Welche ARD-Wellen nutzen Voicetracking?

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Doch, bei rbb 88.8 am Samstag zwischen 17 und 19 Uhr z.B., das ist definitiv kein "Live on Tape" und war es auch von 19 bis 22 Uhr nie, sonst würden die Titel ja nicht angezeigt, d.h. hier werden wirklich die vorproduzierten Takes zwischen den Stücken abgefahren.
 
Es ist - wie immer - nicht das Werkzeug, welches böse ist, sondern die Art, wie man es benutzt. Für Gespräche, die zu einem anderen Zeitpunkt nicht erstellt werden können oder für musikalische Sondersendungen macht eine Aufzeichnung durchaus Sinn.
 
Kommt drauf an, ich würde mir z.B. Fritz Egners Sendung ungern aus der Konserve anhören, wie auch Tom Glas in Classic Rock und bei der 80er Show wird da nicht nur wenn nötig tagesaktuell auf etwas reagiert, es findet auch immer wieder teilweise reger Austausch mit den Hörern statt, ob nun schriftlich oder auch telefonisch (beim Kaul). Käme das als Aufzeichnung daher, würde das alles fehlen.

Bei den einstündigen monothematischen Sendungen von WDR 4 kann man es hingegen schon machen, auch in der vorherigen Liebhaberschiene war längst nicht alles live.
 
Doch, bei rbb 88.8 am Samstag zwischen 17 und 19 Uhr z.B., das ist definitiv kein "Live on Tape" und war es auch von 19 bis 22 Uhr nie, sonst würden die Titel ja nicht angezeigt, d.h. hier werden wirklich die vorproduzierten Takes zwischen den Stücken abgefahren.
Ist denn der Moderator gleichzeitig noch woanders zu hören mit den gleichen Schnipseln?
 
Im weitaus größten NDR Landesprogramm wird das tagsüber leider gern gemacht: Die Stunde am Mittag zwischen 12 und 13 Uhr ist nicht live moderiert, ebenso die Stunde ab 18:00 Uhr nicht.
 
Auch beim NDR werden Sendungen komplett vorproduziert. Bis zur Coronakrise lief sonntagsvormittags auf NDR 2 "Tietjen talkt", wo Prominente zu Gast waren. Dass das nie live gesendet wurde (und nach Corona wohl wieder), davon kann man sich per Studio-Webcam überzeugen.
Ebenso wurde das NDR 1 Niedersachsen-Pendant zu "Tietjen talkt" (Sedungsname ist mir entfallen) am Sonntagmittag ebenfalls komplett vorproduziert, gut zu hören daran, dass die Verkehrsmeldungen vom Moderator der vorangegangenen bzw. folgenden Sendungen gesprochen wurden.
NDR 2 wollte neben dem bekannten Terminproblemen bei den Promis auch den "Promistalkern" ein Schnippchen schlagen. Zu groß wäre ja die "Gefahr" z. B. für einen Atze Schröder gewesen, ihn bei der Abreise vom NDR Funkhaus an der Rothenbaumchaussee in Hamburg von Papparazzi oder Fans (die ihn zuvor "live" im Radio gehört hätten) abzufangen/abzulichten (Wie sieht der ohne Minipli "in Echt" aus?).
 
Tietjen talkt am Sonntagmittag wurde schon (unabhängig davon) im Zuge der Sparmaßnahmen gestrichen:

 
Viel spannender ist aber die Frage: Was ist bei den Infowellen live? Wenn ich jede Stunde dieselben Beiträge höre, können die doch unmöglich live sein. Und ich rede jetzt nicht von den Magazinen am Wochenende oder Abend, sondern vom Tagesprogramm unter der Woche.
NDR Info spricht die News 1x pro Sendestunde live (15minütiger Loop) ein, danach folgt eine dreimalige Wiederholung. Bis "auf voll" wieder mit aktualisierten Inhalten neu eingesprochen wird. Lediglich bei "weltbewegenden", sich schnell ändernder Nachrichtenlage (z. B. Entscheidungen/Beschlüsse im Bundestag) bleibt man komplett live "drauf".
 
Bei NDR1 Niedersachsen werden doch eigentlich immer um 18Uhr die Mischpulte hochgeklappt. Dort werden generell bis 20Uhr nur noch Verkehr und Nachrichten live gelesen.
Beispielsweise die Blaue Stunde mit Jens Krause ist VT pur.
Einzige positives Gegenbeispiel ist die Sendung, wenn Monica Walden moderiert. Sie macht es immer noch live.
Ich hatte den NDR mal gefragt, wieso das so sei. Die Antwort war, dass Jens Krause nach 18Uhr wegen der Work-live-Balance nicht mehr arbeiten möchte.

Finde ich bei solch einem großen Landessender schon echt beschämend. Für mich sollte dort mindestens biss 22Uhr Live moderiert werden.
 
Beispielsweise die Blaue Stunde mit Jens Krause ist VT pur.
Besser als bei Bremen vier, da war die Snendung gleichen Namens doch sogar nur komplett unmoderiert (Musik pur) nur mit dem Service um halb.
Und "Traumhaft" läuft auch überall gänzlich ohne Moderation, ebenso "die größten Hits aller Zeiten".

nach 18Uhr wegen der Work-live-Balance nicht mehr arbeiten möchte.
Scheint ja ein leidenschaftlicher Radiomacher zu sein der voll und ganz in seiner Arbeit aufgeht. Beschämend so eine Antwort.
Und ein schlag ins Gesicht der Gebührenzahler, die für 24 Stunden Programm zahlen "dürfen" !

Offenbar verdienen einige Leute innerhalb der ARD noch zu gut. Anstatt froh zu sein, dass sie noch arbeiten dürfen und einen sicheren Job haben im Gegensatz zu Millionen anderen Bürgern!

Sollten sich mal 3 wochen lang bei Lidl oder Penny an die Kasse setzen, wo die Filialen teilweise bis 21 oder 22 Uhr aufhaben.
Mal sehen was sie dann sagen zu ihrer Work-live(sic!)-Balance.

Was für eine Arbeitseinstellung!:wall:
Wenn man nicht live moderieren will, dann kann man es besser gleich bleiben lassen.

Ich werd doch auch nicht Kellner, wenn ich nach 20 Uhr keinen Kundenkontakt möchte.
Oder Koch wenn ich nach 17 Uhr keinen Fisch mehr esse wegen der Verdauung.
 
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Fahr mal runter. Von so einer Äusserung auf die Arbeitseinstellung eines Moderators zu schliessen, ist höchst fahrlässig und unverschämt. Weißt Du, was dahinter steckt und warum der Mann, wenn es überhaupt stimmt, so arbeiten will oder muss?
 
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Ist denn der Moderator gleichzeitig noch woanders zu hören mit den gleichen Schnipseln?
Soweit ich weiß nicht, wobei zumindest die Dani theoretisch parallel in Hessen (live) senden könnte, anderswo gibts dieses Format aber meine ich nicht:
 
Wieviel "Live" steckt denn eigentlich in den Kulturwellen?
Früher lief halt auch eine vorproduzierte Sendung vom Senkel. Wenn Gäste da waren, die nur zu einem bestimmten Termin konnten, wenn man die Sendung in einem Produktionsstudio realisieren musste, weil man "Live" einspielen wollte vom Klavier etc. - wobei sowas auch schon richtig live während der Laufzeit der Sendung gemacht wurde ("taktlos" auf BR Klassik beispielsweise, man sendete dnan live aus men größeren Studio oder "kleinerem Saal").

Dazu natürlich alle Radio-Kunstformen, die man (normalerweise) nicht live macht, also Hörspiel, Feature etc. Aber darum geht es ja hoffentlich hier nicht.

Voicetracking bei Kulturwellen... müsste man wirklich tiefer einsteigen, wo das angewendet wird. Gerade jetzt in Corona-Zeiten, wo manche Sendungen (rbb Kultur die letzten Sendungen mit Ulf Drechsel beispielsweise) teils aus dem "Homeoffice" kamen, würde ich da sehr gnädig sein wollen. Wieso sollte man sich "live" daheim hinsetzen und seine Sendung zusammenfahren und mitschneiden, wenn man vielleicht weder 2 CD-Player noch ein sendetaugliches Pult hat? Da spricht man seine Moderationen ein, im Extremfall in den Handheldrecorder, zieht sie in den Computer, grabbt die CD-Tracks, die man braucht und schiebt sich seine Sendung zusammen. So würde ich das jedenfalls machen - das Ergebnis wäre unter diesen bedingungen allemal besser als Akrobatik mit Finger auf der Play-Taste des CD-Players, mit Wechseln der CD während man moderiert etc.

oder auch Nachtmix/Heimatsound/Playlist/Rucksackradio/Weltempfänger auf BAyern 2.
Dazu haben wir jemand anderes kompetentes hier im Forum. Ich kann nur sagen, dass die Radio-Jazznacht auf Bayern 2 live ist.

Radio Eins 21-1 hat man früher deutlich gemerkt an der (fehlenden) Interaktion zwischen Moderator*in und Nachrichtensprecher*in
Oder an Pannen, bei denen das Musikspecial ewig nicht starten wollte und niemand was sagte, weil dann klar gewesen wäre, dass es nicht live ist. Und wo dann der Moderator des Specials auch mit keinem Wort auf die Panne einging - weil er gar nicht anwesend war. Da gehe ich aber von "Stundenfile eingeweckt" aus und nicht von "Voicetracking". Wobei: wo wäre der Unterschied für den Hörer?
 
Voicetracking ist doch gar nicht das Problem. Schon im letzten Jahrtausend wurden Sendungen mit Musik und Mod 1:1 "vorproduziert" und dann vom Riemen abgesendet und hinten nach Verabschiedung zu den Nachrichten ausgeblendet. Fertig.

Später wurden Musik und Moderationen für Sendungen im Rechner zusammen geschoben, stundenweise auf CD gebrannt oder auf dem Sendeserver abgelgt: Voicetracking. Auch gut.

Voicetracking in seinem inzwischen negativen Image meint doch nur, wenn in der produzierten und später abgesendeten Sendestrecke so getan wird, als wenn das alles "live" wäre und damit der Hörer bewusst hinters Licht geführt wird.

Pfui.
 
NDR Info spricht die News 1x pro Sendestunde live (15minütiger Loop) ein, danach folgt eine dreimalige Wiederholung. Bis "auf voll" wieder mit aktualisierten Inhalten neu eingesprochen wird. Lediglich bei "weltbewegenden", sich schnell ändernder Nachrichtenlage (z. B. Entscheidungen/Beschlüsse im Bundestag) bleibt man komplett live "drauf".

Das stimmt doch überhaupt nicht!
 
NDR Info spricht die News 1x pro Sendestunde live (15minütiger Loop) ein, danach folgt eine dreimalige Wiederholung. Bis "auf voll" wieder mit aktualisierten Inhalten neu eingesprochen wird.
Das ist mir bisher noch nie aufgefallen und das fände ich insofern erstaunlich, denn: wenn ich eine Stunde NDR Info höre, mir fällt mir auf, daß "auf halb" der Nachrichtensprecher bzw. die Nachrichtensprecherin seinen bzw. ihren Namen nennen darf, um "viertel nach" und "um viertel" vor aber nicht. Da sollen die Nachrichten vermutlich besonders schlank sein, weshalb man ja auch im Gegensatz zu ganz früher das Wetter nur kurz abhandelt und auf Verkehrsmeldungen sinnvollerweise auf den Sendeplätzen verzichtet.
Und ich meine zu erinnern, daß es zumindest Sendestunden gibt, in denen die Nachrichten "auf voll" vom eigentlich Moderierenden gesprochen werden und nicht von dem ausschließlich Nachrichtensprechenden für die drei anderen Ausgaben einer Sendestunde.

Woher hast Du Deine Information, radiot1? Oh, ich sehe gerade, daß ich während ich dieses hier mit Unterbrechungen schrieb, auch Mitforisten diese Informationen anzweifeln. Also, mich interessiert der Hintergrund, ich freue mich daher auf Deine Erklärung, vielen Dank im Voraus...
 
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Ich meine die Sachen, die zwischen den News passieren. "B5 Wirtschaft", "B5 Kultur", "B5 Sport" usw. Beim MDR ist die Uhr ja ähnlich, auch der NDR hat diverse Rubriken, nur beim hr sind die Flächen zwischen den News nicht näher definiert, aber auch da wiederholen sich die Flächen zwischen den News jede Stunde. Auch beim Privatfunk wiederholen sich die (Regional-)News mitunter ewig (FFH), oft sind sie auch garkeine richtigen News, sondern eher Veranstaltungstipps oder Lebenshilfe (Antenne Thüringen heute morgen, Region Mittelthüringen).

Radio Eins 21-1 (und Fritz früher 20-22/0-2) sind linear produzierte Stundenfiles, ja. Deshalb sind (waren?) die News dann auch nicht immer pünktlich, weil das ja abhängig von den Files ist. Aktuell bin ich nicht so im Radio Eins-Game.

Vorproduziert sind aktuell wegen Corone auch hr3 und FFH jeweils 5-6. Auch Regenbogen und Antenne 1 beginnen meines Wissens aktuell erst um 6, davor Nachtautomation (Musik pur), andere wie RPR und PSR weiter um 5. Wieviel da live ist, weiß ich nicht.
 
Da würde ich direkt nach Sachsen- Anhalt schwenken, bei mdr Sputnik sind Sendungen, wie z.B. Sputnik Roboton, Sputnik Firstplay, Sputnik Soundcheck, Sputnik Deine Meinung usw. mit Moderation aufgezeichnet. Besonders lohnt aber der Blick ins Tagesprogramm bis vor einigen Monaten war am Abend noch der Sputnik Popkult live zu hören, dann wurde aus der Sendung Sputnik Dein Abend, zunächst unmoderiert und seit kurzem aber mit Voicetracking.
Bei SPUTNIK läuft fast alles per Voicetrack. Auch Telefonate werden zeitversetzt gesendet, was bei JUMP kaum der Fall ist. Im unmoderierten (Vor-)mittag werden dann auch mal Fetzen des "Popcast" eingestreut, damit überhaupt mal jemand in einer Sendestunde spricht. MDR Tweens ist bis auf die zwei Stunden live mit Chris Löwe (16-18 Uhr) komplett gevoicetrackt, aber auf angenehme Art und Weise. Während es dort gut rüberkommt wirkt es bei SPUTNIK wie ein Loch, wie eine Oma im Sterbebett der man die Geräte abstellt, warscheinlich weil man vom Muttersender und Vollprogramm einfach mehr erwartet.
 
Voicetracking in seinem inzwischen negativen Image meint doch nur, wenn in der produzierten und später abgesendeten Sendestrecke so getan wird, als wenn das alles "live" wäre und damit der Hörer bewusst hinters Licht geführt wird.

Pfui.
Früher war man da selbst bei den Privaten ehrlicher, kann mich noch gut erinnern wie Hans Blomberg bei ffn in den Charts wenn diese eine Vorproduktion waren sagte "heute live on Tape".

Dass Wortsendungen, oftmals auch Wortbeiträge, nicht live sind, ist logisch, von einem "Tagesbegleitprogramm" (als welches sich die allermeisten Popwellen ja heutzutage sehen) erwarte ich aber, dass es mich in aller Regel live begleitet und nicht im "Worst Case" mit ins System eingepflegten kurzen Moderationen zwischen den Titeln.
 
Kommt immer noch auf den Grund an. In Pandemiezeiten sicherlich verschmerzbar, wenn Moderator von zuhause sendet.Als Regel nicht gut.
 
In Pandemiezeiten sicherlich verschmerzbar, wenn Moderator von zuhause sendet.

Passt ebenfalls noch in dieses Thema: Moderatoren, die aus dem Home-Office live senden, sind mir noch nicht untergekommen. Kleinere Beiträge im Home-Office bei provisorisch mit Vorhängen umgestalteten Arbeitszimmer aufzunehmen, halte ich für denkbar. Aber Live-Sendung?

Ich halte nicht einmal Voicetracking bei Home recording für machbar. Wir reden ja von der ARD, nicht von gruselig klingenden Webradios.
 
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