Wenn ich aber den von Pathos aufgeblasenen Sprech-Ton von Leuten wie Kleber, Slomka, Gause und Co ertragen muss, dann sehne ich mich nach "Plauderton".
Ich mag in den Hör- und TV-Medien weder diesen aufgeblasenen Sprech-Ton noch einen übertriebenen Plauderton und auch nicht eine allzu aufgesetze Fröhlichkeit und Lustigkeit, wie z.B. in manchen Morgensendungen zunehmend praktiziert.
Sicher hat jeder so seine Vorlieben und Abneigungen, ich frag mich aber, weshalb die Leute nicht einfach
natürlich sprechen, und zwar so, wie sie nunmal sprechen.
Da wird herumgewerkelt, mit sogenannten Sprachprozessoren gearbeitet, die Stimme künstlich nach unten zerquetscht, absolut künstlicher Sprechton und -melodie angewendet und was nicht noch alles.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Abneigung vor allem durch eben diese ständigen Verzerrungen der Natürlichkeit entstanden ist. Ich erinnere mich, dass ich früher kaum etwas an den Sprechern auszusetzen hatte. Es fing an mit der lästigen, aufdringlichen und meist absolut aufgesetzten Werbung (die ich heute fast vollständig ausblende), dann aber merkte ich, dass die Sprecher auch in anderen Sendungen das mehr oder weniger übernahmen.
Am schlimmsten sind wohl die Jingle-Sprecher, die den Ton für die Programmansagen mancher Sender machen.
"...Du klingst gut und scheinst ein Freund zu sein!"
Genau so soll es sein!
Das ist das Problem, denke ich. Der Moderator will ein Freund des Hörers sein.
Und genau das verführt ihn zu sonstwas für Mätzchen.
Und es ist ein Irrtum: Virtuelle Freunde gibt es nicht. Ich möchte hören und verstehn und nicht belästigt werden.
Und nicht andauernd denken: Wie der Kerl bloß wieder spricht!
Seltsamerweise sind es zu fast 100 % die Kerle, die mir negativ auffallen. Bei den Frauen ist dafür eine oft viel zu aufgesetzte Freundlichkeit und unangemessene und unpassende Fröhlichkeit zu bemerken.
Es gibt aber auch jede Menge guter Sprecher und Frauen mit Sprechfunktion.
Das dort genannte Video ist gesperrt.
Die Sachsen habe ich ausgemacht, die notorisch nuscheln und die Silben verschlucken.
Das scheint primär eine phonetische Eigentümlichkeit des sächsischen Dialekts zu sein oder entspringt einer schon verinnerlichten und verselbständigten Vorsicht, sich nicht laut und vernehmlich zu äußern.
Für Mods ein No-go.
Ich bin Sachse, obwohl ich den typisch sächsischen Dialket nicht spreche und auch nicht besonders leiden kann.
Wir wohnen in Ostsachsen, und dort spricht man "Oberlausitzerisch" und weiter nordöstlich sogar fast schlesisch. Das Oberlausitzerische ist ein Dialekt, der mit dem Dresdener, Leipziger oder Pirnaer nicht das Mindeste zu tun hat. Wir betonen das "rollende "R" und haben (hatten, denn es lässt nach) sogar eigene Wortschöpfungen, wie z.B. das "Roaziehgloasl" (was Fernglas - Ran-zieh-Glasl - bedeutet) oder das "Hiedroibratl", was Tablett bedeutet (Hin-trag-Brettel). Und das "R" wird wie im Englischen gesprochen.
Wenn du aber denkst, der sächsische Dialekt drücke Vorsicht aus oder sei von dieser motiviert, dann bist du total im Irrtum. Auch verschluckt der Sachse keine Silben. Klug ist der Sache freilich auch, nur lässt er es sich nicht so anmerken...
) Vermutlich weil er nicht so überheblich ist.