Wie erzielt man diesen Sound?

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Hepp

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Vorsicht ... vermutlich mal wieder eine dumme oder naive Frage (bitte unzutreffendes streichen). Kann mir jemand sagen, mit welchen technischen Mitteln ich einen solchen Sound mit möglichst nicht zu großem Aufwand erreichen kann:


Der gute Ron ist während der Moderation gut zu verstehen aber die Musik wird nicht wirklich leiser .. zumindest empfindet man das als Hörer so. Wie erreicht man diesen Effekt? Geht das nur mit sehr großem (und damit teurem) Aufwand oder ist das mit recht einfachen Geräten machbar?
 
Uuups, der Sound ist mir sogar zu viel - und das will was heissen :)
Frag mal Google oder die hiesige Suchfunktion nach "Sound Processing", "Kompressor" oder "Wie vergewaltige ich meinen Optimod" :)
 
Ich habe einen Hinweis aus meinem Radiobuch von Patrick Lynen.

Er schreibt auf Seite 125/126:
"...wer heutzutage auf einen Ramp moderiert, zieht den Regler gar nicht oder nur wenig runter. Das reicht völlig aus.
Noch besser: Ein mit ca. -5db (RTW-Pegel) gestarteter Titel lässt ein leicht komprimiertes Mikrofonsignal problemlos vorne stehen..."

Die Frage von Hepp interressiert mich auch. "Der gute Ron" klingt wie mitten im Musiktitel. Hört sich sehr gut an. Welches Equipment ist nötig?
 
Was tun, wenn Moderator ein Pegelfresser ist? Vollaussteuerung, aber matt, dumpf und hohl. Der gute Ron ist ganz das Gegenteil, sein Stimm-"Gerät" ein Geschenk der Natur. Und die Frage: ist englisch mit gleicher Einstellung verständlicher als deutsch?
 
Dafür bzw. dagegen gibts doch Prozessoren mit personalisierten Presets, mit denen zunächst alle Kollegen und Kolleginnen auf DIN-Zwitter geknietscht werden.
 
Nein, wir haben nicht gelacht. Zum Heulen ist das! Schlicht Schwachsinn.

Warum? Weil es erstens Ramps gibt, die schon kräftig losrocken, während andere nur seichtes, gediegenes Vorspiel sind. Da muss man sich bei mancher schon fragen, ob es überhaupt gut und sinnvoll ist, sie plattzuquatschen.

Zweitens kann man ohne Kenntnis dessen, was hinter dem Mischer mit dem Signal passiert, eine solche Aussage gar nicht treffen. Wenn da nämlich eine Brikettpresse mit viel zu tief angesetztem AGC-Gate steht, wird die nur minimal abgesenkte Musik locker wieder aufgerissen und mit der Hüllkurve des Sprachsignals moduliert, um nicht zu sagen zerhackt.

Um das zu vermeiden, muss man Betten und Ramps soweit herunterziehen, dass genau dieser Effekt nicht eintritt. Insgesamt ist das also von einer derart großen Zahl von Parametern abhängig, dass sich eine Faustregel gar nicht geben lässt.

So ganz nebenbei: Musik war früher mal schon allein über den Daumen diese 5 dB "lauter" als eine durchschnittliche Stimme bei ungefähr gleichem Spitzenpegel. Heute ist das noch mehr, weil die Musikproduktion auf Lautheitsmaximierung schon nicht mehr verzichtet. Und was bitte ist
ein leicht komprimiertes Mikrofonsignal
Darunter versteht mancher schon wieder ein Brikett, weil Kompressoren ja nur geil sind, wenn die Gain-Reduction-Anzeige dramatische Absenkungen signalisiert. "Leicht komprimieren" könnte man aber auch, indem man mit einem sauberen Peak-Limiter einfach nur durch Begrenzung der Spitzen den Kopfraum befreit, den man sonst belassen müsste, wollte man nicht ständig den Pegelmesser in der verbotenen Zone sehen.

So. Und jetzt die Frage: Wie bitte willst du einem, der im Internet irgendwelchen kaputten Sound entdeckt, erklären, wie man das macht? Glaubst du allen Ernstes, dass bei der harrschen Kritik an konsequentem, idiotischem Missbrauch von Dynamikreduktionsmaschinen in sämtlichen Bereichen hier ernsthaft einer Ratschläge gibt, wie man es noch bekloppter machen kann? Zumal es vor gar nicht allzulanger Zeit hier erst eine ausführliche Diskussion dazu gab, auf die man eigentlich verweisen und den Faden hier umgehend schlafen legen könnte. Gehört ohnehin eindeutig nicht in dieses Forum.
 
@dea: Hast Dich schön augekotzt. War wohl nötig.

Nochmal an die Fachleute: Wie geht das ?
Die Frage ist oben im Thread klar gestellt und interressiert mich auch.
 
OUCH! Das Ding knallt gewaltig! Da ich ein höflicher Mensch bin, streiche ich beiderseits "dumm" und "naiv" im Posting des Threaderstellers um anstatt dessen "unnötig" einzusetzen.

Edit(h): Habe ich mich verhört oder liegt Hall am Moderatorenmikrofon? Grässlich!
 
Das ist ja noch zu verschmerzen - aber beim Einstellen des Optimod ist bestimmt ein Taster ruiniert worden :D
 
Hab mir's jetzt auch mal angetan - nach den Kommentaren war ich ich neugierig geworden und hatte eigentlich was ganz Furchtbares erwartet.
Klingt doch aber in seiner Gesamtheit ganz schlüssig, nur den Hall finde ich persönlich etwas unnötig . Bei der Stimmbearbeitung vermute ich Präsenzanhebung und Absenkung im Grundtonbereich + Kompression - und dann fährt der ganze Mix wohl heftig in irgendeine schnell regelnde Summenbearbeitung. Jedenfalls drückt die Stimme die Musik gut runter. Könnte auch Sidechain-Kompression (Ducking) sein, aber keine Ahnung, ob da so gearbeitet wird. Jedenfalls stimmt es, dass die Stimme auf diese Art und Weise eher ins Bed eingefügt wird anstatt drüberzustehen. Trotzdem ist sie recht gut verständlich, was aber z.T. auch am Moderator selbst liegt, der sich mit der Intensität seiner Sprechweise und Artikulation gut auf die Musik einstellt.
Alles bisschen hektisch und anstrengend und ich würd's mir nicht anhören wollen - aber in sich organisch und passend zu dieser Ästhetik, ob man sie nun mag oder nicht.
 
Die technischen Details weiss ich nicht. Es wird sicher ein Mikro-Processing durchgeführt (so dass selbst der Elefantenpimmel nach was klingt), die unteren Mitten (welche für die Sprachverständlichkeit am wichtigsten sind) werden deutlich angehoben, dafür bei der Musik eher etwas abgesenkt. Und Hall ist gut drin, mir etwas zu viel (bei der trockenen Mod klingt das etwas strange) Ich weiss aber, dass mir der Mitschnitt richtitg Lust auf Radio macht. Der DJ hat es drauf, spielt mit den Ramps und den Verpackungselementen...so klingt für mich Personality-Musikradio, auch wenn mir das Gesamtprocessing ein Stück zu heftig ist.
 
Hab mir's jetzt auch mal angetan - nach den Kommentaren war ich ich neugierig geworden und hatte eigentlich was ganz Furchtbares erwartet.
Klingt doch aber in seiner Gesamtheit ganz schlüssig, nur den Hall finde ich persönlich etwas unnötig . Bei der Stimmbearbeitung vermute ich Präsenzanhebung und Absenkung im Grundtonbereich + Kompression - und dann fährt der ganze Mix wohl heftig in irgendeine schnell regelnde Summenbearbeitung. Jedenfalls drückt die Stimme die Musik gut runter. Könnte auch Sidechain-Kompression (Ducking) sein, aber keine Ahnung, ob da so gearbeitet wird. Jedenfalls stimmt es, dass die Stimme auf diese Art und Weise eher ins Bed eingefügt wird anstatt drüberzustehen. Trotzdem ist sie recht gut verständlich, was aber z.T. auch am Moderator selbst liegt, der sich mit der Intensität seiner Sprechweise und Artikulation gut auf die Musik einstellt.
Alles bisschen hektisch und anstrengend und ich würd's mir nicht anhören wollen - aber in sich organisch und passend zu dieser Ästhetik, ob man sie nun mag oder nicht.


Ich denke nicht das es Ducking ist.


Omnia6 = Distortion Machine
 
Es braucht auch kein extra Ducking, wenn der Kompressor redlich im Aufholbetrieb arbeitet und man ihn mit dem Mikrofonsignal einfach überfährt. Dann IST es automatisch Ducking.
 
Helli schrieb:
Alles bisschen hektisch und anstrengend und ich würd's mir nicht anhören wollen - aber in sich organisch und passend zu dieser Ästhetik, ob man sie nun mag oder nicht.
Finde ich auch, über Geschmack kann man nicht streiten, aber das ist absolut professionell. Das können die Amis oder Engländer - aber in Deutschland habe ich sowas noch nicht gehört.
 
Der gute Ron ist während der Moderation gut zu verstehen aber die Musik wird nicht wirklich leiser .. zumindest empfindet man das als Hörer so. Wie erreicht man diesen Effekt? Geht das nur mit sehr großem (und damit teurem) Aufwand oder ist das mit recht einfachen Geräten machbar?

...das Wichtigste ist, dass "der gute Ron" immer dann spricht, wenn ihm die Klänge, auf die er drauf spricht, dafür auch Platz lassen. Somit ersetzt er also in der Regel den Gesang. Und die reinen Unterlegemusiken sind von vornherein so arrangiert, dass sie diesen Platz auch frei lassen, daher müssen sie pegelmäßig ggf. also gar nicht heruntergeregelt werden, sondern seine Stimme (die natürlich zuvor gezielt processed wurde) fügt sich harmonisch hinein. Und somit sind wir wieder beim Thema Loudnesslevel, und welchen verschiedene Klänge bei völlig unterschiedlichen Spitzenpegeln verursachen...
Insofern ist diese simple Grundregel also eigentlich sogar ohne jegliches Processing erreichbar. Allerdings hören wir natürlich trotzem eine Menge davon, das wurde ja auch schon reichlich analysiert.
Interessant finde ich jedoch, dass viele von Euch einerseits das Processing "bewundern/bestaunen", im nächsten Moment jedoch darauf hinweisen, dass es zu hektisch, heftig, anstrengend ist. Daher lautet mein Rückschluss: Will sich das wirklich Jemand dauerhaft anhören, oder bestaunen wir nur, dass es technisch möglich ist?
Zum Thema Hall auf der Stimme, kann man durchaus auch der Theorie "Moderation ersetzt Vocals" folgen, und schon ergibt dieser sogar Sinn. Ein anderer Ansatz könnte sein, dass in dieser Selbstfahrerumgebung und die akustischen Eigenschaften ohnehin eine gewisse Räumlichkeit entsteht. Weshalb also dieses Manko nicht überbetonen und zum Stilmittel machen? Die akustischen Eigenschaften könnten übrigens auch die Wahl eines dynamischen Mikrofons (ACHTUNG, HIERBEI HANDELT ES SICH UM DAS WANDLERPRINZIP und keine Aussage zur Dynamik ;) ) erklären.
 
Nun, bei all dem "Radioforen.de typischen Gemecker" muss man doch anerkennen, dass der Moderator durchaus ein Profi seines Fachs ist.

Mir fällt auf, dass auf dem Mikro ein Hall ist, der ohne Musik im Hintergrund jedoch dann schecklich klingt und auch sonst ein bisschen zu stark sein dürfte.

Bleibt eine Frage: Welche Software hat er da auf seinen beiden Touchscreens? Die scheint nicht schlecht zu sein.
 
Das ist einfach:

- ein sehr hart eingestellter Mikrofon Soundprozessor mit hoher Kompression, bei sehr wenig Spach-Dynamik, Basspunch, Mittenverstärkung und einem Deesser.
- eine dynamisches Elektro Voice Mikrofon, das kaum überbrüllt werden kann, wenn man wie hier, daran vorbei brääätzt.
- eine brüllende Stimme des Moderators. Ja, er schreit! Nur wenn er normal spricht, z.B. wenn er kurz nachdenken muss und dann leiser wird, hört man seine normale Sprechlautstärke, dann geht er fast unter....
- und dann ein unsäglicher Hall auf der Moderation, mit dem die Stimme in einen "anderen" Raum innerhalb des Klangbildes geschoben wird. Psychoakustischer Effekt. Die Klangtrennung wird durch diese zeitliche wahrgenommene Hallgrenze, für das menschliche Ohr "leichter".
- zusammen mit einem manchmal festzustellenden, sehr "leisen" Ducking, von ca. -2 dB auf der Musik.

Alles kein Hexenwerk. Aber grauenhaftes Geballer.
Denk doch mal an den armen Hörer, der die ganze Zeit so aufgepeitscht wird.
Was soll das denn? Da kann man keine 10 Minuten durchhören. Wie auf der Kirmes.

LUFS 23 im TV. Ahhh.....angenehm, es wird langsam.

The Loudnesswar is over!
Der Hörer hat "gewonnen".


Gruß Codo
 
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