Wer hört eigentlich noch Vinyl-Schallplatten?!

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br-radio

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Eigentlich ist die Frage auf den ersten Blick sehr einfach zu erklären, aber: die Frage ist berechtigt: wer hört sich, anstelle von CDs oder mp3s in den Samplern bzw. dem Internet, noch z.B. Opern, aber auch Rock/Pop auf Vinyl an bzw. welche Raritäten befinden sich bei euren Sammlungen? Da es ein Thema ist, das man sowohl bei "Musik" als auch bei der "Nostalgieecke" reintun könnte, war ich so frei, es bei den Nostalgikern unterzubringen, weil es doch keine so aktuelle Technik mehr darstellt...
 
Leider stimme ich Dir zu, verehrter Kollege.

Beim Tonträgerkauf habe ich mir mehrere Vinylplatten ins Haus geholt, welche offensichtlich von einem Digitalmaster stammen und genauso flach und billig "plärren".

Gewiss, schon in den 1970er Jahren gab es miserabel aufgenommene Platten. Aber im Bereich Homerecording war das Budget begrenzt, abgemischt wurde von Amateuren, gearbeitet mit Musiker-Equipment und das Master zu Tode kompremiert, so wie es heute auch gemacht wird - besonders bei den privaten selbsternannten "Hitradios"!

Leider gibt es viel zu wenige gelernte Fachkräfte in den Studios, Plattenlabels und Radiostationen, da diese Leute auch ihren entsprechenden Lohn verlangen.

Beispiel Verkaufsmedium CD:

Ich habe (leider nur) von wenigen Titeln die unkompremierte Datei vorliegen.

Auf der CD ist diese Datei kleiner, als MP3 nochmals erheblich weniger!

Früher wurden von einer Schallplatten-Pressmatrizze 500 LPs abgezogen, oder bis zu 1.000 Singles, dann waren diese verbraucht und die Qualität nahm ab.

Die ersten CDs kamen von einem Glasmaster, welches wie ein Negativfilm im Fotolabor 1 Sekunde lang mit einer 1000W Lampe auf die lichtempfindliche Schicht belichtet, entwickelt und versiegelt wurde.

Nach 10.000 Belichtungen was das Glasmaster verbraucht und mußte ersetzt werden.

Das machte aber nicht jede Firma und der Kunde hatte den Ärger.

Durch billige Wandler, Kompremierung und Pegel an der Übersteuerungsgrenze machten sehr viele Aufnahmen schwer zu ertragen!

Teure AD-Wandler hingegen haben heute wieder große ICs verbaut, da diese weniger clippen und Jitter verursachen, obwohl beide Bauarten messtechnisch brauchbar sind.

Der Bediener, also der ungelernte "Technigger" glaubt nun, mit maximalem Pegel das optimale herauszuholen, doch das Gegenteil ist der Fall: Jitter.

Daher bleibt bei der E-Musik der Pegel bei unter 95%, man verzichtet auf Kompressoren und andere Klangverdichter, die man in der analogen Zeit sehr selten und mit Bedacht einsetzte...
 
Ich.
Ich fahre "hörmäßig" mehrgleisig. Alte Pink Floyd-, Rolling Stones- und Led Zeppelin-Scheiben auf Vinyl klingen in meinen Ohren viel bombastischer und handgemachter als CDs.
Eine relativ hochwertige Anlage im Wohnzimmer allerdings ist Voraussetzung für den Hörgenuss. Besonders bei Dark Side of the Moon, Beggars Banquet oder der allerersten Scheibe von Led Zeppelin bei Whola Lotta Love kommt mir es vor, als ob der Gesamtklang voller und intensiver ist.
Aber da kennen sich die Tonmeister besser aus, es ist lediglich mein "Gefühl", erklären kann ich es nicht.

Edit:
Auch bei Innuendo von Queen kommt mir das so vor.
2Stain
 
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Aus nostalgischen, wehmütig - verklärten Jugenderinnerungsgründen habe ich einige Vinyl-Alben aufbewahrt, die ich aus musikalischen und/oder persönlichen Gründen für bedeutsam halte. Unter anderem sind das:

Roman Holiday - Cookin on the Roof
ELO - Time
ABBA - Arrival und The Album
Status Quo - If you can´t stand the heat und Whatever you want
Rheingold - Fluss
Bay City Rollers - Rollin´

Dazu kommen eine Handvoll 7 Zoll-Singles, darunter meine allererste (siehe an anderer Stelle) aus 1972: The Windows - How do you do.

Konsumiert werden sie allerdings höchst selten, z.B. anläßlich einer Party oder wenn mich das Nostalgievirus überkommt. Einige Stücke von Rheingold klimpere ich dann auf meiner guten, alten Bontempi mit...
 
Ich selber habe keine Platten.

Aber mein Stiefvater hat sehr viele und hört sie auch noch. Aber er ist ja auch Plattensammler und ist immer auf Plattenbörsen oder Flohmärkte auf der Suche nach neue Raritäten. Bevorzugt Schlager und Oldies aus den 50er, 60er und 70er. Teilweise auch noch die frühen 80er.
 
LP-Cover-Kunstwerke wie bei "Sticky Fingers"/Stones (Reißverschluss), "Physical Graffitty"/Led Zeppelin (verschiebbare Fenster) oder "Lotus"/Santana (Riesenposter) sucht man bei der CD vergeblich. Außerdem bereitet mir das Auflegen einer LP bedeutend mehr Freude als das Einschieben einer CD. Dumm nur, dass dieses verfluchte Mittelstück (der Puck) für den Plattenspieler immer gerade dann verschwunden ist, wenn man seine Lieblingssingles abspielen möchte.
 
Bei mir liegen dort sogar zwei; einmal das Technics-Original aus Metall und außerdem ein altes Dual-Kunststoffexemplar für Toleranzgrenzlagen.
 
LP-Cover-Kunstwerke wie bei "Sticky Fingers"/Stones (Reißverschluss), "Physical Graffitty"/Led Zeppelin (verschiebbare Fenster) oder "Lotus"/Santana (Riesenposter) sucht man bei der CD vergeblich. Außerdem bereitet mir das Auflegen einer LP bedeutend mehr Freude als das Einschieben einer CD. Dumm nur, dass dieses verfluchte Mittelstück (der Puck) für den Plattenspieler immer gerade dann verschwunden ist, wenn man seine Lieblingssingles abspielen möchte.

Da hilft nur eins: Schön auf Mitte austarieren! Oder einen dieser dreizackigen Sterne verwenden - gibt es dafür eigentlich einen speziellen Namen? Manchen Singleplatten waren diese Sterne beigelegt, oder man konnte sie in Zehnerpacks für 99 Pfennig kaufen.
 
Rarität!? Meine seinerzeit gekaufte Single "Don't break my heart again" von Whitesnake trägt auf Seite 1 und 2 lediglich jeweils die Aufschrift: "Unverkäufliche Musterplatte" und hat zusätzlich auf Seite 1 eine gestempelte 5-stellige blaue Nummer.
 
TELDEC ließ in der Tat in Nortorf bei Neumünster pressen (Werbeslogan der Stadt: Nortorf - Stadt der Schallplatte). Das DMM-Verfahren wurde meines Wissens dort entwickelt. Nachdem sich TELDEC da rausgezogen hatte, hat Koch dort noch einige Jahre produziert,
 
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Ich habe nie aufgehört Vinyl zu hören, kaufe allerdings keine Neupressungen sondern lediglich Originale von Flohmärkten etc, da findet man oft tolle Scheiben
Auf Flohmärkten habe ich früher auch viele Singles erworben, teils Nagelneue für damals noch 2 Mark, während sie ja sonst über Jahrzehnte hinweg im Laden 6 Mark gekostet haben. Irgendwann bin ich dann aus Zeitmangel aufs Internet umgestiegen. Dort gibt es ja auch diverse Anbieter. Meine ca. 2000 Singles höre ich allerdings nur noch sehr sporadisch höre, zumal ich die Lieder, die ich noch nicht digital hatte inzwischen fast alle digitalisiert habe. Letztendlich ist es auch eine Zeit- und Mobilitätsfrage. Den Plattenspieler und Verstärker kann ich nicht überall mit mir rumtragen. Mit Laptop geht das schon leichter und mit Smartphone oder MP3-Player sowieso. NIchts desto trotz finde ich hin und wieder immer nochmal Titel, die nur auf Vinyl erhältlich sind und dann kaufe ich vereinzelt auch noch mal die eine oder andere Single, sofern sie (zu einem akzeptablen Preis) erhältlich ist.
 
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Es ist schwieriger geworden, aber ich arbeite darauf hin, dass meine Vinylscheiben-Anzahl vierstellig wird. Meine Plattendreher waren teuer genug für regelmäßige Beschäftigung :)
 
Prinzipiell halte ich die CD schon für einen großen Fortschritt bei den Tonträgern, insbesondere bei gut produzierten Klassik-Aufnahmen ohne Knistern, Rauschen und Rumpeln. Das ist bei der LP selbst bei besten Pressungen und excellenten Abspielgeräten oft kaum zu machen.

Wenn ich aber manche CD's oder Downloads heute höre, denke ich manchmal meine Anlage ist kaputt, das hört sich oft so erbärmlich an, dass man heulen möchte. Anderes wiederum klingt oft erstaunlich gut, selbst wenn es schon zigmal auf verschiedenen digitalen Ebenen verlustbehaftet gewandelt und/oder durch diverse Exciter / Prozessoren bzw. Optimods gelaufen ist. Deshalb hat Tontechnik für mich immer noch einen gewissen Voodoo-Faktor, weil ich mir gewisse Phänomene hin und wieder einfach nicht erklären kann.

Natürlich habe ich die meisten meiner LP's / Singles noch, die werde ich auch behalten. Ich kaufe auch selten mal was dazu, aber sehr eingeschränkt, dabei handelt es sich meist um Sachen, die es auf CD nicht gibt, bzw. bestimmte Versionen, die in der Vinyl-Fassung einmalig sind.

Ein Beispiel ist "One Chain Don't Make No Prison" von Santana, das mir in der Vinyl-Fassung eindeutig am besten gefällt (LP: Inner Secrets). Ich höre die LP dann so, dass die Fensterscheiben kurz vorm Rausfliegen sind. Und dann zeigt Vinyl auch, was es wirklich kann. Ich bin dann immer ganz benommen von der Dynamik, dem Detailreichtum und dem ganzen Sound. Wenn ich nach solchen Kurzorgien wieder einen normalen Radiosender einschalte, bin ich für kurze Zeit stets ratlos, wie man sowas überhaupt aushalten kann. Kann man aber erstaunlich gut, das Ohr bzw. Gehirn gewöhnt sich halt sehr schnell. Aber zu wissen, dass es immer noch geht und einen unglaublichen Spass macht, ist eine Wahnsinns-Erfahrung. Mein Sohn (16), auch ein großer Musikfreak, ist übrigens der gleichen Ansicht.
 
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