Wellenstruktur der ö-r-Sender

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radiowatcher

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Bei der Disskussion über Jugendradio in Bayern habe ich mir die Frage gestellt, warum die ARD-Sender eigentlich so unterschiedliche Strukturen im Hörfunk haben.

Warum gibts beim MDR fast 2 Programme mit jugendlichen Zielgruppen (Jump und Sputnik), dann die Landeswellen mit 80% Schlageranteil für die Generation 50+ und dazwischen gar nichts?

Warum gibts beim RBB wiederum sehr wenig Angebote für die 55+ -Hörer ?
Antenne Brandenburg und 88,8 mit lediglich 33% deutsprachigem Anteil haben mittlerweile eher die Zielgruppe 35-50 im Auge...

Die Struktur (nicht die Qualität !!) beim WDR ähnelt wiederum dem MDR, zwischen WDR2/1Life und WDR4 liegen Welten. Der WDR bietet für den Otto-Normal-Hörer um die 40 recht wenig.

Frage nur deshalb, weil es eigentlich doch nicht schwer sein dürfte, bei 6 oder 7 Programmen jede Altersgruppe musikalisch einigermaßen abzudecken !?

:confused:
 
AW: Wellenstruktur der ö-r-Sender

80% Schlageranteil für die Generation 50+
Warum glaubt man eigentlich noch immer, daß Menschen über 50 nur Schlager und Volksmusik hören? Wer heute 50 ist, war noch nicht mal 20, als die Beatles sich getrennt haben; diese Leute sind mit den Stones, T-Rex und Alice Cooper aufgewachsen und tendieren doch nicht plötzlich zu Wolfgang Petry und der Wildecker Herzbuben, nur weil sie die 50 überschritten haben.
 
AW: Wellenstruktur der ö-r-Sender

Genau Makeitso, die Zielgruppe 40-55 war lange Zeit bei fast allen Sendern praktisch dem Deutschen Schlager zugeordnet, da hat der SWR eine Vorreiterrolle übernommen mit den beiden SWR1-Programmen. Und der Erfolg gibt ihnen recht. Wenn man mit den Beatles und Stones aufgewachsen ist will man nicht plötzlich Heino hören. Also ich denke in meinem Sendegebiet hat das der SWR jetzt recht gut abgedeckt, ausser natürlich Sparten wie Country, Jazz, Swing usw. Da würde sich noch ein weiteres Programm anbieten, dann wäre es perfekt. Und der HR mit seinen unzähligen Programmen der könnte viel mehr draus machen. Aber nicht jeder hat's halt drauf.
 
AW: Wellenstruktur der ö-r-Sender

Ich wunderte mich ja schon vor geraumer Zeit in 'nem andern Thread übe rein ähnliches Phänomen.

Dudeln die (wenn sie zielgruppengerichtet sortiert sind) dann nicht doch alle die selbe Mucke, die "nur" mit regionalen Info's gewürzt wird ? Dann würde es die Hälfte der Sender ja auch tun ...
 
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@ Makeitso:

gebe Dir ebenfalls Recht, vielleicht hätte ich besser schreiben sollen, für die Generation 70+...

Das Problem bleibt aber, daß die die Altersgruppe 40-60 insbesondere beim WDR und auch beim MDR eben nicht optimal bedient werden..
 
AW: Wellenstruktur der ö-r-Sender

Zunächst mal bin ich der Meinung, dass die Wellen nicht nach Alter der Hörer, sondern nach Angeboten eingeteilt werden sollen. Wetter, Verkehr, Nachrichten und aktuelle Information - das gibt es beim SWR auf 4 Wellen. Nur die Musik unterscheidet sich - manchmal nicht besonders stark. Welche Verschwendung von Frequenzen!

Zur echten Vielfalt tragen dagegen SWR cont.ra bei oder SWR2 bei.
 
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Ich denke das man keineswegs Eins Live und WDR2 in einen Topf werfen kann. Der vergleicht hinkt m.E.. EinsLive spricht hauptsächlich und offiziell die 14-29 Jährigen an ( mit Ausnahme mancher, die mit Ende 40 immer noch dieses Programm hören, weil sie sich ja so jung fühlen :rolleyes: ;) )

WDR2 spricht ein etwas anspruchsvolleres Publikum ab 40 an. Vor allem Männer, denn Frauen hören in NRW lieber radioNRW/bzw. das lokale Programm. WDR2 wird bisweilen bei vielen bis 60/65 Jahren (in Grenzbereichen NRW/NDS) gehört. EinsLive nicht. WDR4 bei manchen wirklich schon ab 50, bei den meisten allerdings erst ab 70. In Grenzbereichen zu Niedersachsen wird bei den 55/60+ NDR1 Niedersachsen gehört. Die Marktanteile von WDR4 sind dort z.T. eine Katastophe: Man dümpelt bei 2-4% (dazu im Gegensatz NDR 1 mit bis zu 20/25%. Da läuft was schief. Und es ist auch leicht zu begründen, was schief läuft. Nähmlich fehlt der regionale Bezug. Deshalb hören die Menschen lieber WDR 2. Ich bin schon lange der Auffassung, dass man WDR2regional auch bei WDR4 wiederfinden sollte. Mehrkosten wären damit jedenfalls nicht verbunden. Weiterhin gibt es in NRW mit WDR5 auch eine Informationswelle (kein Info-Fast-Food), die einen sehr gelungenen Musikmix von Jazz, Swing, etc. sendet. Klassik nur auf der Klassik/Kulturwelle WDR3. Und die senden mittlerweile auch nichts anderes mehr. Jazzsendungen sind gestichen.

Ich denke ein Vergleich von NDR und MDR passt da schon eher. Ganz deutlich hat man das ja gemerkt, als N3 in NDR Fernsehen umbenannt wurde (vgl. MDR Fernsehen). Im Fernsehen gibt es auf beiden ein frühes und ein spätes Nachmittagsmagazin (MDR Fs: Dabei ab 2; Hier ab 4 - NDR Fs: Das ab 2; Das ab 4). Weitere Paralellen sind bekannt. Genauso beim Radio. Erst hat man NDR 4 in NDR Info gewandelt ( 6-20 Uhr wie MDR Info, danach Gott sei dank anders) und ich meine am 1.1.2003 Radio 3 (NDR/ORB) in NDR Kultur (kurrzeitige Übernahmen vom ORB; wie MDR Kultur). NDR 2 wurde sehr stark zum Unterhaltungsprogramm gewandelt (Morgenshow; Nachmittagsshow) und ähnelt damit Jump. Allerdings ist das musikalische Spektrum bei NDR2 deutlich größer. NDR 2 wird hauptsächlich von 30-55 gehört. N-Joy hat in seinem Programm seit einiger Zeit viel mehr Pop im Programm und wird auch von zunehmend älterem Publikum gehört.

So. Nun sind meine Finger wund. :eek:
 
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Soweit ist das richtig. Der MDR ist (leider) Vorreiter innerhalb der ARD.
Fragt sich nur, wann NDR Kultur in NDR Figaro umbenannt wird... :D
 
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Naja, ein wenig Eigenständigkeit werden die in der Rothenbaumchaussee wohl behalten.

Ich tippe daher auf "NDR Tamino". :D
 
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Wahrscheinlich ist es in so großen Häusern nur schwer möglich, den Hörfunkchef, die Landesfunkhauschefs und die Wellenchefs so an einen Tisch zu setzen, dass sie sich eigentlich ihr Sendegebiet aufteilen könnten. Mit 5 verschiedenen Wellen kannst du eigentlich jede private Konkurrenz platt machen, wenn du eben alle an einen Tisch bekommst.
 
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@unwissender
Vielleicht ist das platt machen gar nicht das Ziel?
Ich glaube eher, dass in den nächsten Jahren die Öras einer Anstalt sich nicht Ihre Sendegebiete aufteilen werden, wohl aber die Zielgruppen. Und da die Private Konkurrenz ihre Programme im Kern auf die Menschen ausrichten, die ein AC Format wollen, werden dann Private mit jeweils einer Öra Welle pro Sendegebiet konkurrieren. Und zum platt machen reicht das glaube ich nicht, es sei denn der private Hörfunk spart sich platt.
 
MDR 1 - Radio Sachsen

radiowatcher schrieb:
Warum gibts beim MDR ... die Landeswellen mit 80% Schlageranteil für die Generation 50+
Ich empfehle dringend, wieder einmal die MDR 1-Sender und hier speziell MDR 1 - Radio Sachsen zu hören. Die 80 % Schlageranteil hat man dort nämlich so unauffällig wie möglich, aber nichtsdestodennochtrotz deutlich zurückgefahren und ist in der Musikauswahl inzwischen bei Sachen wie z.B. A-ha angekommen. Und manchmal kann man auch mitträllern: Blaue Sterne in Athen! Jolalahudii, jolalahudii!

Bleiben Sie glücklich! :D:D:D
 
AW: Wellenstruktur der ö-r-Sender

@ K6: Keine Sterne in Athen - Stephan Remmler (Ex-Trio)
 
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Scheiße, auch noch verkehrt geträllert! Muß wohl wirklich blamabel gewesen sein!
 
AW: Wellenstruktur der ö-r-Sender

Versteht mein "platt machen" nicht falsch. Aber wenn zum Beipsiel beim MDR die 1er Programme geschlossen von oben kämen, Jump die 30er abfängt und Sputnik (so weit zu hören) die Jugend, will ich mal sehen, wo sich Antenne/RTL und PSR plazieren. Dies noch mit ein wenig crosspromotion und schon sieht es doch gut aus.
 
AW: Wellenstruktur der ö-r-Sender

Das sich MDR1 und auch NDR1 schon "verjüngt" haben, kann ich bestätigen.
Mir ist halt eben nur ausgefallen, als ich vorige Woche im Kölner Raum unterwegs war, daß der WDR zwischen WDR2 (einem durchaus gut gemachten Programm, aber wahrscheinlich nix für den Otto-Normal-Hörer zwischen 40 und 60, der seine 70er und 80er hören will) und WDR4 (ziemlich greulich für meinen Geschmack :rolleyes: ) nix hat.
Es gibt halt nicht nur "anspruchsvolle" Hörer - sondern zunehmend einen Bedarf für die musikalische Zeit zwischen 1970 und 1990, und die wird m.M. bei vielen ARD-Anstalten zu sehr den Privaten überlassen.
Ich denke da so an das Musikformat von 100,6 oder auch vom Berliner Rundfunk (natürlich mit anderer Rotation) und einer informativen Dichte von WDR2 oder Radio1...
 
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