Weshalb floppen private Infowellen meistens?

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AW: Weshalb floppen private Infowellen meistens?

By the way: Tolle Diskussion bis jetzt.
 
AW: Weshalb floppen private Infowellen meistens?

Also ganz ehrlich: Seht euch doch mal die Zahlen der Inforadios an. hr-info beispielsweise. Wäre das nicht ÖR, könnte es nicht finanziert werden.


Also ich sehe das ein wenig anders. Erstens finde ich hr info nicht gerade "saugeil", um so viel Lob zu rechtfertigen, bräuchte es schon mehr als ein pure News-Endlosschleife. Eines steht fest: Es gibt durchaus einen Markt für Nachrichten und Informationsprogramme, der wird allerdings schon in vollem Umfang vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk bedient. Würde ein Privatsender gegen die "Informationskompetenz" der ARD-Funkhäuser anstinken wollen, würde er zwangsläufig Harakiri begehen. Die ARD hat einen riesigen internationalen Korrespondentenpool, den keine Anstalt in vollem Maße ausschöpfen kann, kann zahllose wellen- und redaktionsübergreifende Synergieeffekte nutzen und ist im Nachrichtenbereich nicht zwingend auf Werbeeinnahmen angewiesen. Warum sollten sich die Privaten mit halbgaren Infosendern die Finger verbrennen, wo doch schon vor Jahren mehrere ambitionierte Projekte begraben werden mussten? Ich erinnere neben dem unwürdigen Ende von Hundert,6 unter anderem an das mit überregionalem Anspruch sendende Radioropa Info, das zuletzt ein völlig überflüssiger Zweitverwerter von DW-Beiträgen war.
 
AW: Weshalb floppen private Infowellen meistens?

ricochet hat Recht: Auf dem nationalen und internationalen Infomarkt kann gegen die geballte Power der Öffentlich-Rechtlichen (egal, wie suboptimal sie bisweilen von ihren Möglichkeiten Gebrauch machen) kein Privater anstinken. Deshalb verbrennen sich ja auch alle, die es versuchen, die Finger.
Aber nochmals: Auf der lokal-regionalen Spielwiese, wo es noch nie jemand ernsthaft versucht hat, sehe ich beste Erfolgsaussichten.
 
AW: Public Broadcasting in den USA

Danke K6. Interessant. 422 Millionen pro Jahr für ALLES! Unvorstellbar für unsere Anstalten.
 
AW: Weshalb floppen private Infowellen meistens?

mannis fan schrieb:
Auf der lokal-regionalen Spielwiese, wo es noch nie jemand ernsthaft versucht hat, sehe ich beste Erfolgsaussichten.
Als 24/7 Infosender? Niemals. Aber als inhaltlicher Bestandteil einer zielgruppenorientierten Popwelle ein Muss.
cart schrieb:
Ich muss mich doch wundern, dass das US-System hier gelobt wird. Wenn N24 seinen Morgenreport ausstrahlt erinnert der doch sehr stark an die US-Formate. Ein bisschen Politik, ein bisschen Boulevard, ein bisschen Service. Also viel von dem, was hier immer gern runtergemacht wird, weil es ja "keine Relevanz" hat
Zum einen ist gerade n24 nichts weiter als eine (deutsche...) Kopie gängiger Formate und hatte sich anfangs eher durch "Magazine+Nachrichten" ausgezeichnet, mit der Einführung der Morgensendung (bis 14h) ist es aber erheblich besser geworden.

Der amerikanische Radio (und später:TV)-Markt ist aber ganz anders gewachsen: Alles begann als Privatradio... an die als Pendant dann eingerichteten public radios wurde erst spät gedacht. Sehr richtig, diese werden ausschließlich durch Beiträge und Spenden finanziert - jedes Jahr läuft bei meinen Freunden von Minnesota Public Radio in St. Paul eine solche Aktion 4 Wochen lang.
Und ja: Mit welchem Budget diese Sender auskommen, ist erstaunlich. Und besonders: Welche Vielfalt an Musik sie spielen... Auf Minnesota Public Radio "the current" höre ich wirklich das Neueste vom Neuen auch bis dato unbekannt gebliebener Gruppen, und auch das musikalische Beiwerk der anderen streams/Frequenzen kann sich sehen und hören lassen und reicht von wirklichen Raritäten aus den sixties bis heute.

Und meines Erachtens haben die Marktführerschaft bei kritischem Journalismus im TV-Bereich dort die privaten networks übernommen: Fox, CNN, ABC... Das bringt der Konkurrenzkampf untereinander (hervor).
 
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