Werbung im Hörfunk: wie funktioniert die Kombivermarktung?

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Hallo in die Runde!

Ich habe nun ein bisschen im Forum recherchiert und nach entsprechenden Hinweisen gesucht, aber bislang nichts Treffendes gefunden, daher ein neues Thema. Weil es sich hier allerdings erst um meinen neunten Beitrag insgesamt und mein erstes selbst eröffnetes Thema handelt, bitte ich im Falle eines Duplikats um etwas Gnade der Forenleitung.

Wenn man sich die Auflistungen von MA-Ergebnissen anschaut (z.B. unter www.reichweiten.de), entdeckt man hier neben den Einzelsendern Senderpakete, deren Gesamthörerzahlen vor allem für Werbetreibende interessant sein dürften. Ich weiß, dass es hier meist um Senderkombinationen geht, die vor allem für überregional vermarktete Werbung existieren. In der Regel läuft dies ja über die Firmen RMS und ARD Sales & Services.
Man bucht also bei irgendeiner Radiokombi Werbung und diese wird dann gleich auf einer bestimmten Anzahl an Sendern ausgestrahlt.

Doch wie funktioniert die Zuteilung der Werbeeinnahmen? Logisch wäre ja, dass Sender mit einer größeren Hörerzahl für einen einmal gesendeten Spot mehr bekommen als diejenigen, die gerade noch über dem Existenzminimum senden. Kann mir jemand Auskunft darüber geben, wie das genau gehandhabt wird? Und was ist mit Radiosendern, die noch so neu sind, dass sie bislang gar nicht in der MA auftauchen? Solche Programme nehmen meiner Beobachtung nach ja auch immer wieder überregional bezogene Werbung ab. Gibt es für solche Fälle eine Art Mindestsatz der Vergütung?

Vielleicht kennt sich ja hier jemand aus und kann weiterhelfen. Schon mal besten Dank für Eure Antworten!
 
Die Erlöse aus den einzelnen Kombis werden proportional zu den Reichweiten der beteiligten Sender ausgeschüttet. Zumindest bei RMS und ASS tauchen auch nur MA relevante Sender in der Vermarktung auf. Etliche kleine Sender werden von Studio Gong vermarktet; hier wird der Erlösschlüssel meines Wissens nach individuell verhandelt.
 
Die öffentliche Gefahr hat recht, so wird es im Prinzip gemacht. Interessant fand ich immer, dass die ASS sowohl ör als auch private Sender in ihren Kombis hat.Wobei der Erlösschlüssel meines Wissens immer verhandelt wird, und nicht quasi statistisch aus den reinen Reichweiten entsteht. Reichweite der Kombi in der Addition ist nämlich nicht alles. Es ist noch wichtig, ob ein Sender in der Kombi ggf. Marktführer oder ein nachweisliches Schwergewicht in der belegten Region ist. Aber das handeln die Beteiligten vorher ziemlich exakt aus. Die kleineren Sender sind eben mehr die Füllmasse in der Kombi. In der nationalen Vermarktung der Kombis spielen soundso erst Sender ab einer Reichweite von 100tausend Hörern pro Durchschnittstunde eine Rolle. Alles was drunter liegt, ist besagte Füllmasse. Trotzdem ist es für die kleinen Stationen enorm wichtig, in die Nationale Vermarktung der Kombis zu kommen, weil da erst richtig Geld verdient wird. Die großen Kunden mit den großen Budgets buchen keine Einzelsender, sondern immer Kombis - VW bspw. bucht für den neuen Golf eben gleich die fünf neuen Länder gesamt usw. usf. und nicht der Liste nach SAW, Anntenne Thüringen usw. Es wurde sogar immer gesagt, dass eine Station ohne Erlöse aus der nationalen-Kombivermarktung durch ASS und RMS wirtschaftlich nicht überleben kann. Aber das gehört jetzt nicht zur Frage ... und führt auch zu weit.

Ganz kurz also: Die Erlöse aus der Kombi werden nach einem vorher verhandelten Verteilschlüssel aufgeteilt, welcher sich grundsätzlich an den Reichweiten des jeweiligen Senders orientiert - unter Brücksichtigung der Marktposition und des Verhandlungsgeschicks des jeweiligen Verkaufsleiters bzw. Geschäftsführers.
 
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