Wie gehts den Internetradios?

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@ Der Radioator:
"Das doofe Geclaime bei oldiestar.de und anderen Sendern regt mich auch auf. Und hier zeigt sich auch eines der Probleme der Hobby-Webradios: sie wollen die echten Sender nachäffen."

Und an diesem Punkt kehren wir wieder zum leidigen Thema "Finanzierung des Internetradios" zurück. Ich glaube, daß das Claimen bei Webradios einzig und alleine dazu dient, dem potenziellen Werbekunden ein vertrautes Ambiente vorzugaukeln. So nach dem Motto: hier klingt alles wie bei deinem vertrauten, terrestrisch sendenen Privatsender Radio Dudelfunk. Die Claimerei hat ansonsten keinen Sinn, denn die Hörer des Webradios sind ja nicht rein zufällig ins Programm geschneit sondern haben bewußt und gezielt diese Station ausgewählt. Daran werden sie sich gewiss erinnern; man braucht ihnen das nicht 20 x die Stunde wieder und wieder einzuhämmern :)

In diesem Zusammenhang die Frage an die werbende Wirtschaft: unter welchen Voraussetzungen erscheint ihnen das Schalten Ihrer Sports und/oder Banner bei Internetradios erfolgversprechend ? Ab welcher Zuhörerzahl und unter welchen Rahmenbedingungen ist ein gezielter Werbeauftritt sinnvoll ? Oder bleibt das Webradios in deren Augen eine Spielwiese für Möchtegernradiomacher und realitätsfernen Spinnern ?
 
Guten Tag!

Wer bei Live365 in schlechter Qualität streamt, kann doch nicht ernsthaft glauben, mit ein paar Claims eine vertraute Atmo für Werbekunden zu schaffen.

Machen wir uns doch mal klar, über welche Größenordnungen von Hörern wir hier sprechen. Laut Live365 hatte Oldiestar in den letzten 30 Tagen 537 gehörte Stunden. Das heißt: pro Tag knapp 20 Hörer, wenn die je 1 Stunde zuhören oder 40 Hörer je 1/2 Stunde ... jedenfalls im kaum messbaren Bereich. Da mit zunehmender Verbreitung von DSL-Flatrates (also Breitbandzugang + feste Kosten, egal, wie lang man online ist) die Nutzung von Webradio kein technisches oder finanzielles Problem für die Hörer mehr ist, lautet das Fazit offenbar: für kleine Webradio-Projekte besteht kaum Bedarf, auch im Netz werden hauptsächlich die Sender genutzt, die man auch schon per UKW empfangen kann.

Wenn es den Webradio-Machern Spaß macht und sie einen Traum verwirklichen können, ist das eine tolle Sache - Geld verdienen ist (nicht nur in der jetzigen Werbekrise) eher unwahrscheinlich.

Beste Grüße
Clara

<small>[ 13-11-2002, 17:35: Beitrag editiert von Clara ]</small>
 
@ Clara:
Stichwort Werbekrise: im Gegensatz zu rückläufigen Tendenzen in den klassischen Medien ist der Werbeumsatz im Onlinebereich in diesem Krisenjahr gestiegen. War in einem anderen Thread hier vor einiger Zeit nachzulesen.

Allerdings ist davon sicher nur ein verschwindend geringer Anteil den Internetradios zugute gekommen :(
 
Nicht alle Internetradios haben Claims im Programm... und es gibt sogar welche, die spielen Songs, die findet man nur in den "Munich's City Nights"... oder im Web.
 
...und es gibt genügend Webradios wo sich "Pros" engagieren, um mal wieder mit Herz und Seele "ihr Ding" machen zu können.

So ein Webradio läßt sich doch scheinbar zum Taschengeldpreis aufziehen.

Da braucht man ein- bis zwei Sponsoren und schon trägt sich die Übung. Gerade die Profis oder Ex-Profis haben oftmals noch einen guten Kundenkontakt, der gegen entsprechende Gegenleistung schon mal einen Hunni im Monat springen läßt. Dafür kann man bestimmt viel Webradio machen....
 
Nochmal zum Thema Nachäffen und Geclaime.

Ich denke nicht, dass es primär um die Werbeindustrie geht. Es ist wirklich mehr ein Nacheifern der "Großen". Vorhin hat es bereits einmal jemand erwähnt, dass oft die nun Internetradio machen, die schon immer zum Radio wollten, aber die keiner genommen hat.
Das heißt aber mit anderen Worten, dass sie im Internet doch auch nichts anderes machen wollen! Es geht in diesem Fall also nicht um die Werbung und nicht einmal um die Hörer.
Es geht nur um die Macher und ihr Interesse, was Ihnen Spaß macht.

Und entschuldigt mal bitte, in der Szene isses immer noch so, dass das Können eines Moderators nicht nur an Artikulation, Stimme, Wissen und Improvisationstalent gemessen wird, sondern auch an technischen Fähigkeiten, wie Ramp-Talks oder guten Übergängen. Genauso wie die Stationen sich rühmen, gute Produzenten für Soundelemente zu haben, gute Jinglesproduktionen, Comedy, etc.

Das alles gehört zu einer Radiostation!
Warum sollte jemand im Internet auf all das verzichten wollen?
Für den Hörer zählt doch nur, dass der Sender gut klingt und gut hörbar ist, d.h. er ist angenehm, unterhaltsam und vielleicht sogar anregend bzw. interessant.

Alles andere ist nur ein "Wetteifern" der Macher.

Und übrigens: Alle Hörer, die über Jingles etc. sich beschweren, die hören doch sowieso nur selten Radio, wenn dann zur Information, und ansonsten muss die eigene CD- oder mp3-Sammlung herhalten.
Auf der anderen Seite gibt es immer wieder Hörer, die ihre Station auch wegen der Jingles und der Gesamterscheinung mögen!

Wenn ein Internetradio auf alle diese Elemente verzichtet, dann muss es sich durch etwas anderes kennzeichnen. Tut es das aber auch nicht, dann ist 's aber eigentlich nur ne Jukebox.
 
Einen kleinen Nachtrag noch:
Nicht jeder, der im Internet Radio macht, ist da, weil er "draußen" abgewiesen wurde. Blödsinn.

Die meisten wollen gar nicht normales Radio machen, mit all den Bestimmungen, und auch den "Stimmungen" unter den Leuten.

Wenn man Radio mit Herz und Seele machen möchte, dann muss man einen Piratensender betreiben, oder Internetradio machen. <img border="0" title="" alt="[L&auml;cheln]" src="smile.gif" />
 
Und es ist ein unglaublich schönes Gefühl, wenn um 15.10 Uhr der Claim gespielt werden soll, man da aber gerade keinen Bock drauf hat und es einfach weglässt. <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
 
Netter Thread hier, zu dem ich jetzt auch noch mal meinen Senf abgeben möchte:

1. Warum muss Radio immer professionell klingen? Ist das nicht auch mal natürlich, wenn mal ein Mensch wie Du und ich am Rohr ist.

2. Ich höre inzwischen zu 60 Prozent Radio übers Internet. Warum? Weil ich die Musikrotationen der "normalen" Radios inzwischen in- und auswendig kenne und es hier keinerlei Überraschungen mehr gibt. Wie ich mich doch freue, bei oldiestar.de mal wieder "Our Darkness" von Anne Clark zu hören, nei thestream.de mal wieder "Baby come back" von Player, bei intersurfradio.de mal wieder "Don't you want me" von Felix usw. Längst vergessene Titel, die zumindest ich mal wieder gerne im "normalen" Radio hören würde, aber nicht geliefert bekomme, weil sie laut gewissen Researchern nicht massentauglich sind.

Leider haben die Webradios noch mit einem Nachteil zu kämpfen: dem Kostenpunkt. Zwar haben schon viele einen DSL-Anschlúss mit Flatrate, aber um dem Webradio endgültig zum Durchbruch verhelfen, braucht es deren noch viel mehr. Außerdem haben bestimmt fast 85 Prozent der Menschen mit Internetanschluss noch nie Internetradio gehört. Vielleicht sind wir dort in zehn Jahren weiter, wenn es per UMTS möglich wird, sämtliche Webradios auch mobil zu hören.
 
Kaum noch Zuhörer, geschwiege denn Zugriffe auf die Page (gestern gerade mal 9 Shitbull) Jocks haben keinen Bock mehr oder rennen weg und dann hab ich noch ne Grafik gelöscht die ich nicht mehr finde mist

Aber immerhin ne neue Page die Maßstäbe setzt

<a href="http://www.intersurfradio.de" target="_blank">www.intersurfradio.de</a>

Stay tuned

;)
 
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