Wann kommt im Norden NDR plus/NDR Heimat?

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Ja, das wäre was. Hast du das mal an NDR oder Rundfunkrat geschrieben?
Noch nicht. Aber ich hab gestern schon drüber nachgedacht, auf welchem Weg das die größte Chance hätte, nicht im Papierkorb zu landen.
Im Rundfunkrat ist wohl die Vertreterin des Landesheimatverband Mecklenburg - Vorpommern (Lilian Bremer) die passendste Ansprechpartnerin.
Ansonsten per vervielfältigtem Nachdruck über die diversen örtlichen Schrieverkrings und auch Heimatvereine. (Die nehme ich mir mal zuerst vor...)
 
Warum Angriff?Immerhin: wir haben eine Sprache mit Dialekten, die Bayern nur einen Dialekt :D

Das ist richtig. Bis gegen 1920 gab es sogar eine Niederdeutsche Schriftsprache, die im gesamten norddeutschen Raum (einschl. Westfalen), am Niederrhein sowie in Pommern und Ostpreußen an den Schulen gelehrt wurde. Sie überdachte die Dialekte, bewirkte vor allem hinsichtlich des Wortschatzes eine starke Annäherung der verschiedenen Mundarten und diente weit über die Hansezeit hinaus in der nördlichen Reichshälfte als überregionale Verkehrssprache. In der frühen Neuzeit war sie sogar in großen Teilen Skandinaviens als Handelssprache verbreitet, man spricht heute im sprachhistorischen Kontext gelegentlich von der "Expansion des Mittelniederdeutschen".

Das "Neuniederdeutsche" existierte zwar als Schriftsprache weiter, wurde im überregionalen Bildungswesen aber zunehmend von Süden her durch das Neuhochdeutsche verdrängt. Flächendeckend obligatorisch blieb es nur in den Niederlanden, wo das Neuniederdeutsche in der modernen Niederländischen Schriftsprache quasi "konserviert" wird. Auch nach dem Austritt der Niederlande aus dem "Heiligen Römischen Reich deutscher Nation" blieb die Sprachgemeinschaft mit Norddeutschland nämlich voll erhalten, und wie alte Schriften beweisen nannten die Niederländer ihre Schriftsprache bis um 1890 herum noch konsequent "Nederduitsch", erst danach setzte sich das heute gebräuchliche Nederlandsch durch (das -ch am Wortende fiel einer Rechtschreibreform zum Opfer).
 
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Noch nicht. Aber ich hab gestern schon drüber nachgedacht, auf welchem Weg das die größte Chance hätte, nicht im Papierkorb zu landen.
Im Rundfunkrat ist wohl die Vertreterin des Landesheimatverband Mecklenburg - Vorpommern (Lilian Bremer) die passendste Ansprechpartnerin.
Ansonsten per vervielfältigtem Nachdruck über die diversen örtlichen Schrieverkrings und auch Heimatvereine. (Die nehme ich mir mal zuerst vor...)
Inzwischen scheint da jemand anders für den Landesheimatverband zu sitzen. Klingt aber als Ansprechpartner plausibel, gute Idee! Die paar, mit denen ich bisher Kontakt hatte, wirkten eher desinteressiert und sehen keinen Handlungsbedarf oder können beim NDR nichts Wesentliches durchsetzen. Allerdings habe ich auch noch nicht versucht, was Größeres loszutreten.
 
Warum Angriff? Er hat ja recht. Bayern ist Bayern. "Der Norden" ist dagegen eine durchaus vielfältige Mixtur aus Hanseaten, Friesen, Preussen, Oldenburgern, Mecklenburgern, dänischen Schleswig-Holsteinern. Alle mit ihrer eigenen Kleinstaaterei-Geschichte und mit Plattdeutsch als Sprache. Das aber wiederum in vielen Dialekten, je nach Gegend oder gar Dorf. Immerhin: wir haben eine Sprache mit Dialekten, die Bayern nur einen Dialekt :D
Verehrter Mitdiskutant, hier schlägt, mit Verlaub, Ihre Unkenntnis ein wenig durch. Alleine die sieben Regierungsbezirke Bayerns haben derart vielfältige Färbungen, dass das dem Norden kein Stück nachsteht. Mit der Geschichte ist es ähnlich, die Landesausstellung Napoleon gewährte einen Einblick, eine der kommenden Landesausstellungen wird sich genau auch damit beschäftigen.
Das, was man gemeinhin als bairisch kennen mag, ist überhöht gesagt, der Kunstdialekt, der bei Dahoam is dahoam gesprochen wird. (*würg*)
 
Alleine die sieben Regierungsbezirke Bayerns haben derart vielfältige Färbungen, dass das dem Norden kein Stück nachsteht.
Nun gut, das sind dann aber eben nur Variationen eines Dialekts ;) Wenn jemand so richtig bairisch loslegt, verstehe ich auch kein Wort mehr und die Unterschiede der verschiedenen Färbungen wäre ich auch nicht in der Lage, zu erkennen. Ansonsten weiß ich über Bayern wohl, daß die Franken den Bayern offenbar nicht grün sind.

Für ein Gesamt-Norddeutsches Plattdeutsches Programm müsste man sich wahrscheinlich auch auf eine Art "Mittel"-Plattdeutsche Kunstsprache einigen, damit sich weder die, die "Platt proten" noch die, die "Platt snacken" benachteiligt fühlen...
 
Plattdeutsch ist vielerorts nicht viel mehr als ein abgeplattetes Hochdeutsch, in dem das typische niederdeutsche Vokabular großteils untergegangen ist. Das ist wohl eine zwangsläufige Begleiterscheinung unserer modernen Mediengesellschaft, in der man permanent dem Hochdeutschen ausgesetzt ist. Sehr gut erhalten geblieben ist der alte Wortschatz vor allem im Ostfriesischen und einigen anderen Landmundarten jenseits urbaner Siedlungskomplexe (z.B. Grapp = Scherz, achter = hinter,...).
 
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Proten, schnacken, spreken - is mi eendoont... Einige Leute würden (werden) sicherlich kritisieren, dass da nicht ihr Platt gesprochen wird, sondern das vom anderen Ende der Straße oder eben künstliches "Medien-Platt". Aber das ist auch eine Frage der Gewöhnung und andere Rundfunkanstalten kommen mit sowas ja auch zurecht.
 
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Nun gut, das sind dann aber eben nur Variationen eines Dialekts ;) Wenn jemand so richtig bairisch loslegt, verstehe ich auch kein Wort mehr und die Unterschiede der verschiedenen Färbungen wäre ich auch nicht in der Lage, zu erkennen. Ansonsten weiß ich über Bayern wohl, daß die Franken den Bayern offenbar nicht grün sind.

Alles gefährliches Halbwissen. Vielleicht einfach mal die Spracherklärungen des Kollegen Gerald Huber hören, der sowohl innerbayerische als auch bayerisch-norddeutsche Unterschiede erklärt. Denn: Es ist beileibe nicht ein Dialekt mit Variationen, das Bairische.
Und wenn wir mal in die Zeit der Reformation zurückgehen, so ungefähr in die Zeit, in der Luther auf der Veste Coburg saß, dann lernen wir nebenbei, dass die damals dort und südlich gesprochene Sprache das Hochdeutsche war, weil Bayern und Franken höher liegen als das Nieder- oder Plattdeutsche.
Aber das auch nur als Aufriss. Möge er den Holzweg seiner Annahmen erkennen und fortan nicht mehr beschreiten. :)
 
Machte Luther nicht durch seine Bibelübersetzung die sächsische Kanzleisprache hoffähig? - Das Niederseutsche zeichnet sich doch dadurch aus, dass die dortigen Bewohner sich mindestens einer Lautverschiebung, derer es wohl im Deutschen mehrere gab, verweigerten.

Zwischen Baierisch und Fränkisch liegen Welten, genau wie zwischen dem, was uns der hr als Hessisch vorsetzt auch nur der Dialekt des Großherzogtums ist, im Kurfürstentum Hessen sprach und spricht das Volk ganz anders.
Ahznlich ist es doch auch im Niederdeutschen: Es gibt zwar Gemeinsamkeiten, aber zwischen Ostfriesland und Vorpommern bzw. Südschleswig und West- oder Ostfalen liegen Welten, die Sprachinseln im Saterland odeer in Nordfriesland jetzt gar nicht betrachtet.
 
Alles gefährliches Halbwissen. Vielleicht einfach mal die Spracherklärungen des Kollegen Gerald Huber hören, der sowohl innerbayerische als auch bayerisch-norddeutsche Unterschiede erklärt. Denn: Es ist beileibe nicht ein Dialekt mit Variationen, das Bairische.
Ich muss dann wohl zur "Strafe" mal wieder Bildungsurlaub in Bayern machen ;)
Aber gerne doch! :)
 
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