Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

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Tom2000

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Nochmal gezielt gefragt, wie schon im WDR 2- Thread:
Warum wird der Hörer nicht häufiger aufgefordert mitzuraten, oder seine Meinung zu sagen?
Ob Bremen Vier, NDR 2 oder WDR 2. Der Hörer wird fast ausschlieslich rezeptiv gesehen. Dabei ist Radio doch viel spanner, wenn es nicht als Einbahnstrasse betrieben wird.
Warum gibt´s das nur nachts auf SWR 3?

Ich meine damit ausdrücklich nicht so ausgelutschte Dinge wie das "Geheime Geräusch", wo eine einzige Idee wochenlang zum riesengrossen Event aufgeblasen wird.
Eher ein abwechslungsreiches Quiz, wie ich es mal auf Capital FM London gehört habe. Zwei Hörern wird eine Stimme vorgespielt, die langsam Geldbeträge nennt, wobei der Betrag stetig anwächst.
Beide Hörer dürfen die Stimme unterbrechen, möglichst bevor es zum (akustischen) Crash kommt und das gesamte Geld weg ist. Keiner der Mitspieler weiss natürlich, an welcher Stelle der Crash erfolgt.
Derjenige, der die Stimme unterbricht, muss eine Frage beantworten. Liegt er richtig, behält er das Geld.
Das Spiel lief vielleicht 2-3 x am Tag im Abstand von mehreren Stunden.
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?
Tut sie das nicht?
Und seid wann besteht Hörerbeteiligung nur aus Gewinnspielen, auch wenn man vor allem bei den Privaten öfters den Eindruck bekommt, dass genau das der Fall ist?
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

Wo denn, Radiokult?

Ich sage zudem nicht, sie bestünde ausschliesslich aus Gewinnspielen. Was fällt Dir denn neben Spielen und Meinungsäusserungen noch ein?
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

Ach Tom,

dieses -wie du zu schreiben beliebst:
Tom2000 schrieb:
...abwechslungsreiche Quiz, wie ich es mal auf Capital FM London gehört habe...

... ist hinlänglich bekannt und -nicht einmal vor allzu langer Zeit- auf einem der von Dir angeprangerten Öffentlich-Rechtlichen gelaufen. Was wäre passiert, wenn Du es gehört hättest?

Ich tu es selten.

Und ungern.

Bitteschön::wall:
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

Wunschsendungen, Hörerumfragen (womit nicht die MA gemeint ist), diverse "Kuppelshows" etc. gehören ebenso zur Hörerbeteiligung bzw. -bindung. Wenn du das auf Gewinnspiele beschränkst, machst du leider einen Denkfehler, Tom.
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

@Kulti
Ok. Da sind wir nicht auseinander.
Nur wo findet das REGELMÄSSIG in täglichen Rubriken über den ganzen Tag verteilt statt?
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

Zur Zeit unter anderem beim Berliner Rundfunk. Da gibts über den ganzen Tag verteilt Musikwünsche zu hören und eine "Kuppelshow", welche sich ebenfalls häppchenweise über das gesamte Tagesprogramm verteilt ("Suche netten jungen Mann zum `poppen´" etc.).
Bei 88.8 laufen über den ganzen Tag verteilt die Popwünsche der Hörer, obwohl die wohl eher gefaked sein dürften. :D
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

Jedes Call in (Grüß Deine Oma, wünsch Dir den neuesten Hit von Jason Donovan, meld einen Stau, erzähl, wie Du den letzten Otto-Film fandest, laß Deine Oma von unserem witzigen Moderator wecken undsoweiterundsofort) dient der Hörerbindung. Ob dies anspruchsvoll ist, sei dahingestellt.

REGELMÄSSIGer geht es nicht, Tom.

Warum wird der Hörer nicht häufiger aufgefordert mitzuraten, oder seine Meinung zu sagen?

Häufiger gehts auch nicht.
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

mal abgesehen davon: ca 80% der anrufe stammen von 10-15% der anrufer.....also meistens stammanrufer, die gelegentlich auch nervensägen sein können.....
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

Wobei ich im Übrigen das Beispiel von ausgerechnet SWR 3 in der Nacht schon wieder höchst fragwürdig finde.

"Komm Ronny, drück noch mal auf dein Horn für´s ganze SWR-Land"
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

Ich bin der Meinung, dass jegliche Hörerbeteiligung verboten gehört! Egal in welcher Form - auch Umfragen und so. Getreu dem Motto "Wir spielen nur, was wir wollen" sollten auch alle nur das sagen und das spielen, was sie wollen. Hörer nerven nur dabei. Die wollen sich immer was wünschen oder sich andauernd aufregen. Wenn jemand im Radio sagt "Hach, was ein schönes Wetter!", ruft sofort einer an und sagt "So ein Quatsch, ich habe Heuschnupfen, das ist gar nicht schön" oder eine andere, die sagt: "Sie sagen, es ist alles so schön, aber wer denkt an die armen Kinder in Afrika?". Das ist doch alles völlig überflüssig. Ich will die Tom2000-Show - ganz ohne Beteiligung (außer Bertelsmann höchstens mit 22,7 Prozent).
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

Ich verstehe gar nicht, dass sich hier einige so penetrant gegen mehr Hörerbeteiligung aussprechen. Okay, dabei läuft man natürlich auch eine gewisse Gefahr, dass Hörer sich mal so äußern, wie es den Machern nicht gefällt. Oder auch, dass eine gewisse "Abflachung" stattfinden könnte. Andererseits dienen aber gerade Höreraktionen zur Belebung des oft schematischen Radioprogrammes, und können auch eine enorme Bereicherung und - neben den anderen journalistischen Beiträgen - Horizonterweiterung für den Hörer darstellen.
Beiträge, egal ob zu Problemen, Liebe, Musik, bei denen sich die Hörer einmischen dürfen, machen das Radio meiner Ansicht nach bunter und vielfältiger, unberechenbarer und spannender. Mehr Mut der Macher wäre hier wünschenswert. WDR 2 war eigentlich immer schon schwach in Sachen Interaktivität. NDR 2 hat in den letzten Jahren deutlich nachgelassen, gab es doch in den 90ern noch deutlich mehr Gewinnspiele (Die schnelle Mark, das Sekundenquiz, Drunter und drüber, Mit dem Finger auf der Landkarte, Blackout - und wie diese Spielchen alle hießen) und dazu die Kontaktsendung "Der heiße Draht" am Sonntagabend sowie Wunschhits.
Schade eigentlich. Ich sehe wirklich Potenzial in dieser Sparte. Potenzial für mehr Spaß und höhere Einschaltquoten durch eine stärkere Hörerbeteiligung.

Mehr Mut ist angesagt. Aber eben auch Engagement seitens der Hörer. Ein Negativ-Beispiel schlechter Hörerbeteiligung sind die Bürgerfunk-Sendungen einiger NRW-Lokalradios. Das ist manchmal gähnende Langeweile pur - mit hohem Abschaltfaktor. Hier wäre einfach mehr Engagement von mehr Hörern wünschenswert. Und wahrscheindlich bräuchte es auch einen Betreuer, der die Bürgerfunker professionell betreut und anleitet.

Bin gespannt, ob sich hier in der nächsten Zeit was tut. Wie gesagt ich sehe Potenzial in dieser Sparte Hörerbeteiligung. Die ist mitlerweile bei vielen Sendern so schlecht geworden/verkürzt oder ganz gestrichen worden, dass ein Sender mit viel Interaktivität wirklich positiv aus der Masse hervorstechen könnte.

Beste Grüße
:) C.M.
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

An dieser Stelle wäre es mal wieder Zeit, ein leider begrabenes Hörfunkprogramm wieder zu loben: SDR1.
Hier verstand man es wirklich, seine Hörer zu unterhalten und trotzdem ernst zu nehmen.
Fast jede Sendung, ausser der tagesaktuellen Magazine, war mit Hörerbeteiligung verbunden:
Da gab es:
den Radiomarkt mit einer Rubrik, in der die Hörer Fragen stellen konnten. Man bot Servicebeiträge mit ausführlicher Hintergrundinfo, die man sich zuschicken lassen konnte, begleitete Aktionen (Pfundskur etc.)
die Sendung UAWG (heute SWR4), vielfach als Seniorenbügelsendung verschrien, hat meiner Ansicht nach Maßstäbe gesetzt als Hörerkontaktsendung, welche die Probleme und Anliegen der Hörer ernst nimmt und diese untereinander vermittelt
die Sendung Land und Leute mit dem Schlaumeierspiel (ein kleines Quiz)
die Sendung Ruf Heidelberg bzw. Ruf Mannheim
eine Wissenschaftssendung, die Fragen von hörern aufnahm und diese ausführlich, umfassend und kompentent von Wissenschaftlern beantworten ließ.
Es gab Ratesendungen wie die Rätseltour, die Landeskunde und Geschichte vermittelten auf unterhaltsame Art und die das Publikum volle 3 Stunden ans Radio fesselten.

Kein Radioprogramm konnte seither eine derart umfassende und vielgestaltige Hörerbeteiligung aufweisen.
Das Programm war für viele (zugegebenermaßen eher ältere) Menschen ein wahrer Lebensbegleiter.
Dies kann heute weder SWR1 noch SWR4 in diesem Maße leisten.
Leider reduziert sich die Hörerbeteiligung heutzutage meist auf die Funktion von Statisten bei Gewinnspielaktionen. Schade.
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

Zwei Hörern wird eine Stimme vorgespielt, die langsam Geldbeträge nennt, wobei der Betrag stetig anwächst.
Beide Hörer dürfen die Stimme unterbrechen, möglichst bevor es zum (akustischen) Crash kommt und das gesamte Geld weg ist. Keiner der Mitspieler weiss natürlich, an welcher Stelle der Crash erfolgt.
Derjenige, der die Stimme unterbricht, muss eine Frage beantworten. Liegt er richtig, behält er das Geld.
Das Spiel lief vielleicht 2-3 x am Tag im Abstand von mehreren Stunden
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Sowas ist doch keiner Hörerbeteiligung. Dann müsste 9-Live ja der SEnder mit den zufriedensten Zuschauern sein. Da findet nämlich ausschließlich Hörerbeteiligung statt. Allerdings sicher nicht so wie von dir gewünscht. Also Spiele oder Gewinnspiele sind sicher keine Hörerbeteiligung und auch eine Pseudo-Umfrage wie z.B. auf WDR 2 zum John Lennon Todestag wo fünf Titel vorgeben wurden und der Hörer sich dann "aussuchen" sollte, welcher gespielt wird, ist für mich auch keine sehr gelungene Form der Hörerbeteiligung.

Gute Hörerbeteiligung ist für mich, wenn das Programm auf die Bedürfnisse und Wünsche seiner Hörer eingeht und zwar in allen Bereichen (Musik, Berichte, Service). DAs setzt natülich voraus, dass man im ständigen Kontakt mit den Hörern ist und zwar nicht nur über eine Hotline, wo Studenten sich das Anliegen notieren und dann dem Anrufer vorgefertige Antworten geben. Das ist kalter Kaffee.

Der einzige Sender der eine zufriedenstellende Hörerbeteiligung verwirklicht ist in meinen Augen Bremen 1. Morgens viele Servicethemen,wo Hörer Fragen an Experten aus allen Bereichen stellen können und abends zwei Stunden Hörerwünsche ohne jegliche Vorgaben und Zensur. Dazu alle paar Wochen Musikvorgaben, die vom Hörer benotet werden können (Stichwort Musiktester) und in einem gewissen Rahmen bei der Musikplanung berücksichtigt werden.

Ansonsten fallen mir keine Sender in Deutschland ein, wo der Hörer aktiv an der Programmgestaltung teilhaben kann. Vielleicht fällt euch ja nochwas ein.
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

@CM, Radiocat, Tweety
Vielen Dank für die schönen Beispiel. Genau wie von Euch beschrieben stelle ich mir das vor.

@Tweety
Das von mir beschriebene Spiel erachte ich deshalb als gelungene Hörerbeteiligung, da der Moderator sich mit beiden Hörern ein wenig auf der Antenne unterhalten hat in einer symphatischen Weise, ohne dass man den Eindruck hatte, es werden nur "pflichtgemäss" ein paar belanglose Freundlichkeiten ausgetauscht. Die ganze Aktion dauerte dann auch mal locker 5 Minuten. Ich fand es jedenfalls spannend.
Überhaupt hat Capital FM fähige Moderatoren; sie sind witzig und arbeiten sicher ohne linercards, die Stimmen sind angenehm. Allerdings dürfen da auch Leute jenseits der 30 arbeiten, obwohl es eine Top 40- Station ist.
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

Hörer sind doof und stinken nach Maggi. Deshalb will keiner sie in der Sendung haben. Die haben nicht umsonst zwei Ohren mitgekriegt. Wenn sie etwas sagen wollen, sollen sie sich für ein Praktikum bewerben und erst einmal beweisen, dass sie einen Claim auswendig können.

Der Hörer muss zudem endlich begreifen, dass er für das Radio da ist und nicht umgekehrt.

Ansonsten gilt: Wenn man das Programm-Niveau erfolgreich unter Pisa-Niveau gedrückt hat, will man vielleicht keine Hörer an Sendungen beteiligen, die mehr als das Niveau nicht mehr drauf haben.

Aber vielleicht möchte Herr 2000 auch nicht unbedingt "mehr Hörerbeteiligung", sondern "interaktives Hörerradio"?
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

siehe da, es gibt doch einen sender mit ganz viel hörerbeteiligung, verteilt über den ganzen tag: sr1.
also ich muss sagen, die machen ihre sache gar nicht schlecht. die moderatoren kommen natürlich rüber, die musikauswahl ist prima, die jingles sind ok, die rotationsgrösse liegt vielleicht irgendwo zwischen der von ndr2 und bayern 3.

wie ist euer eindruck?
 
AW: Warum spielt Hörerbeteiligung kaum eine Rolle?

Ganz ehrlich, mein Eindruck ist, dass SR 1 der öffentlich-rechtlice Sender ist, der von seiner gesamten Aufmachung her einem Privatsender am nächsten kommt.
 
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