Was ist denn da bei den NRW-Lokalstationen los?

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Mal zurück zum Anfangsthema (2 Chefredakteure kurzfristig weg). Weiss jemand was über den Verbleib der beiden, bzw. der Kündigungsgründe. Zumindest Herr Schwab soll ja bei Radio Vest fest im Sattel gewesen sein;)
 
Flurfunk: Das Sparen bei der WAZ geht weiter! Nach der Entlassung der WR-Mitarbeiter in Dortmund und dem Schließen der WAZ-Redaktion RE soll es nun auch den Lokalsendern an den Kragen gehen. Bei einer WAZ-Mitarbeiterversammlung wurde verkündet, dass Herne 90,8 geschlossen werden soll, hier soll es wohl eine Zusammenlegung mit Ruhrwelle Radio Bochum geben.
 
Dazu müsste wie im Fall Aachen erst einmal die Veranstaltergemeinschaften das Vorhaben zustimmen und die LfM eine Neuausschreibung der Frequenzen durchführen. Denn ganz so einfach geht das nicht.

Wollte die WAZ (Funke-Mediengruppe) nicht die ganze Zeit die Sendergruppe verkaufen (Angeblich hatte NRJ Interesse am Kauf gehabt) und nur noch bei "Radio NRW" mitmischen?
 
Bei einer WAZ-Mitarbeiterversammlung wurde verkündet, dass Herne 90,8 geschlossen werden soll, hier soll es wohl eine Zusammenlegung mit Ruhrwelle Radio Bochum geben.
Eigentlich könnte man alle NRW-Locals in einer Region zusammenlegen und über leistungsstarke Frequenzen verbreiten, dann gäbe es wenigstens genügend Frequenzen für andere Anbieter.

Nur eine komplette Abschaltung wäre eine noch bessere Lösung. :D
 
Bei einer WAZ-Mitarbeiterversammlung wurde verkündet, dass Herne 90,8 geschlossen werden soll, hier soll es wohl eine Zusammenlegung mit Ruhrwelle Radio Bochum geben.
Das wäre nicht schlecht, weniger Lokalradios und dafür leistungsstärker, nicht nur was die Frequenzen angeht, sondern auch das Programm!
 
Eigentlich könnte man alle NRW-Locals in einer Region zusammenlegen und über leistungsstarke Frequenzen verbreiten, dann gäbe es wenigstens genügend Frequenzen für andere Anbieter.

Dieses Vorhaben ist zur Zeit aufgrund medienrechtlicher Bestimmung (LfM Satzung) so nicht durchführbar. Aber was nicht passt wird passend gemacht.
Radio Vest können die gleich mit dazu nehmen. Die sind mit dem Sendegebiet eh überfordert, haben aber das neueste Studio.
 
Ich würde mir das Programm von Radio Neandertal zurückwünschen, so wie es Anfang der 90er Jahre auf der reichweitenstarken UKW-Frequenz 106,7 MHz durch den Äther ging. Anfänglich war der Sender echt klasse, mit frischen und frechen Moderatoren wie Michael Heuvel ("Muntermacher", heute bei SWR 4), Katrin Brackmann ("Basar", mittlerweile bei WDR 2) Elmar Gieglinger ("Boulevard") oder René Hiepen (Sportberichterstattung). Leider waren die Lokalfunkpioniere aus Mettmann, deren Programm irgendwo zwischen dem damaligen SWF 3 und dem ehemaligen Radio Luxemburg angesiedelt war, sowohl den Westfunkern der Zeitungsgruppe WAZ als auch den Medienpolitikern der Düsseldorfer Staatskanzlei ein Dorn im Auge. So kam es, dass Radio Neandertal knapp ein Jahr nach seinem Sendestart am 15. September 1990 unter fadenscheinigen Argumenten die 106,7 räumen und auf die deutlich schwächere Frequenz 97,6 MHz gelegt wurde. Später hat man diese so koordiniert, dass insbesondere das Ruhrgebiet ausgeblendet wurde. Damit war der Abstieg des Senders besiegelt. Heutzutage fristet Radio Neandertal nur noch ein Schattendasein.

Fazit: Wenn schon eine Flurbereinigung, dann bitte richtig! Wozu 45 Lokalfunksender mit überwiegend identischem Programm, wenn 4-5 Regionalsender denselben Zweck erfüllen könnten? Dann wäre zumindest rein theoretisch genug Platz für ein oder zwei landesweite Privatsender. Leider wird sich diese Hoffnung in diesem politisch und wirtschaftlich verkrusteten NRW nie erfüllen.
 
So kam es, dass Radio Neandertal knapp ein Jahr nach seinem Sendestart am 15. September 1990 unter fadenscheinigen Argumenten die 106,7 räumen und auf die deutlich schwächere Frequenz 97,6 MHz gelegt wurde. Später hat man diese so koordiniert, dass insbesondere das Ruhrgebiet ausgeblendet wurde. Damit war der Abstieg des Senders besiegelt. Heutzutage fristet Radio Neandertal nur noch ein Schattendasein..


Ein Wechsel auf die reichweitenschwache 97,6 war nötig, weil der WDR die 106,7 für Einslive benötigte. Zudem war/ist „Neandertal“ Gast auf dem Sendeturm Langenberg, der dem WDR gehört und nicht den Mädchen-Brotcastern. Eigentlich auch sinnvoll. Was interessiert das halbe Ruhrgebiet schon Radio Neandertal, wenn man eh im Umkreis zwischen rund 12 gleichgeschalteten aus Oberhausen ferngelenkten Lokaldudelsendern wählen kann.
Aber auch in den einzelnen Verbreitungsgebieten wird wie verrückt rumgefunzelt. Nicht selten strahlen die Dudler ihr Programm auf fünf oder sechs Frequenzen aus. Einige Sender sollen sogar auf Rathausdächern / Stadtverwaltungen stehen, die an dem Dummfunk beteiligt sind.
Die Frequenzen sind nicht selten so gewählt, dass sie geschickt andere, einstrahlende Programme ausblenden und auch für den Fernempfang unbrauchbar machen.
Hier wurden durch Lokalfunzeln schon Radio FFN, Radio Antenne NDS, N-YOY, Ndr3 und hr4 so wie ffh „unschädlich“ gemacht.


Fazit: Wenn schon eine Flurbereinigung, dann bitte richtig! Wozu 45 Lokalfunksender mit überwiegend identischem Programm, wenn 4-5 Regionalsender denselben Zweck erfüllen könnten? Dann wäre zumindest rein theoretisch genug Platz für ein oder zwei landesweite Privatsender. Leider wird sich diese Hoffnung in diesem politisch und wirtschaftlich verkrusteten NRW nie erfüllen.
Nur wohin dann mit den armen „Redakteuren“ – oder mit jenen Leuten, die sich erfolgreich zu so einem Job dank viel VITAMIN B hochgeschleimt haben? Was sollen nur die machen, die nicht mal ein Abitur in der Tasche haben?
Bei der Lokalzeitung saßen immerhin ganz andere Kaliber auf den Stühlen.
 
@ Radiofreak11: Radio Neandertal interessierte insofern das halbe Ruhrgebiet, die Bevölkerung am Niederrhein und im Kölner Raum, als dass man von Mettmann aus Nachrichten und Programm für eben all diese technischen Einzugsbereiche sendete. Damit setzte man sich zwar über die Vorgabe hinweg, Lokalfunk nur für den Kreis Mettmann zu senden, das über mit überaus großem Erfolg. Außerdem gab es Anfang der 90er noch keine Gleichschaltung in der heutigen Form. Unter der Woche sendete Radio Neandertal anfangs von 6 bis 20 Uhr eigenes Programm, unterbrochen nur von einer Stunde "Pop-Hits" am Mittag (14 bis 15 Uhr). Auch die Musikauswahl wurde tagsüber nicht vorgegeben und bewegte sich zwischen Schlagern à la Radio Luxemburg und Rock. Darüberhinaus war es zunächst sehr wohl vorgesehen, Radio Neandertal auf der 106,7 und das damalige WDR 1 (Eins Live ging erst am 1. April 1995 auf Sendung) auf der 97,6 MHz zu verbreiten. Weil sich die 97,6 aber nicht so koordinieren ließ wie ursprünglich gedacht und wegen heftiger Interventionen von Westfunk/Zeitungsgruppe WAZ, die mit ihren miefigen Bürokratensendern kaum gegen die frechen Funker aus Mettmann ankamen, wurde am 5. August 1991 der Frequenzentausch vollzogen.

Radio Neandertal war in seinen Anfangstagen ein sehr guter Sender, den nicht nur ich sehr gerne gehört habe.
 
Na das ist doch schon mal ein Anfang. :) Jetzt verstehe ich auch, warum einige Lokalsender regelmäßig mehrseitige Werbeflyer a la "Sendermagazin" drucken lassen und diese mit einer Reklamezeitung als Werbe-Beilage verteilen lassen. Es scheint offenbar doch wohl nicht mehr so rosig mit den Hörerzahlen und Werbeeinnahmen auszusehen. Ob man den Niedergang dann wohl später DAB+ in die Schuhe schieben wird?
 
Halloherne.de schrieb:
Man liege jetzt in Sachen Hörer-Frequenz auf Platz 9 von 44 lokalen Radiosendern in NRW.

[...]

Zumal Weske weiter ausführte: "Es hat sich für uns herausgestellt, dass ein Sender wie Radio Herne in seinem Sendegebiet betriebswirtschaftlich nicht lebensfähig ist." Das sei noch nie möglich gewesen, und man sehe unter den gegebenen Umständen auch keine Möglichkeit, dass das Wirklichkeit werden könne.
Und wie sieht es bei anderen Programmen aus dem NRW-Verbund aus: Radio Mülheim, 106.2 Radio Oberhausen, Radio Ennepe Ruhr z.B.?

Das ganze System funktioniert sicher nur deshalb, weil es einen internen Finanzausgleich gibt: Gewinnbringende Stationen wie Radio Köln, Antenne Düsseldorf, Radio Essen oder Radio 91,2 finanzieren die kleineren Sender mit.
Möglicherweise ist das der Grund, warum die Verleger alle Hebel in Bewegung setzen, um eine Konkurrenz auf UKW zu verhindern.
Sonst würde nach deren Rechnung alles in sich zusammenbrechen, vermute ich mal.
 
Langsam dürfte klar sein, dass das Zwei-Säulen-System zum Scheitern verurteilt ist. Spätestens wenn sich – trotz zahlreicher DAB+ Verhinderungsversuche – Digitalradio verbreitet hat, werden die lokalen, analogen NRW-Sender bzw. „Lokalfunk-Außenstudios“ so keine Schnitte mehr haben. Meines Erachtens sollte die Politik jetzt endlich einen Schlussstrich ziehen, Fördertöpfe schließen und das Funkmonopol aufheben bzw. abwickeln und Wettbewerb zulassen. Auch wenn dadurch früher oder später einige Leute von jetzt auf gleich ein Job-Problem haben.
Möge der bessere P R I V A T E Sender O H N E jegliche ZUSCHÜSSE siegen. So kann es doch nicht weiter gehen. Wir haben doch schon mit dem WDR einen öffentlich geregelten Rundfunk. Lokalfunk so zu verkomplizieren mit VG, BG, etc.. ist einfach nicht mehr auf Höhe der Zeit. Privates Radio MUSS ohne Politik auskommen. Wer sagt denn, dass nur Verleger Radio machen können?
 
Internetradiofan schrieb:
Das ganze System funktioniert sicher nur deshalb, weil es einen internen Finanzausgleich gibt: Gewinnbringende Stationen wie Radio Köln, Antenne Düsseldorf, Radio Essen oder Radio 91,2 finanzieren die kleineren Sender mit.
Mit Verlaub, aber das ist Quatsch und genau das, was die Verleger seit Jahren glauben machen wollen. Gerade jetzt, wo Konkurrenz droht, "tingeln" die Verleger durch die Lande und erzählen den Politikern, daß kleine Sender abgestoßen würden, sollte die Politik Konkurrenz zulassen. Durchaus nicht ohne Wirkung! Denn welcher Politiker will sich schon später vorwerfen lassen, dem eigenen Provinzsender den Todesstoß versetzt zu haben, indem er Konkurrenz zuließ?

Ich glaube die Mär von der Quersubventionierung nicht. Das würde bedeuten, daß die Betreiber über 20 Jahre lang dem Tod geweihte Sender durchgefüttert haben. Das wäre zwar ehrenhaft aber auch unkaufmännisch. Außerdem bin ich überzeugt, daß auch "kleine" Sender wie Herne 90acht rentabel sind, oder zumindest sein sollten. Andere Lokalsender in Deutschland beweisen das, auch solche mit privater Konkurrenz.

Welche Taktik sich hinter dem 90acht-Säbelrasseln verbirgt, habe ich noch nicht ganz durchschaut. Einerseits könnten sie ein Exempel statuieren wollen, um ihrer Drohung der Schließung weiterer Lokalsender Nachdruck zu verleihen. Anderseits senden sie damit auch das Signal, daß die betroffenen Politiker trotz Kooperation auf Verschonung ihres Senders nicht zu hoffen brauchen, denn sie würden ja erleben, daß die Sender auch so geschlossen werden.
 
Warum überlässt man den Sender bzw. die Frequenz nich mal der Radiogroup? Die wird ganz ohne Rahmenprogramm mit neuem Namen, Logo und Personal zeigen, wie man ein rentables Lokalradio auf die Beine stellt! :)
 
Vielleicht haut es ja in Bälde (welch schöne Floskel: "in Bälde"!!! Man glaubt gar nicht, welch Stirnrunzeln man bei der Eipott-Generation mit solchen Formulierungen erzeugen kann) dieses ganze verkorkste NRW-Lokalradiosystem aus den Latschen. Ich müsste lügen, wenn ich behaupten wollte, es würde mich allzusehr grämen.
 
Diese Diskussion dreht sich im Kreis. So lange die Leute in NRW nicht merken, daß sie sprichwörtlich von Radio NRW mit ihrem Lokalradio-Gesülze"verarscht" werden, indem auf "ihr Lokusradio" ständig im Programm hingewiesen wird, wird sich an dieser Situation nichts ändern. Denn hört tatsächlich keiner mehr in NRW diese Programme, was wünschenswert wäre und wodurch der Radio-NRW-Group die Grundlage entzogen würde, nämlich die Fokussierung auf Werbeeinnahmen, dann würde sich die Situation schlagartig ändern. Also weist die Leutchen in Eurem Bekanntenkreis mal energisch darauf hin, daß sie in Wirklichkeit kein Lokalradio haben, sondern dieses nur dazu dient, um Konkurrenz in NRW zu verhindern.

Hoch lebe DAB+, denn seitdem kann ich dem Einheitsbrei in NRW unterwegs auch ohne Internet entfliehen. Es müssten nur noch ein paar mehr programmliche Alternativen via DAB+ hinzukommen.
 
Na, dann bereite vielleicht doch einmal eine solche "programmliche Alternative" (mit) vor! Wie wäre das? Oder glaubst Du - gerade in NRW - fallen neue "programmliche Alternativen" mal eben "einfach so" wie Manna vom Himmel?

In JEDEM anderen Territorium wäre das wahrscheinlich eher der Fall, als auf dem Hoheitsgebiet von NRW.
 
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