Welche Zielgruppe rettet das Radio?

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Rettet mal schön weiter das Radio...

Die Wahrheit sieht so aus:
http://www.radioszene.de/68438/vprt-fruehjahrsprognose-zum-werbemarkt-2014.html

Frank Giersberg, Leiter Marktentwicklung beim VPRT, erläuterte: “Die Nachfrage nach Radio- und TV-Inhalten wächst über alle Plattformen hinweg. Verbunden mit den Wirkungs- und Effizienzvorteilen beider Gattungen zahlen sich diese hohen Leistungswerte auch im Werbemarkt aus. Dieser Trend wird sich nach unserer Erwartung in den kommenden Jahren fortsetzen, mit Marktanteilsgewinnen für Radio und TV und einer besonders dynamischen Entwicklung für Instream-Audio- und Videowerbung."

Wo sind denn die angeblich so unzufriedenen Hörer, die dem Radio davonlaufen? Außer hier, meine ich.
JA WAS SOLL ER DENN AUCH ANDERES SAGEN ? :wow: Das ist sein Job. Der wird dafür bezahlt und muß die Werbeindustrie bei Laune halten. Soll er etwa so was von sich geben: Uns laufen die Hörer davon, denn in Wirklichkeit sind die MA-Zahlen eh übertrieben und geschönt ? Fann gehört er mit sofortiger Wirkung gefeuert, weil er seinen Job verfehlt hat. :wall:
 
Frank Giersberg, Leiter Marktentwicklung beim VPRT, erläuterte: “Die Nachfrage nach Radio- und TV-Inhalten wächst über alle Plattformen hinweg. Verbunden mit den Wirkungs- und Effizienzvorteilen beider Gattungen zahlen sich diese hohen Leistungswerte auch im Werbemarkt aus. Dieser Trend wird sich nach unserer Erwartung in den kommenden Jahren fortsetzen, mit Marktanteilsgewinnen für Radio und TV und einer besonders dynamischen Entwicklung für Instream-Audio- und Videowerbung."

Wo nehmt ihr die vielen neuen Radiohörer eigentlich her, mit denen ihr in Zeiten schrumpfender Bevölkerung und zunehmender Internetnutzung die Statistiken aufpolieren wollt?

Sind wohl alles gespaltene, äh, multiple Persönlichkeiten und Sockenpuppen wie Bi-Ba-Butzemann.
 
Der Nebenbeihörer nimmt Werbung nicht wahr und fällt deshalb auch nicht auf sie herein.
Der konzentriert zuhörende Hörer realisiert bewusst, welchen Stuss die Werbespots liefern (Siehe Nachbarthread "Die shclimmste Reklame ....") und fällt deshalb auch nicht auf sie herein.
Wer sind also die Menschen, die begeistert die Produkte dieser Werbewirtschaft kaufen?
Bei den Konsumgütern ist es m.E. ziemlich klar: Alles, was es in den Super-, Groß- und sonstigen Märkten gibt, findet Abnehmer. Da ist der Vertriebsweg und die Platzierung in den Regalen das entscheidende Kriterium, dann wird der tumbe Konsument schon nach der Ware greifen.
Bei solchen nervtötenden Dienstleistern wie Carglas, SpardaBank, Ergo-Versicherung etc. ist es mir bis heute ein Rätsel. Arbeiten die mit Drückerkolonnen, oder wie bringen die ihr Zeugs unter das Volk? Vielleicht weiß jemand eine schlüssige Antwort.
 
Der Nebenbeihörer nimmt Werbung nicht wahr und fällt deshalb auch nicht auf sie herein.
Ist nicht der Thread genau das Beispiel dafür, DASS Werbung wahrgenommen wird, wenngleich auch unterbewusst?
Wie Du - ganz richtig schriebst - nervtötend genug muss sie nur sein. Und oft genug muss man einfach damit zugedudelt werden, damit man sie wahrnimmt, dann klappt's auch damit.
 
Der Nebenbeihörer nimmt Werbung nicht wahr und fällt deshalb auch nicht auf sie herein.
Der konzentriert zuhörende Hörer realisiert bewusst, welchen Stuss die Werbespots liefern (Siehe Nachbarthread "Die shclimmste Reklame ....") und fällt deshalb auch nicht auf sie herein.
Wer sind also die Menschen, die begeistert die Produkte dieser Werbewirtschaft kaufen?
Bei den Konsumgütern ist es m.E. ziemlich klar: Alles, was es in den Super-, Groß- und sonstigen Märkten gibt, findet Abnehmer. Da ist der Vertriebsweg und die Platzierung in den Regalen das entscheidende Kriterium, dann wird der tumbe Konsument schon nach der Ware greifen.
Bei solchen nervtötenden Dienstleistern wie Carglas, SpardaBank, Ergo-Versicherung etc. ist es mir bis heute ein Rätsel. Arbeiten die mit Drückerkolonnen, oder wie bringen die ihr Zeugs unter das Volk? Vielleicht weiß jemand eine schlüssige Antwort.

Tja, Manni da liegst Du leider gewaltig daneben. Studien in Deutschland und im Ausland haben bewiesen, dass Radiowerbung keine gerichtete Aufmerksamkeit benötigt um zu wirken. Der Grund ist ziemlich einfach, den Hörsinn kann man leider oder zum Glück nicht abschalten. Da gute Werbebotschaften stets einfache Botschaften sind funktioniert das. Bei komplexen Inhalten natürlich nicht. Übrigens in jedem Land der Welt wird über Radiowerbung geschimpft.

Ansonsten tumbe Konsumenten in Supermärkten... gut das es da die super aufgeklärten Verbraucher gibt, die nur im Bioladen, Hofladen beim Bauern oder auf dem Wochenmarkt einkaufen. Da ist Einkaufen ein ganz rationaler Akt und die Verbraucher sind so etwas von aufgeklärt...., oder?

Bei Carglas helfe ich dir gern weiter. Da gehen freie Mitarbeiter durch die Straßen, zerkloppen die Windschutzscheiben von Autos und legen dann noch eine Carglas Visitenkarte dazu. Mehr dazu findest du im Carglas-Tatsachenreport im Postillon. Der deckt die miesen Machenschaften der Autoglas-Mafia knallhart auf.

Welche Zielgruppe das Radio rettet? KEINE - nur Programm das für Hörer interessant ist, "rettet das Radio". Die Zutaten: Leidenschaft, Empathie, Spontanität, Relevanz, Kreativität und Professionalität... dann klappt es nicht nur mit dem Nachbarn, sondern auch mit dem Hörer.
 
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Tja, Manni da liegst Du leider gewaltig daneben. Studien in Deutschland und im Ausland haben bewiesen, dass Radiowerbung keine gerichtete Aufmerksamkeit benötigt um zu wirken.
Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten, dass die unbewusste Wahrnehmung von Werbebotschaften die Voraussetzung dafür ist, damit diese ihre Wirkung voll entfalten können.
Zugleich gehe ich davon aus, das die Bedeutung der Werbung generell überschätzt wird: Könnte man deren Erfolg wirklich beziffern, würde sehr wahrscheinlich weitaus weniger Werbung gesendet werden.
Am schwierigsten haben es wohl diejenigen Werbetreibenden, die überhaupt erst noch ein Bedürfnis im Menschen nach einem bestimmten Produkt wecken müssen: Bei einem Steinschlag in der Windschutzscheibe ist der Fall relativ klar. In einer solchen Lage ist die Fahrt zu Reparaturwerkstatt unvermeidlich. Warum also nicht eine Niederlassung von Carglass aufsuchen, nachdem man wiederholt auf dieses Unternehmen in der Radiowerbung aufmerksam wurde?
Bei einer neuen Kaffee- oder Eiscremesorte musst Du dagegen nicht nur dafür sorgen, dass sich ein Kunde für ein spezielles Produkt entscheidet, sondern auch dazu beitragen, dass überhaupt erst der Appetit nach Kaffee oder Eiscreme geweckt wird.
 
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Jetzt habe ich aber einiges gelernt. Vielen Dank. Was muss ich tun, damit ich mich auch diesen Studien entsprechend verhalte? Etwa Gehirn ausschalten?
 
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...dass überhaupt erst der Appetit nach Kaffee oder Eiscreme geweckt wird.

Ach, der lässt sich bei einigen Leuten ausgesprochen leicht wecken. Ich kenne mich da aus. :)

Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass weder der in diesem Haus seit vielen Jahren getrunkene Kaffee (Liégeois aus Petit-Rechain) noch mein Lieblingseis (Le Plaisir in Grivegnée) jemals im Radio beworben worden wären.

Werbung ist bei mir eher ein Grund, irgendwas nicht zu kaufen.

Ralf
 
Werbung ist bei mir eher ein Grund, irgendwas nicht zu kaufen.
Du täuscht Dich! Auch wenn Du sie nicht bewusst wahrnimmst, so ist sie ein ganz entscheidender Grund. Erst die Werbung weckt die Bedürfnisse.
Du wirst vermutlich nicht entgegen der "Masse" einkaufen - und damit ausschließlich die Produkte, die ansonsten Ladenhüter sind.

Und nein, ich hab keine Marketingbücher gefressen und auch auf keinen geschlafen. ;)
 
Wenn die Zahlen vom VPRT belastbar sind, frage ich mich, was die Diskussion überhaupt soll. Werbung im Radio verkauft sich offenbar wie geschnitten Brot, und es profitieren die Sender davon, die eine große Zuhörerschaft haben. Darüber sollten Alle froh sein, die in diesem Bereich arbeiten. Und Alle, die sich darüber das Maul zerreissen, sind sowieso nur neidisch. :) That's all!
 
Du täuscht Dich! Auch wenn Du sie nicht bewusst wahrnimmst, so ist sie ein ganz entscheidender Grund. Erst die Werbung weckt die Bedürfnisse.

Ohne jetzt hier eine Grundsatzdiskussion anzetteln zu wollen, überschätzt Du die Wirkung der Werbung allgemein und auf mich noch viel mehr. Ich höre überhaupt nur einen Sender, bei dem Werbung läuft, und dort nur die Nachrichtensendungen. Privatfunk findet in meinem Radio schlichtweg nicht statt.

95 % dessen, was ich brauche, würde ich auch ohne Werbung kaufen. Ich würde mir auch ohne Werbung den Allerwertesten nicht mit den Socken abputzen. Trotzdem wüsste ich nicht, dass mein Bedürfnis nach Klopapier jemals durch Werbung geweckt worden wäre. Und nein, ich kaufe auch kein Marken-Klopapier.

Teureres Zeug, Autos, Jubelelektronik, Foto- und Audiogerät kaufe ich in der Regel gebraucht oder neu eher dann, wenn ich z.B. bei Forendiskussionen darauf aufmerksam werde.

Dann gibt es noch einige Firmen und Produkte, deren Werbung mich zu Zeiten, als ich noch WDR2 gehört habe, so genervt hat, dass ich ihren Kram bewusst nicht kaufe. Überhaupt erzeugt Werbung im Radio oder auch im Internet bei mir grundsätzlich Widerwillen und den Eindruck der Belästigung. Wer mir was verkaufen will, ist gut beraten, mich in anderer Weise auf seine Produkte aufmerksam zu machen.

Ich würde mich nicht zu der Behauptung versteigen, dass ich von Werbung völlig unbeeinflusst bin, schließlich hängt die ganze Straße voll davon, aber trotzdem fürchte ich, Du wirst Dir ein anderes Beispiel für Deine These suchen müssen. :)

Ralf
...der heilfroh ist, wenn ihn übernächste Woche draußen vor dem Fenster nicht mehr diese ganzen Politikervisagen anstarren.
 
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Wegen der gewaltigen Streuverluste kann man im vereinheitlichten deutschen Dudelradio heute kaum noch effizient werben; wer schlau ist oder rechnen muss weicht, wo er kann, auf Printtitel oder eben aufs Internet aus.

Werbung im Radio verkauft sich offenbar wie geschnitten Brot, und es profitieren die Sender davon, die eine große Zuhörerschaft haben.
Darüber sollten Alle froh sein, die in diesem Bereich arbeiten. Und Alle, die sich darüber das Maul zerreissen, sind sowieso nur neidisch. :)

Du weißt dass das absoluter Quatsch ist, aber das schert dich einen Dreck, denn du willst ja sowieso nur provozieren. Du legst hin und wieder mal einen kleinen Sprengsatz und freust dich wenn er hochgeht.
 
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"Werbung im Radio verkauft sich offenbar wie geschnitten Brot, und es profitieren die Sender davon, die eine große Zuhörerschaft haben."
Verflixtement! Ich finde keinen Lacher, der ausgiebig, hämisch und lang genug ist, um dieses Nicht-Statement zu kommentieren. Vielleicht kann der Highlytrained-RDJ aushelfen, der hatte doch immer einen solchen...:D Da wüssten aber Heerscharen von Werbezeitverkäufern etwas davon! Es ist schwieriger denn je, Werbeslots im Hörfunk zu verkaufen, mein lieber Bibabu. Du hast einfach keine Ahnung und der Grund, warum Du hier schreibst, ist einfach zu durchschauen: Du willst nur Leute ärgern. So einfach ist das. Nur ärgern wir uns nicht, wir amüsieren uns.
Weisst Du, der Herr Dr. Fu Man Chu ist auch desöfteren anderer Meinung als ich und kassiert dafür sogar noch ein "Gefällt mir". Wieso? Weil er fundiertes Wissen hat, sich eine (streitbare) Meinung erarbeitet hat und diese begründet und nachvollziehbar vertritt. So was nötigt mir Respekt ab. Das fehlt Dir aber alles komplett, Butzemann. Vielleicht solltest Du daran arbeiten.
Ich selbst bin vermutlich für die Werbung auch ein harter Knochen, ähnlich wie fotoralf. (Ach ja, danke für den Tipp, die Eisdiele muss ich mal aufsuchen bei meinem nächsten Trip nach Belgistan-Wallachei) Ich will aber nicht behaupten, dass ich ganz immun dagegen bin. Es kommt halt darauf an, wie man wirbt. Und gut, wenn schon Carglass genannt wird, deren Strategie ist halt: So lange nerven, bis es sich im Gehirn festbrennt. Und wenn Du einen Sprung in der Schüssel bzw. der Scheibe hast, dann überlegst Du nicht mehr lange, wer Dich am wenigsten mit Werbung genervt hast, sondern suchst den nächstbesten Betrieb, der Dir einfällt. Vor allem, wenn Du vielleicht noch im Ausland bist. Und da klingelt dann die Carglass-Melodie in Deinen Ohren, die ja omnipräsent sind. Der wichtigste Punkt dabei: Es plant keiner eine Autoglasreparatur. Daher ist der Coolnessfaktor oder der Symphatiepunkt hier vollkommen unbedeutend. Ach ja, wenn einer Postillion-Artikel ernst nimmt, kann ich ihm auch nicht mehr weiterhelfen...
wobei ich tatsächlich mal einen ähnlichen, pikanten Fall hatte...aber es war nicht Carglass.
 
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Weil fotoralf soeben das Bild mit den Politikerwahlplaklaten bemühte:

Mit der Werbung verhält es sich mit dem Wahlkampf. Es hängen jede Menge Politikerkonterfeis in unendlicher Zahl an den Straßenlaternen, wir alle wissen, dass es sich darunter um jede Menge Pfeifen und Nulpen handelt, und doch werden immer wieder rund 650 von ihnen in den Bundestag gewählt. Das ist nicht, weil irgend jemand diese Damen und Herren aktiv will, sondern das ist eine Folge der Auszählsystematik.
Und bei Werbung ist es nicht viel anders.
 
Du weißt dass das absoluter Quatsch ist, aber das schert dich einen Dreck, denn du willst ja sowieso nur provozieren. Du legst hin und wieder mal einen kleinen Sprengsatz und freust dich wenn er hochgeht.

Viele private Radiosender in Deutschland sind äusserst erfolgreich und generieren einen Gewinn. Was ist daran schlecht?
Daß kleine Sender in eher unattraktiven Regionen oder in Regionen mit generell geringer Bevölkerung kaum kostendeckend arbeiten, ist unvermeidbar.

Letztlich stimmen die Zahlen für die meisten Radiosender in Deutschland durchaus. Sicher gibt es aber auch Hörer, die mit dem gebotenen Programm unzufrieden sind. Die sich mehr Einfluss wünschen. Dies ist jedoch eine kleine Minderheit. Dieser Minderheit empfehle ich, selbst ihr Glück auf dem Radiomarkt zu probieren. Es gibt bundesweit die Möglichkeit, Radiosender zu betreiben. Voraussetzung ist jedoch eine sichere Kapitaldecke. Daran hapert es eben. Immer nur meckern, aber selbst nichts auf die Beine zu stellen, ist ein Beweis für Armseligkeit.
 
Also, hier in diesem Threat geht es um das Thema welche Zielgruppe rettet die Werbung? Nicht im Werbewirkung im allgemeinen oder von Radiowerbung. Es geht auch nicht darum wie "werberesistent" einige Foristen hier sind, welche ausgefallenen Produkte sie konsumieren und dabei selbstverständlich nur werbefreies Radio hören...

Im Gegensatz zu den Printmedien hat Radio auch noch hohe Reichweiten in den jungen Zielgruppen. Aber, Radio ist weitem nicht mehr der Meinungsführer in der jungen Zielgruppe. TV-Serien wie Berlin Tag & Nacht sind stilbildend geworden, dazu kommt dann noch Online. Was wir in Deutschland überhaupt nicht haben sind starke nationale Radiomarken.

Das Web verändert gerade sehr nachhaltig die Einzelhandelsstrukturen. In den USA gibt es bereits ein Sterben der Shopping Malls. Bis jetzt ist der Marktanteil der Radiowerbung erstaunlich stabil und die Mehrzahl der Sender hat auskömmliche Werbeeinnahmen. Über die Jahre haben die meisten Sender ihre Redaktionen stark ausgedünnt. Allerdings die Gewinne wurden an die Gesellschafter ausgeschüttet und sind nur wenig in die Entwicklung des Programms und z.b. auch der Webauftritttes gegangen. Ich empfehle einfach einmal einen Vergleich der AGOF Reichweiten Tageszeitung - Radiosender.

Auf den ersten Blick stehen die Sender gut da. Aber, ihre Struktur ist anfällig. Neue Geschäftsfelder wurden nicht entwickelt, es fehlt Formatvielfalt und in etlichen Sendern ist die inhaltlich/jounalistisch Kompetenz und Kapazität viel zu gering. Statt kontinuierlich die Felder zu düngen, eine Fruchtfolge einzuhalten wird mit einer Monokultur der Boden ausgelaugt. Mittelfristig wird das zu massiven Problemen führen. Der Regiocast steht beispielhaft für diese Situation. Die Kernsender sind seit Jahren auf Diät und haben in fast jedem Markt an Reichweite (Einnahmen) verloren, alle angeblich neuen Geschäftsfelder wurden schrittweise wieder geschlossen, beim Projekt 90elf setzte man auf DAB+ und unterschätzte total die harten Bandagen im Sportrechte-Lizenzgeschäft gleichzeitig wurden ständig Gewinne an die Gesellschafter ausgeschüttet. Bis auf Berlin ist die Regiocast hauptsächlich in eher unattraktiven Märkten vertreten.

Radio hat keinen Anspruch auf ein Medienreservat. Gerade Privatradio braucht Innovation, Mut zu Neuem, frisches Programm und Risikofreude. Das kann ich nur bei einer Minderheit von Sendern erkennen. Aber Parteien, Interessenverbände, Landesmedienanstalten arbeiten kräftig daran, dass sich eben kein echter Radiomarkt entwickelt. Nur in meinen Augen springen sie alle zu kurz. Das Web wird auch hier die Medienstrukturen weiter verändern und dann wird es vielen Stationen so gehen wie etlichen Shopping Malls in den USA.
 
Harte Analyse vom Dottore. Aber ich denke, das trifft es. Das Blattlausprinzip kennen wir ja von den sog. "Heuschrecken" im Investmentbereich. Geld raussaugen, bis die Pflanze abstirbt. Das, was Regiocast und Co. mitunter machen, mutet ähnlich an.
"Keep the costumer satisfied" beziehen die eben auf ihre Anteilseigner. Solange bei denen etwas Geld rüberwächst, ist Frieden. Aber wehe, irgendwann mal nicht mehr. Dann kommt der große Knall.
 
Mit meiner Eingangsfrage "Welche Zielgruppe rettet das radio" habe ich auch weniger die finanzielle Rettung gemeint. (Obwohl ich natürlich zugebe, dass damit alles andere steht und fällt). Es ging mir eigentlich mehr um das Inhaltsradio, so wie ich es für rettenswert erachte. Wie kann sich Radio (durch Programme) so attraktiv machen, dass die Menschen ihm eine hohe Relevanz zumessen und es vermissen würden, wenn es nicht mehr wäre?
Glaubt jemand, Radio Dideldaddel würde vermisst werden, wenn es dichtmacht?
 
Eine Schlüsselfrage der Markt- und Markenbekanntheitsforschung lautet: "Wie sehr würden Sie es bedauern, wenn es das Produkt/Unternehmen xy nicht mehr gäbe?"
Das wäre doch mal eine aufschlussreiche Frage für die MA.
 
Wie kann sich Radio (durch Programme) so attraktiv machen, dass die Menschen ihm eine hohe Relevanz zumessen und es vermissen würden, wenn es nicht mehr wäre?
Das Grundproblem liegt doch darin, dass anspruchsvolle Programme immer nur Minderheiten ansprechen.
Wenn man einen Blick auf die MA-Zahlen bspw. für Berlin wirft, dann erkennt man, dass jene Stationen mit den primitivsten Inhalten häufig die beste Quote erzielen.
Jetzt kann man hingehen und die Relevanz der MA in Zweifel ziehen, da sie nichts über die Qualität der Programme aussagt. Sehe ich auch so, aber: Das interessiert die werbetreibende Industrie nicht!
Wenn ich irgendwo Werbung schalte, ist mir das Programm, in dem diese ausgestrahlt wird, erst mal Wurst. Was mich interessiert ist, dass der Spot von möglichst vielen Menschen gehört wird und dazu eignen sich Dudelfunkprogramme - leider! - i.d.R. besser als gehaltvollere Unterhaltungssender.
 
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Eine Schlüsselfrage der Markt- und Markenbekanntheitsforschung lautet: "Wie sehr würden Sie es bedauern, wenn es das Produkt/Unternehmen xy nicht mehr gäbe?"
Das wäre doch mal eine aufschlussreiche Frage für die MA.

Nicht wirklich, denn ich denke, sehr viele würden sie mit "Ja" beantworten, alleine schon deswegen, weil dann die ganzen ach so tollen Gewinnspiele, mit denen sie vorher als Stimvieh geködert wurden, wegfallen würden.
 
Radio... Geht von den Ohren direkt ins Herz!

Erfolgreiche Radiomacher, die bei den jeweiligen Marktführern arbeiten, wissen das. Sie passen das Radioprogramm mit kundiger Hand an die Zielgruppe an. Gute Hörerzahlen kommen nicht von ungefähr.

Nur eine große Hörerzahl ist ein Gradmesser für Erfolg. Nichts anderes. Da erübrigen sich sämtliche Diskussionen.
 
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