Was haltet Ihr vom Bürgerfunk?

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Gut gemachter Bürgerfunk kann eine Bereicherung für jedes Lokalradio sein. Leider gibt es aber auch grotten schlechetn.
Die AG Medien Mönchengladbach macht ihr arbeit echt gut. Aber manches was bei Antenne Ac läuft ist nur zum abschalten da.
Natürlisch ist es auch äusserst krass wenn im Bürgerfunk aufeinemal Heino und andere laufen , aber da wenn der Bürgerfunk grade läuft mindestens ein Radio eine Alternative hat ( Radio NRW) ist Bürgerfunk eigentlisch ganz OK.
 
Der Bürgerfunk ist zur Zeit noch ein notwendiges, vom Gesetz geschütztes Übel. Allerdings glaube ich, dass auch die Zeit des Bürgerfunks irgendwann in naher Zukunft abläuft. Spätestens wenn wir mehrere Privatfunkwellen empfangen können, wird so ein Wettbewerbshindernis für die Lokalsender nicht mehr vertretbar sein. Die Aachener merken das jetzt schon. Während 100,1 Bürgerfunk-Geschrammel senden muß, sendet 100,5 aus dem belgischen Eupen die Charts rauf und runter. Und die Technik wird unsere vor-sich-hin-träumenden Politiker überrollen. Abwarten, was UMTS bringen wird. Die Übertragungsrate der neuen Telefone reicht aus, um Radio in CD-Qualität zu empfangen. Also könnte das Handy in ein paar Jahren sogar das Autoradio ersetzen. Spätestens dann verlieren die Länder viel von ihrer Medienhoheit. Dann kann ein Sender sich aussuchen, wo er sich ansiedelt - In NRW mit Bürgerfunk oder in Berlin mit Rundfunkfreiheit? Ich wette, daß Wolfgang Clement, der König vom Medienland NRW dann erkennt, dass auch Radio ein Teil der Medien ist.
 
Ich finde Bürgerfunk nicht schlecht.
Viele Leute haben Spass daran,eigene Radiosendungen zu machen,Leute zu interviewen oder ihre Lieblingstätigkeiten vorzustellen.Dann suchen die sich noch die Musik aus,die ihnen selbst gefällt,sagen die mehr oder weniger schlecht an und das ist dann Bürgerfunk.Ist doch toll.
Nicht so toll finde ich,das die privaten Lokalradios gesetzlich dazu verpflichtet sind,solchem Bürgerfunk Sendezeit zur Verfügung zu stellen.Das macht doch nur Ärger für alle Beteiligten.Viel besser finde ich NKLs wie in Niedersachsen oder Hessen.
Trotz allen Gezeters müsste doch in jeder Stadt irgendeine Low-Power-Frequenz zu finden sein,wo man sowas stattfinden lassen kann.Dann können die Bürger funken soviel sie wollen und wenn es jemanden interessiert (ab und zu ist es ja echt nicht schlecht) hört der das.
Aber die Regelung in NRW finde ich absurd.
Wie wäre es,wenn ich mit dem Kugelschreiber in kaum leserlicher Schrift ein DIN A 4 Blatt mit z.B.Atheismus,Kinderturnen oder Opelclub vollschreibe und meine Tageszeitung muss das dann drucken ?
Aber genauso ist hier Bürgerfunk und das finde ich schlecht.
Forderung:Eigene Frequenzen !
(wobei ich mir der Frequenzproblematik natürlich bewusst bin)
 
Sollte es tatsächlich einmal soweit kommen, dass es auch in NRW "Nicht-Kommerzielle-Lokalradios" wäre das sicherlich zu begrüßen, in erster Linie für die Lokalradios, die durch den dann nicht mehr vorhandenen Bürgerfunk ein bißchen mehr an Wettbewerbsgleichheit gegenüber anderen erlangen; aber auch für den Bürgerfunk, bzw. die Leute die sich hier engagieren wäre ein NKL m.E. erheblich von Vorteil.
Möglich ist dann aber auch, das für die Lokalradios eine zusätzliche lokale Konkurrenz entsteht, denn es wird dann, bei entsprechender finanzieller und personeller Ausstattung, sicherlich gutgemachte NKL´s geben ...
Und das Gezeter der BG´s (gerade der Reichweitenschwachensender) möchte ich dann nicht hören ...

Im übrigen: Lokalsender die offen zugeben, dass sie vergessen haben, den Bürgerfunk abzufahren sind keinen Deut professioneller als der Bürgerfunk ... ;)
 
Ihr solltet eins nicht außer Betracht lassen: Bürgerfunk hin oder her - aber das ein Gericht entscheidet wann Bürgerfunk ausgestrahlt werden muß, nämlich vor 20 Uhr, finde ich eine bodenlose Frechheit. Das ist ja ein Eingriff in die Programmgestaltung. Wenn der Bürgerfunk nach 22 Uhr ausgestrahlt würde, hätte ich damit kein Problem. Die 18 Uhr-Schiene braucht ein Easy-Listening-Programm (Drive Time?), kein Laberfunk!
 
Das Landesrundfunkgesetzt sieht aber vor,dass der Bürgerfunk (...) im Anschluss an die redaktionellen Sendezeiten ausgestrahlt werden muss.
 
Wie ist denn die Wirklichkeit. Bürgerfunk wird immer von den gleichen Leuten gemacht, die damit auch noch einen schönen Urlaub im Jahr leisten können. Die Leute, für die der Bürgerfunk nun wirklich gedacht ist, kommen nur mit sehr langer Wartezeit ins Radio. So nun soll mir mal noch einer erzählen, Bürgerfunk wird von "normalen" Bürgern für "normale" Bürger gemacht. Dann ist es im Zuge der immer stärker werdenden Konkurenz nicht mehr tragbar, das ein Oldiebased-AC an einem Mittwoch anfängt um 19.00 Uhr Heavy-Matal zu spielen. Da fragt sich doch jeder normale Mensch: Herr Clement, ist das auch das Programm, das Sie hören würden? Nun so lange die Verleger einfach nicht mit dem geschafel aufhören, das Radio wie einen Behinderten zu behandeln und entlich erkennen, das es viel sinnvoller ist zusammen zu arbeiten, werden wir noch lange den Bürgerfunk haben. Naja, sind wir doch ehrlich. Das Land NRW hat eine super schlechte Radiolandschaft. Soviele gute Moderatoren und so eine schlecht Regierung. Schade, das die Zeitung so eine Lobby hat. Da fährt man in Richtung Bielefeld und merkt schon, Hitradio Antenne und FFN machen Radio Bielefeld platt.
 
Ein altes Sprichwort besagt: Du mußt dich nur ans Ufer des Ganges setzen und warten, bis die Leichen deiner Feinde vorbeischwimmen!
Sehr frei abgewandelt heißt das: freuen wir uns auf den Tag, an dem das System des föderalen Rundfunks in Deutschland mitsamt der dazugehörigen, parasitären Landesmedienanstalten auf der Müllkippe der Geschichte landen! Und dieser Tag wird kommen, so wahr ich hier sitze!
 
Klasse war heute zwischen 18 und 19 Uhr der Bürgerfunk auf Welle Niederrhein. Echt gutgemacht
Ansonsten noch eine kurze Anmerkung:
Bürgerfunk läuft in NRW bis 2010 vertraglisch
 
Es gibt grottenschlechten Buergerfunk und es gibt sehr guten. es kommt doch auch darauf an, in welchem rahmen die praktikanten ausgebildet werden und ab wann sie auf sendung gehen.
ein gut gemachter buergerfunk muss absolut nicht dem hauptsender schaden.
fuer viele war der buergerfunk der start zur richtigen ausbildung in dem medienbereich.
ich selbst habe 2 jahre regelmaessig alle 14 tage eine jugendsendung im buergerfunk moderiert. leider habe ich nur noch ab und zu zeit, mal wieder eine sendung zu machen, weil ich inzwischen fuer einen kuenstler den offiziellen fc leite und das bei grosser mitgliederzahl keine zeit mehr uebrig bleibt.

ich finde es schade, dass der buergerfunk nicht live gesendet werden kann.
 
Ich denke so schnell wird man nicht um dem Bürgerfunk bei uns drum herum kommen. Bei uns gibt es aber z.B. auch eine Gruppe (www.gaywave.de) die machen eine richtig gute NRW Sendung. Man müßte mal überlegen, wie man solch hochwertigen Bürgerfunk von dem "schlechten" abheben und fördern kann...
 
Hi zusammen, ich finde, Bürgerfunk hat doch einen Nutzen. Es liegt doch nur an der Vermittlung des Radiomachens durch Radiowerkstätten,wie der Bürgerfunk klingt.
Wenn man den Bürger dazu bringt, sein spezielles Thema radiotauglich rüberzubringen, hat der BÜFU doch ein unerhörtes Potential und muß auch nicht die Quote der Locals drücken. Das Gegenteil kann und sollte der Fall sein.
Und warum sollten sich Locals und Bürgerfunker nicht thematisch ergänzen, wenn das Lokalradio auf den thematischen Zug einer Bürgerfunkgruppe aufspringt, ist das doch eine tolle Sache, oder??
 
Also ich hab auch 10 mon. Bürgerfunk gemacht! Und es war schon ne totale Umstellung! Denn davor hab ich Live Sendungen beim O.k. in oldenburg gemacht! Und wie gern hätt ich wieder Live gemacht! Und es liegt echt am Programm! Denn oft genug haben bei Gewinnspielen mehr Hörer angerufen als beim Local....
 
Bürgerfunk ist und bleibt Randgruppenfunk.
Wie man eben diesen in ein kommerzielles Medium wie den Lokalfunk implementieren konnte, werde ich wohl nie verstehen.
Die Ausstrahlung von Bürgerfunk wäre korrekterweise Aufgabe des öffentlich-rechtlichen WDR mit seinen fünf (z.T.) überflüssigen Programmen.
Aber der wird ja von Clement & Co. bis zum Äussersten in Schutz genommen.
 
Anm. zu "dertobi123" weiter oben:
Hilfe - es könnte ja auch in NRW Konkurrenz entstehen... oh je..Konkurrenz, was ist das ?
Konkurrenz ist NUR ein Schreckgespenst für diejenigen, die nicht konkurrenzfähig sind !
(und das dürfte wohl 90% der Locals zutreffen *g*)
 
Es ist ja an sich keine schlechte Idee mit dem Bürgerfunk. Und es gibt auch Gruppen, die machen gute Arbeit.
Aber die Idee mit dem Zwangssendeplatz bei den Lokalsendern ist schon sehr merkwürdig.
Zumindest in den grösseren Städten sollte doch dafür ne eigene Frequenz drin sein, z.B. im Splitting mit einem Uni-Radio. Wegen mir auch Funkhaus Europa als Rahmenprogramm.
 
Es kommt doch auch darauf an, wie man den Bürgerfunk ins Programm einbettet, um Randgruppenfunk zu sein. Wenn man ihn vernünftig integrieren würde und nicht als unnötiges Anhängsel der Locals betrachten würde, käme der BÜFU doch ganz anders rüber.Aber solange Trennjingles den Griff zum Abschaltknopf des Radios fördern, kann der Bürgerfunk nicht gut rüberkommen. Anders wäre es, wenn das Lokalprogramm mit dieser Bürgerbeteiligung am Programm werben würde und sich somit als bürgernahes Radio positionieren würde, ohne natürlich die Unabhängigkeit der Radiogruppen anzutasten.
 
Der Bürgerfunk ist wichtig und auch GUT!

Es gibt ja auch Chefredakteure die dort Radio gelernt und gemacht haben.
In einigen Verbreitungsgebieten machen ja auch Ex-Chefs B-Funk.....

mfg
Voice
 
Ganz so extreme Sachen sind mir zwar nicht bekannt, aber den Bürgerfunk als Sprungbrett zum Lokalfunk oder mehr zu bezeichnen halte ich für durchaus legitim ...

Es haben ja schon Bürgerfunker den Weg zum WDR gefunden ....
 
Zum Thema "Trennjingles":

Meiner Meinugn nach sind diese "Wir sind nicht verantwortlich" Sprüche unbedingt notwendig, denn teilweise (ich beziehe mich nicht generell auf alle Gruppen) ist das doch der letzte Schrott der da abgeliefert wird. Und es gibt leider immer noch Leute, die BÜFU nicht vom normalen Programm unterscheiden können und dann sagen "Sagt mal was habt ihr da wieder fürn Mist gesendet gestern abend....". Also BÜFU meinetwegen, aber doch nicht bei nem komerziellen Sender, WDR 5 oder 3 oder was weiß ich, wäre genau der richtige Platz.
 
Es kommt aber auch darauf an, wie diese "Trennjingles" produziert sind ...

Alles andere als gelungen ist es zum Beispiel, mehrere Jingles ziemlich ungekonnt aneinander zu schneiden, drauf den "Wir sind nicht verantwortlich und blabla - Spruch" zu platzieren ...

Und wenn es dann heisst "Der Bürgerfunk - Radio zum Selbermachen" mag das zwar den Tatsachen entsprechen, aber dem Hörer wird schon bevor eine BüFu-Sendung angefangen hat eine bestimmte Meinung zu/Über Bürgerfunk nahe gelegt ....

Ob das förderlich ist ?!?

Und ob der Bürgerfunk beim WDR besser aufgehoben wäre, sei dahingestellt .... Da wären NKL´s schon besser, sind aber aufgrund der angeblich soo miserablen Frequenzversorgung nicht machbar, solange nicht alle Lokalradios mit ausreichend leistungsstarken Frequenzen ausgestattet sind.

[Dieser Beitrag wurde von dertobi123 am 27.06.2001 editiert.]
 
Ich bin auch eine Distanzansage vor jeder Sendung. Ich glaube mit dem Wort Bürgerfunk können leider noch immer viel zu wenige etwas anfangen. Ich würde mich für so eine Mischform "Bürgerfunk - Der offene Kanal bei Radio XY" ausprechen", oder sowas in der Art. Vielleicht noch mit so einem netten Zusatzspruch wie in Aachen: "Bürgerfunk dauert heute bis 21 Uhr".
Im übrigen denke ich, dass es der politische Wille ist, egal ob Abschaltfaktor oder nicht, der Bürgerfunk soll raus aus dem Lokalfunk, wie dieses LfR Thesenpapier vermuten lässt:

"Die durch das Landesrundfunkgesetz ermöglichten Offenen Kanäle im lokalen Rundfunk haben sich zwar bewährt, nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen anderer Bundesländer (wie etwa des Modellversuchs „Nichtkommerzieller Lokalfunk und Offene Kanäle“ in Niedersachsen) könnte jedoch die Novellierung der gesetzlichen Grundlagen zum Anlass genommen werden, prinzipiell eine Zusammenführung verschiedener Ansätze der medialen Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern zu erwägen. Eine derartige zeitgemäße Neugestaltung müsste, in Anbetracht der sich ankündigenden Digitalisierung und der wachsenden Bedeutung des Internets, breiter angelegt sein, als bisher."

Wer alles nachlesen will:
http://www.lfr.de/downloads/lrg_nw_positionspapier.doc
 
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