Was erwartet mein Hörer von mir?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Rik De Lisle

Verifiziert
Hi !

Ich habe folgende zitat heute morgen in Internet gefunden. Es stammt von einer Ami PD. Scheint mir richtig zu sein.

"[The audience] wants a disc jockey to entertain them and play their favorite song. Hopefully, after a number of years they’ll remember your name"

Kann es sein das uns fehlt ein bissen geduld? Gut sein jahre lang und vielleicht wirst du irgendwannmal bekannt/beliebt?

Ich freue mich uff den "wortgefecht"

Rik
 
völlig richtig. von heut auf morgen geht gar nichts, man braucht doch nur zu sehen, wie lange selbst eine "outstanding personality" wie howard stern gebraucht hat, um bekanntheit und quote zu erlangen. jahre, jahre und nochmal jahre. je mehr sender und mods es gibt umso länger dauert es. ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die regel;)
 
Hallo Rik, alte Socke...


ich stimme diesem Ausspruch 120%ig zu, zumal das der gleiche Spruch ist, den Du mir 3 Jahre lang gepredigt hast (Mothil auch, aber er hat ihn ja von Dir gelernt).

Ich bin ja jetzt bei alster radio und moderier meine Schiene nur 2 Wochen im Wechsel mit einem Kollegen, der schon ewig dabei ist. Meinen Namen verstehen die Hörer immer noch falsch. Andererseits: Namen sind schall und Rauch. Bei uns zählt an 1: Musik, an 2: freundlich, aber kurz und knapp auf den Punkt und an 3: Hamburg-Kompetenz.

Wenn man kein Arno, kein John, kein DeLisle oder sonstwas ist, ist der Name wurscht.

Gruss

Mike Schneider
 
ich weiß, wann die hörer weghören!!!!!
wenn sie seit jahren die gleiche sch..... in hh; b;m oder bei energys oder bei sonstow hören, weil es immer die gleich beraterclique ist.
immer ne FUCK U HOTLINE. immer ABENDS PARTY MORGENS XY oder der beste hitmixshitwixausdenletztendreitausendjahren!!
 
Jojo hat recht.
So ne geballte Sch... kann sich wirklich keiner anhören. Möchte nur wissen welche "geniale" Persönlichkeit auf die Idee gekommen ist, damit anzufangen.
 
Ja , Ja , Ja ! na und. Die Bild Zeitung lesen täglich 10 Millionen. Du kennst doch die Geschichte von den Fliegen und der Scheisse. Also. Und wer der Scheisse besonders nahe ist, macht es am besten. So ist das nu ma. Fuck you / Hotline !
Die Hörer wollen verarscht werden. Wie sonst klappt es denn, dass ein Sender 120 Titel spielt, in jeder Viertelstunde von grosser Abwechslung faselt und... die Image Werte die sogenannte "Abwechslung" sogar bestätigt.
Freunde, Radiohören, ein gepflegtes Programm, macht Spass.
 
um auf die ursrungsfrage wieder zurrück zu kommen: Ein berater aus Amerika namens Dave Shakes hat mal seine Hörer gefragt was sie haben wollen. eine frau ist aufgestanden und hat gesagt "sag uns was los ist, mach ein witz drüber, und spiel dann mein lieblings song". ganz so einfach ist es glaub ich nicht, aber die idee stimmt. ein moderator muss aktuell, unterhaltend, und vor allem, relevant für den hörer sein. wenn er/sie es dann auch noch schafft, eine coole personality zu kommunizieren, hat es glaub ich begriffen.
 
für die menschen, die "die ganze scheisse" bei den erfolgreichen stationen nicht mehr hören wollen, gibt`s ja glücklicherweise noch den offenen kanal...

mal ehrlich: natürlich hören wir radiomacher anders als der "normale" hörer. wenn der sich nach 10 Positionierungen pro Stunde in der MA noch an uns erinnert, müssen wir uns doch glücklich schätzen. so ist es nunmal und das kann niemand von uns ändern.

ich verstehe die arroganz gegenüber den grossen erfolgreichen stationen nicht. ganz unabhängig von unserer persönlichen meinung: so scheisse können die doch gar nicht sein, wenn sie absoluter marktführer sind - den nerv der hörer scheinen sie wohl zu treffen.

zurück zum thema:
ebenfalls niemand von uns ändern kann, dass in der ma sender und nicht einzelne shows abgefagt werden. wenn ein hörer jeden morgen die lustigste morgenshow für xy hört und sich in der ma nicht mehr daran erinnert, bei welchem sender er sie gehört hat (weil er vielleicht nach der show immer zur konkurrenz umschaltet, weil da die musik besser ist und sich das programm netter nebenbei, während der arbeit hören läßt),
hilft das nicht weiter.

fazit: in erster linie muss der sender bekannt und beliebt sein - eine beliebte personaliy-show ist zwar schön und hilfreich, aber kann nicht ohne den rahmen des beliebten senders funktionieren.
 
Ich weiß nicht, ob die erfolgreichen Stationen unbedingt den Nerv der Hörerschaft treffen. Das Problem ist vielmehr, daß man "dem besten von heute und den Megahits der 90er einfach nicht mehr entgehen kann, da selbst die öffentlich rechtlichen Popsender sich mittleerweile nur noch in diesem Bereich bewegen. Abschreckenstes Beispiel dürfte hier wohl SWR 3 sein. Zu RPR1 ist da kaum ein Unterschied zu hören. Ich will ja hier nicht als glühender Verfechter von Qualitätsprogrammen auftreten. Aber als Moderation immer nur zu hören das war X mit Y und nun geht es weiter mit dem besten von heute und den Megahits der 90er ist schon recht traurig. Da fände ich eine Moderation, in der noch die Fähigkeit zu moderieren deutlich wird (siehe oben: erzähl mir was los ist und mach einen Witz drüber) noch deutlich angenehmer. Aber ein paar dumme Witze reißen passt ja leider nicht ins weichgespülte Format. Ich empfehle deutschen Radiomachern wirklich mal in eine Station wie Virgin-Radio reinzuhören. Die sind bei Leibe nicht so streng durchformatiert und haben in GB einen großen Erfolg, und das "nur" auf Mittelwelle.
Grüße aus dem Saarland.
 
das ist ja mal wieder ein absolut qualifizierter, professioneller beitrag - jetzt wissen wir alle wie es in der realität funktioniert :)
 
Ich denke, wir sollten hier mal unterscheiden. Und zwar zwischen dem, was die Hörer wollen und was die Radiomacher wollen. Wenn ich den ganzen Tag im Sender sitze, dann hab ich abends auch keinen Bock mehr, dass mir einer beweisen will, dass er noch mehr Abwechslung mit mehr Musik und den größten Hits im besten Mix der letzten 3 Jahrzehnte hat. Ich kenn ja auch das Prinzip! Die Hörer wollen das aber wohl, denn sonst wären die Sender ja nicht so erfolgreich. Das beweisen die wirklich harten Radiomärkte in Berlin, Hamburg und München. Wer claimt ist oben dabei und wer dann noch gute Mods hat, der ist der Gewinner.
Ein Radio für Radiomacher wäre der totale Reinfall, weil wir es geil finden würden, aber sonst keiner! :)
Also werden wir weiter claimen und dem Hörer 150 Titel als noch mehr Vielfalt verkaufen.
Und für alle, die gern schreiben: Ich hab das stundenlang gehört und es ist so schlecht!!
Wie schlecht muß ein Programm werden, bis ihr das Hirn ein- und das Radio ausschaltet??

[Dieser Beitrag wurde von Weltenfieber am 12.06.2001 editiert.]
 
Hi!

Ich wollte eigentlich eine gespräch anschieben über moderation. Ich habe wirklisch nicht erwartet das wir schon wieder über wie oft positioniert werden muss usw. Also , zurück an der front... glaubt Ihr das den DJ job das ist was den Ami PD gesagt hat? Ist es möglich , innerhalb den rahmen von format radio, unterhaltsam zu sein? Ist es nötig? Ist "gut gelaunt" genug?

Rik
 
hi alter ami,

natürlich ist es möglich auch im formatradio unterhaltend zu sein. ich glaube, dass es einfach davon abhängt, ob es dem Moderator erlaubt ist auch innerhalb von Linern oder Salespromotions eigene Ideen und Mods zu bringen. Ich glaube, es ist manchmal auch eine psychisch-mentale Blockade, nach dem Motto... wenn ich jetzt das sage oder mache, findet das mein Chef gut oder wird gleich wieder rumgemosert. Ich bin mir sicher, das der Hörer trotz allem "Radio ist nur ein Nebenbeimedium" auch zuhören kann. Ich denke, die Hörer werden bei uns immer noch unterschätzt.
Zu dem kommt natürlich auch, dass nicht alle Sender, mangels Mitarbeitern, den Moderatoren gut zuarbeiten können. Eine gute Vorbereitung ist schon halb gewonnen. Aber wenn Unterhaltung, dann dürfen auch Kollegen nicht fehlen, die das genauso verstehen. Eine kurze HiFi-Umfrage oder ein Soundeffekt als Earcatcher sind sicher bei jedem Hörer willkommen. Das alles und der Moderator in seiner "unverwechselbaren" Art, sind es was der Hörer sicher gerne annimmt... auch bei penetranten megasuperhits der 80er 90er und von heute das dämlichste.... oder ähnlich...;).

ciao 4 now
/



[Dieser Beitrag wurde von slash am 12.06.2001 editiert.]
 
Okay Rik, dann möchte ich mich an "Deiner"
Diskussion beteiligen.
Mal ehrlich. Wenn einer "Deiner" Mods ( mal abgesehen von Mornigshows) "ausbricht" und etwas sagt, dass nicht einer Positionierung, einem vorgegeben Teasing oder sonstigem Klammerwerk entspricht, darf er dann weiterfunken, auch nach dem 3,4,5 mal ?
smile.gif


Im Regelfall bleibt doch nicht viel Zeit um
"Entertainment" zubetreiben, oder? Oder was ist in diesem Zusammenhang eigentlich "Entertainment"?
Fakt ist: Als ausschließlich sprechender Linercard-Vorträger wird sich auch der letzte Depp Deinen Namen kaum merken können, weil Du ihm gar nicht auffällst. Irgendein - sagen wir - USP muss schon sein. Aber wie oder was dafür anstellen ? Scheisse rufen, den Kopf auf's Pult kloppen ? Mäuse aufblasen ?

Bleibt die Frage: Gibt's denn überhaupt Platz für DEN "Entertainer" im deutschen Radio, wie auch immer er "kastriert" sein sollte ? Denn das, was wir "im Regelfall" Alltagsradio nennen, lässt doch irgendwie kaum Platz dafür. Und die Sender, die den Platz haben,
lassen dann auch noch ( oft ) Leute ran, die keine zwei freiformulierten Sätze ohne Unterbrechung rauskriegen, bzw. stattdessen
"Ficken" rufen. Ist schon irgendwie schade, manchmal.
Also, um mit diesem Monolog auch Deine Eingangsfrage zu beantworten: Ja!
Wie ich feststelle, bist Du ja auch schon
ein paar Jahrzehnte dabei, dann hat sich's doch gelohnt.
smile.gif
Ich kenn' Dich...

Liebe Grüße

U.S.
 
Da würde ich doch glatt wieder meinen Beitrag von oben wiederholen, aber schliesslich ist er ja so unqualifiziert.
Danke AllyMcBeal, aber was solls, ich guck dich ja schliesslich auch im Tv nie an:)
Ach ja, wie wärs mit:
Ich Hörer will gar keinen Berater, damit endlich mal wieder Radio aus dem Bauch und mit Leib und Seele gemacht wird und nicht mit taktischem Kalkül?
Da könnte so erfrischend sein!
 
Wirklich erfolgreich, auf Dauer beliebt und charismatisch sind die Radiostationen, die "Entertainer" und Personalities vor dem Mikro zu sitzen haben. Daß das alles in D ein Problem ist, braucht mir keiner zu sagen (obwohl z.B. der Erfolg von RHH oder RB4 von maßgeblich von Leuten wie Ment oder Krause abhängig ist, also Leuten, die sich bewußt nicht an die Spielregeln halten und ausbrechen). Diese Alleinstellungsmerkmale sind für die Sender, die sich im harten AC-Markt tummmeln, m.E. wichtiger denn je. Aber wie soll sich hier jemand entwickeln, wenn er durch das F****t so eingeengt wird? Die Briten (und auch die Amis - aber in GB kenne ich mich wesentlich besser aus) machen es uns doch vor: Steve Wright, Tony Blackburn, Dave Lee Travis, Marc Goodier, Marc Tyley, Steven Bumfreys, Dave Windsor usw. usf. Das alles sind in erster Linie Entertainer, die es verstehen, ihre Zuhörer durch Wortwitz, Aufbauen von Spannung und Geschichten zu unterhalten - und das seit Jahren. Wort gepaart mit Persönlichkeit spielt eine genauso große Rolle wie die Musik. Würde man mehr Persönlichkeit im deutschen Radio zulassen, wäre hier das Problem des Fehlens solcher Charakterköpfe nicht vorhanden.

Zugegeben, es ist natürlich immer leichter "No Names" auszutauschen oder abzusetzen als Personalities und das ist für einige PD sicher ein Grund, Personality auf Sparflamme zu fahren...
 
Hi,

das john ment keine formatregeln einhalten muss ist mir neu. warum positioniert er dann dauernd, aus spass?

@ rik

JA, natürlich kann ein mod seine personality auch im formatkorset rauslassen, er muss das nur gelernt haben. das ist ja die kunst.

@ uwe

ich möchte dich zu gern mal beim mäuse aufblasen sehen...

@ radiocat

du bist so erfrischend naiv.
leih dir 4 mio. mach einen sender und geh pleite :)
 
John Ment ist ja wohl der größter Formateinhalter aller Zeiten.

Die Kunst liegt jedoch darin, dem Hörer (und anscheinden auch einigen Diskussionsteilnehmern) das Gefühl zu geben. es gibt kein wirkliches Format.

Wer genau "Guten Morgen HH" hört wird feststellen, dass es viele Benchmarks in Johns Show gibt.

mfg
Voice
 
Aber hallo Mike,
mit vier Mille mach ich Dir drei Radiosender gleichzeitig auf, und kauf mir noch n Schloss und ne Yacht dazu!
Das die Dödel bei den Shitradios etc. 4 oder noch mehr Millionen pro Jahr in den Sand setzen für research, Berater, superteure Software und Geräte, die sie dann gar nicht bedienen können und "Personalities" mit Profilneurose einsetzen, und sich jedes halbe Jahr noch bescheuertere Jingles produzieren lassen, weiss man ja.
Dass sie sich dann noch wundern, wenn am Ende nix rausguckt, wo man doch so "professionell" am Programm gebastelt hat, lässt mich jedes Mal in einen Lachanfall ausbrechen.
Aber im Ernst:
Leih mir ne halbe Mille, oder gib mir ein paar stille und zufriedene Gesellschafter, dann stell ich Dir was auf die Beine, und den ganzen Formatwurstlern wird Hören und Sehen vergehen.
Natürlich zusammen mit ein paar anderen Radiobegeisterten, die noch wissen, wie sich richtiges Radio anhört und die NICHT Betriebswirt oder sonst n gelernter Ärmelschoner-Erbsenzähler sind.
 
jetzt muss ich mich auchmal zu wort melden!
grundsätzlich geb ich dem alten ami recht.
aber leider krankt es doch an chefs, die sich mal trauen, den kopf aus fenster zu halten und ihn bei einem lauen lüftchen nicht gleich wieder einziehen.
wer sich als chef einen wilden moderator an land zieht, wird ihn innerhalb kürzester zeit auf den harten boden der formatierung zurück holen, weil er angst vor der eigenen courage bekommt!
und wie oben schon gesagt, ist der support für den d.j. in den meisten sendern unter aller kanone.
wenn vielleicht hier und da noch ein paar verrückte ihren arsch für radio aufreissen, brechen sie nach spätestens nach'm jahr zusammen, weil sie in ihrer übermotivation auch noch gnadenlos ausgenutzt werden.
undank ist schliesslich der lohn der welt!
und der hörer wundert sich darüber, das der moderator seit einiger zeit nicht gut drauf ist..........
 
Das ist doch wirklich ganz einfach. Wenn mein Hörer will, dass ich seine Lieblings-Musik spiele, tu ich das und sage es ihm auch. WIE ich das sage, das macht einen guten Moderator aus. Wer hirnlos den Claim runterbetet, ist nämlich der wahre Idiot. Das nicht zu tun, ist die Aufgabe des Moderators. Wenn er seinen Job gut macht, merkt der Hörer gar nicht, dass der Mann gequirlte Scheisse redet und die gleiche Grütze spielt wie alle anderen. Schon gewonnen.
Charakter entwickeln sollte man sich übrigens verkneifen, wenn man nicht wenigstens werktäglich on air ist, und zwar tagsüber.
 
Jetzt wird mir endlich klar, warum mir die Wochenend und Abendsendungen bei fast allen Sendern auf die Nerven gehen.
Von solchen Moderatoreneinstellungen träumt man ja als Hörer geradezu.
Darum also schalte ich abends und am Wochenende immer öfter aus.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben