Warum dudeln alle dasselbe?

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AW: Warum dudeln alle dasselbe?

Klingt logisch, aber die angebliche Verweildauer von 20 Minuten erscheint mit völlig daneben. Ich dachte, Radio ist ein "Begleitmedium"? Ich persönlich kenne niemanden, der alle 20 Minuten den Sender wechselt. Im Gegenteil - ein einmal eingestellter Sender dudelt von morgens bis abends.
 
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Ganz einfach:

Die Werbekunden denken, daß eine bestimmte Auswahl an Musiktiteln und ein bestimmtes Format gerne gehört werden. Da die Sender von Werbung leben, dudeln sie Musik, die die Werbekunden für Richtig erhalten.

Zur Musik und den Hörgewohnheiten gibt es Studien, die belegen, daß ein Durschnitzhörer nur sieben minuten Verweildauer am Radio pro Tag hat. Und dieser möchte in dieser Zeit auch seinen Lieblingstitel hören. Ergo gibt es eine enge Rotation und damit immer die selben 150-300 Titel.

Dazu kommt, daß viele Geschäftsführer einfach von irgendwoher kommen und eigentlich keine Ahnung von Radio haben und dann machen, was Berater sagen. Das kann richtig sein, muß aber nicht. Und dann gibt es die Sorte Geschäftsführer, die eigentlich genau wissen, was richtig ist. Die dürfen das aber vielleicht nicht umsetzen, weil die Gesellschafter das nicht als richtig erahnen.

Das ganze Thema ist sehr komplex, wie man merk. Aber ich denke, das beantwortet die Frage.
 
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Die 20 Minuten Verweildauer (die der Kollgege da angeschnitten hat) ist schon lange durch Studien widerlegt. Und die sieben Minuten beziehen sich auf die tägliche Verweildauer am Radio, egal welcher Sender. Die meisten sind berufstätig und haben einfach nicht mehr Zeit Radio zu hören.
 
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Ein guter Bericht, dem ich voll zustimmen kann. Nur, was will uns der Bericht eigentlich sagen? Lösungsvorschläge / Konsequenzen gleich null. Bei manchen Sender glaube ich nicht an die angesprochenen 150-300 Titel. Vom Höreindruck sind es wohl kaum mehr als 100.
 
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Baby, das ist 'ne TAGESZEITUNG! Aus diesem Format Lösungsvorschläge für das Dilemma der Radioszene zu erwarten ist ein bisschen...na ja...süß.
 
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Und da ist noch etwas: im Großen und Ganzen dürfte die Erwartungshaltung des gemeinen, nicht besonders radiointeressierten Zeitgenossen unabhängig von Flensburg oder Garmisch-Partenkirchen sein. Beide Orte liegen aber in getrennten Bundesländern mit anderen dort versorgenden Sendern. Warum verwundert es dann, wenn man hier wie dort auf nahezu das gleiche Rezept und die gleiche Musikauswahl setzt? Das dürfte letztlich auch dann zu beobachten sein, wenn man abseits des Mainstreams analysiert. Titel, die ein Zündfunk-Redakteur des BR gut findet, können, da gerade frisch veröffentlicht, genauso gut in den Hörproben auf NDR info auftauchen. Wo ist dabei ein Problem? Das liegt doch eher woanders, nämlich bei der Feststellung, daß alternative Angebote für Leute, die gezielt Kultur auch jenseits der E-Musik suchen, so dünn im Hörfunk gesät sind. Es gibt Anstalten, die bieten schlicht gar kein Angebot mehr, siehe MDR. Um sich berechtigt über den Hörfunk zu wundern, muß man schon an einem Ort bleiben und dabei den falschen, zum Beispiel einen in Mitteldeutschland, erwischen.
 
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Baby, das ist 'ne TAGESZEITUNG! Aus diesem Format Lösungsvorschläge für das Dilemma der Radioszene zu erwarten ist ein bisschen...na ja...süß.

Du hast recht. Die Zeitungsverlage haben ja auch oft ihre Finger im Spiel (Radio NRW, RPR 1 etc.). Da darf man von denen tatsächlich keinen Lösungsvorschlag erwarten. Ein Wunder dass sie das Thema überhaupt aufgegriffen haben.
 
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Warum fragen alle dasselbe...immer wieder? Zu diesem Thema mag es doch schon dutzende threads geben!
 
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BlueScorpio1963 schrieb:
Klingt logisch, aber die angebliche Verweildauer von 20 Minuten erscheint mit völlig daneben. Ich dachte, Radio ist ein "Begleitmedium"? Ich persönlich kenne niemanden, der alle 20 Minuten den Sender wechselt. Im Gegenteil - ein einmal eingestellter Sender dudelt von morgens bis abends.


Der 568.te geschätzte Kollege von der schreibenden Zunft, der versucht der breiten Masse zu erklären, was er selber nicht versteht.
Die 20 Minuten Sweep stimmen statistisch nach wie vor und die Chefs der Zeitung haben einfach nur einem Volo eine Aufgabe gegeben: "Recherchier das doch mal zum 10..., oder 200.ten.mal und schreib was..."

Cheerio
 
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Weil Moderatoren und Radioberater kaum mehr als 150 Titel kennen, die Antwort ist ganz einfach. Der Druck der Werbeindustrie auf die Titelauswahl ist eine bequeme Ausrede für bequeme Radioberater und gelangweilte Moderatoren.
 
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Jetzt wär mir fast "und wie immer bleibt der Hörer auf der Strecke" rausgerutscht - aber will der überhaupt anderes? Abwechslung, Experimente? Kann man ihn rückgewöhnen, weg von der Monokultur?
 
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Leuchtkeks schrieb:
Jetzt wär mir fast "und wie immer bleibt der Hörer auf der Strecke" rausgerutscht - aber will der überhaupt anderes? Abwechslung, Experimente? Kann man ihn rückgewöhnen, weg von der Monokultur?

Sorry Kulti, wenn ich gerade mal bei Dir klaue, aber es geht wirklich nicht anders:
:wall:
 
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Leuchtkeks schrieb:
Der Begriff wird mittlerweile in allerlei Zusammenhang verwendet, wenn es um Vereinheitlichgung bzw. Einseitigkeit geht. http://www.heise.de/newsticker/meldung/19042 als Beispiel. Google liefert 70k weitere.

Hattest Du sonst noch was beizutragen?

Lieber Leuchtkeks,

mir sträuben sich die Haare bei diesen Allgemeinplätzen: "der Hörer an sich"...
Worauf beziehst Du Dich hier eigentlich?
 
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Monokultur im deutschen Radio? Wo fangen wir denn da am besten an?
DLF? RTL? RadioMelodie? JazzRadio? KlassikRadio? WDR4? RockAntenne?

Wat 'ne schöne Monokultur... :rolleyes:
 
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AlanTrebber schrieb:
Warum fragen alle dasselbe...immer wieder? Zu diesem Thema mag es doch schon dutzende threads geben!

Diese Frage ist eben "unsere" Power Rotation. Da sich bei den Radiomachern eben nichts bewegt, wird diese Frage uns immer wieder beschäftigen. ;)
 
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Eigentlich hatte ich doch eine ziemlich simple, leicht begreifbare Frage gestellt. Gibts ein Weg raus aus der Monokultur, eine Rückerziehung zur Abwechslung. Wäre es vorstellbar, Kiddies Brot statt Cornflakes, Gulasch statt McDonalds anzuerziehen - von "Schmeckt nicht gibts nicht" auf "Hört sich nicht an gibts nicht" portiert. Ist es zu spät?
 
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Leuchtkeks schrieb:
Eigentlich hatte ich doch eine ziemlich simple, leicht begreifbare Frage gestellt. Gibts ein Weg raus aus der Monokultur, eine Rückerziehung zur Abwechslung. Wäre es vorstellbar, Kiddies Brot statt Cornflakes, Gulasch statt McDonalds anzuerziehen - von "Schmeckt nicht gibts nicht" auf "Hört sich nicht an gibts nicht" portiert. Ist es zu spät?

Machst Du jetzt auf Kulturpessimismus, oder wie?
Was hat denn Dein Allgemeinplatz mit Kindererziehung zu tun???
 
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oldiegerd schrieb:
Weil Moderatoren und Radioberater kaum mehr als 150 Titel kennen, die Antwort ist ganz einfach. Der Druck der Werbeindustrie auf die Titelauswahl ist eine bequeme Ausrede für bequeme Radioberater und gelangweilte Moderatoren.

Eine sehr amüsante, wenn auch etwas abgegriffene Meinung. Ich bin mir sicher, du glaubst tatsächlich, was du da schreibst.

Sicherlich hast du auch schon eine Lösung parat, mit der sich das Problem ganz einfach lösen läßt.
Vorher erklärst du mir aber bitte noch, was ein 'gelangweilter Moderator' mit der Auswahl von Musiktiteln zu tun hat und auf welche 'bequemen Radioberater' du dich im Detail beziehst (was etwas schwierig werden dürfte, da du ja keinen einzigen kennen dürftest und auch sonst, zumindest was die Musikplanung von Formatradios angeht, relativ unbelastet zu sein scheinst).
 
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