Welche ARD-Wellen nutzen Voicetracking?

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s.matze

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Welcher öffentlich-rechtliche Sender macht Voicetracking? (Außer zwischen 5.00 und 5.30 Uhr sowie Interviewformate)???

Die Frage möchte ich gern mal aufgreifen. Vielleicht hat ja jemand einige Antworten bei der Hand. Ist das wirklich so selten bei den ARD-Radiowellen?
Welche Sendungen der ARD-Anstalten werden aktuell mit vorher aufgenommener Moderation oder als komplette Aufzeichnung gesendet?

Bei NDR Plus dürfte doch auch nach dem Umzug nach Hannover noch einiges nicht live sein, z.B. nach meinem Dafürhalten der "Liederabend" oder die "Top 15-Hörerhitparade". Auch bei Bremen Zwei kommt sehr häufig kein Verkehr vor einzelnen Spezialsendungen wie "Classical" am Sonntagmorgen oder "Herzstücke" am Freitagabend, spricht aus meiner Sicht für VT, weil bei einigen anderen Spezialsendungen der Moderator durchaus Verkehrsmeldungen spricht.

Weiter vermute ich, dass die Schlagerparade bei BR Schlager nicht live ist, kann das sein? Hört sich für mich irgendwie so an.

Einige der früheren "Nightflight"-Sendungen bei Fritz, die seit Februar unter "Beste Musik" vermarktet werden dürften ziemlich sicher vorproduziert sein, bei den Nordlichtern empfinde ich das definitiv so. Keine Zeitansagen oder aktuelle Bezüge. Sowas wie "Radio mit Kraftklub", "Radio Butzke" oder generell Sendungen, bei denen Gäste die Musikzusammenstellen (RadioEins - Die Sendung mit...) sind doch eigentlich prädestiniert für vorher aufgezeichnet. Bei Mehmets Schollplatten auf Bayern 2 war das der Fall.

Ist die Sendung von Anja Schneider bei RadioEins eigentlich in jedem Fall live? Marusha bei Fritz war früher häufig nicht live. Fritz im Club mit Anastasia klingt mir auch nicht immer live. Wer hat weitere Beispiele und kann die von mir angeführten Sendungen bestätigen oder gerne auch entkräften? Das Clubding auf Dasding/Unserding riecht auch nach Aufzeichnung, weil es auch schon mal ohne jede Erklärung ausgefallen ist und stattdessen ein Notband lief.

Generell werde ich misstrauisch, wenn der Moderator keinen Verkehrsservice verliest, nie die aktuelle Uhrzeit erwähnt, keinen tagesaktuellen Bezug zur Nachrichtenlage oder zur Zeit den Geschehnissen im Nahen Osten herstellt und in der gesamten Sendung weder Pannen, noch Haspler, Stotterer oder Versprecher vorkommen.

Bin gespannt, was da so zusammenkommt.
Vielleicht sind ja auch alle von mir angeführten Sendungen tatsächlich live!
 
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Da würde ich direkt nach Sachsen- Anhalt schwenken, bei mdr Sputnik sind Sendungen, wie z.B. Sputnik Roboton, Sputnik Firstplay, Sputnik Soundcheck, Sputnik Deine Meinung usw. mit Moderation aufgezeichnet. Besonders lohnt aber der Blick ins Tagesprogramm bis vor einigen Monaten war am Abend noch der Sputnik Popkult live zu hören, dann wurde aus der Sendung Sputnik Dein Abend, zunächst unmoderiert und seit kurzem aber mit Voicetracking.
 
Talksendungen werden gerne vorproduziert, da man sich ja nach den freien Terminen der Gäste richten muß. Auch Sendungen mit Musikern wie Songpoeten oder ähnliches werden vorproduziert. Das ist aber kein Voicetracking im herkömmlichen Sinne. Das gibt es bei den ÖRs meines Wissens nach nicht, eventuell bei den Spartekanälen.
 
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NDR Plus ist am Wochenende nicht live. Karsten Groß war gestern wohl von 8 bis 18 Uhr zu hören. Manchmal habe ich den Eindruck, als seien die Live-Sendungen aus Hannover auch nicht die ganze Zeit live, weil vielleicht nebenbei noch etwas anderes produziert wird.
 
Auf Bayern 1 ist „Marcus Fahns 80er Playlist“ am Sa und So von 11 bis 12 Uhr ebenfalls gevoicetrackt.
 
@AlanTrebber: Heute auch ;)
Bei NDR Plus dürfte doch auch nach dem Umzug nach Hannover noch einiges nicht live sein, z.B. nach meinem Dafürhalten der "Liederabend" oder die "Top 15-Hörerhitparade".
Die Top 15 sind bei der Erstausstrahlung live (so wie es auch bei Bayern plus immer mit der Schlagerparade war) und in der Wiederholung logischerweise nicht.

Auf WDR 4 nie live ist "Legenden" mit Tom Petersen (Mittwochs, 21-22 Uhr), regelmäßig kommt auch der "Soundtrack" mit Manfred Behrens (Donnerstags, 21-22 Uhr) aus der Konserve, im Wechsel mit Live-Ausgaben.

Die "Songpoeten" (Dienstags, 21-22 Uhr) sind mit den Gastmoderatoren auch nie live, Manuel Unger hingegen ist meistens live da, Götz Alsmann (Montags, 21-22 Uhr) sendet meine ich live aus Münster.

Pandemiebedingt waren auch die jecken Sendungen am Mittwoch (20-21 Uhr) dieses Jahr Vorproduktionen.
 
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Ich vermute ganz sehr die MDR Schlagerwelt. Und zwar über weite Strecken.

Nach den massiven Pannen würde ich auch das ARD-Nachtkonzert dazuzählen. Selbst eine lineare "Vorproduktion" würde ich da ausschließen wollen, wäre auch völlig sinnlos angesichts der Länge der gesendeten Werke.

Die Musik-Specials auf Radio 1 könnten teils VT sein, aber auch "lineare" Vorproduktionen. Bin mir nicht sicher.


Richtig live habe ich aber einst auf NDR Info Paul Baskerville in Erinnerung, zumindest in Sendungen ohne Studiogäste. Der Mann stand da wirklich 0 bis 2 Uhr im Studio, so auch am 7.8.2005, in seiner ersten Sendung nach der einjährigen Zwangspause. Stunde 1 ging gut, in Stunde 2 zog er möglicherweise einen falschen Regler und startete die Nightlounge aus dem dira. Dann ging halt die Fahrstuhlmusik los. Mit Schließen des Reglers rutschte die Sendung dann aus der Playliste oben raus.

Hört selbst:

Anhang anzeigen NDR Info Nachtclub - Paul Baskerville 20050807.mp3

Das File ist 2-fach geschnitten, ca. 15 Minuten fehlen, vorn massiv Fahrstuhl-Lala, dann ein Titel vor der ersten Moderation. Live um kurz nach 1 Uhr am Sonntag früh. Respekt!
 
Zu erkennen ist das klassische VT übrigens meist auch anhand der Playlist, bei einer Komplettaufzeichnung bleibt sie leer, wird nur die Moderation eingespielt und die Musik live abgefahren, läuft sie auch in die Playlist rein.

Apropos 88,8, da war bis vor ein paar Monaten auch "100% Dance" (ebenfalls am Samstag) immer VT, das war dann auch wirklich immer nur die Begrüßungsmoderation der Stunde und die letzte der Sendung, Titel wurden angezeigt.
Mittlerweile ist es komplett unmoderiert.
 
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Ach, doch soviel! Spannend. Ja, bei Sputnik und beim RBB kommt offenbar docch einiges aus der Konserve.

Wieviel "Live" steckt denn eigentlich in den Kulturwellen?
Wenn ich da an die Sendungen denke, die ich gerne höre wie die abendliche HR2-Jazzschiene, "Musik der Welt" / "Jazztime" oder Operette bei BR Klassik, SWR 2-Musik oder auch Nachtmix/Heimatsound/Playlist/Rucksackradio/Weltempfänger auf BAyern 2.

Das ließe sich doch alles wunderbar vorproduzieren , ohne dass es einer merkt.

Bei Jump dürfte am Wochenende oder Feiertag auch zuweilen abends keiner sitzen, und zwar immer dann, wenn das "MDR-Verkehrszentrum" mit Hinztriller (!) mitten in die laufende Sendung oder über den Musiktitel reingrätscht.
Und was ist mit Sister Moon bei Radioeins? Erscheint mir nicht live.
 
Radio Eins 21-1 hat man früher deutlich gemerkt an der (fehlenden) Interaktion zwischen Moderator*in und Nachrichtensprecher*in (ob sie sich selbst an- und absagen oder nicht) oder auch an den Playlisten (ob die sofort sichtbar sind oder erst später). Aktuell bin ich da nicht mehr im Bilde, aber "Anything goes", "Kaleidoskop" oder "Roots" waren nie live. Bei "Radio Affair", "Rock'n'Roll Radio" oder "Prime Cuts" war es mal so, mal so. Fritz dto. Das "Stahlwerk" mit Jakob Kranz war meistens live, aber nicht immer, z.B. wenn er während dieser Zeit auf Konzerten war.

Viel spannender ist aber die Frage: Was ist bei den Infowellen live? Wenn ich jede Stunde dieselben Beiträge höre, können die doch unmöglich live sein. Und ich rede jetzt nicht von den Magazinen am Wochenende oder Abend, sondern vom Tagesprogramm unter der Woche.
 
Für mich ist es unerheblich, ob eine Sendung vorproduziert ist oder nicht. Hauptsache ist doch, das ich gut unterhalten werde. Dazu ist doch Radio da, womit ich jetzt Musikspezialsendungen meine. Auch Features oder andere Formate sind selten live. Müssen sie ja auch nicht.Aber richtiges VT, weil der Moderator noch zwei andere Wellen gleichzeitig bedienen darf, braucht nicht sein.
 
unerheblich, ob eine Sendung vorproduziert ist oder nicht
Spätestens bei aktueller Berichterstattung und der sich teilweise im Stundentakt ändernden Nachrichtenlage (Israel/Gaza/Palästina) oder Gesetzesänderungen (die Infowellen wurden bereits als Beispiel genannt) oder auch beim Bezug zum Tagesgeschehen in Musiksendungen (plötzliche Todesfälle prominenter Sänger, Gitarristen etc. - Eklats durch SocialMedia-Postings - spontane Single-Veröffentlichen als Download - aktuelle Äußerungen zu Trump/Biden usw.) greift diese Ansicht deutlich zu kurz.

Wenn dann eine Sendung, die am Sonntagabend gesendet wird, bereits am Freitag aufgezeichnet wurde, fehlt der tagesaktuelle Bezug zu Aussagen oder Ereignissen am Wochenende, auf den man bei einer Live-Sendung sehr gut eingehen könnte. Vor allem in Bezug auf die (durch die Zeitverschiebung) bei uns meist zu unpassenden Zeiten eingehenden Todesmeldungen zahlreicher bekannter und beliebter Musiker in der letzten Zeit sollte der Hörer schon eine möglichst aktuelle Sendung erwarten dürfen.

Natürlich kann man eine Glückwunschsendung zum 80. Geburtstag von Bob Dylan mit Rückblicken auf seine Karriere und alten Aufnahmen sehr gut vorher aufnehmen. Wenn er aber vorher noch eine bedeutende Äußerung zur NATO tätigt, überraschend ein neues Album ankündigt oder gar verstirbt (was ich nicht hoffe), muss man bei einer solchen Sendung reagieren!
 
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Tja, dem ist aber nunmal nicht so. Auf solche Ereignisse kann man im Liveprogramm vortrefflich reagieren. Zudem werden die Musikspecials nur wenige Stunden vor Ausstrahlung produziert. Und sollte mal ein fundamentales Ereignis dazwischenkommen, wird ein Special sogar live ausgestrahlt oder aber ein Statement des Moderators hineingeschnitten. Zudem ist gibt es vorproduzierte Nachruffolgen bekannter Künstler. Die sind so konzipiert, das die letzten Ereignisse noch nachträglich hinzugefügt werden können.
 
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Und sollte mal ein fundamentales Ereignis dazwischenkommen,
Ja, aber wie oft passiert das?

Sagen wir es mal so: Gerade bei Musikspecials und Artverwandtem spricht ja an sich nichts dagegen, wenn das vorproduziert wird. Der Bezug zu aktuellen Ereignissen ist da meistens überschaubar oder überhaupt nicht gegegeben. Insofern muss das nicht zwingend live sein. Bei tatsächlich unvorhersehbaren Ereignissen kann man die Sendung letztlich immer noch komplett unterbrechen.
Beim Voicetracking verhält es sich ähnlich, solange es zeitnah versendet wird. Wenn Gesprächspartner XY beispielsweise um Punkt 9 für 10 min greifbar ist, das Gespräch aber erst um kurz vor halb 10 gesendet werden soll, dann wirds halt entsprechend zurechtgebogen. Klar, so ganz koscher ist es dann nicht. Aber ein wie auch immer gearteter "Betrug am Hörer" isses letztlich auch nicht. Entscheidend ist der inhaltliche Mehrwert.
Kontrovers betrachten könnte man lediglich die Unart Moderationen zu voicetracken, um sie dann auf unterschiedlichen Sendern teils zeitgleich "abzufeuern". Da könnte man sich drüber streiten, ob das nun nötig ist oder nicht. Andererseits hat Radio aber längst seinen Ruf als Informationsmedium Nr. 1 eingebüßt. Daher wäre es schon fast wieder egal. Oder wann hat das letzte Mal jemand gehört: Da ist was passiert, laß mal das Radio anmachen... Das ist doch längst durch diverse Newsportale im Internet ersetzt worden.
 
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Wenn ich mitbekomme, das etwas wichtiges passiert ist, dann schalte ich immer noch das Radio zuerst ein. Und muss nich lange warten, um erste Informationen zu bekommen. Das Internet läuft parallel dazu.
 
Allein wenn ich den Titel des Themas schon lese, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Das sogar diese Sender das machen, ist unfassbar.
 
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