Was macht OPTIMOD genau?

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MUSIFILE

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Hallo Leute,

wie´s in der Betreff-Zeile steht.


Man hört Ihn so oft, sieht ihn manchmal rumstehen. Meistens ist sein Display dunkel. Aber bisher konnte ich nicht herausbekommen, "Was tut der Optimod genau!?"

Ist es nur ein Soundprozessor (ähnlich wie Behringer Autocom), oder hat er auch (was der Name vermuten lässt) etwas mit der Modulation selbst zu tun?

Was kommt aus dem Optimod (ausser dem Kopfhörerausgang) raus?

Inwieweit hat die 0db-Sache was mit der Reichweite eines Senders zu tun?

Sorry für meine dummen Fragen hier, aber soviel Ahnung habe ich leider NOCH nicht davon, und man findet im Netz kaum was (ausser den technischen Daten bei orban) hierzu!


Für Antworten vielen Dank,

grüsse, MUSIFILE



[Dieser Beitrag wurde von MUSIFILE am 22.10.2001 editiert.]
 
Hi,

Opti = optimale
Mod = Modulation...

das Ding ist ein Multibandkompressor, der noch ein paar Extras eingebaut hat, z.B. Stereobasisverbreiterung.

Was hinten rauskommt muesste IMO ein ganz normales NF-Signal sein, nur eben auf gleichbleibende Lautstaerke optimiert.

Und die "0db-Sache"... ein wenig hat es schon mit der eigenen Reichweite zu tun, moeglichst laut zu senden, denn man kann durch kräftige Modulation natürlich UKW-Rauschen verdecken. Aber viel bringt das auch nicht, denn bei UKW kommen frueher oder spaeter auch Aussetzer dazu, wenn man schlechten Empfang z.B. im Auto hat...

Wenn da jetzt was nicht stimmt, mögen mich die Spezialisten korrigieren... :)

Christoph
 
Das mit Multiband-Kompressor / Limiter hätte ich mir mal so etwa gedacht.
Ich nehme an er wird auch Die Bandbreite auf 30 - 15.000Hz (wie ja im UKW-Signal Üblich) beschränken / OPTImieren *g.

Also ist es ein (viel) besserer Autocom, oder ist die Annahme falsch?


Unter NF-Signal verstehe ich dann also ein "normales" LINE-Signal, das dann ohne weitere Zwischenschritte auf einen Stereo-Encoder und den UKW-Sender gegeben wird.

Oder liege ich hier jetzt total daneben?


Grüsse und danke für´s posten...
...MUSIFILE
 
Super!

*freuhüpf!

Wenn mir mehr Fragen hierzu einfallen (und das werden Sie! Ganz bestimmt!) dann lest Ihr mich hier wieder...
 
Stimmt es, dass diese Technik zunächst eigentlich in den USA im Hinblick auf ein besseren Soundeindruck von MW-Sendern eingeführt wurde. Insebsondere die stark verbesserte Modulation bringt subjektiv eine Menge.

Stimmte es, dass der Optimod ebenfalls das Frequenzband komprimiert, also Högenlagen vermindert bzw, Bässe erhöht, um diese auch im eingeschränkten Freuqenzband nicht zu verlieren?
 
Früher war die hohe Lautstärke tatsächlich mal wichtig, um sich 'wichtig' zu machen. Der Haken ist aber : Wenn der Hörer am Rande des Senders entlangfährt, dann erlebt er Lautstärkeeinbrüche, je nachdem , die sehr die Feldstärke schwankt. Daher hat die hohe Lautstärke eines UKW-Senders durchaus auch Nachteile.
ABER : Hat jemand von euch mal die Einstellungswerte eines OPTIMOD zu Hand ?
 
Das liegt an der hohen Lautstärke ?`

Dachte immer, das liegt am Pseudo-Stereo, das die meisten Sender durch Phasenverschiebung hinzufuegen.

Bei der automatischen Umschaltung auf Mono, die die meisten (Auto-)Radios ja vornehmen wird dann das Signal aufgrund der Auslöschung leiser...

Dachte ich...

Und: Nein, Einstellungen habe ich nicht zur Hand und oftmals werden die auch als Firmengeheimnis gehütet... habe nur mal an einem Aphex und einem Compander von Behringer gedreht (und an noch einfacheren Geräten).


Gruss,

Christoph
 
Hauptaufgabe eines Broadcastprocessors wie OPTIMOD oder OMNIA ist das Begrenzen/Limiten bzw. im umgedrehten Fall das Verstärken des Sendesinals ab einem definierten Schwellenwert(>Begrenzer bzw. AGC/Automatic Gain Control).

Das dient dazu, damit der Sender bzw. die STL/Postleitung nicht übersteuert/untersteuert wird, wenn z.B. irgendein (Anfänger-)Moderator nicht in der Lage ist auf dem RTW ein 100%/0dB-Pegel zu fahren.

Wäre also dieses Gerät nicht vorhanden, würde der gemeine Radiohörer allzuoft durch extreme Pegelsprünge genötigt, sein Radio laut und wieder leise und wieder laut und wieder leise zu drehen... ;)

Einsatzgrund No.2 ist natürlich die Klangbeeinflussung durch Zugabe von Dynamik-Kompression (Erhöhung der subjektiv wahrnehmbaren Lautheit des Sendesignals) und dadurch Wettbewerbsvorteile gegenüber "leisen" Sendern, weil man weiss, dass Hörer eher an "lauten" interessant klingenden Sendern hängenbleiben.

P.S. Das Display ist deshalb meist dunkel, weil es sich nach ca. 20 min. automatisch abschaltet um die Lebensdauer der Anzeige zu erhöhen bzw. diese über die Jahre vor dem "Ausleuchten" zu schützen...
cool.gif


Alles klar ?
 
Nochwas:

Gute Einstellungen wird Dir kein vernünftiger Fachmann so einfach verraten, weil sie vom Wert her mit dem Rezept eines Fünf-Sterne-Kochs vergleichbar sind...

Beispiel:
Ein bekannter deutscher Privatsender liess eigenes für o.g. Einstellungen einen Guruh aus den USA einfliegen, der um die 15.000 DM dafür kassierte.

So...
... und der Vergleich Behringer - Optimod ist ungefähr so wie wenn Du einen Rolls Royce mit einem Seat Ibiza vergleichst
biggrin.gif


P.S. Weiss vielleicht jemand, wo ich OMNIA-Processoren möglichst ohne Wiederverkäufer beziehen kann ? In den USA ? Preise ?
 
Den Omnia Exclusiv-Vertrieb für DL hat ja Dumm & Mahr. Ich möchte mal behaupten, daß es einen günstigeren Tarif auch nicht gibt. Es sei denn man findet so ein Teil mal gebraucht, aber so lange gibt es die ja auch noch nicht.
USA direkt dürfte auch nichts bringen, was Du da sparst, zahlt Du als Zoll. Und in der Hosentasche kann man so ein Teil halt auch nicht schmuggeln.

Markus
 
Moin,

Man braucht niemanden einfliegen zu lassen, wir haben quasi ums eck einen optimod-guru sitzen mit namen: andy gall!!!
(ist aber auch nicht gerade billig, trotz allem: ich kann nur davor warnen es selbst zu versuchen, zumindest wenn das teil onair ist). Ist eben doch nicht so einfach wie ein "seat ibiza"
wink.gif
und orban kann einem auch nicht helfen! Ich bin eigentlich ziemlich fit was compressoren, limiter und konsorten betrifft, aber an dem teil habe ich ca 1 woche rumgeschraubt bis ich einigermaßen zufrieden war.
 
Guten abend nochmal,
was hier noch gar nicht zur Sprache kam ist, daß der Sendelimiter (sei es nun Optimod, Omnia, Jünger, oder....) nicht nur guten Sound machen muß, sondern vor allem auch dazu dient die gesetzlichen Vorschriften für Sendeanlagen einzuhalten. Deshalb MUSS die Einstellung des Limiters unbedingt durch Messungen des Senders (hinter MPX Generator) begleitet werden. Da die meisten privaten Sender ja (leider) die Telekom betreut, haben die Mitarbeiter dort auch entsprechend (teures) Meßequipment. Es wird dabei nicht nur der maximale Frequenzhub kontrolliert, vielmehr wird auch die mittlere Modulationsleistung gemessen, was gerade beim Optimode immer wieder zu Problemen führt.
Gerade weil es eine Gradwanderung zwischen gutem Klang und Erfüllen der Vorschriften ist, sollte man wirklich sehr genau wissen, was so ein Gerät eigentlich macht (Preemphasis !!, ganz wichtig) wenn man daran Einstellungen vornimmt.
Viele Grüße, Markus

[Dieser Beitrag wurde von Markus75 am 23.03.2002 editiert.]
 
Nun sagt mal hier nix gegen BEHRINGER!

Für Produzenten mit Low-Buged ist Behringer die ideale Einstiegsfirma!

Ich habe z.B. den ULTRA-DYNE-PRO und bin sehr zufrieden damit. Wenn man ihn richtig einstellt, klingt er auch gut!

Ich benutze ihn zur Summenbearbeitung von vorproduzierten Sendungen.

Also, wer wenig Geld hat, aber für Produktionen gute Geräte braucht, kauft bei BEHRINGER ein!

Insgesamt habe ich 9 Einzelteile dieser Firma in den letzten 9 Jahren eingekauft (also Durchschnittl. 1/Jahr) und kann super damit arbeiten!

Bevor einer darauf kommt: Ich bin kein Mitarbeiter von BEHRINGER und mache auch keine Werbung, um die Firma zu promoten, sondern vielmehr um Hobbyfunker darauf hinzuweisen, daß kein Gerät gleich um die 5000€ kosten muß!

Das war's von mir.

Vincent Van Gogh
 
moin, moin,

es gibt in der tat niemanden, der seine rezepte im bereich optimod/omnia verraten würde.

allerdings ist das auch immer eine subjektive kiste.

was gefällt mir, was gefällt mir nicht.
das andy gall einer der jenigen glücksritter ist, die mit den einstellung einen haufen kohle verdienen ist absolut richtig.
allerdings hat die sache mit einem externen fachmann einen entscheidenden haken:
der fachmann kennt nicht den sender mit seinen spezifika und stellt den optimod nur so ein, das der pd im moment zufrieden ist.
"...pd gefällt dir dein sound jetzt? - ja klingt jetzt viel frischer..." und das war es dann.
doch jedesmal wenn man etwas ändern will, kommt der kollege wieder eingeflogen und zieht einen tagessatz (und der ist echt happig) ab.

darüber hinaus ist der hub entscheidend für das subjektive lautstärkengefühl.
dieser wurde bei 0db immer kräftiger hochgefahren.
das ganze ging soweit, das , wenn man ausserhalb von berlin war und einen nichtberliner sender gehört hat, das radio lauter drehte und wenn man nach berlin kam, das gefühl hatte es fliegen einem - bei gleichem lautstärkevolumen - die ohren weg.

das ging solange, bis die telekom eingegriffen hat.

in der zwischenzeit gibt es deshalb hub-begrenzungsvereinbarungen zwischen der telekom und den sendern.
 
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