WDR umwirbt Flüchtlinge

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Nein. Und deshalb sind seriöse Medien wie die BBC schon vor längerem dazu übergegangen, von "Migrants" zu sprechen und nicht mehr von "Refugees".

Den Begriff "Flüchtling" pauschal durch "Migranten" zu ersetzen, wäre jetzt aber genauso falsch, denn dann würde man eben diejenigen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, völlig unter den Tisch fallen lassen.

Wichtig ist die Unterscheidung vor allem in rechtlicher Hinsicht, was die Anerkennung in Asylverfahren angeht. Ob das so geboten ist, darüber sind sich Experten nicht einig. Es gibt zahlreiche Völkerrechtler und Soziologen, die Armut als legitimen Fluchgrund betrachten und dann von Armutsflüchtlingen sprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Begriff "Flüchtling" pauschal durch "Migranten" zu ersetzen, wäre jetzt aber genauso falsch, denn dann würde man eben diejenigen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, völlig unter den Tisch fallen lassen.
Ganz und gar nicht. Auch Flüchtlinge sind Migranten. Und da, je nach Schätzung, der Flüchtlingsstatus bei einem bis zwei Dritteln fraglich ist, macht man mit "Migranten" als Sammelbezeichnung wenigstens nichts falsch.
 
Nein, keineswegs. Es geht mir nicht um "politisch korrekte", sondern schlicht um korrekte Bezeichnungen. Und darum sollte es jedem Journalisten gehen.
 
Wikipedia schrieb:
Als Migranten werden jene Menschen bezeichnet, die von einem Wohnsitz/Land zu anderen Wohnsitzen/Ländern wandern beziehungsweise durchziehen.
Duden online schrieb:
Migranten also sind der Sammelbegriff, Flüchtlinge eine Untergruppe, und nur so ergibt es einen Sinn.

Da interessiert mich die interessengeleitete Definition einer Lobbyorganisation, die schon zur eigenen Arterhaltung daran interessiert ist, weltweit möglichst viele Flüchtlinge herbeizudefinieren, herzlich wenig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wird nach Deutschland "migriert" - Punkt.
Quelle ist das BAMF. Da heisst es wörtlich "BA für Migration und Flüchtlinge"

Grüße von 2Stain, der jetzt schon ahnt, dass die Diskussion sich fortsetzen wird.
 
Das hier ist beides bestimmt korrekt:


In der Genfer Flüchtlingskonvention der Vereinten Nationen heißt es:

… findet der Ausdruck “Flüchtling” auf jede Person Anwendung:

… die infolge von Ereignissen, die vor dem 1. Januar 1951 eingetreten sind, und aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will; oder die sich als staatenlose infolge solcher Ereignisse außerhalb des Landes befindet, in welchem sie ihren gewöhnlichen Aufenthalt hatte, und nicht dorthin zurückkehren kann oder wegen der erwähnten Befürchtungen nicht dorthin zurückkehren will.


Die Bedingung mit den Ereignissen vor 1951 wurde 1967 außer Kraft gesetzt.


Der Duden definiert:

Person, die aus politischen, religiösen, wirtschaftlichen oder ethnischen Gründen ihre Heimat eilig verlassen hat oder verlassen musste und dabei ihren Besitz zurückgelassen hat

 
Wer sein Geburts-Land verlässt, der emigriert. Folglich ist er ein Migrant. Wer aus einem solchen Land kommend in ein neues, anderes Land einreist, der imigriert. Folglich ist er auch ein Migrant. Sprache ist an dieser Stelle unbestechlich. Die Interpretationsrülpser kommen lediglich von interessensgeleiteten Euphemisten.
 
Wenn keine Argumente mehr vorhanden sind, kommt eben Korinthenkackerei. Das wars dann aber hoffentlich auch - mit Letzterem...
 
Sprachliche Genauigkeit ist eine Grundvoraussetzung für guten und sauberen Journalismus.Das hat nicht das geringste mit "Korinthenkackerei" zu tun.
 
Da gebe ich Dir vollkommen recht. Nur gings in den letzten Beiträgen überhaupt nicht mehr um "sauberen" Journalismus...
 
Ging es eben doch. Es ging um die Frage, ob die Medien pauschal die relativ wertneutrale Bezeichnung "Migranten" durch das Wort "Flüchtlinge" ersetzen und damit ein Klima der Widerspruchslosigkeit in der Bevölkerung schaffen (wollen).
 
Es ist doch ganz einfach, man rede nur deutsch. Emigranten sind Auswanderer, Imigranten Einwanderer. Punkt. Flüchtlinge sind im engen Sinne keine Auswanderer, genausowenig Verfolgte oder Vertriebene. Der Begriff Migrant bringt alles unter einen Hut.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben