Wie alles kam und wo es hingeht – Privatradio, Formate, Musik, Deutschanteil, Zielgruppen

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Jetzt zähl doch mal 1 und 1 zusammen: Auf allen Hitradios laufen in etwa dieselben Songs in "Hot Rotation" mit dem Zweck sie bekannt zu machen und Verkaufseffekte zu erzielen

Auch diesen Zahn ziehe ich Dir.

Die Aussage "Auf allen Hitradios laufen in etwa dieselben Songs in "Hot Rotation" mit dem Zweck sie bekannt zu machen und Verkaufseffekte zu erzielen" ist falsch. Richtig ist: Auf allen Hitradios laufen in etwa dieselben Songs in "Hot Rotation", weil aus dem von Plattenfirmen angebotenen, aktuellen Material die gut getesteten Titel mit der Hoffnung auf Hörerzustimmung in Rotation kommen.
 
Gut, ich ziehe mich aus dieser Diskussion zurück ...

Nicht unbedingt der richtige Weg! Der richtigere Weg wäre, sich auch Mal von "Festgefressenem" Denken ins Gegenteil überzeugen zu lassen. Niemand unterstellt Dir doch, dass Du strunzdoof bist, nur weil Du hier mitdiskutierst und Deine Erfahrungswerte mit einfliessen lässt.

Ehe ich mit einer Sperre belegt werde scheint mir dieser Schritt am vernünftigsten, denn auch ich verfüge über einiges an Radioerfahrung und kann nun mal nicht hinter meine Überzeugungen zurück.

Wenn es nach dem ginge, wäre ich wohl schön ofter in der Gefahr gewesen, als Du. So schnell wird man hier nun auch wieder nicht gesperrt, selbst dann nicht, wenn man auch einmal gegen die Nutzungsbedingungen verstößt. Der Ton macht die Musik in erster Instanz. Wenn ich hier -und das habe ich schon oft (auch absichtlich mal zwischendrin) gemacht- etwas reinstelle, was dem
IQ einer Energiesparlampe
entspricht und anschließend dann einen Sturm der Entüstung ernte, dann bin ich jetzt schon so, dass ich mich dann auch Mal vom Gegenteil meiner ursprünglichen Ansicht überzeugen lasse. Das ist letztlich ja auch der Sinn einer Diskussion!

Ich entschuldige mich zugleich bei all denen, deren Gefühle ich verletzt, die ich genervt oder deren Interessen ich durchkreuzt habe. Ich versuchte nur eine Dynamik aufzuzeigen, die sich nach meinem Dafürhalten schon seit vielen Jahren entfaltet und dem Radio aus Nutzer- wie aus Machersicht nicht unbedingt zuträglich ist, auch wenn viele das bestreiten mögen.

Ersteres ist sehr löblich, aber da sollte jeder drüberstehen, der irgendwo mitdiskutiert! Hinsichtlich "Dynamik", die sich in den letzten 15 Jahren entwickelt, sehe ich das inzwischen etwas anders. Nenne mir doch bitte Mal einen Sender, der heute noch Neuerscheinungen der Musikindustrie spielt. Gehe mal auf Musicload, da finden sich immer wieder die aktuellen Neuerscheinungen und dann suche mal einen Sender (nicht unbedingt die kleinen Webradios mit im Verhältnis wenig Hörern), wo diese Songs dann auch tatsächlich gespielt und gezielt dem Hörer vorgestellt werden. Das wären eigentlich doch die Songs, welche die Musikindustrie noch am Ehesten bekannt machen müsste, damit sie eben auch viel gekauft und somit bekannt würden, oder sehe ich das wirklich so falsch? ---> Nur die werden halt nicht wirklich gespielt. Gespielt werden die Songs heutzutage doch meist erst dann, wenn sie schon in den Charts sind (also durch andere Quellen bekannt gemacht sind, sonst kämen sie ja gar nicht erst in die Charts) und dann auch gleich wieder im anderen Extrem, nämlich in Vollpower-Rotation, damit sie der Hörer möglichst schnell auch gleich wieder "dick" bekommt! Sicher werden die Songs dann auch gekauft, bzw. downgeloadet, aber die Gewinne daraus sind ja nun dann auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei, wenn man dann auch noch berücksichtigt, dass sich die andere Hälfte der Hörer die bewussten Titel dann auch noch illegal beschaffen, also praktisch kostenlos oder je für 5 Dollarcent aus Russland, oder woher auch immer.

Ich sage: Jeder hat irgendwo Recht, es kommt immer nur auf die eigene Sichtweise an und wie man damit umgeht! Was mich von dieser, meiner eher neueren, Ansicht jetzt eher überzeugt? ---> Ich habe diesen Sachverhalt schön öfters jetzt hier gepostet, aber dafür noch nie wirklich einen Sturm der Entrüstung geernet. :confused:

Ich halte die Musikpromotion für eine der ureigensten und notwendigsten Aufgaben des Radiogeschäfts, ...

Und da gebe ich Dir als Hörer und auch als Höreranwalt zu 100% Recht. Das sollte eigentlich die Hauptaufgabe von Rundfunk sein. Nur ist halt hier und heute in Sachen Gewinnmaximierung und Kosteneinsparzwang auch die "Rundfunksituation" eine ganz andere, wie noch vor 20 Jahren.

Ich vermute, dass wir das Radio, was wir uns wünschen, erst dann wieder bekommen, wenn die Rechteinhaber anstatt Geld zu kassieren, den Sendern Geld dafür bezahlen, dafür dass sie ihre neuen Werke den Hörern über Rundfunk, bzw. Radio zugänglich machen. Ich persönlich wäre dafür, weil wir alle müssen ja auch "in die Arbeit" gehen um unseren Lebensunterhalt zu verdienen und die Musiker, bzw. Künstler werden sich in naher Zukunft immer mehr ihren Lebensunterhalt nur noch über ihre Konzerte finanzieren können, so wie das eine Andrea Berg schon heute praktiziert. Ein Gunther Gabriel tingelt ja auch von Möbelhaus zu Möbelhaus, wenn man mal genau hinsieht. Der macht das sicher auch nicht nur aus Lust und Liebe.
 
Nach längerem Überlegen und Beratung in kleiner Runde habe ich mich entschlossen, doch wieder einzugreifen. Es sähe zu blöd aus und lässt mich herausragen, was auch nicht Sinn der Sache ist.
Es soll allerdings kein Monolog werden! Ich freue mich über jeden Zwischenruf und jede Nachfrage, ausser von unbelehrbaren Besessenen.

Zu den Vorfällen und Sachverhalten: Irgendwann gibt man es auf und man ist es satt, dauernd den geichen aufbereiteten Mist lesen zu müssen. Wenn ricochet lt. seiner Aussage nichts an Argumenten entkräftet bekommen hat, dann liegt das daran, dass er es nicht begreift. Schlicht und einfach nicht begreift oder begreifen will. Logisches Denken NULL.

Und ich kann leider keine Vereinbarung mit Werbeagenturen und Plattenindustrie vorlegen, die inhaltlich den Schlager unterbindet und die AT40 verbindlich in die Rotation nimmt: Weil es sie nicht gibt! Da wird das mit dem Beweis schwierig.

Vielleicht hat der Herr im amerikanischen Radio mal reingeschnuppert, hier in Deutschland aber auf gar keinen Fall. Glatt gelogen. Lasst Euch kein X für ein U vormachen!

Ich schrieb an einer Stelle: Man kann Radioformate bzw. deren Inhalte nicht 1:1 übertragen. Das ist eine Erkenntnis, die inzwischen 25 Jahre alt ist. Nur bei ricochet ist sie nicht angekommen.
Er wirft uns hier mit oldiesbased=Miniminiformat zu. Wo? Angeblich in den USA. Aha.

Auf die Frage, was denn sonst so an Formaten erfolgreich sei, kommt von urban, Gospel, country bis hip hop und Latino alles mögliche.
Und wieder voll ins Messer gerannt, er merkt es aber nicht.... drüben in den USA.

Einem Gebiet mit Blues im Süden, Black & Soul im Norden, country in den plains, vielen urban Stilrichtungen in NY, SF, LA, Grunge aus Seattle und und und. Überhaupt nicht auf Deutschland übertragbar.

Dann die unselige Diskusssion über Garth Brooks. Da merkt er auch nichts. Sofort wird ein Titel zitiert, der als einziger in einer US-Crossoverchart notiert war. Was interessiert mich das? Wieder ins Messer gerannt und er merkt nichts... Hier ist Deutschland, und wenn Garth Brooks hier als crossover eingestuft wird, dann ist das für mich so. Und wenn er hier als weiss angemalter N**** mit country-soul gilt, dann ist das für mich die relevante Einstufung.

Nein, ich bin nicht dünnhäutig. Ich erkenne aber irgendwann die Sinnlosigkeit, jemandem etwas logisch aufgebaut zu erklären. Und da wird es wirklich schwierig, nicht ausfallend zu werden. Viele haben sich um ihn bemüht, vor und hinter den Kulissen, auch absolut "Unverdächtige". Angenommen hat er leider nichts.

Nun, ich bereite einen weiteren Part vor.
 
Ricochet hat, wenn ich es richtig verstanden habe, sich aus dieser Diskussion zurückgezogen, um die von vielen gewünschte störungsfreie Forterzählung der laser558-Radiohistorie zu ermöglichen. Damit verzichtet er ja auf die ihm vorgeworfene "Besserwisserei" und auf die weitere Darstellung seiner Sicht der Dinge, wiewohl er davon überzeugt ist.
Er hat zwar nicht inhaltlich kapitiuliert, aber er hat die Arena verlassen.

Dann finde ich es nicht gerade den feinen Stil, diesen nunmehr wehrlosen User nun nach Kräften weiter zu prügeln. Das Posting 103 von laser558 macht aber nichts anderes, als den nunmehr toten Löwen triumphal mit Steinen zu bewerfen. Ist das wirklich nötig?
 
Ansichtssache. Ich hielt und halte diese, meine Anmerkung als notwendig und richtig!
Bevor ich mich wieder dem Vorwurf eines Kleinkrieges aussetze.
Man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen und daher gehört diese Erläuterung zu einer korrekten Betrachtungsweise mit dazu.
 
Ohne ricochet jetzt angreifen zu wollen, muss ich ihn zitieren:
Da wurde von ihm das mehrmals vorgebrachte Argument mit dem „generationenübergreifendem Format mit Deutschanteil“ in den Raum gestellt.
Liest sich gut, ist aber Wunschdenken und nicht realisierbar.

Also die Sache mit dem deutschen Schlager und dessen Akzeptanz mal zuerst behandelt:

Wie bereits ausgeführt: FRÜHER war die Akzeptanz eine ganz andere. Die AUSWEICH-MÖGLICHKEIT aber auch: Es gab sie zunächst praktisch nicht. Das änderte sich ab Mitte der 70er Jahre: Bis auf „disco“ im ZDF, wo Schlager und internationaler Pop nebeneinander liefen, spaltete sich ja auch das Radio: Auf den gerade erwachten 3er-Pop- und Jugendwellen wurden Schlager und das meiste andere deutschsprachige Material herausgenommen.
Die 1er-Programme waren bis etwa 1992 schlagerbehaftet, dann erst kamen die schlagerlastigen 4.ten Programme wie hr4,swf4 usw. dazu. Eben wegen der wachsenden Unverträglichkeit.
Wenn das schon die öffentlich-rechtlichen Sender ohne Not erkannten, muss ja etwas dran sein, oder?

Der erste Faktor ist das ALTER:
Wie alt sind die Hörer heute, die damals alles so klaglos akzeptierten?
Richtig: 50+ und mehr.

Der zweite Faktor ist die rasant gewachsene Aufsplitterung in musikalische Schubladen mit ausgeprägten Unverträglichkeiten untereinander:
In punkto deutschsprachig sind dies inzwischen Deutschpop, Deutschrock, Deutsch-Hip-Hop, deutschsprachiger Gothic, deutschsprachiger Discofox, der Partyschlager, volkstümelnder deutschsprachiger Schlager, der bekannte Herzschmerz-Schlager.

Auf dem internationalen Plattenmarkt ist es fast noch schlimmer: In den 90er Jahren spaltete sich das Chartmaterial in black/urban/hiphop und techno/trance/house als zwei Hauptlinien.

Und der dritte Faktor ist das Negativimage...

Dann die eindeutigen Zahlen von Bayern1, die tagsüber den Deutsch/Schlageranteil abgebaut haben:


Netto-ø-Std.:

2002/II: 783
2003/I: 794
2003/II: 876
2004/I: 846
2004/II: 828
2005/I: 826
2005/II: 757
2006/I: 718
2006/II: 707
2007/I: 725
2007/II: 726
2008/I: 748
2008/II: 835
2009/I: 1.024
2009/II: 1.082
2010/I: 1.145
2010/II: 1.241
2011/I: 1.154
2011/II: 1.137
2012/I: 1.143
2012/II: 1.080
(Statistik von count down nochmal aufgedröselt)

Und was kommt? Zum x-ten Mal der hilflose Einwand, die MA-Zahlen wären ungenau und nicht verwertbar... reine Ausrede! So stark können sie nicht schwanken, dass man nichts herauslesen kann.

Was liest man heraus?

a) Man erreicht mit WENIGER Deutschanteil MEHR Hörer. Und
b) In Grossstädten und deren Speckgürteln hole ich mit WENIGER Deutschanteil MEHR Hörer.

Die Zuwächse sind in den grossen Städten zu verzeichnen gewesen: München, Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Regensburg.

Und das bedeutet wiederum: Es gibt ein deutliches Stadt/Land-Gefälle, was die Akzeptanz deutschen Schlagers angeht.


Unsere anderen Beispiele: RPR2 und Radio Melodie... an letzterem Sender war der bereits erwähnte Gunther Oschmann-Telefonbuchverlag mehrheitlich beteiligt. Beide Sender starteten zum etwa gleichen Zeitpunkt: 1991/1992. Man rechnete sich also etwas aus und wollte bestimmt nicht Investitionen in den Sand setzen.

Das war in etwa auch der Zeitpunkt, als die researches und auditions so richtig einsetzten.
Auch hier gibt es einige Methoden und einige Firmen, die dies anbieten.

research p1logo.png


Vom Vorspielen in Hörsälen bis zu Telefonabfragen. Allen gemeinsam ist aber die Frage nach dem Alter des Probanden: Noch besser auch der Bildungsgrad, Stadt oder Land, Einkommen.

Entscheidende Grundvoraussetzung ist zunächst aber die richtige Rekrutierung und Zusammensetzung der Testgruppe, die der tatsächlichen oder anvisierten Hörerschaft entsprechen muss, damit die Ergebnisse sinnvoll interpretiert werden können.

Und heraus kommen Akzeptanzkurven wie diese:


research flow test.jpg



OHNE jetzt auf die nervige Diskussion „was ist traditioneller deutscher Schlager“ näher einzugehen:
Im Laufe der Jahre zeigte sich eine deutliche altersmässige Verschiebung nach „oben“.
Erzielte man anfangs noch bei den 35-45jährigen relativ akzeptable Zustimmungswerte, so war das 2002 nunmehr bei den 45-55jährigen der Fall. Nicht weiter verwunderlich: Die Hörer samt deren Geschmack waren zehn Jahre älter geworden.
Die Schlagerfreunde wanderten in die nicht-werberelavante Gruppe der über 49jährigen Hörer ab.

Genauere researches zeigten zudem das Einkommens- und Bildungsniveau dieser Zielgruppe auf. Und andere Faktoren wie „Lifestyle“? Null... Und ab da war es dann irgendwie „aus“.

Um das Negativimage der Schlagerfreunde loszubekommen, müsste ich ein ganzes Volk umerziehen!

Und den Hebel müsste ich bei den WERBEKUNDEN ansetzen. Die, die die Etats erteilen und vergeben. Mehrheitlich gegen deutschen Schlager, sie mögen ihn privat nicht und hören ihn nicht. Und ein Zielpublikum jenseits der 49+? Uninteressant.

Die Werbeagenturen und Radiokombis begannen sich also die Füsse abzulaufen, mit wenig Erfolg. Zwar verwalten Werbeagenturen normalerweise den Etat eines Kunden für ein Jahr, und könnten schalten und walten, wie sie wollen. Wenn der Werbekunde aber entgegen seines ausdrücklichen Wunsches bei einem für ihn uninteressanten Schlagerprogramm untergebracht wird, wird er im Folgejahr dieser Agentur seinen Auftrag entziehen.

Die Situation verschärfte sich Jahr für Jahr. Radio Melodie hielt sich mit endlosen Gewinnspielchen über Wasser, RPR2 setzte mit der radiocom s.w. eine eigene Verkaufstruppe ein: Die sich mehr und mehr blutige Nasen holte. Der anfangs erzielte Gewinn reichte nicht, um die Investitionskosten einzuspielen- und als Abschreibungsprojekt machte es auf Dauer keinen Sinn.

Und so kam es, wie es kommen musste: RPR2 und Radio Melodie wurden eingestellt.

Berater haben diese Entwicklung weder gefördert noch herbeigeführt. Sie sind somit auch kein Teil irgendeiner Verschwörung und haben keine derart gelagerte Vorgaben oder Abkommen mit Printmedien oder Werbekombis.
Sie reagieren aber auf researches. Und wenn diese bei deutschem Schlager eine nicht vertretbare geringe Akzeptanz von 10/20 % bei 20/30jährigen Hörer ergeben, dann ist es eben so und nicht anders. Sicher gibt es „etwas gehobeneren deutschen Schlager“ der Marke Helene Fischer, da sind es dann eben 5-10% mehr an Zustimmung. Reicht aber immer noch nicht.
Um in eine zielgruppengerechte Rotation aufgenommen zu werden, brauche ich mindestens 75% an Zustimmung.

Das ist es, was ich meine, wenn ich von reagieren spreche. Wie soll ich einem neu antretenden Sender guten Gewissens ein deutschlastiges, schlagerorientiertes Programm empfehlen, wenn es sich kaum refinanzieren lässt?

Das „generationenübergreifende“ Schlagerprogramm laut ricochet ist also undurchführbar. Mit was soll ich es anreichern, um auch jüngere Hörer zu erreichen? Black, urban, softrock, techno, trance, house, dance oder oder? Man kann es so gut meinen, wie man will: Die erste oder nächste MA wird einem auf den Boden der Tatsachen zurückbringen: Hörer unter 49 in keinem nennenswerten Faktor vorhanden und Abschaltfaktoren zuhauf. Ich kann niemanden ZWINGEN, sich das Programm anzuhören!

Noch ein Satz als Abschluss: Wenn sich Schlager vermarkten liesse, wären "die Berater" die ersten, die ein solches Format wieder einführten!

Ende part -7-
 
volkstümelnder deutschsprachiger Schlager, der bekannte Herzschmerz-Schlager.

Es gibt auch progressive, rockige oder funkige Volksmusik, die bei der Juged immens gut ankommt.

Einem Gebiet mit Blues im Süden, Black & Soul im Norden, country in den plains, vielen urban Stilrichtungen in NY, SF, LA, Grunge aus Seattle und und und. Überhaupt nicht auf Deutschland übertragbar.

Keine Angst, ich werde inhaltlich nicht mehr konkret, ich möchte nur der besseren Nachvollziehabrkeit meiner Beweggründe wegen noch eine kleine Ergänzung hinterherschicken: Mit "laser 558" zu diskutieren hat in meinem Fall wenig Sinn, weil der Streit dann automatisch vorprogrammiert ist; seine Einstellung mir gegenüber ist grundsätzlich ablehnender Natur, schließlich vertreten wir in den meisten Fragen entgegengesetzte Standpunkte und ein respektvoller Umgang miteinander scheitert aus den verschiedensten Gründen. Wer immer will soll sich der inhaltlichen Debatte stellen, die sich aus den zweifellos kompetenten Abhandlungen "laser 558's" ergibt, ich habe mir genug an Beleidigungen angehört und werde bis auf weiteres Nebenschauplätze bedienen, z.B. im Bereich Musik.

Ich habe ohnehin klar und deutlich gesagt was mir auf dem Herzen liegt und stehe inhaltlich voll hinter meinen Aussagen, aber ich sehe keinen Sinn darin, immer und immer wieder dieselben Positionen wiederzukäuen und damit bestimmten Leuten eine Steilvorlage für persönliche und oft sehr unsachliche Attacken zu liefern und damit das Diskussionsklima zu vergiften.

Zum Thema Verschwörungstheorie möchte ich nur so viel sagen: Eine Verschwörung setzt immer voraus, dass sich bestimmte Gruppen oder Akteure zum Nachteil anderer zusammenschließen, um ihnen zu schaden oder ihren Gestaltungsspielraum zu beschneiden. Im Bereich des deutschen Kommerzradios verfolgen die Anbieter legitime wirtschaftliche Zielsetzungen, es gibt Kooperationen, Netzwerke und Interssensverflechtungen wie in allen Branchen, schon allein deshalb gibt es aus meiner Sicht keine Verschwörung. Wer sollte sich auch gegen wen verschworen haben, die Macher gegen die Hörer oder die Radioveranstalter gegen bestimmte Musikrichtungen, wie manch einer hier unterstellt? Nein, keineswegs, die Radiobetreiber trachten lediglich nach wirtschaftlichem Erfolg und setzen auf Rezepte, die sie für probat und wirksam halten, egal ob wir Außenstehende daran Gefallen finden oder nicht. Wenn diese Rezepte verfangen lässt sich der Erfolg perpetuieren, wenn nicht, wird beizeiten ein erzwungener Kurswechsel erfolgen.

Im deutschen Radio haben sich da und dort Usancen eingeschliffen (Radio-Werbemarkt), die durch lange Übung eine beachtliche Eigendynamik erhalten haben, doch auch hier gibt es keine Verschwörung, wohl aber strategische Allianzen, die ihrerseits völlig legitim sind, wenn sie auch vielen nicht gefallen mögen.

Meine grundsätzliche Meinung ist bekannt. Ich bewerte das musikalische Angebot im deutschen Radio extrem negativ, befürworte aber jede Form des gezielten Musikmarketings und der Nachwuchsförderung, egal ob auf nationalem oder internationalem Terrain. Das journalistische Großaufgebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland setzt nach meinem Dafürhalten international Maßstäbe und kann nicht oft genug gelobt werden.

Und lieber Laser "558": Country ist im Norden wie im Süden Marktführer vor News/Talk und AC/Hot-AC, Blues spielt als Einzelgenre weder im Süden noch im Norden eine Rolle und "Soul/Black" (du meinst wohl R&B/Hip-Hop) ist im stark afroamerikanisch gefärbten Süden genau so populär wie in den Städten des Nordens, die eine starke, teilweise dominante schwarze Bevölkerung aufweisen. Natürlich ist das R&B-Radio, das in den USA "Urban" heißt, bei den Schwarzen Marktführer, das leuchtet wohl jedem ein.

So, mehr habe ich an dieser Stelle nicht zu sagen. "laser 558" und seine Mitdiskutanten haben nun dauerhaft das Wort.
 
Wenn sich Schlager vermarkten liesse, wären "die Berater" die ersten, die ein solches Format wieder einführten!

"Die Berater" !!! Sehr interressant! Hier mal eine saublöde Frage von mir, wäre nett, wenn Du die Antwort in Teil 8 mit einbauen könntest. Wenn auf der einen Seite "Schlager" niemand mehr hören will, wieso gibt es dann überhaupt WDR4 & Co., inkl. BayernPlus? Das wäre ja dann tatsächlich die reinste Gebührenverschwendung! Für mich ein Widerspruch und nicht verständlich.
 
Die Frage könntest du dir selbst beantworten, wenn du lasers Beiträge genauer lesen würdest. Von niemand war nicht die Rede, es sind eher zuwenige in der werberelevanten Zielgruppe < 49 Jahre. Daher lassen sich Schlagerradios kommerziell nur schwer betreiben. Gebührenfinanzierte Sender sind aber nicht im gleichen Maße auf Werbeeinnahmen angewiesen und sollen/müssen laut Rundfunkstaatsverträgen auch ein Publikum ansprechen, welches von der Werbewirtschaft links liegen gelassen wird.

Dass die angeblich werberelevante Zielgruppe 14 - 49 eine reine Erfindung vom damaligen RTL-Chef Thoma war, wird bis heute in den Werbeetagen erfolgreich verdrängt.
 
Gebührenfinanzierte Sender sind aber nicht im gleichen Maße auf Werbeeinnahmen angewiesen und sollen/müssen laut Rundfunkstaatsverträgen auch ein Publikum ansprechen, welches von der Werbewirtschaft links liegen gelassen wird.


Erzähle das mal den Programmverantwortlichen vom NDR, der die Altersgruppe 60+ komplett ausklammert, wenn man sich Sender wie die Welle Nord oder Radio MV einmal zu Gemüte führt. 90,3 oder leider auch NDR 1 Niedersachsen sind gerade dabei, sich von diesem Alterssegment zu trennen.

Nachsatz.

Einmal auf Schleswig-Holstein bezogen:

Wenn Oldies angeblich so gut ankommen, dann hätte doch Radio NORA vor der Programmumstellung der Welle Nord traumhafte Quoten haben müssen. Hatten Sie? Nein! Ich finde solche Umfragetests immer mehr als fragwürdig, denn die Realität scheint eine andere zu sein.
 
Von niemand war nicht die Rede, es sind eher zuwenige in der werberelevanten Zielgruppe ...

OK! Das widerspricht aber doch der Ansicht dann erst recht, wenn man sagt, man nimmt die "wenigen" Schlager bei Bayern 1 gleich komplett raus, um andererseits dann mit BayernPlus ein Vollprogramm zu fahren. Mir wären die wenigen Schlager auf Bayern 1 jetzt bedeutend lieber gewesen, als ein zusätzliches Vollprogramm. Noch dazu dann, weil den Schlager doch fast niemand (muss es ja dann richtig heissen) mehr will! Im Musikantenstadl sitzt also dann praktisch je die halbe ORF & BR Belegschaft in Rotation drin, so nach dem Motto: "Wenn Du dahin gehst, gibt es 50.- EUR Aufwandsentschädigung, für's Mitklatschen nochmal 30.- EUR oben drauf und wenn Du für die "Stars" dann noch ein Blümchen mitbringst, wird der Hunni sogleich komplett." o_O

Diese ganze "Auslagerungsmethodik" einzelner Musikstile über die Jahre hinweg finde irgendwie richtig abartig. Anfang der 1980er Jahre war Nana Mouskouri nach Daryl Hall & John Oates nicht unbedingt selten auf den 3er Programmen und kein Mensch der Welt hätte sich aufgepludert. Heute wird dies als absolut "unverträglich" angesehen, sogar auf den 1er Wellen schon!

Ach ja: In Österreich ist Ö3 der absolute Marktführer und das meistgehörte Programm Österreichs, also die Dauerdudelhits von heute und das absolut beste der 1980er Jahre. 5 cm nach der Landesgrenze sind aber dann die Menschen plötzlich so total und komplett anders drauf, also praktisch eine ganz andere Rasse von Menschen, weil hier lechzen die Hörer nämlich urplötzlich nach Bayern 1 und das meistgehörte Radio in Sachen "Rama Lama Ding Dong" & Co.! Bitte, was ist denn jetzt wirklich die Tatsache ??? :wall: Irgeneine MA muss einfach "lügen"! Punkt.
 
Country ist im Norden wie im Süden Marktführer vor News/Talk und AC/Hot-AC, Blues spielt als Einzelgenre weder im Süden noch im Norden eine Rolle und "Soul/Black" (du meinst wohl R&B/Hip-Hop) ist im stark afroamerikanisch gefärbten Süden genau so populär wie in den Städten des Nordens, die eine starke, teilweise dominante schwarze Bevölkerung aufweisen. Natürlich ist das R&B-Radio, das in den USA "Urban" heißt, bei den Schwarzen Marktführer, das leuchtet wohl jedem ein.

Hatte der Kollege nicht ausgeführt, daß genau dies ihn nicht interessiert? Und UC/urban ist die Musik der Großstadtkids und kann hier sowohl techno/trance als auch enges top40 als auch hiphop sein. So habe ich es gelernt bekommen! Hier! In Deutschland!

Plattenschrank schrieb:
Dass die angeblich werberelevante Zielgruppe 14 - 49 eine reine Erfindung vom damaligen RTL-Chef Thoma war, wird bis heute in den Werbeetagen erfolgreich verdrängt.
Das ist richtig und wird immer wieder als Argument angeführt. Nur: Irgendwo muß ich eine Zäsur setzen. Hätte Thoma das nicht getan, dann ein anderer. Also nehmen wir sie erst einmal als gegeben und als Meßlatte. Persönlich bin ich auch für mehr Flexibilität und altersgenauere Abgrenzungen.
Dieser Umdenkungsprozess wird wohl noch eine Weile dauern.

Irgendeine MA muss einfach "lügen"!
Sind es nicht zwei, die sich nicht widersprechen? Die eine für Österreich, die andere für Bayern?
 
Hatte der Kollege nicht ausgeführt, daß genau dies ihn nicht interessiert? Und UC/urban ist die Musik der Großstadtkids und kann hier sowohl techno/trance als auch enges top40 als auch hiphop sein. So habe ich es gelernt bekommen! Hier! In Deutschland!

Das ist die nordamerikanische Definition, ihr in Deutschland mögt unter dem Begriff sonstwas verstehen.

Urban adult contemporary

Urban contemporary

In Städten mit vielen spanischsprachigen Afro-Amerikanern mittelamerikanischer Herkunft (Karibik, v.a. Haiti) findet man in manchen Urban-Contemporaries auch südliche Rhythmen und Latino Pop aber auch schwarze House-Music.
 
Eine ganz groooooooooße Bitte von mir:

Lasst doch den Versuch der Definition irgendwelcher Musik einfach weg. Eine Musikdefinitionsdiskussion ist momentan (und auch künftig) überflüssig wie der berühmte Kropf.

Konzentriert Euch auf das, was der TO schreibt, gebt ihm Hinweise und zerreißt ihn, wenn überhaupt, später.

Für Deinen Aufwand und die bisherigen Kapitel, laser, vielen Dank. :thumbsup:
Für Bayern könnte ich später noch etwas ergänzen, da mir Deine "Scripts" so erscheinen, als seien sie mit halbem Wissen von außerhalb Bayerns erstellt worden, ohne Insiderwissen und ohne jemals in Bayern moderiert zu haben - aber das kriegen wir schon hin - wenn Du möchtest.

2Stain
 
Das macht ja keiner. Ich habe nur einige amerikanische Genreradios definiert, und diese Bestimmungskriterien gelten für hunderte Stationen, haben also durchaus allgemeingültigen Charakter - schließlich richtet die Musikindustrie ihre Promo-Pakete (und ihren Musikausstoß) nach diesen klar vorgegebenen Formaten aus. Musikrichtungen und Großgattungen kann jeder definieren wie er will.
 
Drüben, ricochet, drüben. Herrjeeeeeeeehhhhh!
Interessiert hier keinen und die Bemusterungspakete sehen hier anders aus.
Herrrrrjeeeeeeeeehhhh, Erbarmen!
:rolleyes:
@2stain: Danke für das Lob. Hinsichtlch Bayern irrst Du aber gewaltig... andere beschweren sich, dass ich den Süden so intensiv behandele.. Du liegst vollkommen daneben. Aber wenn Dir nach einem Beitrag zumute ist, dann her damt.
 
In Städten mit vielen spanischsprachigen Afro-Amerikanern mittelamerikanischer Herkunft (Karibik, v.a. Haiti)

Was für ein Schnitzer: In Haiti spricht man natürlich "kreolisches" Französisch, was aber nichts daran ändert, dass die Hörgewohnheiten in Antigua, Haiti, Kuba, Martinique oder Puerto Rico sich nur geringfügig voneinander unterscheiden.
 
So, mehr habe ich an dieser Stelle nicht zu sagen. "laser 558" und seine Mitdiskutanten haben nun dauerhaft das Wort.
:censored:
Das Schweigegelübde wurde aber sehr, sehr schnell gebrochen...:wow:
Und Laser 558 sei etwas mehr buddhistische Gelassenheit empfohlen!;)
Die Fleißarbeit von Laser sollte in einen zusammenhängenden Artikel münden, hier im Forum mit all den Unterbrechungen geht er vmtl. etwas unter, was schade wäre.
 
Heute abend soll es nur für ein Intermezzo-Zwischenpart "7a" reichen, bevor ich die unsinnigen Sachen mit den Promoscheiben der Plattenindustrie verhackstücke...
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"Ich solle hier und da genauer werden" und auch andere Landesteile und events mit einbeziehen:

A
2001/2002: Das Ende von RPR2 als Schlagerradio, das sicherlich Schockwellen in der Radiolandschaft hinterliess. In Hamburg stellte zur selben Zeit ALSTERRADIO von Schlager auf Pop um- heute 106'8 Rock'n'Pop...

B
Berater/Consulting: Es gäbe einige mehr. Sicher, viele haben sich in leichter Selbstüberschätzung selbständig gemacht und sich selbst den Titel verliehen. Von den Einzelkämpfern war kaum einer erfolgreich... wen wir aber nicht vergessen sollten:

COLEMAN RESEARCH/USA - vertreten durch Jörg Mönninghoff/Hamburg. Bekannt für umfangreiche Radio- und Musikresearches
RESEARCH GROUP/Seattle,USA
Nicht mehr aktiv, da einer der Partner verstorben: PARAGON/Kreklau & Fietzek
Und
SCOTT LOCKWOOD MEDIA/USA. Scott spricht fliessend Deutsch und war zu den Anfangstagen der BCI bei Charivari Regensburg sowohl Programmacher als auch consultant. Er ist jetzt von den USA aus tätig und hat wieder Klientel in Deutschland: the radio group in Rheinland-Pfalz.

Nicht zu vergessen natürlich die schon fast altehrwürdige BCI, der berühmte "Nürnberger Trichter". Nach der Rückkehr von Mike Haas wiedererstarkt und mit einem full-service-package im Geschäft. Zur Zeit coachen sie Morgenshows direkt vor Ort im jeweiligen Sender...
1999 wurden die Jungs einst zum ndr2 gerufen, nachdem dieser zwischen ffn und Holtzbrinck's Antenne Niedersachsen zermahlen werden drohte. Wie man hört, waren die ndr-Mannen etwas hartleibig...

C
Frequenzsplitting: Zwei -oder mehr- Sender auf einer Frequenz. gab es noch bis vor kurzem auch in Berlin. Am bekanntesten die 100,6, die abends um 19Uhr mit der Nationalhymne an den mehr linken Chaotenfunk "Radio Hundert" abgeben musste. Dieser eröffnete dann mit dem Sound einer Klospülung. Der Sender von Filmemacher Ulrich Schamoni gegründet, ging 1992 in die Hände des Programmleiters Georg Gafron über- und 1995 in den Besitz der Leo Kirch Media.
100,6 war eigentlich nie irgendwie durch besondere SPD-Freundlichkeit aufgefallen. Aber deutlich hörbar war der Sender unter Kirch CDU-freundlich und pro-Diepgen. Hier muss ich meine Aussage mit der bemühten Objektivität relativieren: Das, was dort zu hören war, war es nicht... Meiner Meinung nach.

Stichwort Gafron: Der fand sich auf einer Visitenkarte wieder.
"Hätte sich Georg Gafron frühzeitig einen guten Berater genommen, wäre Hundert,6 nicht so abgestürzt"

Und damit wären wir abschliessend bei zwei österreichischen Vertretern ihrer Zunft:
radiotainment, Mario Colantonio
maxmedia medienconsulting, Stephan Halfpap
Mit letzterem hat die Oschmann-Charivari-Kette dann noch einen Berater freigesetzt, der in seinen Anfangstagen bei Charivari Würzburg tätig war....
 
....SCOTT LOCKWOOD MEDIA/USA. Scott spricht fliessend Deutsch und war zu den Anfangstagen der BCI bei Charivari Regensburg sowohl Programmacher als auch consultant. Er ist jetzt von den USA aus tätig und hat wieder Klientel in Deutschland: the radio group in Rheinland-Pfalz.

Nicht zu vergessen natürlich die schon fast altehrwürdige BCI, der berühmte "Nürnberger Trichter". Nach der Rückkehr von Mike Haas wiedererstarkt und mit einem full-service-package im Geschäft. Zur Zeit coachen sie Morgenshows direkt vor Ort im jeweiligen Sender...

Völlig richtig, laser, eine kleine Ergänzung noch zu Scott Lockwood:
Ich habe Scott bereits Anfang 1987 in Nürnberg bei Charivari kennengelernt (Sendestart in Nürnberg war am 03.12.1986). Scott hat parallel Charivari Regensburg "gecoacht" z.B. mit Liner Cards", Station IDs, usw.
Scott Lockwood hat die Anfangsjahre beim bayerischen Privatradio entscheidend mit geprägt.
Die BCI war damals ganz dick im Geschäft, Alexander Zeitelhack, Gerd Zimmer (später Geschäftsführer bei der RTL Radio Deutschland GmbH), Wolfram Tech u. a.
Alles ging von Nürnberg aus.

Übrigens, die Carts, wenn wir welche brauchten, haben wir damals über die BCI bezogen.

2Stain
 
-part 8- versuchsweise

Seit langem und immer wieder hochkommend geistert die Aussage durch das Forum, dass die Plattenindustrie direkten Zugriff auf die Musikpolitik der Sender hat. Und ob wir denn wüssten, was man so in Hinterzimmern miteinander vereinbart...
SMILEY augen-rollende-smilies-0002.gif

von wem schon.... schrieb:
Jetzt zähl doch mal 1 und 1 zusammen: Auf allen Hitradios laufen in etwa dieselben Songs in "Hot Rotation" mit dem Zweck sie bekannt zu machen und Verkaufseffekte zu erzielen

Dazu stelle ich ganz kurz, knapp und sachlich fest:
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Besonders ärgerlich, wenn ihm von mehreren Profis das Gegenteil bestätigt wird, er es aber einfach nicht zur Kenntnis nimmt!

Ich versuche es mit reiner LOGIK:

Also ein geheimes Abkommen, zwischen allen Sendern der Marke hr3/youfm und ffh/planet radio...:

Involviert sind dann alle Intendanten, Wellenchefs, Programmleiter, Geschäftsführer. Notgedrungen, anders geht es nicht...
Das ist schon eine stattliche Anzahl mit Mitwissern, die dann diesen Hot-Rotation-Beschluss auch "nach unten" weitergegeben müssen.
An alle Musikchefs und alle Musikredakteure, um entsprechend zu programmieren und einzusezen.
Die Zahl der Mitwisser steigt weiter enorm an...
und auch die Berater müssen einbezogen werden, damit sie ja das richtige, wenige Material testen...
Und das alles läuft seit mindestens 15 Jahren schon so....

Und KEINER HAT WAS GESAGT, BIS JETZT! Unglaublich.

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Und die PLATTENFIRMEN selbst müssen sich untereinander abgesprochen haben, damit nichts anbrennt. Aus früheren Tagen zum Beispiel:
Die grosse Sony, BMG/Ariola, Deutsche Phonogram, EMI/Electrola, Teldec, WEA/Warner... diese samt ihren zahllosen Unterlabels wie Hansa, Parlophone, Fontana oder auch die ganz ganz kleinen Labels wie einst KOCH: Alle müssen im gleichen Boot sitzen, dürfen sich nicht verplappern und müssten wahrscheinlich einen festen Vorschlagsumfang einhalten: Jeder darf pro Monat nur 3-4 Titel einreichen? Oder so?

Wenn es so wäre, wäre es der galoppierende Irrsinn!

Natürlich versuchen die Plattenfirmen immer, ihre Produkte lanciert und vorgestellt zu bekommen. Wenn lt. Verschw.....theorie sie aber die Sender sowieso in der Hand haben: Weshalb fahren sie dann eine enge Rotation weniger Hitscheiben?

Jede grössere Plattenfirma bringt monatlich an bestimmten VÖ-Daten 50,100 oder mehr Neuerscheinungen heraus. Wenn ICH die Möglichkeit habe, diese on air vorgestellt zu bekommen, wäre ich doch irre, mich selbst auf nur 4-5 Titel zu beschränken, oder?

Und ich erreiche doch keine erhöhten Verkaufseffekte, wenn ich die wenigen angeblich vorselektierten Titel "totnudele"?!? Nein, ich müsste im Gegenteil das Angebot verkürzen.

Wenn man die grossen Häuser der Plattenfirmen kennt, die Anzahl der Mitarbeiter, die Kosten für Produktion, Studios, Künstler und deren Promotion: Dann ist es geradezu widersinnig, sich auf die magere Gewinnspanne beim CD-Verkauf weniger Songs zu beschränken, oder? Irgendwann würden die mit dieser Politik Konkurs gehen...
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Wenn die Plattenfirmen wirklich bei irgendeinem Sender die Kontrolle hätten, würde dessen Programm musikinhaltlich 100% anders klingen als das, was wir momentan hören.

Zudem liegt die Zukunft eher in den Händen der Musikverlage als bei den Plattenfirmen.

Die Aussage Auf allen Hitradios laufen in etwa dieselben Songs in "Hot Rotation" mit dem Zweck sie bekannt zu machen und Verkaufseffekte zu erzielen ist also

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Und im nächsten part hoffe ich, dann mal die reseaerches, die Musikredakteure und deren Fähigkeiten und die Folgen etwas näher in Angriff nehmen zu können.
 
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