Mahlzeit.
Ich möchte mich mit wenigen Sätzen an dieser Diskussion beteiligen. Leider komme ich nicht aus EN oder eines Nachbarkreises. Aber ich kenne die dortigen Verhältnisse ein wenig.
Ich möchte vorab mal eine Frage in die Runde stellen: Warum hat der Kreis Olpe kein Lokalradio? Richtig: Das Kosten / Hörer-Verhältnis ist zu bescheiden.
Was brauche ich für ein gutes HF-Programm?
1. eine gute technische Infrastruktur
2. Hörer, ganz viele
3. Frequenzen (möglichst wenig mit viel Reichweite)
4. Geld (durch Werbeeinnahmen)
5. ein richtig gutes Konzept und Leute die es verkaufen (können)
Schauen wir uns dochmal die Punkte genauer an:
1. Die Technik an sich sollte ausreichen, da sie NRW-tauglich ist. ABER! Was habe ich von einem Funkhausstandort, das nicht in meinem Sendegebiet liegt? Warum zerreisse ich struktur-mäßig meinen Sender, wenn es ihm eh schon nicht gut geht. Solch eine Trennung ist auch mental für die Mitarbeiter nicht einfach bis gar nicht zu verkfraften - Denkt mal drüber nach.
2. Die Hörerzahl kann ich im Augenblick nicht überblicken, da ja nur die des EN-Kreises zählen. Soweit mich meine geographischen Kenntnisse nicht ganz verlassen, ist der EN-Kreis bis auf ein paar Ausnahmen sehr lndlich struktuiert. Und jetzt kommt mir nicht mit Hagen, Dortmund, Wuppertal und so, die zählen zwar mental aber faktisch überhaupt nicht!!
3. Hier besteht has gleiche Problem wie in Olpe. Zu viele Frequenzen für die Anzahl der Hörer. Die Infrastrukturkosten sind imens! Ich kenne Beispielzahlen der Telekom. Da fällt einem der Kitt aus der Brille, ehrlich.
4. Potentielle Werbekunden... diese sind da, wo auch die Kunden sind. Ich kann mir durchaus sehr gut vorstellen, das ein Teil des Einzelhandels für den EN-Kreis außerhalb liegt. Aus persönlichen Kontakten weiss ich, das viele Menschen in Nachbargebiete auswandern, um einzukaufen. Große Kunden brauche ich, wie z.B. in Aachen (um mal das 24h-Stunden Programm anszusprechen) - und davon mehr als fünf..
5. Tja, wie kann ich die Leute hinterm Ofen hervorlocken?! Letzendlich kochen alle mit Wasser und auch EN wird das Radio nicht neu erfinden. Für die Standard-Elemente brauche ich Leute, die gut sind, evtl. besser als die der Nachbarsender. Die lokale Kompetenz ist das eine, das "Verkaufen" dessen eine andere. Gerade im EN-Kreis bin ich terrestrisch schnell bei einem anderen, auch evtl. nicht NRW-Sender - beachtet die Berge, ich habe selbst dort den Hessischen Rundfunk und SWR 3 reinbekommen, von der landeseigenen Konkurrenz (Eins Live und der restliche WDR inkl. BFBS usw. mal ganz zu schweigen).
Rein marktwirtschaftlich gesehen (und das ist der private Rundfunk nunmal) wird EN seinen Geldgebern sicherlich Argumentationsprobleme haben. Aus diesem Grund muss sich ein solches Unternehmen (Hallo BG!) fragen, ob der Sendebetrieb und diesen Umständen überhaupt zu verantworten ist. Im Kreis Olpe ist man sich da einig: Es macht einfach keinen Sinn und deshalb lässt man es.
Woran wird im EN-Kreis festgehalten? Meiner Meinung an etwas, was sowieso nicht funktioniert, ausser jemand kommt mit einer wirklich guten Idee rüber.
Mein Tipp: Vertickt den Laden und spart Euch die Mühe, es macht scheinbar keinen Sinn, so leid es mir tut.
Nehmt es mira nicht böse, aber ich sehe das ganze so.
Ich wünsche trotzdem dem Sender alles Gute und hoffe, das es eine Initial-Zündung gibt.