine Art Krautreporter in Audio. Der inhaltliche Anspruch erinnert an detektor.fm, die wie Krautreporter spendenfinanziert arbeiten. Die Organisation als Genossenschaft ist im Rundfunk meines Wissens tatsächlich neu. Die meisten Sender sind GmbHs oder KGs, freie Radios meist e.V.s., und die Öffis - eben Öffis, also AdÖRs.

Ich erlaube mir mal, die komplette Ankündigung zu copypasten - falls jemand Einspruch erhebt, bitte wieder löschen.

Wir gründen einen Sender, den ersten genossenschaftlichen Sender in Deutschland.

“Der Sender” wird eine gemeinschaftlich finanzierte, unabhängige Plattform für zukunftsweisenden Journalismus.

Die Vision ist, einen Ort zu schaffen, an dem gute Leute den Raum, die Technik und die Freiheit haben, Euch zu informieren, zu inspirieren und zu unterhalten.

Wir bei und hier in unseren Newslettereintragen.

Das Schöne ist: Den Raum haben wir schon. Wir bauen unsere Kreuzberger Fabriketage zum Studio um und produzieren dort regelmäßige Sendungen zu Politik, Technik, Wissenschaft und Kultur.

Etwa eine wöchentliche Polit-Runde und ungefilterte Live-on-Tape Reportagen, ausgedehnte Podcast-Serien und eine Wissenschaftssendung; dazu netzpolitische Analysen, eine Show für Kinder UND Eltern, wir wollen was zu Gaming, eine nüchterne Sendung über Drogen und Rausch, uns Zeit nehmen für Außenpolitisches sowie Kultur und Kunst – kurz: Im Sender werden kluge Leute unterhaltsame Sachen machen. Informiert, unabhängig und manchmal auch experimentell.

“Der Sender” wird Euch nicht Radio oder Fernsehen liefern, sondern Audio und Video, Fotos, Visualisierungen und Text, sinnvoll verbunden und schön verpackt.

Ihr könnt in Teilen redaktionell aktiv werden, diskutieren und kommentieren. Wer den Sender stärker unterstützen und in grundlegenden Fragen mitentscheiden möchte, kann Mitglied der Genossenschaft werden, die wir gründen, sobald unser Crowdfunding erfolgreich ist. Die Sender-Genossenschaft könnte neben der publizistischen Aufgabe noch eine weitere Mission übernehmen: zum Beispiel in Form eines genossenschaftlichen ISP (Internet Service Provider). Aber dazu später mehr.

Um Infrastruktur und mindestens ein Jahr Sendebetrieb zu finanzieren, bereiten wir gerade eine Crowdfunding-Kampagne vor. Diesen Prozess wollen wir dokumentieren – hier, bei Facebook, Twitterund Youtube– ihr kennt das.

Wir haben uns natürlich schon viele Gedanken gemacht und werden die hier in den kommenden Wochen ausbreiten: Was soll das mit der Genossenschaft? Welche Sendungen schweben uns vor? Welche Leute werden die ersten Sendungen machen? Wie können wir mehr bieten als die Weltsicht der weißen, deutschen Mehrheitsgesellschaft? Welche technischen Pläne gibt es? Was verstehen wir unter einer Plattform und was heißt Mitbestimmung?

Es gibt noch eine Menge zu tun, viele Fragen zu klären:

Wir brauchen Logo und Design, einen schönen Film fürs Crowdfunding und wir müssen an den Sendungsideen feilen.

Dazu brauchen wir Eure Ideen, Fragen, Anregungen. Welche Themen, Leute oder Formate würdet Ihr gerne hören/sehen? Welche Feature wünscht Ihr Euch von der Webseite? Welche Sachen sind Euch unklar? Was fehlt?

Es ist ein mächtiges Projekt, aber die Arbeit lohnt sich und wir können es schaffen, wenn Ihr mitmacht.

Noch ein paar Worte zum Team.

Jana Wuttke ist hauptberuflich Medien- und Wissenschaftsjournalistin. Daneben entwickelt sie Neurogames. Ihr besonderes Interesse gilt neuen Reportageformaten, seriellen Erzählformen und Experimenten mit VR-Journalismus.

Lena Waterkamp ist freischaffende Produzentin und hat an zahlreichen Projekten mitgewirkt von Kurzfilmen über Musikvideos zu Werbungen außerdem arbeitet sie regelmäßig mit dctp.tv und streamteam zusammen; sie fühlt sich aber auch hinter der Kamera und am Schneidetisch wohl.

Linda Rath-Wiggins ist Projektmanagerin und interessiert sich vor allem für innovative Formate im Journalismus. Sie arbeitet seit 7 Jahren für die Deutsche Welle und befasst sich dort im Rahmen von EU-Projekten mit Themen wie Datenjournalismus und Cloud Computing. Seit 2014 arbeitet sie bei Lokaler.

Lorenz Matzat ist Journalist und Softwareunternehmer. Er befasst sich mit Daten, Karten und interaktiven Formaten, interessiert sich für Innen-, Außen- und Drogenpolitik.

Philip Banse, 42, ist seit 17 Jahren Journalist, arbeitet vor allem für das Deutschlandradio, dctp.tv und den Heise-Verlag. Philip produziert seit zehn Jahren Podcasts und ist Gründer des Podcast-Netzwerks Kuechenstud.io, u.a. Zuhause der Podcasts “Küchenradio”, “Medienradio” und “Datenschau”.

In den nächsten Wochen erfahrt ihr mehr.
 
Irgendwas mit Medien aus Kreuzberg :wow:
Irgendwer soll es bezahlen
Und wenn es in die Hose gegangen ist hatten wir wenigstens eine schöne Zeit.
 
"Der Sender", aha... Da hat wohl jemand mal früher WDR 2 gehört.
Ich denke, da hat ein Troll den Namen "Philip Banse" gekapert! - Oder ist 'der' Philip Banse nach Berlin umgezogen und hat den WDR2-Absturz gar nicht mehr auf dem Schirm?

Ich finds nicht so lächerlich. In gewisser Weise eine Verzweiflungstat, angesichts dessen,w as im Äther so geboten wird.
"Verzweiflungstat!" - So weit ist es schon gekommen! - Ob NDR-Intedant Lutz Marmor in der Intendanten-Troika DRadio-NDR-ZDF den Schuss hört???
 
Zu diesem Projekt gab es gestern bei "DRadio Wissen - Eine Stunde was mit Medien" einen etwa zehnminütigen Beitrag mit Philip Banse als Gesprächspartner.

Die ganze Sendung als Download hier, dieses Thema startet bei Minute 28:10.

Ich verstehe daraus, dass ein crowd finanzierter Podcast Sender, der auch Videocontent bieten will, geplant ist.
Schwerpunkt: "Latent tagesaktuelle Politik", dazu Wisenschaft und Familie.
Der Vergleich mit Krautreporter als Audio-/Viedoformat wurde von Philip Banse durchaus bestätigt.
 
Anscheinend habe ich da bei der ersten Ankündigung doch zuviel in "den Sender" hineininterpretiert.
 
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