WDR 2 - aktuelle Entwicklungen

Vor einigen Jahren gab es im WDR Fernsehen ein paar mal eine interessante Sendung, moderiert von Bettina Böttinger, in der sich Tom Buhrow und Valerie Weber den Fragen und der Kritik der Hörer stellten. Und schon da war die eintönige Musik bei WDR 2 stets ein heftiges Streitthema, welches mit dem Argument "Der Hörer möchte es so" glatt gebügelt wurde. Weil das mit der Selbstbeweihräucherung nicht funktionierte und das Publikum nicht mitspielte, den WDR für sein tolles Programm zu feiern, hat man die Sendung einfach eingestellt. Schade.

Mir stellt sich die Frage, wozu WDR 2 als Hit-Dudler überhaupt noch eine Musikredaktion braucht? Heute morgen hörte ich auf WDR 2 "Bon Jovi - It's my life". Bei WDR 2 freut man sich als Hörer inzwischen schon, wenn wenigstens so etwas zwischen all dem akustischen Sondermüll mal läuft, den sie dort als Musik senden. Kurze Zeit später hörte ich auf Radio BOB "Bon Jovi - Do What You Can". Ein Song von Bon Jovi, den ich persönlich bisher noch gar nicht kannte. Sowas würde ich gerne auch mal im öffentlich-rechtlichen Rundfunk hören. Und nicht immer nur die zwei größten Hits bekannter Interpreten.
 
Da ist es wieder. WDR2 vor 15-20 Jahren ist NICHT mehr das WDR2 von heute. Es ist klar in eine andere Richtung entwickelt worden. Genausogut könnte man heute rumheulen: "Das hr1 von heute hat ja gar nicht mehr so viele Informationen wie das hr1 vor 20 Jahren. Das will ich aber wiederhaben!"

Und auch der Deutschlandfunk von heute klingt (gottseidank!) nicht mehr so wie vor 15 oder 20 Jahren. Die Hörgewohnheiten ändern sich. Und WDR2 ist eben jetzt eine leichte Popwelle mit nicht mehr so viel harter Info. So what?
Danke. Jetzt weiß ich wenigstens, wie man das bei WDR 2 nennt.....Leichte Popwelle. :wow:

Wobei, das passt wenigstens.....Leichte Unterhaltung, leichte Infohäppchen, Leichte Hits....

Stimmt, mit WDR 2 vor 15 Jahren ist das nicht zu vergleichen. Wobei, dieses Zeugs wäre damals sogar modern gewesen. Nun denn, immer einen Schritt voraus, das war der WDR ja schon immer. :wow:

Gott sei Dank existieren in Radio-Deutschland noch andere, nicht ganz so leichte Wellen.

Gibt es eigentlich immer noch diesen Ansager bei WDR 2, der die Werbung ankündigt? Hochmodern.
 
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Naja, der WDR wollte ja laut VW "fluffiger" werden. Wenn ich mir teilweise den akustischen Sondermüll von WDR2 anschaue und dann noch diese künstliche, aber selten witzige Moderation. Mit "fluffig" hat das nix zu tun, das ist hochnotpeinlich.

Wenn mans nicht kann, sein lassen, ganz einfach! Ich mache ja auch keine Dinge, die ich nicht kann....
 
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Hä? Kernsendungen wie Informationen am Morgen oder am Mittag sind seit über 40 Jahren nahezu unverändert. Und das ist auch gut so!
Eben, der DLF ist das beste Beispiel für ein Programm das sich immer wieder behutsam der Zeit anpasst, seine DNA aber stets beibehält.

Das heutige WDR 2 hingegen hat nichts mehr was es von privaten Mitbewerbern oder aber den früher schon "moderneren" Popwellen der benachbarten Bundesländer signifikant unterscheidet, als letztes mussten bekanntlich die diversen wortreicheren (heute sagt man ja wortlastigen) Formate am frühen Abend und die Satire als Alleinstellungsmerkmale im Umland (Radio Eins mal außen vor) weichen.

Dazu haben praktisch alle journalistisch versierten Moderatoren das weite gesucht, weitere langjährige und beliebte Kollegen sind hausintern gewechselt, was nachkommt hat seine Wurzeln hörbar beim Privatfunk.

Kurzum, man hat sich selbst abgeschafft.
 
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Alles richtig, aber ich stelle jetzt noch mal die Niveau Frage. Bisher habt Ihr aufgezählt, was sich in programmlicher Richtung verändert und scheinbar verschlechtert hat. Wie kann man denn Kollegen, denn das sollten sie zum Teil hier ja sein, ernsthaft vorwerfen, niveauloses Programm zu machen. Mir kommt es eher so vor, als wären wir hier an einem Stammtisch in der Kneipe, wo jeder Seitenhieb schenkelklopfend und gläserklirrend goutiert wird. Programm muß gewiß nicht gefallen und man darf kritisieren, dann aber bitte auch mit Hinweisen, wie aus heutiger Sicht gutes Radio gemacht werden kann, ohne die Fahne des Radios von vor zwanzig Jahren hochzuhalten.
 
Ist das dein ernst? Sich jetzt derart an den Begriff "Niveau" hochzuschaukeln, um hier vom eigentlichen Problem abzulenken? Aber nun gut. Ich hoffe, Wikipedia stört dich nicht als Quelle, es gibt sicherlich auch noch andere zum Googlen:
Im übertragenen Sinn kann mit Niveau Folgendes gemeint sein:

Rang, Qualität, Wichtigkeit eines Ereignisses

Mundgeruch gehört sicherlich nicht dazu.
 
NIchts ist unmöglich. :)

Die Mundgeruch Geschichte stößt mir auch sauer auf. So etwas muß nicht sein und ist eine inhaltliche Frage. Aber deshalb den dort arbeitenden Kollegen generell Niveaulosigkeit vorzuwerfen, geht zu weit und schiesst weit über das Ziel einer inhaltlichen Kritik weit hinaus.
 
Ich möchte die Niveau - Frage bei WDR 2 so beantworten:

Es ist wirklich eher eine Frage des Inhalts! Und da hat der Sender für mich fast nichts mehr zu bieten. Es gibt kaum noch Inhalt, gerade morgens wird eine Belanglosigkeit an die nächste gereiht. (Voice mails und WhatsApps statt redaktioneller Inhalte).

Gegenbeispiel, was ich gelegentlich noch höre und mich oft begeistert. Die Sonntagsfragen mit Gisela Steinhauer. Gerade heute Morgen gehört mit Bettina Lüscher als Gast. Das war für mich ein interessante Radiostunde mit zwei versierten Journalistinnen. Die Musikauswahl war natürlich so eindimensional wie sonst auch - langweilig. Und Frau Steinhauer kann eigentlich noch viel mehr, aber im Programm von WDR 2 ist sie der Leuchtturm für mich.

Gerade diese Sendung wirkt natürlich wie ein Relikt aus alten Zeiten, ist aber gut um 8 Uhr sonntags versteckt und stört so wohl nicht den Programmfluss. Wer weiß, wie lange noch?
 
Gut, das der Inhalt als belanglos angesehen wird, ist ok. Es gibt ja noch eine zweite Talksendung. Welche inhaltlichen Unterschiede siehst Du da zum Sonn Talk und Frau Steinhauer?
 
Ich kann dazu leider keine fundierten Aussagen machen.
1. Ich mag den Moderator einfach nicht hören.
2. Die Sendezeit passt nicht in meinen Tagesablauf, um dann Radio zu hören.
 
WDR2 ist für viele nicht mehr hörbar, okay. Aber was spricht dagegen, stattdessen WDR5 zu hören?

Ich gebe zu, dass es außerhalb der Echo-Sendungen an tagesaktueller Berichterstattung mangelt. Die Nachrichten sind viel zu kurz und oberflächlich. Daran müsste man noch schrauben.

Ansonsten gibt es vielfältige Inhalte, viel Musik fernab des Mainstreams (auch wenn die Rotation mir unnötig eng erscheint) und mittlerweile sind auch einige Moderatoren von WDR2 auf WDR5 zu hören.
 
Das sind doch alles Nullsätze von dir. An Inhalt läuft bei WDR 2 jede Stunde 60 Minuten Programm. Die senden auch nicht nur Stille oder einen Testton. Was meinst du mit "Inhalt"?
Ich spezifiziere gerne, danke der Nachfrage. Inhalt sind für mich Information, Service und Unterhaltung in Form von Wort. Irgendetwas, das mehr Produktionsmittel bindet, als nur auf "Play" zu drücken und dafür eine Meldung an die GEMA zu entrichten. Abwechslung beziehe auf die Musikauswahl und bedeutet für mich Eklektizismus, Streitbares, Überraschendes, Unerwartetes. Etwas, das nicht ohnehin schon die Mehrheit der Hörer kennt. Dagobert hat mit Bon Jovi ein gutes Beispiel geliefert: Bon Jovi lief viermal in der letzten Woche, davon alleine zweimal (!) mit "It's My Life", die anderen Einsätze waren "Always" und "Livin' on a Prayer". Hab' ich alles auch auf meiner Best of im Regal.

Was bietet mir WDR 2 sonst für einen Mehrwert?
16-17 Minuten Platz pro Stunde für Nachrichten und Beiträge in der Hauptnutzungsstunde finde ich für eine Begleitwelle verdammt viel, wenn ich quantitativ ranginge.
Kommt darauf an, mit welchen Maßstäben man rangeht. Für eine öffentlich-rechtliche Begleitwelle finde ich zwei Dreiminüter definitiv zu wenig, um dem Anspruch gerecht werden, abzüglich An- und Abmoderation Hintergrund und Einordnung zu einem Thema zu bieten. Korrespondentengespräche, Kommentare, genau das ist doch die Stärke der öffentlich-rechtlichen Medien, oder? Nachrichten sind für mich kein Alleinstellungsmerkmal und verändern sich sowieso über weite Strecken innerhalb einer halben Stunde nicht (da sind wir wieder bei der Abwechslung).

Okay. Aber sollten, weil DJs mit ihren Remixes scheinbar gerade gut ankommen, andere Genres nur noch abends in "POP!" stattfinden?

WDR2 ist für viele nicht mehr hörbar, okay. Aber was spricht dagegen, stattdessen WDR5 zu hören?
Nichts. Ich bin sehr froh, dass sich der WDR ein Programm wie WDR 5 leistet. Aber müssen WDR 2, 1Live und WDR 4 deswegen tagsüber so unpolitisch sein? Gerade mit diesen Programmen hätte man die Möglichkeit, die Masse mit anspruchsvollen Inhalten zu erreichen. Und Radio Eins macht vor, wie man das schafft, ohne dabei angestaubt oder wie Verkündigungsfunk von 1970 zu klingen (Achtung, das war konstruktive Kritik!).
 
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WDR 5 ist ein prima Einschaltprogramm, in dem man sich gezielt Sendungen anhört. Als Tagesbegleitprogramm taugt es wegen der sehr hohen Wortlastigkeit weniger.

Die drei Popwellen des WDR taugen wegen zu enger Rotation aber leider auch nicht als Tagesbegleitprogramm. Es gibt so viel schöne Musik, aber beim WDR läuft alle 3 Stunden dieselbe Grütze und das Tag für Tag. Die Programme werden heute alle nur noch auf Kurzzeithörer ausgerichtet.
 
Und man hat bei drei Wellen keinen Platz für eine anspruchsvollere Tagesbegleitwelle? Sendet der RBB am Gros der Hörer vorbei? Würde das Gros der Hörer massenweise abschalten, würde man auch mal aus der Rotation ausbrechen?
 
Und kommt damit dem Gros der Hörer entgegen.

Nein, tun sie mit Sicherheit nicht! Hat "die Hörer" eigentlich mal einer gefragt. Gerade in Westfalen hat man ja gar keine andere Möglichkeit, über UKW was anderes zu hören. Entweder Pest(WDR) oder Cholera (Radio NRW). Radiotroll, wie kann man nur so engstirnig sein und vor allem so einen unqualifzierten Müll schreiben? Ich fasse es einfach nicht!!!!
 
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