Webradio braucht Autoren!

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Also mal ehrlich auch wenn es negativ klingt, aber die ganzen Webradios in der heutigen Form sind doch ziemlich sinnlos. Die machen all das was 1000 andere Sender auch machen.
Meiner Ansicht nach liegt die Chance eines Webradios in einem Nischensender der sich durch das auszeichnet was sich die großen nicht trauen und das ist: Talk, Dokumentarbeiträge, evtl. Show, Comedy (das gesprochene Wort) denn hier könnte man endlich das sagen, was in den offiziellen Medien nicht gesagt wird. Die Hörer vom Jugendradio Fritz haben es gerade zu spüren bekommen, daß auch im Öffentlichen Rundfunk wenig Freiraum für progressives Programm jenseits des Mainstream ist. Der Kultmoderator Tommy Wosch wurde trotz einer Hörer-Demonstration und anderen Hörerprotesten erst einmal auf Eis gelegt. Hier liegt das Potenzial. Es müßte ein Webradio (besser Downloadkanal) entwickelt werden, das durch seinen abnormen Inhalt eine außergewöhnliche Identifikation der Hörer bewirkt. Ich könnte mir vorstellen, daß Hörer sogar bereit wären nach einer Einführungsphase, für die Sendungen zu bezahlen. Ich wäre bereit für eine unkonventionelle niveauvolle Sendung Geld zu bezahlen und ich denke das wären andere Hörer auch. Für ein Kinobesuch gibt man ja auch viel Geld aus. Musik abzuspielen um damit zwei oder dreihundert Hörer zu erreichen macht einfach keinen Sinn. Internetradio und Fernsehen sollte man als eine Art virtuelles Kulturevent begreifen, an welchem eine Hörergemeinschaft von verschiediedenen Orten aus teilnimmt. Und da wäre es meiner Ansicht nach auch sinnvoller nicht 7 Tage 24 Stunden zu senden. Auch wenn man im Monat zur eine Stunde, die aber sehr originell produziert und dann zum Download bereitstellt, dann wird man eine größere Resonanz erzielen. Die Dauerhafte Berieselung im unteren Mittelmaß gibt es schon zuviel. Qualität vor Quantität!
Außerdem entstehen durch den Dudelfunk unnötige GEMA-Kosten die sinnvoll in die Produktion von eignem Inhalt investiert werden sollten.
 
Hallo,
da gebe ich Dir fast uneingeschränkt recht! Ich denke aber, daß man ruhig auch die Zeit zwischen redaktionellen Sendungen, Shows etc. auch mit ansprechender Nonstop Musik füllen kann, wenn es sich ein Sender leisten kann.
Denn auch bei der Musik kann man ja Sparten abdecken, die man auf "gewöhnlichen" Radiostationen niemals zu hören bekommt. Man muß es nur ordentlich verpacken. So kann ein Internetsender ein ganz typisches, eigenes Gesicht bekommen.
Wenn ich allerdings immer wieder Netzsender höre nach dem Motto: "Wir spielen die größten Hits", dann denke ich, daß die von Anfang an verloren haben. Denn wieso soll ich meinen Rechner anwerfen, wenn ich die größten Hits doch viel leichter und billiger im "UKW-Einheitsbrei" hören kann.

Grüße Much
 
gebe dir vollkommen recht. leider habe ich resigniert festgestellt, daß es letzlich egal ist, ob ein sender qulität hat oder nicht, die resonanz tendiert gegen null. leider. und dann ist die arbeit für die katz...
 
Die generelle Stärke des Internets liegt doch ganz nüchtern darin, lokale Dateien weltweit zugänglich zu machen. Das können terrestrische Sender nie leisten, es sei denn auf Kurzwelle.

Was liegt also näher als ein extrem lokaler Bezug mit überregionaler Bedeutung?

Da fällt mir spontan der Kirchentag in Berlin oder der Karneval in Köln als Beispiele ein.

Aber das ist nur eine Idee. Klar kann man auch das Thema ohne lokalen Bezug nur eben nischenartig erfassen. Ähnlich verfahren die Homeshoping Sender. Sie kündigen an, wann ein best. Thema dran ist, z.B. Schmuck oder Garten.

Nach wie vor finde ich es sehr wichtig, Statistiken zu bekommen. Wann hört man das? Ich kann mir nur die Abendstunden als geeignet vorstellen. Und wenn man wirklich in Richtung Professionalität denkt, dann kommt man sicher am Kabel nicht vorbei.
 
@ChristopherBerlin

Du hast ja voll und ganz recht.

Es wäre aber vollkommen sinnlose Arbeit, die keinen, oder nur sehr wenige Interessiert.

Deswegen habe ich auch bei den Radiopiraten, auf 24 Stunden guten Musikmix, mit wiedererkennbarem Sound und Jinglepaket gesetzt.
Im Mittelpunkt steht aber immer noch die Unterhaltung der User/Hörer im Chat, und die wollen nun wirklich nicht "Übertragungen von Liveeventen", "Reportagen" etc., die wollen beim Namen genannt werden, bei etwas mitmachen..

Leider hat sich Internetradio, noch nicht, anders etabliert.

Wenn sich die Technik ändert, wird sich auch das Hörerverhalten ändern.
 
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