WDR 5 - aktuelle Entwicklungen

Ich glaube, hier wendet Frau Weber dieselbe Strategie an wie Gewerkschaften in Tarifverhandlungen. Erstmal 5% fordern, um nach harten Verhandlungen am Ende 2,5% zu bekommen. Oder anders gesagt: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Vor allem den Sendebeginn erst um 7 Uhr kann ich mir nun überhaupt nicht vorstellen.

Bleibt abzuwarten, was der Rundfunkrat billigt und was nicht. Die Einstellung des Stichtags hat er zum Glück ja auch nicht einfach abgenickt.
 
Hoffen auf den Rundfunkrat ist schon einmal schiefgegangen. Hoffen wir aber das Beste!

Schade, dass Florian Quecke nicht mehr da sitzt und das nötige Herzblut bei allen Veränderungen (wie 2016) mit einbringen kann - er hat den Sender schließlich mit aufgebaut.
 
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Vielleicht irre ich mich aber: durch eine Zusammenarbeit spart man Menpower und Infrastruktur. Warum also die Kürzungen? Ein "Zeitzeichen" oder ein "Stichtag" kann rotierend produziert werden (wöchentlich, monatlich), der Aufwand wäre m.E. aufgeteilt. Gleichzeitig kann man diese Beiträge noch weiter innerhalb der ARD verwerten und so ggf. noch mehr Produzenten ins Boot holen. In den Zeiten in denen "Mittagesecho", "Echo des Tages" und "Berichte von heute" laufen, hat der nicht produzierende Sender "frei".

Neues Auslandmagazin: warum keine Übernahme vom NDR ("Zwischen Hamburg und Haiti")? Später ggf. eine Aufteilung der Produktion zwischen NDR und WDR.

Irgendwie verstehe ich diesen Kurs nicht. Und WDR2 kann in der heutigen Form abgeschaltet werden, Hardcore WDR2-Fans fühlen sich sicher bei der 1. oder 4. Welle gut aufgehoben. Die Schnittmengen sind groß genug (Mark Forster etc. gibts ja irgendwie überall).
 
Das sind alles gute Vorschläge, nur mit wem könnte der WDR denn ab 1.1.2021 (das ist schon in gut 6 Wochen!) bei der Produktion des Mittagsechos, Echo des Tages und der Berichte von heute zusammenarbeiten? Der NDR ist ja leider ohne Rücksicht auf den WDR zu nehmen einseitig ausgestiegen.
 
Nun wird auch WDR 5 zu Grabe getragen!
Sparen, ARD-Übernahmen, Wiederholungen, ...
Es ist einfach zum 🤢!
Ja, das ist die bittere Realität.
Alles was jetzt wegkommt, kommt nie wieder.
Denn: Programm kostet Geld.
Geld für Programminhalte = Rundfunkbeitrag.
ziehen Weber und Buhrow nun mit der Abrissbirne durchs Programm
Man mag die Programm-Entscheidungen von Buhrow und Weber für falsch halten. Mit Geld kann man gutes oder schlechtes Programm machen.
Ohne Geld allerdings gar kein Programm. Und gerade Wortwellen kosten, da bringt Sparen bei den Musikwellen kaum etwas - da ist wenig zu holen.

Die wahren Abrissbirnen sind deshalb die CDU-Medienpolitiker in den Ländern.
Seit 10 Jahren ist der Rundfunkbeitrag gleich geblieben bzw. sogar leicht senkt worden.
Seitdem wird bereits kräftig gespart - jetzt erreicht es richtig sichtbar das Programm.
Bei einer allgemeinen Kostensteigerung muss das gegen die Wand fahren.

Und was machen zum Beispiel Haseloff und Robra? Man hat den Eindruck, sie laufen weiter den Populisten hinterher und helfen ihnen beim zündeln.
Dabei merken sie wohl nicht einmal, dass sie dabei sind - im Fall von Sachsen-Anhalt- den eigenen Medienstandort zu schwächen: Der MDR muss zum nächsten Jahr eine wöchentliche TV-Regionalsendung wegsparen, die aus den drei MDR-Ländern kommt - also zu einem Drittel auch in Magdeburg produziert wird. Ob Haseloff und Robra das wirklich gewollt haben?
 
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Es geht aber auch anders. Man sollte vielleicht das ganze Konstrukt mal überdenken. Muss jede Rundfunkanstalt 10 Hörfunksender betreiben, die eigentlich die gleichen Inhalte haben? Warum nicht von mir aus 16 Hörfunkwellen, dafür bundesweit, wo jede Anstalt auch seinen Beitrag macht, inklusive regionale Wellen für Kultur und Nachrichten. Das hätte Sparpotenzial. Außerdem braucht es auch nicht so viele Fernsehsender. Bei den 3. Programmen laufen viele Sachen auf alles 3. Kanälen. Dann die verschiedenen Spatenkanäle, die durchaus auch teils sehr interessant sind, einfach mehr bündeln. Dann wäre da schon einiges an Kosten gespart.
 
Man sollte vielleicht das ganze Konstrukt mal überdenken.
dafür bundesweit
Das wäre möglich, aber zu welchem Preis?
Die Bundesrepublik ist geprägt durch eine dezentrale Rundfunkproduktion und -verantwortung.
Das fördert Pluralität, verhindert Zentralismus und erschwert politische Einflussnahme (Versuche wirds trotzdem leider wohl immer geben).
In meinen Augen eine Errungenschaft, die es zu bewahren gilt.

Wenn man sich die Gleichschaltung der rein nationalen Rundfunkanstalten durch autoritäre Politiker in Polen oder Ungarn anguckt, dann kommt man doch zu dem Schluss, dass wir ein gutes Modell haben.
 
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Wenn die Finanzsituation weiterhin pressiert, dann muss man über weitreichendere Kooperationen nachdenken, um die Qualität halten zu können. Gerade in diesem Hinblick kommt das aktuelle Handeln des NDR einer blinden Zerstörungswut gleich. Die Argumentation für die Aufkündigung der Beteiligung am Zeitzeichen offenbart, wie wenig es einem in verantwortlichen Positionen anscheinend um die Sache geht: Nur, weil die NDR-Hörer das Zeitzeichen auch direkt über die Mediathek des WDR abrufen können und nicht auf die Ausstrahlung im NDR angewiesen sind, überlässt man das Format seinem Schicksal. Es sieht derzeit nicht danach aus, aber es war zu damaligem Zeitpunkt alles andere als auszuschließen, dass der WDR das Format zu Grabe trägt und damit auch der NDR-Hörer, der das Zeitzeichen bislang über die WDR-Mediathek abgerufen hat, nun leer ausgeht. Das ist unverantwortliche "NDR-first"-Politik. Weshalb begreift man solche vor allem nonlinearen Inhalte nicht als Gemeinschaftsprojekte?

Die Frage, die mich aber eigentlich zum Schreiben dieses Beitrags bewegt hat: Wenn eine Bewilligung der Programmänderungen im Rundfunkrat nicht mehr vor Jahresende zustande kommen sollte, was würde dann passieren? Rote Zahlen? Jede zweite Woche zu den Echo-Zeiten Übernahme des dann 24/7-NDRinfo-Programms? Ich nehme an, dass die Dienstpläne für den Januar bald geschrieben werden müssen und da muss man alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.
 
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Die erstaunlichste Ankündigung betrifft sicherlich den etwaigen Programmbeginn erst um 7 Uhr. Wenn man in der Prime Time so hart den Rotstift ansetzt, dann muss es um die finanzielle Ausstattung ordentlich schlecht bestellt sein. Ob NDR Info diesen Schritt natürlich mitgehen wird, ist die andere Frage. Und auf eine bloße Übernahme des norddeutschen Nachrichtenschemas ohne Entgegenkommen des NDR dürfte es wohl kaum hinauslaufen; es sei denn, WDR 5 orientiert sich allen Ernstes an SWR Aktuell, das - interessanter Nebenschauplatz der Nachtreform - ohne großzügige Zulieferungen des fast gleichnamigen MDR-Programms kaum überlebensfähig wäre.

Ein Sinnvolles ist es, sich in Anbetracht der Sparzwänge mit anderen ARD-Sendern zusammenzutun, wo es geht: Es werden im Wortbereich doch bundesweit immer noch so viele inhaltsstarke Sendungen produziert, die laufen einmal irgendwo, werden vielleicht zu nachtschlafender Zeit "recycelt" und versanden dann im Podcast-Archiv. Bei WDR 5 "ZeitZeichen" und "Politikum", was fällt mir sonst noch ein, hr2 "Der Tag" und "Doppelkopf", SWR1 "Leute", diverse Angebote von SWR2 und Bayern 2 und vieles, von dessen Existenz ich noch gar keine Notiz genommen habe.

Und was die ARD-weite Audiothek nonlinear zu einer überregionalen Verbreitung beiträgt, kann auch der klassische Hörfunk leisten. Denn an inhaltlicher Verstopfung leidet mit Sicherheit kaum ein Radioprogramm in der BRD.
 
Die erstaunlichste Ankündigung betrifft sicherlich den etwaigen Programmbeginn erst um 7 Uhr. Wenn man in der Prime Time so hart den Rotstift ansetzt, dann muss es um die finanzielle Ausstattung ordentlich schlecht bestellt sein. Ob NDR Info diesen Schritt natürlich mitgehen wird, ist die andere Frage. Und auf eine bloße Übernahme des norddeutschen Nachrichtenschemas ohne Entgegenkommen des NDR dürfte es wohl kaum hinauslaufen; es sei denn, WDR 5 orientiert sich allen Ernstes an SWR Aktuell, das - interessanter Nebenschauplatz der Nachtreform - ohne großzügige Zulieferungen des fast gleichnamigen MDR-Programms kaum überlebensfähig wäre.
Es gab Zeiten, da wurde ein gemeinsames Frühprogramm ("Fünf nach Fünf bis Sechs") auf fast allen Wellen ausgestrahlt, und als noch morgens das Regionalprogramm (damals frisch vom 1. übernommen) lief, startete man samstags erst um 7, sonntags um 8 und feiertags gar erst um 9 Uhr mit eigenem Programm, bis dahin wurde WDR 4 übernommen.

Natürlich ist heutzutage kein Programm einer anderen WDR-Welle eine Alternative, am ehesten noch WDR 3 wenn man nachts noch das Nachtkonzert übernehmen würde, zur Infonacht passt es dann aber auch nicht als Anschluß.
 
Machen wir uns nix vor. Das ist nur der Anfang. Wir wollen ja nichts mehr zahlen für Qualitätsprogramm. Es soll dudeln und nicht stören.
 
Das ist erst der Anfang?
Der Gedanke kommt natürlich schnell.

Scala? Kultur läuft auf WDR3.
Westblick? Geht in den ehemaligen Echos auf.
Satire Deluxe? Gibt genug Kabarett.
Tischgespräch? Lässt sich irgendwo einkaufen.

Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt.
WDR5 ist eine starke Welle, aber die jüngsten Entwicklungen verstärken meine Sorge, dass die Welle zu einem seichten Wässerchen abflacht.
 
Die erstaunlichste Ankündigung betrifft sicherlich den etwaigen Programmbeginn erst um 7 Uhr. Wenn man in der Prime Time so hart den Rotstift ansetzt, dann muss es um die finanzielle Ausstattung ordentlich schlecht bestellt sein. Ob NDR Info diesen Schritt natürlich mitgehen wird, ist die andere Frage.

Glaube ich nicht, dass der NDR eine Stunde länger Nachtprogramm produzieren wird nur für den WDR. Werktags 6-7 Uhr ist ja auch keine Nacht mehr. Dann muss WDR 5 halt eine Stunde das Frühprogramm von NDR Info übernehmen. Oder zur besten Sendezeit Wiederholungen vom Vortag senden. Aber das ist doch alles Bullshit. Ich bin nach wie vor der Meinung, das wird einfach Kalkül sein. Indem Frau Weber ein, zwei völlig überzogene und unrealistische Forderungen stellt, die sie schmerzlos zurücknehmen kann, bekommt sie alle anderen geplanten Einsparungen durch.

Und auf eine bloße Übernahme des norddeutschen Nachrichtenschemas ohne Entgegenkommen des NDR dürfte es wohl kaum hinauslaufen; es sei denn, WDR 5 orientiert sich allen Ernstes an SWR Aktuell, das - interessanter Nebenschauplatz der Nachtreform - ohne großzügige Zulieferungen des fast gleichnamigen MDR-Programms kaum überlebensfähig wäre.

Verstehe ich nicht. Laut Programmschema läuft auf SWR aktuell Mo-Fr von 6-9 Uhr die Sendung SWR Aktuell am Morgen. Gibt es in Deutschland überhaupt ein einziges moderiertes öffentlich-rechtliches Vollzeitprogramm, dass erst ab 7 Uhr eigenes Programm sendet?
 
Deutschlandfunk Nova beginnt sein Programm um 6.30 Uhr. Komische Uhrzeit, wie ich finde.

Je länger ich darüber nachdenke, desto weniger kann ich mir ebenfalls vorstellen, dass der Vorschlag mit dem Morgenecho ab 7 Uhr ernst gemeint ist. Wenn man jetzt mal das kulturpolitische Mosaik auf WDR 3 außen vor lässt, hätte man dann in NRW von 5 bis 7 Uhr nur die Wahl zwischen informationstechnischen Leichtgewichten in verschiedenen musikalischen Ausprägungen. Die Stunde zwischen 6 und 7 Uhr ist Prime Time und Zeitfunk generell nicht der Kostenfaktor.

Interessant finde ich dann aber die Taktik, die man hier vorlegt. Was will man damit bezwecken?
 
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6.30 Uhr als Startzeit könnte man ja noch hinkriegen wenn man den (fast) gleichnamigen Podcast on Air nähme:
 
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