Wäre heute in Deutschland ein "Personality-Radio" denkbar?

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Wer für wenige Hörer sendet, sendet auch für wenig Geld. Was ist Radio? Hobby oder Job?
Es ist, wenn mans richtig macht weder das eine, noch das andere, sondern mehr Passion; wer's passioniert macht, dem merkt man's an und der macht's gut.
Und wenn man wenige Mittel zur Verfügung hat, dann kann man's auch mit Leidenschaft gut hinbekommen, und wenn's nicht im UKW-Bereich ist, so doch im Web-Stream-Bereich.
 
Wer für wenige Hörer sendet, sendet auch für wenig Geld. Was ist Radio? Hobby oder Job?

Aus so Manche Hobbys sind später Jobs geworden. Wenn also jeder so denkt wie du, frage ich mich wie es die Menschheit so weit Genschaft hat um dort zu stehen wo sie jetzt ist.

Vieles begann mit einer kleinen Idee und Leute die sich gegen jeden Widerstand trauten es umzusetzen. Klar kann es dauern bis es ein Erfolg wird, doch nur durch Mut und Risikobereitschaft erfährt man es ob es klappt oder nicht.

Sind wir schon so weit das wir sagen wir haben alles erreicht, also bleiben wir jetzt auf dem Stand wo wir sind und scheuen in Zukunft jede Veränderung?

Wo seit ihr Radiomacher da draußen, die noch Ideen im Kopf haben und keine Risiken scheuen um uns den Hörren etwas geniales zu bieten? Gibt es euch noch? Oder seit ihr von den Einheitsbrei denn ihr uns jeden Tag bietet schon selbst so eingenebelt das ihr es einfach nicht mehr drauf habt.

Wo sind die "Gebrüder Wright" unter den Radio Machern?
 
Nur das mal aus ein paar Tröpfchen ein ganzer See werden kann, das bedenkt ihr erst wenn es zu Spät ist.

Ahhh... das liebe ich immer so an den ganzen Leuten, die man nicht ans Mikro lässt, die sich aber dazu berufen fühlen. "Wartet's nur ab - euch zeig' ich noch, was ich drauf hab!" Hö Hö

Die ganze Diskussion an sich ist doch schon eine Farce. Da versucht der Threadersteller eine Art Marktforschung für Anfänger zu betreiben. Könnte es sein, daß sich jemand für "Personality-Radio" interessiert? Klar könnte es sein. Dazu muß man aber erstmal eine Personality sein und kein "Wannabe".
 
Ahhh... das liebe ich immer so an den ganzen Leuten, die man nicht ans Mikro lässt, die sich aber dazu berufen fühlen. "Wartet's nur ab - euch zeig' ich noch, was ich drauf hab!" Hö Hö

Die ganze Diskussion an sich ist doch schon eine Farce. Da versucht der Threadersteller eine Art Marktforschung für Anfänger zu betreiben. Könnte es sein, daß sich jemand für "Personality-Radio" interessiert? Klar könnte es sein. Dazu muß man aber erstmal eine Personality sein und kein "Wannabe".

Nur weil ich den Hörfunk kritisiere heißt es nicht das ich selbst vorm Mikro möchte (Das würde ich weder mir noch sonst wem zumuten).

Weißt du es ist schön wenn du dich mit dem Dudelfunk abgefunden hast, egal ob als Macher oder Hörer.

Weißt du warum ich hier in diesem Forum bin? Nicht weil ich mich mit dem gegebenen abgefunden habe. Ich bin noch Radio-Hörer mit Leidenschaft, geprägt besonders durch die Radiozeit der 80er.

Ich weiß noch wie ich 1987 in Nürnberg ins Internat kam und dort zum ersten mal die Privaten hörte, das war noch ein Erlebnis. Ich weiß noch wie die ersten Töne von Antenne Bayern aus dem Radio tönten. Damals hörte man an den Privatradiomachern noch richtig was sie für eine Freude daran hatten im Radio zu arbeiten.

Gerade Antenne Bayern ist nicht mit dem Programm groß geworden den sie jetzt machen, sondern mit dem Programm denn sie in denn 80er und 90er machten. Wo noch Stephan Lehmann, Viktor Worms, Michael Schanze und Thomas Ohrner dort moderierten.

Das war für mich die Zeit wo ich von Fieber des Radio Hören gepackt wurde. Ich habe in dieser Zeit versucht Radio auf die verschiedenste Art und Weise zu empfangen. Sei es nun auf UKW oder über Kabel. Sei es mit DSR, ADR, DVB-S oder DAB/+ oder eben Internet.

Ich habe in dieser Zeit viele Sender kommen und gehen sehen. Wurde begeisterter Hörer von Radioropa Info, liebte das erste Jahr von Jam-FM, hörte gespannt die tolle Musik von Star-Sat Radio. Ich hörte bei "Radio Ramasuri" die ersten Moderationen von Matthias Matuschik.
Lachte über die Flashlight-Show bei Sunschein Live.

Ich könnte sicher noch einiges anderes aufzählen. Aber das ist der Grund warum ich mich hier im Forum damals angemeldet hab. Weil ich das Medium Radio damals spannend und immer noch spannend finde.

Vielleicht ist Internetradiofan ein Träumer. Vielleicht bin ich es auch. Aber es ist etwas was uns hier im Forum verbindet. Die Leidenschaft am Radio egal ob als Macher oder Hörer. Die einfach wieder von richtig gut gemachtes Radio träumen. Nicht mehr und nicht weniger.

Egal ob es dir passt oder nicht.
 
Apamén schrieb:
Der Hörer schaltet das ein, was ihm gefällt.

Trugschluss! Er schaltet zunächst einmal ein, was es gibt. Radiohören ist ein Grundbedürfnis, das man auch befriedigen will, wenn das Angebot völliger Mist ist. Selbst im schlimmsten Diktatoren-zensierten Staatsfunkland hören die Leute Radio.

Also: Wenn man mit wenig inhaltlichen Anstrengungen, aber mit dem gehörigen Werbe-Piff-Paff schon die Leute zum Einschalten bringt, wieso sollte man Grips auf ein besseres, authentischeres, anstrengenderes Radio verwenden. Da es sich um reine Geschäftsmodelle handelt, ist an dieser Stelle klar, dass nichts passieren wird.

Von der Sorte, die den Istzustand verteidigen, weil nur in diesem flachen Wasser sie nicht untergehen, habe ich in diesem Forum schon Zahlreiche erlebt. Es ist müßig, mit ihnen zu diskutieren. Sie sehen ein MA-Ergebnis und klopfen sich auf die Schulter, weil ihr Claim oder ihre Kampagne funktioniert hat. Sie verwechseln das dann damit, dass ihr Programm etwas tauge. Nein! Es ist nur bei vielen Menschen bekannt, weil man es ihnen mit Gewalt (oder idiotischen MA-Aktionen) in die Köpfe gehämmert hat.
Verweilt getrost weiter in eurem selbsterzeugten Delirium.
 
@Apamén: Ich bin jemand, der sich stets darum bemüht, auch gegenteilige Meinungen zu tolerieren, aber was Du hier teilweise vom Stapel lässt, führt selbst bei mir dazu, dass mir fast der Kragen platzt!

Apamén schrieb:
Internetradiofan schrieb:
Klar: Wenn der Hörer nur zwischen Antenne Niedersachsen, Radio ffn und NDR 2 wählen kann, weil der Rest nur Kultur- und Informationswellen sind, ist es doch klar, dass diese drei Platzhirsche die beste Quote erzielen.
Dann mach' es erstmal besser! Hol' die Quote, wenn Du es kannst! Sorg' dafür, daß morgens Hunderttausende den Sender einschalten, bei dem Du arbeitest! Keine Ausreden. Fang' damit an. Beweise es!

[…]

Die ganze Diskussion an sich ist doch schon eine Farce. Da versucht der Threadersteller eine Art Marktforschung für Anfänger zu betreiben. Könnte es sein, daß sich jemand für "Personality-Radio" interessiert? Klar könnte es sein. Dazu muß man aber erstmal eine Personality sein und kein "Wannabe".
  1. Ich muss gar nichts beweisen. Außerdem glaube ich, dass ich kein besonders guter Moderator wäre.
  2. Auch in Deutschland gibt es echte Radio-Persönlichkeiten, die jedoch in der durchformatierten Radiolandschaft nicht arbeiten können und/oder wollen.
  3. Die Gesellschafter, die an den bestehenden Hörfunksendern beteiligt sind, sind dermaßen "quotengeil", dass sie sich nicht auf das Wagnis einlassen, ein Personality-Radio nach nordamerikanischem Vorbild ins Leben zu rufen.
  4. Potentielle Programmveranstalter ohne Beteiligungen von bereits auf dem deutschen Markt vertretenen Großunternehmen der Medienbranche habe keine Chance, an reichweitenstarke UKW-Frequenzen zu gelangen, die für ein verhältnismäßig teures Personality-Format unerlässlich sind.
  5. Trotz dieser negativen Ausgangslage sehe ich nach wie vor eine Nische für dieses bisher in der hiesigen Radiolandschaft nicht vertretene Format.
Apamén schrieb:
Wer für wenige Hörer sendet, sendet auch für wenig Geld. Was ist Radio? Hobby oder Job?
Wer ausschließlich um des Geldes willen Radio macht, hat meiner Meinung nach nichts hinter dem Mikrofon eines Rundfunksenders verloren.
Eine Radiosendung eines Unterhaltungsprogramms zu gestalten, hat etwas mit Leidenschaft und Hingabe zu tun; außerdem bedarf es dazu eines gewissen Talents, über das nicht jeder verfügt.
 
Was 'n Glück, daß die Personalabteilungen der Sendung ganz andere Vorstellungen von ihren zukünftigen Mitarbeitern haben!
Daher: Schalt' halt ein oder laß' es bleiben.

Was für ein Glück das es hier im Forum noch Radio begeisterte gibt die ihren Traum sowohl als Macher und als Hörer noch nachgehen. Da du aber sicher nicht dazu gehörst, frage ich mich warum du dann an einen Forum teilnimmst wo du gezwungener maßen öfters über User stolpern wirst die beim Thema Radio noch eine Leidenschaft haben und noch nicht so abgestumpft sind um den Istzustand hinzunehmen?
 
Also, wenn ich mir überlege, daß aus vielen kleinen Stationen schon gute und sinnvolle Beiträge geliefert worden sind, dann widerlegt es doch die These, daß man unbedingt viel Geld braucht, um anständige journalistische Arbeit zu leisten; übrigens: gerade journalistisch gute und wertvolle Arbeit ist es, die manchen kleinen Sender, meinetwegen manche Non-Profit-Sender zu Perlen macht; leider gibts die nicht so in Deutschland, aber da, wo es sie gibt, sind sie eine echte Bereicherung für die Radiolandschaft!
 
Ihr Lieben, nicht böse sein. Hier geht gerade die Schicht beim Marktführer zu Ende. Ich habe ein paar Kollegen auf diesen Thread hingewiesen, und entweder lachen die immer noch, oder sie haben zumindest den Kopf geschüttelt. Viel Spaß noch beim Diskutieren, ob man Personality-Radio machen kann, wenn man keinen Sender hat, der es ausstrahlt. Euch eine gute Zeit und einen weiterhin guten Empfang von ominösen Webradios. :wow:
 
Das sind ja zum Teil ziemliche Banalitäten, die hier verkündet werden. Natürlich ist ein Mainstreamprogramm am erfolgreichsten, das liegt ja in der Natur der Sache. Klar, dass in einem kommerziellen Radiomarkt als erstes jene Formate abgedeckt werden, die auf Mehrheiten abzielen: nicht allzu anspruchsvoll, nicht zu speziell, eben am Geschmack der sog. breiten Masse orientiert. Soweit so gut - wenn nun aber noch weitere Anbieter hinzukommen, ist es völlig unsinnig, wenn diese auch wieder in dieselbe Kerbe hauen. Es ist vielmehr unumgänglich, dass sie etwas anderes anbieten, sich auch an enger umrissenen Zielgruppen orientieren und eine Alternative anbieten. Um es mit den Printmedien zu vergleichen: Die BILD war, ist und bleibt wahrscheinlich die erfolgreichste Tageszeitung. Macht also vermutlich etwas richtig, mag sein. Direkte Konkurrenz erfährt sie noch vom Express, während die anderen Zeitungen sich eben anderen Zielgruppen widmen und in Stil, Inhalt und Umfang anders daherkommen als die BILD. Und das ist auch gut so.
Im übrigen möchte ich anmerken, dass kommerzieller Erfolg in einem Diskussionsforum wie diesem nicht der alleinige Maßstab sein sollte, sonst gibt es nämlich auch nichts mehr zu diskutieren. Der Erfolg der BILD, um auf dieses Beispiel zurückzukommen, verbietet ja auch nicht a priori jegliche Kritik an ihren Inhalten.
 
Apamén schrieb:
Ihr Lieben, nicht böse sein. Hier geht gerade die Schicht beim Marktführer zu Ende. Ich habe ein paar Kollegen auf diesen Thread hingewiesen, und entweder lachen die immer noch, oder sie haben zumindest den Kopf geschüttelt. Viel Spaß noch beim Diskutieren, ob man Personality-Radio machen kann, wenn man keinen Sender hat, der es ausstrahlt. Euch eine gute Zeit und einen weiterhin guten Empfang von ominösen Webradios. :wow:
Traurig, wenn man selbst gar nicht merkt, wie schlecht das eigene Produkt ist, und dann auch noch meint, auf andere herabsehen zu können.

Die meisten deutschen Unterhaltungsprogramme würden im Ausland untergehen, weil sie viel zu eintönig sind.

Der Erfolg der deutschen Privatsender beruht darauf, dass das bestehende Rundfunksystem von staatlichen Behörden gestützt wird: Gäbe es in Deutschland einen freien Markt an Programmen, sähe die Sache vollkommen anders aus.

@Stefan Kramer: Gut, dass hier noch Leute schreiben, die wissen, wie gutes Radio klingen kann, weil sie es selbst eine Zeit lang gemacht haben.
 
Der Erfolg der deutschen Privatsender beruht darauf, dass das bestehende Rundfunksystem von staatlichen Behörden gestützt wird: Gäbe es in Deutschland einen freien Markt an Programmveranstaltern, sähe die Sache vollkommend anders aus.

Daher habe ich auch einen eigenen Thread zum Thema "inzuchtartiges Gewebe..." aufgemacht; das wie eine Art "Klagemauer"...
 
Das Problem ist: Nicht alles, was ein Marktführer tut, muss unbedingt gut und richtig sein, auf den ganzen Markt zu übertragen... Sonst bekäme man vielleicht Magenschmerzen, wo man solche zu verhindern hätte müssen...

Ein guter, und schmackhafter Marktführer ist die Hiffenmark (Hagebutten) - Marmelade von Maintal aus Haßfurt. Da bekommt man hingegen keine Magenschmerzen.

Einen schönen Sonntag noch.
 
Weder ist bei Schlecker Schichtende, noch schließt der Konzern. Wie beim Radio: Gesundschrumpfen ist angesagt, ob man's gut findet oder nicht.

Und was Personality betrifft, kann zum Ingolf Lück-Thread gewechselt werden...
 
Wenn es eine wirklich gute Person ist, die die Sache moderiert, dann soll es gut und recht sein; macht die Person Scheiß, oder sie ist wirklich nicht zu ertragen, dann müssen eben die Verantwortlichen diese aus dem Verkehr ziehen... Solange eine Person gut genug ist, einem Sender treffliche Quoten rauszuholen, ist das nur förderlich für alle Beteiligten: Für die Sendechefs, sie können sich zurücklehnen, für die Eigentümer, weils Geld in der Kasse stimmt, für die sonstigen Beteiligten, weil durch hohe Quote auch ihre Investitionen gesichert scheinen, etc. pp. Geht aber eine Person von Sender A zu Sender B im gleichen Ort, gibt das oft böses Blut...

Man muss sagen: Wetten, dass...? war im letzten Ende eine Personality-Show auf Thomas Gottschalk, ähnlich wie "Wer wird Millionär" für den Herrn Jauch.

Erst dann wird man gut, wenn von der Person auf die Show geschlossen wird: "Hey, probier dein Wissen beim Jauch..." oder früher: "Geh doch mal zum Gottschalk damit..." Ganz früher Kulenkampff (EWG) oder so... Jedenfalls kannte man nur die Personen, die die Shows moderierten, die Show bzw. deren Namen kannte man weniger, wichtig war die Figur, die die Show repräsentierte... Auch Rudi Carell war eine solche Figur...

Heutzutage fehlen aber leider die wirklichen Typen, weil, wie in mehreren Threads schon geschildert, die meisten Typen austauschbar sind, genauso wie die Formate, deren Sender und deren Senderverantwortliche.

Unter der Prämisse "Quote, Quote, Quote" lässt sich keine anständige Personality-Show aufziehen, weil die Person dabei in den Hintergrund rückt, sondern vielmehr das Verkaufsmodell des Senders. So gesehen wird aus einer Personality-Show schnell eine Werbeshow für eigene Zwecke; eine Entwicklung, die schlussendlich zur Vereinheitlichung des Marktes führe.

Ich bin bestimmt keiner, der sagt: "Früher, ach, früher, da war alles besser..." Nein, es war übersichtlicher, damit einfacher und damit auch sehr individuell. Das macht auch einen Erfolg eines Kulenkampff, eines Heinz Schenk, eines Heinz Schubert oder aber eines Loriots aus, die im letzten Ende alles individuelle Typen waren. Heute hört sich alles so gekünstelt an, teilweise durch Voicetracking künstlich nachgeholfen und aufbereitet. Die "Casting-Shows" und ihre Derivate, die Einzug halten in die Radiolandschaft, tun dabei ihr übriges, sodass in Wirklichkeit austauschbare Typen heranreifen. Da ist es Wurst, was de machst, hauptsache, es klingt hübsch und man hat weiterhin die Quote. Kritisches Hinterfragen, Eigeninitiativen, oder gar einen "Systemwechsel" wird kaum oder gar nicht geduldet. So gesehen wird die Radiolandschaft immer ähnlicher, man hört fast nur noch das Gleiche und es gelingt damit noch weniger, die Perlen der Radiolandschaft herauszupicken.

Sei's, wie es sei... Eine echte Personality-Show wird es erst dann geben, wenn die Person die ihr zugestandene Sendung mit Herzblut macht, ohne Reibungsverluste. So gewinnt sie an Authenzität und hört sich dem entsprechend weniger gekünstelt an.
 
Alles schön und gut. Aber wer entscheidet, wann wer eine personality hat oder ist?

Das macht auch einen Erfolg eines Kulenkampff
usw.
Wissen Sie, gegen welche Windmühlenflügel Kulenkampff damals seine Ideen durchsetzen mußte?
Für die, die es vergessen haben:
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk war schlimmer reglementiert als manche Privatstation heute.
Dort zu arbeiten wäre für mich ein Albtraum gewesen.
 
Ich habe schon mehrfach hier meine Überzeugung vertreten, dass wir im deutschen radio (privat und ÖR) durchaus Talente und ausgewachsene Moderatoren haben, die das Zeug zur Personality haben. Bei manchen schimmert es ja sogar trotz der vielfach beschriebenen durchformatierten Stromlinienprogramme durch.

Wie wollen Berater, Geschäftsführer und Programmdirektoren Personality züchten, wenn sie selbst davon so viel haben wie ein Garagentor? Nein, sie werden Durchschnitt züchten (und als Krönung der Radioevolution feiern), Angepasstheit, Unangreifbarkeit, Austauschbarkeit, Nummer-sicher-Personal, weil sie selbst eben auch von diesem Kaliber sind.
 
@Mannis Fan: Du hast vollkommen recht, und was das bemerkenswerte ist, man muss nur manchen die Chance geben, dann geht das schon, häppchenweise. Nur: Man muss die Leute mal machen lassen, ohne ihnen schon vor Sendebeginn Knüppel in den Weg zu schmeißen.
 
Ich muss etwas zähneknirschend zugestehen, dass bei einiger hier geäusserter Kritik etwas an Wahrheitsgehalt drinsteckt. Ich unterscheide bei den radiopersonalities zwischen denen aus den 60er,70er Jahren, denen der 80er,90er Jahre und denen von heute. Das waren alles ganz andere Umfelder und Arbeitsbedingungen. Für mich waren die kreativsten radiopeople die, die etwas mit dem Start des Privatradios in Deutschland zu tun hatten und dort involviert waren.
Diejenigen, die diese Unterschiede nicht kennen und diese Zeit nicht miterlebt haben, urteilen etwas zu forsch. So wie unser vermutlich jugendlich-vorschneller User apamen? Ich kenne einige richtig gute personalities aus meinem langjährigen Involvement bei einigen Stationen, die meisten von denen machen derzeit auf Nebenschauplätzen ihre Art von entertainment und Radio. Es ist aber auch ein Problem, heute neu anzutreten:
Den alten Hasen kann man kaum etwas beibringen und noch weniger etwas sagen. Man müsste den Mut haben und denen einen regelmässigen Sendeplatz einräumen, mit der Maßgabe "freie Hand". Soweit es weitgehendst in Format und Zielgruppe passt.
Das heutige Radio, auch das Privatradio, hat nichts gegen personalities. Man braucht einen guten Morgenmoderator oder gar eine Morgencrew. Was aber alle fürchten, ist, sich davon abhängig zu machen. Da wandern die Moderatoren dann von energy nach charivari oder sonstwohin ab und schon schaut ein PD dumm aus der Wäsche, wenn es am gleichen Ort passiert.
Es wird also darauf geachtet, dass die personality nicht unersetzbar wird und keine Abhängigkeit entsteht, in Hinsicht auf die Einschaltquote. Entweder verschiebt man dann diese personalities auf abendliche Spezialsendungen oder man geht den Weg wie bei ffh: Man bildet mehrere personalities heraus und setzt sie den Tag über ein, somit gleichzeitg.
 
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