Widerstand gegen die Zwangsabgabe: Wie zeigt man den ör Gebühren-Haien erfolgreich den Stinkefinger?

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Jetzt wirds echt skurril, wenn ich die gefühlt anderen 1.000 Möglichkeiten aufzählen müsste, wofür ich bezahlen muss, ohne diese zu nutzen.
 
Nur handelt es sich bei der Rundfunkgebühr eben nicht um eine Steuer, sondern um eine "Kopfpauschale" (bzw. Haushaltspauschale). Ich sehe im übrigen auch einen Unterschied darin, Museen und andere Kulturinstitutionen zu subventionieren oder aber Markus Lanz und Mario Gomez zu subventionieren. :)
 
MannisFan schrieb:
Aber das Angebot als Solches existiert - frei zugänglich für jedermann - auch ohne ÖR-Fernsehprogramme (überhaupt ohne Fernsehprogramme): Theater, Klangkörper, Kinos, Zeitungen, Bücher, Internet (mit bewegten Bildern ohne Ende). Ich messe ÖR stets an ihrer Totschlag-Existenzbegründung "Grundversorgung". Die war in der Nachkriegszeit in Deutschland durchaus ein Problem, für welches ÖR die Lösung war. Aber heutzutage ist die Grundversorgung auch ohne ÖR so allgegenwärtig und allumfassend.
Das ist leider nur bedingt richtig. Das Maß der Dinge sind heutzutage Bewegtbilder. Die gibt es im Internet - richtig. Das Problem dabei ist die nach wie vor unzureichende Breitbandversorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten, übrigens nicht nur im Osten. Übrig bleibt da nur das Fernsehen. Insofern betreiben die ÖR durchaus noch eine Art Grundversorgung.
Dieser Zustand ist übrigens eine Schande für sich. Es gibt in den runtergekommensten Ostblock-Pampas eine bessere Internetversorgung als in manchen Ecken Deutschlands.

MannisFan schrieb:
Von daher erwarte ich eine Neudefinition des ÖR-Auftrages, und der kann nur "Klasse statt Masse" heißen. Aber genau davon sind wir leider weit entfernt, es ist vielmehr ein bisschen Alibi-Klasse in einem unüberschaubaren Universum von Masse.
Eine Neudefinition der sogenannten Grundversorgung wäre durchaus diskutierenswert.
 
Nur handelt es sich bei der Rundfunkgebühr eben nicht um eine Steuer, sondern um eine "Kopfpauschale" (bzw. Haushaltspauschale). Ich sehe im übrigen auch einen Unterschied darin, Museen und andere Kulturinstitutionen zu subventionieren oder aber Markus Lanz und Mario Gomez zu subventionieren. :)

Hör bloß auf! Wenn man wirklich darüber nachdenkt, wen und was für eine geballte Scheiße wir mit unseren Gebühren im TV alles finanzieren, könnte man in den Teppich beißen. :mad: :mad: :mad:
Im Prinzip müßte die KEF darüber wachen, daß wenigstens primitive Unterhaltung im Fernsehen stark budgetiert wird. Selbst auf ansonsten vorzüglichen TV-Kanälen wie Phoenix und ZDF Info laufen mittlerweile Dokus über "Wiliam and Kate" und diesem ganzen Adelsmist rauf und runter.
Natürlich hat Bundestagspräsident Lammert recht, wenn er beklagt, daß wir mit unseren Gebühren die abgehobenen Gehälter der Fußballer bezahlen. Aber solange Fußball in Deutschland Nationalsport ist, kann die Bundesliga von Jahr zu Jahr immer dreistere Forderungen stellen. Es wäre wünschenswert, wenn das Bundesverwaltungsgericht diesem Irrsinn endlich mal einen Riegel vorschieben würde. Vielleicht ergibt sich diese Gelegenheit ja demnächst im Rahmen der Klagen gegen die neue Haushaltsabgabe.
 
MungoHH schrieb:
Ich würde vom ÖR mal erwarten, einen schonungslosen Hintergrundbericht zu senden über die Machenschaften und Verflechtungen der Bild und Springer und Burda hinsichtlich dieser Kampagne. Mit Interview Kirchhoff, Marmor, Piel, Niggemaier, Mascolo und Interviewanfrage Diekmann und Markwort (wahrscheinlich negativ, aber kann man ja erwähnen)

Der Bericht sollte mindestens in den Tagesthemen laufen und 5:30 lang sein, mit Spin-Off-Berichten in allen Hörfunkwellen während des Tages. DAS wäre Journalismus.
Ich sag's ja schon seit Jahren: Die lesen alle hier mit! Dein Wunsch ist prompt umgesetzt worden...
http://tapferimnirgendwo.com/2013/01/11/tagesschau-und-schreinemakers/

grün schrieb:
Jetzt wirds echt skurril, wenn ich die gefühlt anderen 1.000 Möglichkeiten aufzählen müsste, wofür ich bezahlen muss, ohne diese zu nutzen.
MungoHH schrieb:
Krass! Ich zahle für Straßen, obwohl ich kein Auto habe. Und für Radwege, obwohl ich kein Fahrrad besitze. Und ich zahle sogar Theater, Museen, Orchester, Bibliotheken etc., auch obwohl ich nie hingehe und da auch noch Eintritt bezahlen müsste. Und ich zahle den Öffentlichen Nahverkehr, obwohl ich gar nicht Bus fahre. Geht alles übers Finanzamt. "Peinliches Deutschland", wo es Leute gibt, die die Zusammenhänge nicht sehen
Peinliches Deutschland, wo es Leute gibt, die den Unterschied zwischen Steuern und Gebühren nicht kennen...
 
Ohne Zwangsabgabe ist dies das Niveau von Radio in Deutschland:
Eintrag Facebook bei RTL 89.0
Verschenken, was Schönes basteln oder beim Fasching als Tampon gehen?!
Julian aus Magdeburg hat sich beim 89.0 RTL Flat-Roulette eine Jahresration Tampons gesichert! Doch was soll er jetzt damit anstellen!;) Dein Tipp?



Schönen Sonntag noch Olliver
 
Ich wäre noch entzückter, die nächste WM bei RTL oder SAT.1 zu sehen und bei ARD und ZDF ein wenigstens halbwegs attraktives und anspruchsvolles Kontrastprogramm für diejenigen zu finden, die Kamerun gegen Costa Rica nicht sehen möchten.

Ich möchte aber auch nicht, dass die für mich interessanten Spiele mit Werbeblöcken unterbrochen und mit Werbebannern zugepflastert werden. Das wäre dann wahrscheinlich die Konsequenz.

Ich bleibe dabei: ich möchte nicht auf das Radio- und TV-Programm der ÖR verzichten und mich von den Privaten mit Niveaulosigkeit verdummen und beeinflussen lassen!
 
Was ich bei der ganzen Diskussion vermisse: Wenn das Gebührenaufkommen GLEICH bleiben soll, wieso denken dann auf einmal ALLE, dass sie mehr zahlen müssen? So wird das zumindest von vielen Medien, allen voran Bild, Welt und Focus, immer transportiert. Irgendwo müsste ja auch weniger gezahlt werden, oder?

Es beschweren sich Internetuser, Großunternehmen, Mittelständler, Spediteure, Jugendgästehäuser, Behindertenverbände und so ziemlich jeder ...
 
Was ich bei der ganzen Diskussion vermisse: Wenn das Gebührenaufkommen GLEICH bleiben soll, wieso denken dann auf einmal ALLE, dass sie mehr zahlen müssen? So wird das zumindest von vielen Medien, allen voran Bild, Welt und Focus, immer transportiert. Irgendwo müsste ja auch weniger gezahlt werden, oder?

Es beschweren sich Internetuser, Großunternehmen, Mittelständler, Spediteure, Jugendgästehäuser, Behindertenverbände und so ziemlich jeder ...

Ich, als Bewohner einer Wohngemeinschaft, beschwere mich nicht. Statt 4x zahlen wir nur noch 1x. Feine Reform! :D
 
Vermutlich ähnlich real, wie die - anscheinend - Millionen ohne jegliche Empfangsgeräte, die jetzt allenthalben larmoyant ihr Leid klagen.
 
Um auf die Fragestellung in diesem Thread zurückzukommen:

Man kann die öffentlichrechtlichen Gebühren-Haie (ab sofort: Medien-Steuer-Haie) auch durch kleine Nadelstiche ärgern, z.B. keine Einzugsermächtigung erteilen bzw. eine bereits erteilte Einzugsermächtigung widerrufen. Und dann nicht mehr quartalsweise (und davon 6 1/2 Wochen im voraus) bezahlen, sondern monatlich, und das jeweils zum Monatsende, also rückwirkend.


Passieren kann dabei übrigens nichts, nach § 12 Abs. 1 Ziffer 3 des Rundfunkbeitragsstaatsvertrages (in der ab 01.01.2013 gültigen Fassung) handelt derjenige ordnungswidrig, wer vorsätzlich oder fahrlässig den fälligen Rundfunkbeitrag länger als sechs Monate ganz oder teilweise nicht leistet.
 
Ein gerne genutzter Nadelstich ist auch dieser: Immer 1 Cent weniger bezahlen. Das bringt die Buchhaltung gehörig durcheinander und verursacht vergleichsweise immense Kosten, hä, hä, hä!
 
Man könnte fast auf den Gedanken kommen, dass der viel gescholtene aufgeblähte Verwaltungsapparat und die viel zu vielen Mitarbeiter zum "Eintreiben" der Rundfunkgebühr insgesamt viel schmaler ausfallen könnten, wenn nicht so viele Sportsfreunde in diesem Land ein so asoziales Verhalten an den Tag legen würden.

Weiß nicht, woher der Gedanke kommt, muss mich wohl beim Lesen gestreift haben
 
Bei D-Radio Kultur lief heute morgen ein bemerkenswertes Interview zum Thema. Gesprächspartner war Staatssekretär Stadelmeier (oder so ähnlich) von der Mainzer Staatskanzlei, der die neue Haushaltsabgabe verteidigte und begründete.
Hier zum Nachhören:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/1977305/
Der fragende Moderator (immerhin ein öffentlich-rechtlicher) hat das in meinen Augen besonders gut, handwerklich sauber, journalistisch vorbildlich gemacht. Alle heiklen Fragen gestellt, die Position der gegner eingenommen, kein Argument ausgelassen. Großes Lob (leider habe ich den Namen des Moderators nicht mitgekriegt udn auf der Homepage im Moment auch nicht gefunden.)
Dass am Ende dennoch das Bild blieb "Haushaltsabgabe ist gerechtfertigt, gerecht, nötig und akzeptiert" hat mit der bnicht in Frage gestellten Grundprämisse zu tun, die da lautete: "ÖR-Angebote sind gerechtfertigt, nötig und akzeptiert". Diese ans Eingemachte rührende Prämisse ist leider nicht zur Sprache gekommen.
 
Naja, die Frage, ob Stadelmeier eine "Kampagne der privaten Zeitungen gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk" sehe, war schon eine ziemliche Gefälligkeitsfrage, und sonderlich kritisch war das Interview nicht wirklich.

Übrigens: Laut Stadelmeier verdanken wir den Öffis nicht nur die Demokratie in Deutschland, sondern auch die öffentliche Ordnung.
große Unternehmungen (...) profitieren von dieser öffentlichen Ordnung, wie sie in Deutschland ist und auch durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit hergestellt wird.
Wir wünschen: Gute Besserung!
 
Ich sag's ja schon seit Jahren: Die lesen alle hier mit! Dein Wunsch ist prompt umgesetzt worden...
http://tapferimnirgendwo.com/2013/01/11/tagesschau-und-schreinemakers/

Kann mir jemand erklären, welche Tagesschau-Ausgabe und was genau in dem Blogbeitrag kritisiert wird? Die Behauptung, "sämtliche kritischen Stimmen" würden "verschwiegen", kann ich nicht nachvollziehen. In der Mediathek finde ich am 11. Januar ausschließlich Tagesschau-Sendungen, die die Kritik der Unternehmen ausführlich darstellen.
 
Naja, die Frage, ob Stadelmeier eine "Kampagne der privaten Zeitungen gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk" sehe, war schon eine ziemliche Gefälligkeitsfrage, und sonderlich kritisch war das Interview nicht wirklich.

Übrigens: Laut Stadelmeier verdanken wir den Öffis nicht nur die Demokratie in Deutschland, sondern auch die öffentliche Ordnung.

Wir wünschen: Gute Besserung!

Findest du, dass die Frage nicht gerechtfertigt war oder ist?
 
Man könnte fast auf den Gedanken kommen, dass der viel gescholtene aufgeblähte Verwaltungsapparat und die viel zu vielen Mitarbeiter zum "Eintreiben" der Rundfunkgebühr insgesamt viel schmaler ausfallen könnten, wenn nicht so viele Sportsfreunde in diesem Land ein so asoziales Verhalten an den Tag legen würden.

Da mach dir mal keine Sorgen, der aufgeblähte Verwaltungsapparat wird schon irgendwelche Ausreden erfinden um seine Existenz zu rechtfertigen. Die Idee wäre ja auch zu schön: steuerfinanzierter öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der in einem ersten Schritt zunächst mal auf 50 % zusammengedampft wird anstelle von Einheitsgebühren/Kopfpauschalen in Höhe von sage und schreibe rund 7 Milliarden EUR/Jahr, die völlig unabhängig von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Einzelnen abgezockt werden. Soviel mal zum Thema "Asozial".
 
Du klassifizierst das einfach als Gefälligkeitsfrage, warum?

Ich finde die Frage angesichts dessen, was allen voran Springer und auch zahlreiche andere Zeitungen veranstalten, naheliegend und berechtigt. Zumal Stadelmeier die Frage überhaupt nicht "gefällig", sondern relativ defensiv beantwortet.
 
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