Warum rollen viel zu wenige Köpfe?

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Liebes Radiovolk!

Die MA hat viele vorhersehbare Ergebnisse gebracht, die wieder einmal auf die Nieten in Nadelstreifen zurückzuführen sind.

Warum kann man in Deutschland (z.B. Bremen4) eines der erfolgreichsten ÖR Programme nach vielen Jahren des steilen Aufstiegs in einer einzigen MA in den Boden rammen und dann ungeschoren davon kommen? Anmerkung: Der Chef hat letzten Sommer gewechselt.

In Amerika gucken wir uns alles ab, was recht und billig ist. Nur die Vertragslaufzeiten von Programmchefs stammen noch aus dem Radio-Mittelalter. In Amerika ist es zum Glück anderes herum. Da haben Moderatoren Mehrjahresverträge und Chefs sind zum Monatsende kündbar. Wenn das bei uns auch so wäre, dann würden solche Debakel wie z.B. Bremen4 nicht passieren.

Ich eröffne hiermit die Verhandlung: Angeklagt sind die Nieten der Radiobosse!

Der Schlickrutscher hat den Vorsitz!
 
Warum die Verantwortlichen nicht zur Verantwortung gezogen werden?? Weil sie eine große Lobby haben und Vitamin B ohne Ende.

Mir fallen nur zwei aktuelle Bsp. ein, die zwar nichts mit Radio zu tun haben, die aber auch zeigen, dass die großen Chefs fest in ihrem Sattel sitzen, auch wenn sie den letzten Mist machen:

1. Bahn Chef Mehdorn verdient Millionen und hat den letzten Mist mit seinem neuen Fahrplansystem verzapft.

2. Peters von der IG Metall ist nach seinem kläglichen Scheitern des Streiks im Osten immer noch ganz oben.
 
Bremen 4 war ja mal absolut vorhersehbar ;)

Unser lieber Freund Langhorst hat ja bekanntlich bereits Erfahrung mit dem Kaputtformatieren von Radiostationen (und der anschliessenden "Unfallflucht").

2001 bis 2002 brachte er "die Welle" in Karlsruhe über den Jordan. Und nach dem das Ende dort besiegelt war, schnappte er sich seine ganze warme Gefolgschaft und zog gen Norden...
...mal sehen, wo er noch überall landet... peinlich für den GF, der sich von so einem Menschen einlullen lässt..
 
Aber der Kollege ist eben gut im Buddy-Buddy-Geschäft. Wer auf den richtigen Partys genug Rücken krault, bekommt eben doch immer noch eine Chance. GFs sind eben nicht so rational, wie sie sein sollten.
 
Christian Langhorst & RB4

Zum Thema Christian Langhorst will ich mich dann hier auch mal zu Wort melden, auch wenn ich jetzt nichts genaueres darüber weiß, was er vor RB4 so böses getan hat. Ich bin RB4-Hörer und Fan, und will mal von dem Standpunkt aus meine Meinung kundtun:

Also, als etwas aktiverer Zuhörer (der Radio nicht nur so als Hintergrundberieselung sieht), muss ich sagen, dass meiner Meinung nach die Änderungen, die es seit Christian Langhorst gab, fast ausschließlich positiv sind.
Es gibt mittlerweile von Montag bis Samstag jeden Abend eine Musik-Spezialsendung (RB4 chillt, rockt, chartet, bounced, clubbt, tanzt), in denen oft auch etwas ungewöhnlichere Titel gespielt werden, die man sonst nicht im Radio hört.
Es gibt seit langer Zeit fast nahtlos irgendwelche besonderen Aktionen, oft Gewinnspiele, aber auch Aktionen wie z.B. die Noten-Boten (das Morgenshow-Team singt Firmen- bzw. Städtehymnen), usw.
Auch die Wunsch-Sendung "Dein Ding" (früher Megaherz) wird wieder moderiert.
Ok, Christine Heuck finde ich auch nervig, und die Spezial-Musik-Sendungen sind halt auch ein Risiko (bei RB4 clubbt schalte ich auch regelmäßig weg, aber ich halt meistens nur zum OK und dann am nächsten Morgen wieder zurück zu RB4). Aber eigentlich ist es doch nichts negatives, wenn auch mal was anderes als Einheitsbrei gespielt wird?
Vor allem, gerade bei den öffentlich-rechtlichen Sendern sollte die Hauptidee ja eigentlich nicht sein, nur Geld zu verdienen, sondern eigentlich ja auch etwas niveauvolleres Programm zu machen.
Ansonsten könnte man Sender wie das Nordwestradio mit 0,x % Hörern ja gleich ganz dichtmachen, oder die Chefs feuern, weil Popmusik mit möglichst vielen Claims spielen ja viel billiger wäre und viel mehr Hörer bringen würde...

Und Ex-RB4-Chef Wolfgang Hagen war z.B. ja dafür verantwortlich, dass RB4 eine Zeit lang nach jedem Titel seine tollen Claims wie "Besserer als die andersen" rausgehauen hat, und die Moderatoren alle halbe Stunde "Wie spielen das Beste aus Rock, Pop und Dance von den 80ern bis morgen" sagen mussten... Da finde ich als Hörer das was unter C. Langhorst zu hören ist doch deutlich angenehmer. Klar, bei der MA ist man damit nicht mehr so erfolgreich, und ein paar Hörer werden sicher auch von den Spezial-Musiksendungen vergrault, aber wenn ein ö-r Sender auch mal etwas abwechslungsreicheres Programm macht, ist das denn so falsch? Und vor allem hat der Sender ja auch nicht so sehr verloren, liegt jetzt glaube ich mit ca. 22% auf Platz 3 hinter Bremen eins und NDR1 Radio Niedersachsen, aber immer noch weit vor den Privatsendern.

Also, sind MA-Zahlen alles? Gerade bei öffentlich-rechtlichen Sendern? Ich finde ja, gutes Programm machen schadet auch nicht, auch wenn darunter halt die MA-Zahlen leiden...
 
Mal abgesehen davon, dass es immer gewisse Up & Downs bei Sendern gibt, kann ich es auch nicht ganz nachvollziehen, warum erfolglose Leute über Jahre hinweg im Amt bleiben!
Es scheint wohl wirklich so zu sein, dass sie sich auf dem Golfplatz bei den Gesellschaftern besser verkaufen, als sie wirklich sind.
Und genau das ist oft der Punkt! Nicht, was ein Mensch leistet, sondern wie er sich bei den richtigen und wichtigen Leuten persönlich verkauft, spielt heutzutage eine Rolle!
Vitamin B wurde hier angesprochen und ist auch im wahren Leben dieser Verantwortlichen ein wichtiger Punkt.
Natürlich hat sich der PD / GF auf Gespräche mit seiner Vitamin B-Connection bestens vorbereitet und weiss es, die Zahlen, zu seinem Vorteil, gut zu interpretieren!
Ärgerlich, aber eben leider Realität!
Radio ist eben nicht die Fußball-Bundesliga, wo ein Trainer, wenn der Verein nicht den gewünschten Erfolg bringt, gefeuert wird!
Schaut euch mal Kreklau & Fitzek an!
Kreklau war PD beim Berliner Rundfunk, Fitzek sein Stellvertreter. Sie wurden gefeuert, weil der Berliner Rundfunk in der Hörergunst von Platz 1 auf Platz 4 gefallen war.
Diese Herren verdienen heute ne Menge Kohle mit der Beratung von Radiosendern! Wenn auch mit sehr geringen Erfolg für die jeweiligen Sender. Trotzdem läuft deren Geschäft!
Heutzutage zählt eben, wie man sich verkauft und nicht die wahre Leistung! Das ist ein großer Fehler, wie ich meine und eine erschreckende Entwicklung!
Die Sesselpupser stecken Monat für Monat viel Kohle ein, bringen aber keinerlei Leistung!

Hart, aber wahr!
Wo soll das noch hinführen?
 
''Es gibt seit langer Zeit fast nahtlos irgendwelche besonderen Aktionen, oft Gewinnspiele, aber auch Aktionen wie z.B. die Noten-Boten (das Morgenshow-Team singt Firmen- bzw. Städtehymnen), usw.''

*WÜRG!!!!*
 
''Es gibt seit langer Zeit fast nahtlos irgendwelche besonderen Aktionen, oft Gewinnspiele, aber auch Aktionen wie z.B. die Noten-Boten (das Morgenshow-Team singt Firmen- bzw. Städtehymnen), usw.''

Das kommt mir aber ziemlich bekannt vor ;) So wollte sich hr3 auch aus dem Quotenloch retten, naja ist ihnen aber nicht so richtig gelungen.
 
Zusammenfassung

Also, fassen wir zusammen:

Viele geben Langhorst (der ja eine Tradition der schlechten Quoten hat) die Schuld am Verlust von Radio Bremen 4.

Einer gibt auch Mehdorn die Schuld am Fahrgastverlust der Bahn.

Beide sind noch lange im Amt und scheffeln weiter die Kohle für ihre Missetaten. Der eine sicher etwas mehr als der andere.

Einer findet Bremen4 seit einem Jahr garnichtmal so schlecht. "Ich2" wer bist du? Langhorst selber? Wenn es auf einmal so toll ist, warum hört es dann keiner mehr?

Klar gibt es in Radiosendern ups and downs. Aber bei Bremen 4 gibt es seit Jahren nur up. Das war sicherlich die Errungenschaft des damaligen Chefs Dr. Hagen. Und jetzt zum ersten Mal down? Was für ein Zufall!

Na, mal sehen was die Chefs von Herrn L daraus machen. Wenn sie einen Taschenrechner haben und bis zwei zählen können, dann werden sie ihm tierisch Feuer unter den wunden Hintern machen.

Einen schönen Wochenstart wünscht

Der Schlickrutscher
 
Hallo Schlickrutscher!

Also, erstmal finde ich das ja immer wieder lustig hier, dass jeder, der eine Meinung sagt, sofort verdächtigt wird, selbst der Beteiligte zu sein. Wer sagt mir denn, dass du nicht Dr. Wolfgang Hagen bist? Also, nochmal, ich bin einfach RB4-Fan und Hörer, mehr nicht. Herrn Langhorst kenne ich nicht persönlich, ich habe halt bloß aus meiner Sicht etwas über die Änderungen auf RB4 gesagt, seit er da Chef ist.

Und ich habe ja überhaupt nicht gesagt, dass das ein Zufall ist, dass die Quoten von RB4 seit C. Langhorst gesunken sind, den Zusammenhang sehe ich schon, aber halt nicht unbedingt negativ.

Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber die MA-Zahlen belegen doch nicht unbedingt die Zufriedenheit der Hörer, sondern eben nur, was gehört wird, bzw. was die Befragten antworten, was sie hören. Und wenn ein Sender den Hörern ununterbrochen mit seinen Claims den Sendernamen eintrichtert, wenn ein Sender ein möglichst vollständig durchhörbares Einheitsbrei-Programm bietet, dann ist die Quote natürlich höher. Auch wenn man es dann, wenn man wirklich zuhört, nach einer halben Stunde nicht mehr hören kann. Und weitgehend nach diesem Prinzip hat Dr. Hagen erfolgreich Programm gemacht (abgesehen von mutigen Experimenten wie Sommerfeld & Kalkofe oder sogar mal einem Hörspiel, aber zu recht ungefährlichen Sendezeiten wie nach 23 Uhr oder Sonntag morgen).

Langhorst hat die oft und immer wieder von vielen Hörern gewünschten Musik-Spezialsendungen umgesetzt, er traut sich, abends mal was anderes als Einheitsbrei spielen zu lassen. Wieder, korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber das geht doch dann recht eindeutig auf die Quote, weil sobald mal was ungewöhnlicheres läuft, viele Leute, die halt nur so nebenbei als Hintergrundberieselung Radio hören, dann wegschalten, und vermutlich auch nicht so schnell wiederkommen. Das Problem an ungewöhnlicher Musik ist halt, dass sie nicht jeder mag, und man damit wohl leicht Hörer verliert.

Also, mein Eindruck ist, RB4 hat einige Hörer, die ein durchhörbares Einheitsbrei-Programm wollen, verloren (zum größten Teil übrigens an RB1), vermutlich aber dafür sogar Hörer, die ein abwechslungsreicheres Programm wollen, dazugewonnen.

Also, die Hörer, die zuhören, freuen sich, aber die, die eh nicht richtig zuhören, tun das jetzt bei anderen Sendern. Quote sinkt, Zufriedenheit der Stammhörer steigt (im Normalfall).

Und ich (als Hörer, der zwar die Jagd nach den Quoten versteht, aber nicht immer für richtig hält) finde es gut, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender, der ja nun eigentlich von den Gebührengeldern finanziert wird, auch mal auf Kosten der Quote etwas besseres und abwechslungsreicheres Programm macht.

Micha
 
Das kann man inzwischen fast in jedes Topic schreiben:

Die primäre Aufgabe des ö/r ist nicht, hohe MA-Quoten zu erzielen, sondern den Programmauftrag in seiner Gesamtheit zu erfüllen (auch wenn das scheinbar manche ARD-Intendanten anders sehen).

Wenn dabei noch ein populäres Programm mit hoher Einschaltquote rauskommt, umso besser.

Falls zu wenige zuhören müsste man

a) den Rundfunk-Staatsvertrag ändern und der ARD endlich offiziell erlauben, werbefinanziertes Formatradio aus öffentlichen Geldern zu machen

oder

b) die betroffenen Wellen einstellen, weil der Programmauftrag obsolet geworden ist.
 
Überlebenskampf

Das ist ja alles wunderbar mit dem ör-Auftrag! Finde ich ja auch gut. Damals die Plattenkiste bei NDR2, hach, das waren noch Zeiten.

Leider befindet sich Radio Bremen aber nach schrecklicher Krankheit im Koma und lebt nur noch wegen der Herz-Lungen-Maschine der ARD, die aber in ein paar Jahren abgeschaltet ist. Das sind Realitäten und da kann man sich keine Experimente leisten.

Die Frage ist sowieso, ob Bremen4 sich nach der Quotenschlappe und den dadurch schrumpfenden Werbeeinnahmen überhaupt noch irgendwelche tuckigen Spezialsendungen leisten kann. Denn auch da wird man jetzt wieder sparen müssen. Und dann war´s das mit dem ör-Auftrag.

Noch ein Wort zu Dr. Hagen. Habe eben herausgefunden, dass er seit einem Jahr beim Deutschlandradio arbeitet. Das ist nicht gerade ein Sender, bei dem auf Quote geachtet wird. Ich glaube herr Hagen wollte seinerzeit einfach nur einen guten Sender machen. Eine Quotengier kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Der Schlickrutscher
 
''noch irgendwelche tuckigen Spezialsendungen leisten kann.''

Was heißt leisten können? Genau dafür bekommen die mein Geld!

''Und dann war´s das mit dem ör-Auftrag.''

Okay. Kein Auftrag, kein Programm! So einfach ist das.
 
Anstatt die Aufmachung des Programms zu diskutieren, stellt sich hier doch viel eher die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Existenz von Radio Bremen. Ich hab' nie begriffen, warum das kleinste Bundesland eine eigene Landesrundfunkanstalt braucht, während drumherum der NDR den gesamten Norden mit vier Ländern beschallt.

Mein Votum: Radio Bremen nahezu komplett abschaffen, eine Regionalwelle erhalten und diese in den NDR eingliedern. Und zwar so schnell wie möglich!
 
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