Wie alles kam und wo es hingeht – Privatradio, Formate, Musik, Deutschanteil, Zielgruppen

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Sowas kann ich nicht ernst nehmen.
Und aus diesem Grund interessiert es auch nicht, ob, wann und warum ein Justn Bieber dort floppt oder toppt. Entscheidend ist, ob die Hörer hier ihn haben wollen und gut testen. Punkt. Kapiert?...:mad:

Was die Leute alles gern hören würden aber im Radio niemals kennenlernen dürfen, steht auf einem anderen Blatt.

Und jetzt kannst du weiterkrakeelen, viel Spaß dabei.
 
Ich krakeele nicht, sondern weise Dich mal wieder in die Schranken.
Was ist das hier, hinsichtlich Justin Bieber? YouFM.
Der Knabe kam eben nicht sonderlich gut an. Eingesetzt wurde er aber...

14.04.2012 13:59 B.o.B So good
14.04.2012 13:55 FUN. feat. Janelle Monáe We are young
14.04.2012 13:49 Seeed Wonderful life
14.04.2012 13:45 Katy Perry Part of me
14.04.2012 13:42 Wanted Glad you came
14.04.2012 13:41 Justin Bieber Boyfriend
14.04.2012 13:36 Flo Rida feat. Sia Wild ones
14.04.2012 13:33 Aura Dione feat. Rock Mafia Friends
14.04.2012 13:26 Estelle feat. Kanye West American boy
14.04.2012 13:22 Adele Rumour has it
14.04.2012 13:18 Bruno Mars It will rain
14.04.2012 13:14 Martin Solveig The night out
14.04.2012 13:10 Der König tanzt Alles dreht sich
14.04.2012 13:06 Boy Drive darling
14.04.2012 13:03 Linkin Park What I've done
 
Wo war/bin ich jetzt eigentlich?

Ich musste jetzt sehr lange überlegen, ob ich noch etwas schreibe. Und wenn ja, was....

Was wir noch gar nicht hatten- die Präsentation und die Inhalte...

Von einem sehr langen Beitrag über Moderationsschulung sehe ich ab. Das Manuskript ist mehrere Seiten lang geworden und ich habe es erst einmal in den Papierkorb verschoben.
Schwierig....

Aaaalso..... part 09/10 ? -

Wären zunächst einmal die Nachrichten: Die kamen damals per Fax und musste man sich selbst zusammenklauben. Der jeweilig anwesende CvD... Und umschreiben- in Sprechdeutsch. Welche Meldung zuerst, Spitzmarke/Ortsmarke setzen oder nicht? Die Nachrichten mit einem akustischem Trenner oder gar einem durchgehendem unterlegten Musikbett?

Die meisten Privatsender entschieden sich für eine lebendige Präsentation. Nachrichten in belehrendem Unterton hatte man ja schon genug von den öffentlich-rechtlichen Sendern. Also:
Musikalisches Kurzintro, O-Töne und Trenner zwischen den einzelnen Nachrichten
Lokal-/Regionalnachrichten wurden meistens separat produziert und jeweils zur halben Stunde gebracht. Heute gibt es beides zusammen – siehe energy rhein-main.

Nachrichten sind teuer: Man muss sie mit einem eigenen Team aktualisieren, umschreiben und sprechen... Aus Sparzwängen gab es im Laufe der Jahre externe Zulieferer : Beispielsweise die BLR für Bayern.
http://www.blr.de/

Die neu gestarteten Privatsender wählten ganz bewusst eine schnelle Präsentation. Wozu hatte man die Ramp-Zeiten bei den Musiktiteln ermittelt? Klar, um drüber zu sprechen... solange, bis der Gesang einsetzt. Damit erzeuge ich Schnelligkeit, drive, halte den Hörer bei der Stange. Die, die die Musiktitel noch mitschnitten, waren nicht mehr relevant bzw. wurden weniger. Für die gab es ggf. noch die Wunschsendungen.

Und dann die bereits mehrmals erwähnten three-element-breaks, als Stilmittel für die ungelernten Radioneulinge.
3EBs, u.a. bestehed aus dem eigenen Namen, der Uhrzeit, dem Namen des Programms, der Frequenz UND FAST immer dem Namen des Senders.

88.9, Viertel vor Zehn, Antenne Trullala...

Egon Hintermoser, mit den Mittagsspitzen, auf Antenne Trullala

9Uhr14, guten Morgen, sie hören Antenne Trullala...

Und dann die FREUNDLICHKEIT on air.
Mehrmals in diesem Forum bemängelt worden. OK, es hat nicht jeder drauf und bei manchen klingt es künstlich und aufgesetzt. Eines, was ich aber gelernt und später weitergegeben habe, ist „put a smile on your face“.
Während der Moderation: Ein Lächeln auf dem Gesicht. Und dieser kleine Trick hilft ungeheuer!
Ich darf nie vergessen: Radio ist eine Traumfabrik, vieles spielt sich in den Köpfen der Hörer ab. Den Hörer möchte und darf ich nicht mit meiner privaten Muffeligkeit, meinem Unwohlsein oder meiner Unpässlichkeit belästigen.
PUT A SMILE ON YOUR FACE!

Und zum Thema Schnelligkeit: Man kann alles in einsdreissig sagen, zu jedem Thema. Notfalls zweimal einsdreissig!
Das war ein Kampf.
Besonders, als die öffentlich-rechtlichen Sender Privatfunk zu kopieren versuchten... EINSDREISSIG?!
Um Himmels Willen. Nur mit schriftlicher Anweisung und Androhung disziplinarischer Massnahmen durchzusetzen.
Dies war in Zusammenhang mit der Theorie "viel Wort zerstört das Programm" zu sehen. Von diesem Ansatz ist man heute inzwischen weitgehendst wieder abgerückt... oder auf dem Weg dorthin.


Soweit dies....

noch ein kurzer Ausflug zu den Musikredakteuren und deren Einschätzungen und Vorlieben:

Hatte xxx nicht vor einigen Wochen einen Titel von Andy Borg vorgestellt...? Mit dem Unterton: Ist das keine gute Musik und sollte man den Titel nicht auch jüngeren Hörern vorspielen? Und dem weiteren Unterton: Was ist deutscher Schlager, bitteschön?



(Gemeint war der letzte Titel aus diesem Medley)

Dazu mal exemplarisch:

Sollte ricochet annehmen, dass dieser Titel bei den 20/30/40jährigen Hörern wirklich eine mehrheitliche Zustimmung erzielt, dann widerspricht das jeglicher Erfahrung... vollkommen an der Realität vorbei.
Dann muss er irgendwo auf einem weit abgeschiedenem ländlichem Gebiet mit viel volkstümlicher handgemachter Musik jeden Samstag abend leben. Oder im Altersheim oder auf dem Mond. Jede ERFAHRUNG von langjährigen Radiomenschen spricht da aber dagegen: Abschaltfaktor sehr hoch.


Und:
Wenn ich- als jahrelanger Musikredakteur- diesen Titel zu hören bekomme, muss ich meine persönlichen Vorlieben und Aversionen zunächst aussen vor lassen. Sondern erst einmal reinhören.
Wenn ich aber nicht nach spätestens 30 Sekunden „das ist ganz typischer traditioneller deutscher Schlager“ sage, dann..... habe ich meinen Job als Musikredakteur verfehlt.
Eine genaue Ein- und Zuordnung muss ich nach Jahren „an der Front“ gelernt haben. Bitte beachten: Erst dann! Wie ich zu Beginn meiner Tätigkeit urteile, muss ich einer kritischen Prüfung unterziehen. Aber nach Jahren an der Front muss ich einen treffsicheren Geschmack und daraus resultierende Zuordnungen entwickelt haben.

So, mit dem nächsten Part wüde ich dann gerne in die Mediennutzung generell einsteigen, Stichwort "Nebenbeimedium".
Und dann sehen wir weiter. Vielleicht wird es ja noch was...
 
Sollte ricochet annehmen, dass dieser Titel bei den 20/30/40jährigen Hörern wirklich eine mehrheitliche Zustimmung erzielt, dann widerspricht das jeglicher Erfahrung... vollkommen an der Realität vorbei.
Natürlich ist das nicht mehrheitsfähig. Sind das nicht die Sachen, die nicht ohne Hintergedanken in diversen Researches abgefragt werden, um den Schlager als "grausige Minoritätenmusik" abzustempeln, die keiner hören will? Schon mal den Begriff self fulfilling prophecy gehört? Was in so einem Research abgefragt wird bestimmt derjenige, der ihn durchführen lässt bzw. in Auftrag gibt, er entscheidet auch über die Version (live oder Studio) und die Audioqualität (klar, dumpf, druckvolle Bässe, kleinkomprimiert etc.). Dass die Auswertung korrekt abläuft, bestreite ich nicht, aber wer entscheidet, was nebst den obligatorischen Hitradio-Neuerscheinungen und Standardhits/Oldies überhaupt reinkommt?

Selbst der oft als Schmalzbarde titulierte Andy Borg hat Besseres hervorgebracht.

Wenn ich mich irre korrigiere mich bitte. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren.
 
Also nochmal, das Wort zum Freitag

Mannis Fan schrieb:
aber Deine inquisitorischen Versuche, jeden seiner Einträge hier als debilen Amateurmurks abzuqualifizieren, lassen mich inzwischen an Deinen hehren Motiven zweifeln. Du nährst damit den Verdacht, dass an der Formel "getroffene Hunde bellen" vielleicht doch etwas dran sein könnte.
Fan von Manni: Dieser thread war eigentlich Deine Idee, also beschwere Dich nicht. Ich habe nie hehre Motive beabsichtigt, sondern wollte eben nur schildern, wie sich alles entwickelt hat. Ein getroffener Hund bin ich insofern, dass ich daran aktiv mitgewirkt habe, bis heute. Eine Rampensau wie jeder andere auch. Ausser Dir, Du hast Dich ja vornehm zurückgezogen....?

ricochet schrieb:
Natürlich ist das nicht mehrheitsfähig. Sind das nicht die Sachen, die nicht ohne Hintergedanken in diversen Researches abgefragt werden, um den Schlager als "grausige Minoritätenmusik" abzustempeln, die keiner hören will?
:D

Aber wer soll denn angeblich möglichst alles testen, bitteschön? Wer hat das gefordert? Wie man es macht, ist es falsch?

Was in so einem Research abgefragt wird bestimmt derjenige, der ihn durchführen lässt bzw. in Auftrag gibt
Stimmt nicht. Es gibt researches, die die ganze Bandbreite fast aller Veröffentlichungen abfragen. Ist etwas teurer.

Oder man weiss, welche Musikfarbe der nachfragende Sender fährt. Da kann ich Borg & Co. gleich weglassen, weil es sinnlos ist.
Borg wird aber zu Wellen wie hr4/swr4 weitergereicht, ohne Filter.

Und der arme Andy... ist immer so hyperaktiv, kaum zu bremsen, umarmt einem mit seiner Freundlichkeit und bemustert direkt ohne Ende. Ständig am schwitzen und schnaufen und tun und machen. Man hat Angst, dass er mittendrin rot anläuft und umfällt. Schwer zu unterbrechen und noch schwerer zu stoppen. Vielleicht gelingt ihm nochmal ein generationenübergreifender Tophit?
 
Ich krakeele nicht, sondern weise Dich mal wieder in die Schranken.
Was ist das hier, hinsichtlich Justin Bieber? YouFM.
Der Knabe kam eben nicht sonderlich gut an. Eingesetzt wurde er aber...

14.04.2012 13:59 B.o.B So good
14.04.2012 13:55 FUN. feat. Janelle Monáe We are young
14.04.2012 13:49 Seeed Wonderful life
14.04.2012 13:45 Katy Perry Part of me
14.04.2012 13:42 Wanted Glad you came
14.04.2012 13:41 Justin Bieber Boyfriend
14.04.2012 13:36 Flo Rida feat. Sia Wild ones
14.04.2012 13:33 Aura Dione feat. Rock Mafia Friends
14.04.2012 13:26 Estelle feat. Kanye West American boy
14.04.2012 13:22 Adele Rumour has it
14.04.2012 13:18 Bruno Mars It will rain
14.04.2012 13:14 Martin Solveig The night out
14.04.2012 13:10 Der König tanzt Alles dreht sich
14.04.2012 13:06 Boy Drive darling
14.04.2012 13:03 Linkin Park What I've done

Bis auf Linkin Park, das übelste vom Übelsten. Kein wunder das immer mehr Radio nur noch nebenbei hören. Zum direkt hören taugt es ja nicht mehr.

Ich kenne mich als einfacher Radiohörer sicher nicht mit die Hintergründe im Radiogeschäft aus, aber was ich als Hörer selbst fest stellen kann ist das sich fast jeder Sender in Deutschland gleich anhört (Ausnahmen bestätigen die Regel). Es ist doch inzwischen wurscht welchen Sender ich nebenbei dudeln lasse. Ob Antenne Bayern, Bayern 3, Ramasuri oder Charivari. Irgendwie hört sich alles gleich an, selbst wenn die Zielgruppen unterschiedlich sind.

Mich würde gerne von laser558 interessieren, warum der Hörer selbst das Gefühl hat überall läuft das selbe, obwohl es ja angeblich gar nicht so ist. Kann es sein das sich die Sender gar nicht mehr wirklich so von einander abgrenzen, und immer mehr auch in den Bereichen anderer wildern?

Mir sind ja auch schon Titeln vorgekommen die sowohl bei Ramasuri und bei Galaxy gespielt worden sind. Es wäre also schön wenn in den Beiträgen nicht nur der Blickwinkel der Radiomacher aufgezeigt wird, sondern auch der Blickwinkel der Hörer mit rein genommen wird.
 
@ radiobino,
ich glaube, vermute und/oder bin der Meinung, mit einer Antwort auf die Frage
warum der Hörer selbst das Gefühl hat überall läuft das selbe, obwohl es ja angeblich gar nicht so ist. Kann es sein das sich die Sender gar nicht mehr wirklich so von einander abgrenzen, und immer mehr auch in den Bereichen anderer wildern?
dürfte laser558 "überfordert" sein. Er ist zwar zwangsläufig auch Hörer diverser Programme, aber er ist es eben auch nicht, da er einen anderen Blick- bzw. Hörwinkel zum Dargebotenen hat, diesen sogar haben muss, als der gemeine Hörer an sich.
 
@ radiobino,
ich glaube, vermute und/oder bin der Meinung, mit einer Antwort auf die Frage

dürfte laser558 "überfordert" sein. Er ist zwar zwangsläufig auch Hörer diverser Programme, aber er ist es eben auch nicht, da er einen anderen Blick- bzw. Hörwinkel zum Dargebotenen hat, diesen sogar haben muss, als der gemeine Hörer an sich.

Was dann auch die kontroverse zwischen ihm und ricochet erklärt. Der eine sieht die Dinge aus der Hörerperpektive (so wie ich auch), der andere von der Macherseite.

Mann könnte auch sagen, jeder hat auf seine weise Recht.

Was genau ist an der Auswahl jetzt "übel", außer dass sie nicht deinem persönlichen Geschmack entspricht - der im übrigen völlig irrelevant ist?
Sind diese Musiktitel beim YouFM Publikum unbeliebt, und falls ja: Woher weißt du das? Repräsentative Umfragen gestartet?

Als Hörer schreibe ich zum größten Teil nur über persönliche Geschmackssache.
 
ricochet schrieb:
Was in so einem Research abgefragt wird bestimmt derjenige, der ihn durchführen lässt bzw. in Auftrag gibt
laser558 schrieb:
Stimmt doch. War selbst auf der Senderseite an der Durchführung eines Researches beteiligt und weiß, wie sowas abläuft.
Ich bin auch schon mal Zuhause angerufen worden und habe als Hörer an einem Musik-Research teilgenommen. Ich halte die Methodik für äußerst fragwürdig. Es kommt eben auf die Auswahl der Titel und die Fragestellung an, und so bekommst Du jedes Research-Ergebnis, das Du haben möchtest.
 
Stimmt nun doch wiederum nicht.... das sind die nachträglichen call-outs, um bestimmte Titel nochmal zu testen. Auch im Auftrag von bestimmten Sendern. Aber daß Sender schon selbst herumtelefonieren....?

In der Fragestellung ging es aber wohl eher um die erste, generelle Abfrage- dem ersten musictest. Da nimmt ein Sender keinen Einfluß auf die Auswahl.

Und vorab zu radiobino: Für mich besteht zwischen der Musik von youFM, hr3, hr4 und hr1 aber ein himmelweiter :oops: musikinhaltlicher Unterschied.... Die Schnittmenge der Titel, die auf zwei oder drei Wellen laufen, wird es immer geben.
Aber auf niedrigem Niveau.

Warten wir laser ab, will ihm die Antworten nicht wegnehmen. So von der Seite angekiekst wird er bestimmt das eine oder andere dazu sagen...
 
Zwischen youFM und der privaten Konkurrenz von planet radio gibt es auch deutliche Unterschiede, ebenso wie diese auch innerhalb des CHR-Formats zwischen den Jugendsendern bspw. in Berlin existieren. Dass überall die gleichen Titel laufen, stimmt so einfach nicht.
 
Richtig. Und zwischen den Musikladungen von swr1, hr1 und Bayern1 bestehen auch erhebliche Unterschiede.
Ich werde da noch etwas genauer darauf eingehen.
Vorab: Mit der Nichteinflussnahme waren die basic music researches gemeint, nicht die Nachfragen auf bestimmte erneute Tests von bereits getesteten Titeln und auf Wunsch eines Senders. Die Umfragen per Telefon halte ich auch nur für sehr begrenzt verwertbar.
Als Basis für eine Playlist oder ein einzuhaltendes Format taugen sie nicht
Dafür ist AMT/EMT zu bevorzugen.

ammerlaender schrieb:
dürfte laser558 "überfordert" sein. Er ist zwar zwangsläufig auch Hörer diverser Programme, aber er ist es eben auch nicht, da er einen anderen Blick- bzw. Hörwinkel zum Dargebotenen hat, diesen sogar haben muss, als der gemeine Hörer an sich.
Ja und nein. Ich höre schon Überschneidungen. Ich höre schon, dass zu wenig Titel zu oft laufen und dergleichen mehr. Ich weiss aber auch, warum. Und ich weiss solche unpräzisen Aussagen schon zu werten, ggf. auch zu korrigieren.
Mal sehen, vielleicht heute abend noch.
 
Das Phänomen ist bekannt, aber auch erklärbar und gewollt. Und es betrifft immer die Produktionen, die eine hohe Verträglichkeit über mehrere Alterstufen hinweg aufweisen.


Von den vier Hauptsäulen heutiger Musikformate ausgehend:

- JUGENDSENDER, urban/charts wie YouFM
- ADULT YOUTH, wie hr3
- BEST AGERS, ADULTS, wie hr1 (auf MOYL gefahren) und
- BEST AGERS, ADULTS, wie hr4, deutschsprachig, Schlager, auf MOYL gefahren
als Beispiele:


EMPIRE OF THE SUN – We are the people.

Eine hochverträgliche Produktion mit Ohrwurmcharakter.
Eigentlich eine uralte Scheibe, erschien bereits 2008. Erste Promosingle 2009, Durchbruch 2011.
Sehr hohes Akzeptanzpotential und in Deutschland sogar #1, platinveredelt.

Ist also auf youFM gelaufen. Und wird nach einer Pause als beliebter recurrent dort wieder eingesetzt.

Das gleiche gilt für hr3.

Und für hr1!

Ebenso:

PARADISE – COLDPLAY

youfm mit Pause, hr3, hr1...

OF MONSTERS AND MEN – LITTLE TALKS

siehe oben...

Nochmal:
Das Phänomen ist bekannt, aber auch erklärbar und gewollt. Und es betrifft immer die Produktionen, die eine hohe Verträglichkeit über mehrere Alterstufen hinweg aufweisen.
Allerdings hören die Hörer da zuviel heraus. Es ist immer eine überschaubare Anzahl von Titeln. Der oft vernommene Satz „läuft überall das gleiche“ stimmt bei näherem Hinsehen nicht.

Gegenrede: Ich kann aber die aktuellen Charts nicht deswegen den hr3-Hörern vorenthalten, nur weil sie auch Bestandteil der playlist von youFM sind? Und Hörer damit ausgrenzen? Niemand kann und will so puristisch eine Welle fahren. Den Unterschied macht das Musikmaterial, was ausserdem zu hören ist.

Wer genau hinhört, wird feststellen, dass der Anteil der aktuellen Titel, die sowohl auf youFM als auch auf hr3 laufen, doch differiert- und deren Anzahl auf hr3 kleiner ist.
Und noch viel kleiner auf hr1: Da kommen dann nur noch die hochverträglichen Ohrwürmer zum Einsatz.

Der Denkansatz „war mal ein Riesenhit, ist sehr verträglich, warum nicht wieder mal einsetzen“ ist der Grund, dass im Moment wieder Gabriella Cilmi läuft.



Und der eigentliche Sommerhit 2012 ist La isla bonita....


Und warum während der Fussball-EM plötzlich überall wieder Waka Waka von Shakira zu hören war, aufgefallen?


Und dieses Werk bald wiederkommt, obwohl es bei ffh anderthalb Jahre (!) in der engeren Rotation war.... zusammen mit All good things.


Und ihr könnt mich schlagen: Ich werde meine Autoradiobooster auf wummernden Bass stellen, wenn ich es auf der Fahrt auf einem der Sender wieder höre. Und tief durchtreten. Tachonadel über 200km/h...


Niemand der Radioplaner nimmt an, dass EIN Hörer gleichzeitig DREI Programme hört.
Deswegen sind solche Dreifacheinsätze notwendig und gewollt. Samt den gezielten Wiederholungen nach einer Pause.
 
*Kreisch* ---> Say It Right! Nelly Furtado! ---> Was hatte mich Ö3 mit diesem Song gefoltert! JEDEN TAG, dauernd und immer nur! ---> OK, heute finde ich ihn direkt mal wieder gut! Aber es bleibt halt nicht bei 1 mal Spielen, wenn er dann wieder drin ist, in der Rotation! "All Good Things" spielt Ö3 in der Weihnachtszeit wieder vermehrt und am Besten ist doch noch "Forca"! :D
 
Niemand der Radioplaner nimmt an, dass EIN Hörer gleichzeitig DREI Programme hört.
Deswegen sind solche Dreifacheinsätze notwendig und gewollt. Samt den gezielten Wiederholungen nach einer Pause.

Dann scheinen die Sender aber ihre Hörer nicht genau zu kennen. Ich bin schon mit einigen als Beifahrer dabei gewesen, da findet ein richtiges Senderwechsel-Spielchen statt. Wenn der eine Sender nicht gefällt wird zu den nächsten gewechselt, wenn der nicht gefällt gleich wieder zum nächsten usw.

Was mir damals auch stark auffiel wie oft und auf verschiedene Sender "Lady Gaga" und ihr "Poker Face" lief. Irgendwann hing einen das Lied aus den Ohren raus.
 
Und ihr könnt mich schlagen
Da würde ich gerne drauf zurückkommen. Meine Kumpels Murat und Özgül aus Offenbach Bieber kommen mit, um es auch ordentlich zu machen.

Wie kann man in schon penetrant selbstgefälliger Manier all das wiederkäuen, was hier über die Jahre schon bis zum Erbrechen diskutiert wurde? Was muss man dafür sein, wohl Berater beim hr oder sowas? Oder ein gewagtes genetisches Experiment aus Radiovictoria und sagen wir Valerie Weber? Mag sein, dass da einiges an Branchenwissen kondensiert ist, aber allein der Tonfall erzeugt in mir Übelkeit.

Ich bin ja hier nur noch Zaungast, eben weil mir das Forum und auch das real existierende Radio keine besonders spannenden Erkenntnisse mehr bieten. Aber wenn ich das alles nur überfliege, weiß ich immerhin, warum. Derselbe Sermon im hundertsten Aufguss (also wie auch das Formatradio), und es klatschen auch noch Leute Beifall. Andersdenkende werden als Idioten abgestempelt. Naja, macht mal lustig weiter.
 
Wie kann man in schon penetrant selbstgefälliger Manier all das wiederkäuen, was hier über die Jahre schon bis zum Erbrechen diskutiert wurde? Was muss man dafür sein, wohl Berater beim hr oder sowas? Oder ein gewagtes genetisches Experiment aus Radiovictoria und sagen wir Valerie Weber?
Nein, man muss nur dumm und manipulierbar genug sein, sich als Sprachrohr instrumentalisieren zu lassen.
 
Und zum Thema Schnelligkeit: Man kann alles in einsdreissig sagen, zu jedem Thema.

Gewagte These. Versuch das doch mal probehalber mit dem Thema dieses Threads, dann überzeugst Du mich! ;)

Aber das ist seit jeher Teil des deutschen Privatradiowahnsinns: man wollte zwar eigentlich flotte Musiksender, traute sich dann aber doch nicht, auf die Info-Beiträge ganz zu verzichten. Also kam es zu den oberflächlichen, sinnentstellend verkürzten und somit letzlich desinformierenden Placeboinfos, die wir heute haben. Gesellschaftliche Folge, um mit Postman zu sprechen: We are overnewsed and underinformed.
Aber das ist ja nur einer von vielen faulen Kompromissen unserer heutigen Radiolandschaft. Der eigentliche Sinn des Formatradios, nämlich dass es ganz unterschiedliche Programmformate für unterschiedliche Bedürfnisse gibt, die sich im Idealfall gegenseitig ergänzen, wurde in Deutschland völlig ad absurdum geführt.
 
Man wollte zwar eigentlich flotte Musiksender, traute sich dann aber doch nicht, auf die Info-Beiträge ganz zu verzichten. Also kam es zu den oberflächlichen, sinnentstellend verkürzten und somit letzlich desinformierenden Placeboinfos, die wir heute haben.
Schuld daran sind nicht zuletzt die Ausschreibungskriterien, die häufig einen gewissen Prozentsatz an Nachrichten vorsehen.

Aber das ist ja nur einer von vielen faulen Kompromissen unserer heutigen Radiolandschaft.
Ein gutes Beispiel dafür ist meiner Meinung nach auch das Lokalfunksystem in NRW.
Eigentlich müssten laut LMG die VGs über die musikalische Ausrichtung der einzelnen Lokalsender entscheiden.
Da es aber nicht möglich ist, unterschiedliche Geschmacksrichtungen zu vereinen, blieb nichts anderes übrig, als sich auf den kleinesten gemeinsamen Nenner zu einigen.
Unter solchen Voraussetzungen ist eine inhaltliche Vielfalt überhaupt nicht machbar.
 
Stefan kramerwoski schrieb:
Der eigentliche Sinn des Formatradios, nämlich dass es ganz unterschiedliche Programmformate für unterschiedliche Bedürfnisse gibt, die sich im Idealfall gegenseitig ergänzen, wurde in Deutschland völlig ad absurdum geführt.
Und dies ist sehr gut formuliert, darauf wollte ich später auch hinaus.
Wenn ich diverse hochintelligente Beiträge von heute nacht sehe, bezweifle ich das.
 
... interessieren, warum der Hörer selbst das Gefühl hat überall läuft das selbe, obwohl es ja angeblich gar nicht so ist. Kann es sein das sich die Sender gar nicht mehr wirklich so von einander abgrenzen, und immer mehr auch in den Bereichen anderer wildern?

Ich kann mir das nur so erklären, weil man ja auch dauernd von einem zum anderen Sender zappt und dann am Ende gar nicht mehr den Überblick darüber hat, was eigentlich wirklich auf welchem Sender läuft. Irgendwie wirft man selbst alles in einen Topf. ???
 
Ich kann mir das nur so erklären, weil man ja auch dauernd von einem zum anderen Sender zappt und dann am Ende gar nicht mehr den Überblick darüber hat, was eigentlich wirklich auf welchem Sender läuft. Irgendwie wirft man selbst alles in einen Topf. ???

Die Erklärung ist mir zu einfach. Die Frage müsste doch sein warum zappt der Hörer? Warum bleibt er nicht bei einen Sender hängen, und das nicht nur als Nebenbei-Medium.

Laser558 erklärt zwar in seinen Beiträgen wie der Zustand den wir haben entstanden ist. Aber was mir fehlt ist die Erklärung wie man es in Zukunft wieder schaffen möchte das der Hörer wieder bei einen Sender bleibt, und zwar Aktiv und nicht nur als Hintergrundbeschallung.

Die einzigen die wirklich Aktive Hörer haben sind ein paar ÖR-Sender. Aber der Großteil der Sender scheint zu Nebenbeisender zu verkommen.
Siehe Antenne Bayern, diesen Sender habe ich bis ende der 90er noch richtig gerne und Aktiv gehört. Heute ist es doch eher so das Antenne Bayern nur noch im Hintergrund läuft oder man ständig auf der suche nach einer Alternative ist.

Das es aber noch anders geht, auch bei den Privaten zeigt mir Radio F aus Nürnberg. Jeden Samstag Mittag ab 12 Uhr kommt eine Sendung rund um Fränkische Liedermacher und Fränkische Kabarettisten. Hier macht man noch eine richtige Einschaltsendung die man bewusst einschaltet. Sicher gibt es auch noch bei anderen Privaten Sender solche Einschaltsendungen wo man hängen bleibt, aber das scheint immer mehr eine Ausnahme zu werden bei den Privaten. Stattdessen hört man immer und überall das selbe Gedudel.
 
Die Erklärung ist mir zu einfach. Die Frage müsste doch sein warum zappt der Hörer? Warum bleibt er nicht bei einen Sender hängen, und das nicht nur als Nebenbei-Medium...

...was mir fehlt ist die Erklärung wie man es in Zukunft wieder schaffen möchte das der Hörer wieder bei einen Sender bleibt, und zwar Aktiv und nicht nur als Hintergrundbeschallung.

Vorrang sollten IMMER Nachrichten mit regionalem Bezug haben, also aus der Lebenswelt der Hörerinnen und Hörer.
Die Musik sollte IMMER von den zuständigen Musikredakteuren ausgesucht werden.

In den Hörerschwachen Zeiten sollten die Langen Rillen laufen, Specials mit den Titeln die im Tagesprogramm nicht passen, mit Moderatoren die
die Zeit und das Lebensgefühl kennen.

Ein Computer kann nur Titel auswerfen mit denen er gefüttert wird.

Ein Beispiel: Heute Nachmittag bin ich mit dem Auto unterwegs gewesen, hörte Radio21.

Da kam J. J .Cale mit dem Titel Cocaine.

Wie einfach wäre es gewesen J. J. Cale mit dem Titel Crazy Mama

Ein Interpret und aus Langeweile wird Staunen.

Aus meiner Sicht fehlt bei einigen Sendern bei den Musikredakteuren schlicht die Musikkompetenz.
Die Hörerinnen und Hörer hier im Forum fordern das ständig ein. Zu Recht! Ich gehöre auch dazu.
 
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