Weitere ARD-(Schlager-)Wellen via DAB+ geplant

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Die PM: http://www.presseportal.de/pm/7880/3414666

Zitat:
Dass die MDR SCHLAGERWELT bei den Hörerinnen und Hörern ankommen wird, davon geht Lochthofen aus: "Durch den Kontakt zu unseren Hörern wissen wir, dass das Interesse an diesem Genre überaus groß ist. Diesem Bedarf kommen wir mit dem neuen digitalen Radioangebot nach."

Finde ich interessant. Wenn es so ist, warum hat man dann die "Einser" weitgehend entschlagert und Oldie-Popwellen draus gemacht? Und wie paßt das zu dem: http://www.journalist.de/ratgeber/h.../mdr-sachsen-anhalt-vom-schlager-zum-hit.html

Zitat daraus:
Die Schlager-Ecke ist nicht einfach eine Ecke, sondern eine einzige große Sackgasse.

Also etabliert man nun auf DAB und im Internet eine Sackgasse?

Ist schon spannend, wie man sich herumwindet, wenn man einfach einen weiteren Ausspielkanal schaffen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Morgen, Montag, 29.08.2016, 5 Uhr ist es also offiziell: Sendestart ist 02.09.2016.
In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen folgen die Entscheidungen zu den Genres der populären Musik denen der anderen großen ARD-Häusern wie BR, NDR, WDR, den Repertoirebereich Schlager aus den den UKW-Dampfern zu verbannen und gleichzeitig über DAB+ einen zusätzlichen Ausspielkanal zu bespielen, WDR ausgenommen.

Warum ausgerechnet das Schlager-Genre für die DAB+-Programme ausgewählt wurde, kann ich nur den privaten Musikgeschmäckern der Entscheider in den jeweiligen Häusern zurechnen. Neue Technik ausgerechnet mehr konservativer Hörerschaft zuzumuten als einer mehr technikaffinen, ist für mich unlogisch.

Egal, was ich selbst meine. Der DAB+Schlager-Zug rollt in der ARD beim BR, beim NDR und nun beim MDR und wir werden aufmerksam die Geschwindigkeit messen, die er aufnimmt.

Solange die Programme nicht moderiert sind (denn davon ist außer bei BayernPlus nicht die Rede!), bin ich pessimistisch, was einen rasanten Erfolg anbetrifft. Eingestreute O-Töne und Beiträge durch Künstler-ABCs und -Kurzinterviews sind Augenwischerei. Vielleicht soll ein "Erfolg" auch nur in bescheidener Höhe ausfallen. Sollte ein Zuspruch trotz billig produziertem Programm aber dennoch so groß werden, dass es nach außen nicht mehr ignoriert werden kann, würde ich mir echt ins Fäustchen lachen.
 
Finde ich interessant. Wenn es so ist, warum hat man dann die "Einser" weitgehend entschlagert und Oldie-Popwellen draus gemacht?
Ist woanders ja genauso. Noch vor wenigen Jahren hat der WDR in seiner Hauszeitschrift "Print" die Schlagerorientierung von WDR 4 ausdrücklich verteidigt. Wenig später hat man WDR 4 zu Oldieprogramm entsprechend der süddeutschen Einser umformatiert, mit ähnlichen Argumenten wie den von Dir seitens des MDR zitierten. Und dann hat man ein neues Schlagerprogramm für DAB+ projektiert, aber von der Politik nicht genehmigt bekommen.

Wie so oft: Die ARD vernachlässigt ganze Programmbereiche, ist aber beleidigt, wenn hier dann andere vorpreschen und sie selbst dann nicht nachziehen darf.
 
Warum ausgerechnet das Schlager-Genre für die DAB+-Programme ausgewählt wurde, kann ich nur den privaten Musikgeschmäckern der Entscheider in den jeweiligen Häusern zurechnen. Neue Technik ausgerechnet mehr konservativer Hörerschaft zuzumuten als einer mehr technikaffinen, ist für mich unlogisch..

Was ist daran unlogisch? Das UKW-Radio ist eine Domäne der Printwirtschaft, sie allein stellt die Regeln für die dort herrschenden Rahmenbedingungen auf, und die ARD-Radios fügen sich seit Jahren ohne Murren in ihr selbst auferlegtes Geschick.

Reichweitenstarke, kommerziell vermarktete deutschsprachige Musikkanäle für ein breiteres Publikum bedürften eines besonderen Engagements im Bereich des Künstlermanagements, intensiver Nachwuchsförderung und kompetenter Betreuung durch Fachleute im wellenübergreifenden planerischen Vorfeld. Der Print-Billigradiobetrieb interessiert sich aber nur noch für die Unter-25-Jährigen, lesefaulen Jahrgänge und importiert zu diesem Zweck mangels finanziellen Spielraums lediglich eine kleine Auswahl internationaler Pop-Interpreten, die im Dummfunk in engster Rotation beworben werden.

Die für diese Netzwerke weitgehend uninteressanten Landeswellen wiederum hat man überwiegend den Beratern zugeschanzt, die dort ihre kostenschonende Oldieplörre ausgießen dürfen. Die Statements ihrer Wellensprecher klingen genauso gehirngewaschen wie die gestanzten Phrasen der deutschen Formatradio-Missionare, die zuvor in unzähligen Mental-Coachings weichgeklopft wurden. Also noch mal, was ist daran unlogisch?
 
Soll es nicht getrennte Länderversionen der Schlagerwelt geben? Das würde sich dann ja wohl auch in den Streamadressen niederschlagen.
 
Soll es nicht getrennte Länderversionen der Schlagerwelt geben? Das würde sich dann ja wohl auch in den Streamadressen niederschlagen.

Stimmt, daran habe ich nicht gedacht. Das könnte natürlich sein, daß es auch beim Stream dann drei Varianten gibt.

Dann könnten sie so lauten:

http://avw.mdr.de/livestreams/mdr_schlagerwelt_sachsen_live_128.m3u
http://avw.mdr.de/livestreams/mdr_schlagerwelt_sachsen-anhalt_live_128.m3u
http://avw.mdr.de/livestreams/mdr_schlagerwelt_thueringen_live_128.m3u

abwarten, ist ja nicht mehr lange hin :)
 
Die mdr Schlagerwelt ist bereits aufgeschaltet und dudelt vor sich hin. Und es sind tatsächlich drei Versionen, welche sich mutmaßlich nur durch die Nachrichten unterscheiden werden. Momentan dudelt dort jedenfalls auf allen Dreien dasselbe.
 
... nur den privaten Musikgeschmäckern der Entscheider...
Also, ich bitte dich (auch wenn du sicherlich mehr Recht hast, als die "Entscheider" dem dummen Hörer weis machen wollen), die Entscheider haben doch Tausende von Euronen in die Hand genommen, um von "unabhängigen" und "nicht von Interessen geleiteten" Instituten (die genau wie die Grundlagen und das wahre Ergebnis unter Betriebsgeheimnis fallen) heraus gefunden haben, dass die Masse der Hörer von der Wiege bis zur Bahre beim Suchlauf zwischen 87,5 MHz und 107 MHz jenseits der Informations- und Kulturwellen genau das und mit dieser Hörfrequenz hören wollen, was sie zu hören bekommen. - Für die, laut Studien, an den Finger einer Hand abzählbaren Zahl an Hörern wurden nun digitale Schlagerwellen außer im Westen und in der Hauptstadt und deren Speckgürtel gestartet; dafür sollten die wenigen Hörer den Entscheidern gefälligst die Füße küssen, zumal auf die laut Studien ungeliebte Information weitgehend verzichtet wird.
 
ST ist die DIN-offizielle Abkürzung von Sachsen-Anhalt, so wie sie SN die von Sachsen ist und TH die von Thüringen. Aus gewissen historischen Gründen möchten sich Niedersachsen nicht mit NS, Sachsen nicht mit SS und Sachsen-Anhalt nicht mit SA abkürzen lassen. Hamburg hat dagegen mit HH keine Probleme.

Und damit zurück in die Funkhäuser... äh: zum Thema.
 
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Solange die Programme nicht moderiert sind (denn davon ist außer bei BayernPlus nicht die Rede!), bin ich pessimistisch, was einen rasanten Erfolg anbetrifft.
So wie sich das heute bei MDR1-Radio Sachsen anhörte (ausgerechnet da macht man Werbung für den neuen Sender :D), soll die Schlagerwelt wohl von 7 bis 18/19 Uhr moderiert sein. Einige Moderatoren werden auf der Seite ja auch aufgeführt. Diese "Landesnachrichten" um halb werden wohl extra produziert? Noch regionaler wird's ja nicht, sonst müsste man das in den Bundeslädern ja noch mal unterteilen.
 
Das mit der Moderation scheint zu stimmen, denn Paul Andreas Freyer verkündete heute im Nachrichtenblock des MDR-Thüringen Journal, dass Brigitte Mayer und Andreas Kallwitz heute schon einmal die Präsentation geübt haben. - Auf der Webseite des Programms ist noch ein Stephan Burghardt aufgeführt; während mir Mayer und Kallwitz etwas sagen, ist mir Herr Burghardt unbekannt.
 
Das mit der Moderation scheint zu stimmen, denn Paul Andreas Freyer verkündete heute im Nachrichtenblock des MDR-Thüringen Journal, dass Brigitte Mayer und Andreas Kallwitz heute schon einmal die Präsentation geübt haben. - Auf der Webseite des Programms ist noch ein Stephan Burghardt aufgeführt; während mir Mayer und Kallwitz etwas sagen, ist mir Herr Burghardt unbekannt.

....Hmm war der nicht mal vor über 20 Jahren bei Radio Brocken sehr bekannt als Moderator( Als Radio Brocken noch über 89,0 halb Deutschland beschallte und später bei MDR1 Radio Sachsen- Anhalt??Ich denke mal wenn das DER ist, dürft er er sich mit Schlagern gut auskennen.
 
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Also ich kenne Herrn Burghardt noch von"Stimme der DDR" ( im Nachtprogramm ) oder war es Radio DDR.
Dann mehrere Jahre Radio Sachsen Anhalt , Radio Brocken und wieder Radio Sachsen Anhalt. Die letzten Monate wurde er scheinbar entsorgt ( Jugendwahn) und durfte kurze Beiträge beim Regionalstudio Halle machen.
 
Ich hab mit das Testprogramm jetzt mal eine Weile nebenbei angehört und bin doch angenehm überrascht. Schlager querbeet bis hin zu Pop und Chanson, im Grunde alles was deutsche Musik zu bieten hat von Ende der 50er bis heute. Ob das dann im regulären Programm auch noch so ist, wird man sehen, wünschenswert wäre es. Einzelne Promo-Moderationen sind auch schon eingestreut. Den geneigten Schlagerfreund wirds jedenfall freuen und das Schlagerparadies kann sich zumindest im Dunstkreis des mdr schonmal warm anziehen.
 
Auch ich bin zumindest vom Testprogramm angenehm überrascht, da habe ich schon schlimmere Testschleifen gehört.
Ich hoffe nur das es mit der Zeit zu einem Vollprogramm wird welches sich vielleicht in der Moderation und Service an Bayern Plus orientieren könnte.
Wenn das Programm ein Erfolg werden sollte (was ich hoffe) bin ich ja gespannt wie sich die Hörerentwicklung bei der MA niederschlägt, den es kann ja nicht sein das bei steigender Verfügbarkeit von Programmen sich die Hörerzahl bei MDR1 auf vermeintlich gleichem hohen Niveau einpegelt ... da kann dann irgendwo etwas nicht stimmen.
 
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Das tut es doch jetzt schon nicht mehr. Leut MA hören immer mehr Leute (UKW-)Radio. Aber auch die Hörerzahlen bei DAB+ steigen. Das paßt jetzt schon nicht zusammen.
 
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