Welle 1 ist wohl das erste Opfer in der übersättigten Tiroler Radiolandschaft (wenn man mal von dem kurzen T-Rock-Strohfeuer absieht).
Fassen wir doch mal zusammen: Tirol hat 740.000 Einwohner und ein paar zwischen den Felsen zerquetschte.
Diese 740.000 Einwohner sollen sich unter folgenden Programmen aufteilen:
4x ORF
Kronehit
Life Radio
Antenne Tirol (künftig Ö24)
Welle 1
U1 Radio
und in Teilen des Landes noch
Energy
Klassikradio
Radio Maria
Lounge FM
T-Rock
Freies Radio
einstrahlende Sender aus Südtirol oder Bayern
Selbst wenn wir jetzt nur mal die Mainstreamprogramme
ORF Tirol
Ö3
Kronehit
Life Radio
Antenne/Ö24
Welle1
U1
Energy
hernehmen, dann bleiben pro Programm bei salomonischer Aufteilung 92.500 Hörer pro Welle. Das ist einfach zu wenig für einen wirtschaftlichen Betrieb. Gut, die Spartenradios funktionieren bundesweit, so lange der Betrieb der Funzeln nicht zu teuer wird. Wenn dann noch Ö24 als zweites bundesweites Full-Service-Mainstreamprogramm kommt, wird es für die landesweiten Programme noch enger. U1 wird sich durch sein spezielles Format oberhalb von ORF Tirol weiter durchsetzen können. Für Life Radio wird es eng werden. Und Welle1 ist obsolet. So weit ich weiß, soll ja Ö24 auf die Welle1-Frequenzen. Auf die Antenne Tirol-Frequenzen sollte dann ein bundesweit orientiertes Spartenprogramm. Man könnte T-Rock vielleicht österreichweit als Rockformat aufziehen, das wäre eine Perspektive.
Ich würde die Radiolandschaft dort anders aufteilen:
Ein landesweites Programm, das auseinanderschaltbar ist für lokale Werbung und ggf. lokale Nachrichten.
(mal angenommen, der Spar-Markt in Elbigenalp [weiß der Teufel, wie ich jetzt auf den komme
] wollte Radiowerbung schalten, warum sollte der für Hörer in Kitzbühel mitbezahlen...). Das könnte z.B. U1 sein.
Optional noch eine zweite Kette für die Ballungsräume für ein jünger orientiertes Programm.
Der Rest für bundesweite Programme und/oder für nichtkommerzielle/religiöse Programme.
Mehr wird sich wirtschaftlich einfach nicht betreiben lassen, da man gerade in diesem Gebirgsland sehr viel Infrastruktur für vergleichsweise wenige Hörer braucht.