Was war Radio Brandenburg?

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Man sollte meinen, dass in zehn Jahren radioforen.de schon so ziemlich jedes große und kleine Radio in Deutschland hier durchdiskutiert worden ist. Alleine, wie oft es hier in den letzten 10 Jahren um Antenne Bayern oder SWR3 ging...

Radio Brandenburg ist dagegen hier im Forum immer wieder kurz angesprochen worden, meist mit sehnsuchtsvollen Erinnerungen verbunden, aber substantiell und konsequent habe ich im Archiv nichts dazu gefunden. Auch im großen, weiten Internet da draußen außerhalb dieses Forums findet man eher wenig.

Deshalb nun die ultimative Frage: Wie war Radio Brandenburg?
 
AW: Was war Radio Brandenburg?

Meinst Du das ehemalige Programm des ORB mit diesem Namen?
Das wußten die berühmt, berüchtigten Autoren der Rundfunkwiki zu berichten:
Rundfunkwiki schrieb:
Radio Brandenburg war das Kulturprogramm des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg und hatte seinen Sendebetrieb am 1. Januar 1992 im Funkhaus des früheren Rundfunks der DDR in der Berliner Nalepastraße aufgenommen. Ab Sommer 1994 sendete Radio Brandenburg aus Studios in Potsdam-Babelsberg, die in einer früher vom Kostümfundus der DEFA-Filmstudios genutzten Baracke untergebracht waren.

Kennzeichnend für Radio Brandenburg war ein breitgefächertes, auf den sonst bei Kulturprogrammen üblichen Schwerpunkt auf klassische Musik verzichtendes Programm mit dem Claim "Was glauben Sie denn, ist Kultur?!", mit dem völlig neue, für ein Kulturprogramm ungewöhnlich junge Hörerschichten erschlossen werden konnten. Besondere Bekanntheit erreichte Radio Brandenburg durch die Frühsendung "Auftakt", die bis zur Einstellung seiner Tätigkeit für den ORB von Lutz Bertram moderiert wurde.

Im Zuge einer erweiterten Kooperation des ORB mit dem Sender Freies Berlin stellte Radio Brandenburg sein Programm am 26. August 1997 ein. Auf den Frequenzen (und bis zur Inbetriebnahme des ORB-Radiohauses im Jahre 2002 auch aus den Studios) von Radio Brandenburg sendet seitdem Radioeins.
 
AW: Was war Radio Brandenburg?

Stelle dir ein SWR 2 vor, in dem anstelle von Bach, Grieg und Mendelsohn die Sex Pistols, Rio Reiser, Van Morrisson und die Rolling Stones laufen. Das war Radio Brandenburg. Im Prinzip war es das erste öffentlich-rechtliche Pop/Rock-Kulturrradio, wobei auch Jazz oder Blues ihren festen Platz hatten. Heute am ehesten noch vergleichbar mit dem Nordwestradio oder dem Abendprogramm von Radio Eins.
 
AW: Was war Radio Brandenburg?

Aus den letzten Tagen von Radio Brandenburg: das Ende von Ad Libitum. Nein, die haben im normalen Programm nicht dermaßen fertig gewirkt, sondern zutiefst lebendig. Ja, die haben im normalen Programm auch genauso ihre Befindlichkeit gezeigt.

Es gab auch genug Presse dazu.

Auf die Anfrage eines jungen Mannes, ob man denn nicht Radio Brandenburg über Astra verbreiten könnte (seinerzeit wäre das freilich analog gewesen), kam von Programmchef Singelnstein Bedauern aus finanziellen Gründen zurück und sinngemäß "Aber vielleicht kommt auch einmal jemand anderes auf die Idee, intelligentes Radio zu machen."


Und falls K6 jetzt nochmal bitte Herrn Bochow mit dem letzten Wissenschaftsmagazin...

Danke!
 
Das war nicht der Herr Bochow. Der gehörte vielmehr zum Kollektiv (so angesagt) der Zeitfunksendung. Hatte da in der Tat die letzte Sendung moderiert. Fand ich aber nun nicht so beeindruckend.

Ich kenne SWR 2 nicht, hätte da wegen des gezogenen Vergleichs aber zwei Fragen: Wäre so etwas wie dieses Wissenschaftsmagazin dort möglich? Der prononcierte Inhalt war, wenn mich die Erinnerung nicht völlig trügt, durchaus keine Einmaligkeit, die man sich in der letzten Sendung halt mal leistete.

„Pop/Rock-Kulturrradio“ wird der Sache jedenfalls nicht gerecht. Dazu lief dort zuviel anderes Zeug, nicht nur nachts, wenn das ARD-Nachtkonzert übernommen wurde. Es gab da auch eine Sendung namens „Klassik-Szene“, nach vager Erinnerung wiederum mit einem Moderationsstil, der dem Titel angemessen war. Kein wohlfeiles Geflöte also (in den Moderationen jedenfalls...).

Was man noch zu „Ad Libitum“ wissen muß: Der Name war Programm. Wurde ein Stück Klassik gewünscht, wurde das prompt gespielt. Wurde Engel von Rammstein gewünscht – jawohl, in ein und derselben Sendung!

Wer das nun für einen harten Abschaltimpuls hält: Der kam danach. „Radio Brandenburg. Zur Übertragung des [Konfession, die gemäß Proporz gerade dran war] Gottesdienstes schalten wir jetzt um zum [ARD-Anstalt, die das diesmal produzierte; es war in keinem Fall der ORB selbst].“ Und *klick*.

An einer Satellitenausstrahlung dürfte Radio Brandenburg übrigens nur Wochen vorbeigeschrammt sein. Das ORB-Fernsehen wurde, wenn ich mich recht entsinne, noch 1997 auf Astra aufgeschaltet, mit diversen Radioprogrammen im ADR-System, wie sie auch heute noch in unveränderter Form laufen. Radio Eins ist ja letztlich eine völlige Umformatierung von Radio Brandenburg, für die ein Teil der Leute des dafür beim SFB abgeschalteten Radio B2 zum ORB rübermachte, während umgekehrt ein Teil der Leute von Radio Brandenburg zum SFB rübermachte, um dort zusammen mit den Truppenteilen des früheren SFB 3 neu Radio Kultur und Radio 3 aufzumachen.

Aus Radio 3 stieg der SFB aber schon bald wieder aus, woraufhin das Programm nach Babelsberg umzog und dort aus besagter Baracke gesendet wurde; die winzige Brechzelle, aus der das geschah, war wohl ursprünglich als einfaches Nachrichtenstudio gedacht. Im neuen Radiohaus gab es dann wieder ein „richtiges“ Studio, trotzdem wurde Radio 3 nach der Gründung des RBB dichtgemacht und mit dem früheren Radio Kultur zum heutigen, andersrum heißenden Programm zusammengelegt. Was in dem damit verwaisten Studio seitdem passierte und noch passiert, ist hier ja schon enthüllt worden (Nachtexpresse, Sendungen für You FM und MDR Sputnik mit Berliner Moderatoren; die Aufzählung ist unvollständig).

Nur Radio Eins gibt es immer noch. Damals dürfte kaum jemand geahnt haben, was daraus werden würde.

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich vertrauensvoll an dieses Forum ...
 

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  • Rabra Wissensch.mp3
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AW: Was war Radio Brandenburg?

Herzlichen Dank!

Dieser Schnipsel belegt eindrucksvoll, was heute im Radio fehlt: die klare und deutliche Aussprache des Realen und Wesentlichen. RaBra nahm sich das Recht, dies auszusprechen. Heute schweigt ein Volk - und mit ihm schweigen die Medien.
 
AW: Was war Radio Brandenburg?

Die Bertramsche Selbst-Demontage nach Auffliegen seiner Vorgeschichte war in der tat bemerkenswert konsequent. Da blieb nichts mehr übrig von der scharfzüngigen Moderationsikone. In den "goldenen Zeiten" davor hatte es sogar ein Buch mit Abdrucken seiner Radio-Interviews gegeben. Manche Politiker hielten Bertram live on air nicht stand - umso krasser wirkte Betrams weinerlicher Abgang, in dem er sich als Opfer inszenieren wollte (was er an den Ursprüngen seiner Biographie auch war, was hier aber nichts zur Sache tat).

Das Foto auf dem Buch zeigt übrigens ein altes Nalepastraßen-Studio. Bloß welches? K6 nicht, da war DT64/Sputnik und danach wohl nichts mehr. Radio DDR 1 wohl auch nicht - ich glaube, da saß Friz. Berliner Rundfunk ebenfalls nicht, da saß ja bis Karfreitag 1993 der Berliner Rundfunk. Bliebe DDR 2, oder?
 

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Angesichts der Uhrzeit dürfte getrost von einem Foto der Frühsendung auf Radio Brandenburg auszugehen sein, das ja bis ca. Mitte 1994 aus der Nalepastraße gesendet hatte. Ergo K 11 oder K 12.
 
Dazu passend das hier vom Dornbusch:

http://www.epd.de/medien/medien_index_84613.html

2007 haben an Wochentagen etwa 66.000 Menschen die Kulturwelle eingeschaltet, jetzt sind es etwa 90.000, sagt die Wellenchefin Angelika Bierbaum. Sie kann sehr zufrieden sein. Nicht verändert hat sich aber der Altersdurchschnitt der Hörer, er liegt bei Ende 50, Anfang 60. Das deckt sich mit den Zahlen bei den Kulturprogrammen der anderen deutschen Sender. Ein Senioren-Radio also, aber alles andere als ein Senioren-Programm.

Und in diesem „aber“ bündelt sich dann auch das ganze Problem der heutigen Kulturwellen. Man kann sich auf die Schultern klopfen, wie man will, wenn die neuen Hörerschichten nicht kommen.

Scheint eine nicht ganz uninteressante Frage zu sein, warum es bei Radio Brandenburg geklappt hatte. Meine These: Weil dort kein Schmoren im eigenen Saft stattfand. Ein Beispiel steht ja weiter oben. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich auszumalen, wie sich das in anderem Umfeld angehört hätte bzw. dann von Schlotterburg aus auch angehört hat.
 
AW: Dazu passend das hier vom Dornbusch:

Gab's da nicht auch eine Sendung mit Namen "Musik-Szene"?
Diese kam, wenn ich richtig informiert bin immer Am Freitag Nachmittag und wurde von einer Frau moderiert. Gruß
Sunshiner
 
AW: Was war Radio Brandenburg?

Auch auf die Gefahr hin jetzt vom eigentlichen Thema abzukommen. Bertam hatte damals in seiner letzten Sendung immer wieder davon gesprochenen, seine Akten nach der Einsicht offen zu legen. Das wäre er seinen Hörern schuldig gewesen. Ist das eigentlich jemals passiert? Nach meiner Erinnerung wurde es nach dem Abgang beim ORB doch recht schnell sehr ruhig um ihn. Abgesehen von seiner einstündigen Rückkehr ans Mikro, Jahre später bei Antenne Brandenburg, kam doch da nichts mehr. Was macht der eigentlich heute?
 
AW: Was war Radio Brandenburg?

Für mich war Radio Brandenburg „Was glauben sie denn, ist Kultur“ unglaublich spannend, bereichernd und befruchtend. Bis heute habe ich keinen Radiosender gehört, der dem auch nur annähernd nahe kommt.

Radio Brandenburg war für mich sogar 1994 ein Grund, das Sendegebiet des MDR zu verlassen und nach Berlin zu ziehen. Dort fand ich einige der besten Leute des ehemaligen Jugendsenders DT64 wieder, aber das Programm hatte sehr viel mehr zu bieten.
Im Grunde bot Radio Brandenburg genau das Gegenteil des heutigen Formatradios - und das war unerhört spannend von morgens bis in die Nacht. Es ging schon morgens los mit den wohltuend knarzigen und dabei geistig hellwachen Moderationen von Lutz Bertram, der so manch einen Politiker in seinem Telefoninterviews zum schwitzen brachte und deren nichtssagende Worthülsen entlarvte. Danach war man munter. Morgens gab es auch ein kurze Kindersendung mit liebevollen kleinen Mini-Hörspielen und Geschichten. Gegen 11.00 gab es an einigen Tagen Weltmusik. Ansonsten reichte das Musikprogramm von Klassik bis Independent, aber auch das auf einem so hohen Niveau, wie es kein anderer Sender bis heute bietet. Man wusste eigentlich nie, was kommt, und die Musik war fast immer neu für mich. Und das, obwohl ich ein leidenschaftlicher Musikhörer bin. Genau das gefiel mir!
Ich lernte durch Radio Brandenburg. Ich lernte über Politik, über Wirtschaft, Psychologie, Computer, Ökologie, Geschichte und ich lernte auch ein Menge anspruchsvoller Musik kennen, die ich noch nie gehört hatte. Dieser Sender befruchtete mich, und das tat gut! Es gab einen Haufen Spezialsendungen zu jeder Tag und Nachtzeit - und jeden Tag andere! Man merkte, dass die Musikauswahl von Redakteuren gemacht war, und dass sie manchmal einem sehr subjektiven Geschmack entsprach - und genau das war so spannend.
Besonders in Erinnerung geblieben sind mir Musiksendungen mit Marion Brasch, die sich oft eine Geschichte ausdachte und erzählte, in der sich die Songs thematisch einpassten. Das war Poesie pur. Auch Holger Luckas („Ich wünsche euch einen schönen Abend - wobei auch immer“) war spannend mit seinen fast immer äußerst ausgefallenen, bizarren und ungewöhnlichen Musikbeiträgen. Leider wurde „Freistil“ irgendwann auf einen sehr späten Sendeplatz geschoben.
Zu irgendeiner Zeit war ich mal nach Mitternacht wach und lauschte selbst zu jener Zeit erstaunt und fasziniert ungewöhnlicher Rockmusik, wie ich sie vorher und nachher nicht mehr gehört habe. Neben ungewöhnlicher (und anspruchsvoller Rockmusik) gabs wie gesagt auch Weltmusik, neue Klassik (wie Steve Reich, Piazolla und viele andere).

Radio Brandenburg befruchtete mich. Die heutigen Sender lullen ein. Ein MDR Figaro ist für mich nur wenige Stunden zu ertragen - dann kennt man sein Programm: Musik und Kulturnachrichten, die ja nicht anecken und die fast immer Werbung für ein aktuelles Produkt sind.
Selbst der Bildungssender Deutschlandfunk bringt nur Musik, die nicht aneckt, und in seiner politischen Funktion ist dieser Sender inzwischen so verwaschen und angepasst, dass selbst der Humanismus auf der Strecke bleibt (Ein typisches Beispiel ist für mich ist die unreflektierte Wortwahl vom „Angriff auf den Tanklastzug“ 2010 in Afghanistan, der in Wirklichkeit ein Angriff auf die Menschen bei dem Tanklastzug war, die dadurch starben.)

Eigentlich habe ich in den Jahren seit der Abschaltung von Radio Brandenburg nur noch ein einziges Mal eine Radiosendung gehört, die mich gleichermaßen fasziniert hat, die informativ, subjektiv, höchst gebildet und spannend war - das waren die Goldberg-Variationen auf rbb Kultur mit Clemens Goldberg (leider in meinem derzeitigen Wohnort nicht zu empfangen). Aber auch rbb Kultur ist ein gewollt einseitiger, auf sein Zielpublikum angepasster Format-Sender, dem die Attribute des provozierenden, den Hörer bereichernden von Radio Brandenburg fehlen.

Es gibt einen sehr aussagekräftigen Thread in http://www.hifi-forum.de/viewthread-234-3-4.html, wo man viel Signifikantes zu Radio Brandenburg findet.

Am 4.April 2010 schreibt dort Radiowaves:
"Als ich vor einigen Jahren mit einer hochgradig schrägen Mitfahrgelegenheit (Jazz-Musiker, fuhr einen alten Krankenwagen im original-Lack) mal an die Ostsee gefahren bin, lief eine Kassette mit einer alten Sendung von Radio Brandenburg ("Was glauben Sie denn, ist Kultur?"). Der gute Mann hatte sie daheim beim Aufräumen gefunden und wir kamen nun in den Genuß einer Sendung, bei der Marion Brasch eine Singer/Songwriterin zu Gast hatte. Marion machte die Sendung faktisch komplett auf englisch, gefragt wurde solange, bis die Neugier gestillt war, Antworten durften auch über 10 Sekunden lang sein. Die Musik war vom Studiogast ausgesucht und mitgebracht worden und war garantiert nicht "3 Wochen später in aller Munde". Das war Radio! Seriös, spontan, ohne Drehbuch, voller Neugier und Freude.

Und dann solche Sendungen wie das Medienmagazin, damals noch unter reger Freak-Beteiligung. Ich erinnere an Claus Grote, den Seepiratensender-Spezialisten, der für Radio Brandenburg eine lange Serie über die europäischen Seesender produziert hatte. Es gab dann auch mal eine lange Nacht der europäischen Seesender, zu der man sich sogar stilecht die damals noch existierende Mittelwelle des SFB ausgeborgt und die geilsten Freaks aus Holland im Gespräch hatte. Mann, das war noch richtiges Radio! Dafür standen Namen wie Jörg Wagner, Marion Brasch, Holger Luckas, Michael Rödger, Knut Elstermann, Rainer Kruggel, Olaf Leitner, Hans-Georg Knörich sowie einst Lutz Bertram.

Mit Radio Eins verschwanden einige dieser Stimmen, andere wurden in die Abendsendungen abgeschoben. Tags ist Radio Eins für mich eine schwer zu ertragende Lifestyle-Welle. Ein Moderator meinte mal 2001 hinter vorgehaltener Hand, Radio Eins wäre ein "Programm für Zehlendorfer Yuppies", ich ahne das Publikum eher im Prenzlauer Berg, wo man sich für etwas intelligenteres hält. "


Das kann ich alles zu 100% bestätigen.

P.S. Es lohnt sich, den oben erwähnten Thread weiter zu lesen. Es kommen dort noch einige weitere Stimmen zu Radio Brandenburg zu Wort, die ich alle unterschreiben könnte.
 
AW: Was war Radio Brandenburg?

Hallo Olaf, Du Foren-Schläfer! ;) Man kann Dir ja nichtmal "Willkommen" wünschen, Du bist ja seit fünfeinhalb Jahren angemeldet. Dennoch natürlich herzlichen Dank für den sehr persönlichen Eintrag, der einen echten Radio-Brandenburg-Freund zeigt. Extra (u.a.) wegen des Programms den Lebensort zu wechseln ist etwas, das würde nichtmal ich schaffen. Ich habe es damals nur bedauert, in Thüringen kein RaBra hören zu können. Ich war auf wenige Mitschnitte (meist via Claus Grote) und einige wenige eigene Hörerfahrungen bei Kurzaufenthalten in Berlin angewiesen. Und als ich dann die ARD-Radiowelt digital hatte, gab es RaBra nicht mehr. Ich hätte das Programm womöglich gar trotz Klassik (mit der ich ja diverse Probleme habe) mit Stolz dauerhaft gehört.

Die "einlullenden" Kulturwellen machen mich rasend vor Wut, wenn ich genötigt bin, sie zu hören. Ich fühle mich dann nicht ernstgenommen und regelrecht verar****. Die wollen mit mir reden wie eine unerfahrene Tagesmutter mit einem Zweijährigen.


Die "Goldberg-Variationen" auf rbb Kultur mit Clemens Goldberg gibt es offenbar noch. Wo hat es Dich (Wohnort: Berlin) denn hinverschlagen, daß Du sie nicht mehr hören kannst?

Du kannst alle ARD-Radios digital in bester Qualität (zumindest beim RBB tatsächlich auch ohne UKW-Soundprozessing) im Kabel oder über Satellit hören. Wenn Schüssel oder Kabelanschluß und Digitalreceiver vorhanden (der, mit dem auch ZDF neo, Eins extra und so gehen), einfach mal die Radiotaste auf der Fernbedienung drücken, dann sollte eine Liste kommen, die alphabetisch vom BR bis zum WDR die ARD-Radiowelt enthält. Da ist das Kulturradio dabei und auch Radio Eins, wo immer noch Holger Luckas, Jürgen König und andere abends ab 21 Uhr zu hören sind. Das befruchtet mich auch heute noch. Gerade heute Susanne Sundfør gekauft, weil Jürgen König in "Lost in Music" am 13.5.2011 einen sehr intensiven Track aus dem aktuellen Album gespielt hat.

Den Tonausgang (rote / weiße Cinchbuchse) des Receivers dann wie einen CD-Player an die Stereoanlage (beliebiger Eingang außer "Phono") anschließen - fertig. Viel besser als Internetradio, was natürlich auch gehen sollte.

Und, was Dir eventuell gefallen könnte: Taktlos, das Musikmagazin des Bayerischen Rundfunks und der der neuen Musikzeitung. Läuft jeden ersten Donnerstag im Monat um 21:03 auf BR Klassik, das Du genauso empfangen kannst. Die dann oft mit musikalischer Live-Begleitung behandleten Themen der bereits gelaufenen Sendungen findest Du auf der Webseite. Sind spannende Dinge dabei.
 
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