Wie das Fernsehen dem Radio nacheifert...

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...sieht man grad an der Entwicklung im Fernsehprogramm. Konzentreirt seit ca. einem Jahr merkt man, wie beliebig die Programme werden und Profil verlieren. Auf welchem Sender ich blitzenden Polizisten bei der Arbeit zuschauen kann, Raser verfolgt werden oder Dorfpolizisten bei der Streife beobachtet werden, ist eigentlich Wurscht. Aber mindestens eine diese Doku-Soaps gibt's in der Woche zu sehen. Ob Kerner oder Beckmann, egal wo seicht geplaudert wird. Egal auch, über was geplaudert wird. Hauptsache der Traum von Schwiegersohn ist zu sehen. Und wenn Sat.1 ein Showformat hat, dann ist der erst beste halt Kai Pflaume.
Resultat: Es gibt, mittlerweile selbst nach 22 Uhr, nicht mehr viel Sehenswertes, außer, es gibt mal wieder ein Sportevent, das man live schauen kann. Dazu allerdings muß man wissen, wann das Event überhaupt stattfindet, um nicht den endlosen Warm-up-und-Highlight-Sendungen auf den Leim zu gehen. Das Fernsehen ist beliebig geworden. Ein aktives Zuschauen ist immer seltener möglich. Das Fernsehen "verkommt" zum Nebenbeimedium. Und irgendwann wird einmal gesagt werden: Das Fernsehen ist ein Begleitmedium, da killt jede Sendung Quote, bei der man aufmerksam zuschauen und -hören muß.
Wer also nicht weiß, wie das Radio zur Beliebigaustauschbaren Geräuschkulisse verkommen ist, kann ähnliche Entwicklungstendenzen am Beispiel des Fernsehens beobachten.
 
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@ Sachsenradio

Solche Gedanken hatte ich in letzter Zeit auch oft. Gerade gestern erst, als nach „Columbo“ wieder der Film „Spiel auf Zeit“ kam, der erst tags zuvor 20.15 lief, dachte ich, dass wahrscheinlich die in der TV-Zeitung abgedruckte Sendung „Goxx“ schon wieder abgesetzt ist und man mit Filmen dann eben doch billiger über die Runden kommt.

Was solls, ich seh’ eh kaum noch hin!

Oh, am Samstag kommt dann wirklich wieder so eine Chartshow, diesmal „Hitfabrik Deutschland“. Ich sagte es ja, das wird solange gemacht, wie es einigermaßen Quote bringt...

Nun ja, aber im Radio ist ja alles viel besser!
 
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Stimmt. Da kommen kaum Sendungen in der Wiederholung, weil es kaum noch was wiederholenswertes gibt. :D
Der Gipfel war das, was Pro 7 geliefert hatte...
Soldat James Ryan am Sonntag um 22.45 und Montag 22.55.
 
AW: Wie das Fernsehen dem Radio nacheifert...

Ich denke mal, das Thema führt ein klein wenig vom Radio weg, obwohl es da ja auch sowas gibt, wie z.B. die Charts bei 104.6 RTL, Sa Nachmittag und So Vormittag (Wdh)...

Vor einigen Jahren kam der Film „Die Maske“ auf RTL II um 20.15 und wurde am folgenden Tag auch um 20.15 wiederholt. Das war so geplant, ein Experiment. Heute werden die Filme vom Vorabend meistens noch am folgenden Tag nachmittags gezeigt (bei allen privaten Sendern). Vielleicht hat Herr Thoma ja Recht, wenn er meint, dass es in Deutschland zu viele Free-TV-Sender gibt, denn die haben ja offensichtlich ein Problem damit, die Sendezeit zu füllen.

Ein anderes Thema wären noch, durch Schneidekunst der Sender, völlig sinnentstellte Filme, wie erst kürzlich „The Fast And The Furious“ bei RTL. Parallel dazu kann man die radiogerecht gekürzten Versionen der Musiktitel sehen. „Hauptsache irgendwas senden“ ist das Motto.
 
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Naja ... es geht irgendwo immer noch n Stück schlimmer. Wenn ich mal so hochrechne, wann ich die Flimmerkiste anknipse, dann komme ich mittlerweile auf knapp eine oder ein-einhalb Stunden pro Tag ... manche Tage auch gar nicht ...

Da ist das Radio doch irgendwie pflegeleichter ... man bekommt dort genausoviel mit, wenn man nebenbei döst, bügelt oder zwecks späterer Nahrungsaufnahme selbige in der Küche breitet ("am kochen ist" war doppeldeutig) ...
 
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RayShapes schrieb:
Heute werden die Filme vom Vorabend meistens noch am folgenden Tag nachmittags gezeigt (bei allen privaten Sendern).
Ich würde denken, daß das preislich sehr attraktiv ist; womöglich lautet das Motto "zwei Ausstrahlungen innert 24 Stunden zum Preis von einer". Kennt sich hier vielleicht jemand etwas näher damit aus?

Drum geht lieber tüchtig einen saufen, als euch 'nen Fernseher zu kaufen.
 
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Und was die vielen Rate-Shows im Fernsehen betrifft: Raten im Radio war schon immer viiiiiiiiiiiiel schöner!
 
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der der das sagte ist heute abend aber leider nicht da wo er sein sollte
 
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Ich würde denken, daß das preislich sehr attraktiv ist; womöglich lautet das Motto "zwei Ausstrahlungen innert 24 Stunden zum Preis von einer".
nicht wirklich ...

Das der Film aus dem Abendprogramm am darauffolgenden Tag nochmal wiederholt wird ist ja nun so neu auch nicht. Die ÖR's haben das jahrelang in ihrem gemeinsamen Vormittagsprogramm so gemacht und machen es zum Teil noch heute.
Die billigste Art TV zu machen sind Talkshows. Da dieser Talk-Boom aber nun (glücklicherweise) endgültig vorbei ist, greift man halt auf altbekanntes zurück. Und scheinbar funktioniert es ja auch.
 
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Ich finde derartige Wiederholungen okay. Ich fänds auch besser, wenn nachts das Abendprogramm wiederholt würde, anstatt diese blöden Talkshows.
Aber das eigentliche Thema (siehe ganz oben) - ist das neu? Das ist doch schon lange so. Heute sind's die reality-Soaps, vor 10 Jahren waren es die Daily-Talks.
 
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@ K6

Das habe ich auch schon gedacht, ansonsten kauft der Sender einen Film oder Serie ja für 1 Jahr oder ähnliche Zeiträume, wobei da auch die Anzahl der Ausstrahlungen limitiert ist.

Klar, diese Wiederholungen gab es früher auch immer. Ich erinnere mich noch, an eine Zeit, in der es nur öffentlich-rechtliche Programme gab. Damals klagte meine Oma schon immer über die ewigen Wiederholungen. Was würde die wohl heute sagen, wenn sie die 6. (hats wirklich gegeben!) Wiederholung einer RTL II – Reportage sehen müsste?
 
AW: Wie das Fernsehen dem Radio nacheifert...

Den absoluten Abschuss was Wiederholungen angeht, liefert ja RTL2.
Die guten alten Bud Spencer und Terence Hill -Filme laufen mindestens einmal im Monat.
War wohl ein billiges Paket.

Aber ansonsten ist diese Diskussion wirklich alles andere als neu. Erst waren es die Soaps, dann die Talkshows und jetzt ist eben Realiti-TV.
Spätestens in ein paar Jahren gibt es wieder den nächsten Trend.
Vielleicht gibt es irgendwann den Trend wieder intelligentere Shows zu machen...we'll see.
 
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so richtig eure Beiträge hier sind: Mir war es ein Anliegen, auf die Parallelentwicklung zum Radio aufmerksam zu machen. seht ihr ebenfalls ähnliche Entwicklungen?
 
AW: Wie das Fernsehen dem Radio nacheifert...

RayShapes schrieb:
Klar, diese Wiederholungen gab es früher auch immer. Ich erinnere mich noch, an eine Zeit, in der es nur öffentlich-rechtliche Programme gab. Damals klagte meine Oma schon immer über die ewigen Wiederholungen.
Ich sehe schon, ich sollte von der Rezitation neben der letzten wenigstens noch die ersten vier Zeilen rezitieren (mehr habe ich von diesem Kleinod volkskünstlerischen Schaffens nicht):

Alle Jahre wieder
kommt der Doktor Schlüter
Hat das Fernsehen nichts zur Hand
bringse Wege übers Land



Was die nochmal in Erinnerung gerufene Ausgangsfrage angeht: Das Wort Dudelfernsehen wurde doch bereits geprägt.
 
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