Wie kommt DAB auch hierzulande zum Erfolg?

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Um jetzt nicht Missverstaendnisse aufkommen zu lassen: Ich will mit den Thesen in diesem Thread ueberhaubt nicht behaupten, die bisherige Entwicklung von DAB in der Schweiz sei ein Flop. Nein, ich denke vielmehr fuehrten folgende Gruende zu einer bisher doch recht zaghaften Entwicklung:

- DAB ist noch nicht flaechendeckend verfuegbar. Viele Regionen haben noch nicht mal Zugriff auf ein Ensemble.

- Bekanntheitsgrad/Wissensstand in der Bevoelkerung ausgesprochen gering. Die Oeffentlichkeitsarbeit steht hier sicher noch am Anfang.

- Geraetepreise eindeutig noch viel zu hoch. DAB-Empfaenger werden erst dann richtig massentauglich, wenn auch Geraete im Bereich der magischen 100 Franken-Grenze erhaeltlich sein werden. Der Markt wird dies jedoch bestimmt noch richten. Wenn ich mir vorstelle, dass ich noch vor 4 Jahren einen 4-stelligen Betrag fuer einen DVB-S Receiver hinblaettern musste und heute fuer den selben Betrag gleich 10 davon erhalten wuerde, gibt mir diese Annahme bestimmt recht.


Wo aber liegen denn die weiteren Erfolgsfaktoren, welche DAB auch in der CH zum Erfolg verhelfen koennten? Ich denke, Grossbritannien hat uns da schon einiges vorgemacht und die hiesigen Verantwortlichen werden diesen Markt bestimmt auch als Schulbeispiel betrachten.

Abgesehen von den eingangs erwaehnten Ursachen, faellt wohl die bis dato recht bescheidene Programmauswahl besonders ins Gewicht. Der Konsument verspricht sich von der Beschaffung eines DAB-Empfaengers einen Mehrwert (nicht nur in qualitativer, sondern auch in quantitativer Hinsicht) und erwartet somit eine echte Vielfalt bei den Programmen. Da bis zum heutigen Zeitpunkt lediglich die SRG eine Auswahl ihrer Programme via DAB verbreitet und die privaten Anbieter noch ueberhaupt nicht vertreten sind, fuehlt sich ein nicht unbetraechtlicher Teil der Bevoelkerung heute ueberhaupt nicht angesprochen. Auch wenn DAB-Empfaenger in der Regel ebenfalls ueber einen herkoemmlichen UKW/FM-Empfangsteil verfuegen, duerfte die Verfuegbarkeit des bisherigen Programmangebots via DAB wohl eine Grundvoraussetzung fuer den Erfolg der neuen Technologie bilden, und die Schaffung zusaetzlicher (exklusiv via DAB verbreiteter) Formate und Inhalte, fuer einen eigentlichen Durchbruch sorgen. Doch wie soll dies geschehen?

Die ganze Vorarbeit, welche die SRG bisher geleistet hat, zeigt schon mal in die richtige Richtung. Als Ergaenzung zu den herkoemmlichen Senderketten sorgen die Spartenprogramme fuer einen interessanten Mix. Gute Voraussetzungen fuer echte Programmvielfalt also, die uns bereits das erste (und noch einzige) Ensemble beschert.

Spannend waere es nun, wenn auch von privater Seite eine Initiative kaeme und auch regionale Beduerfnisse beruecksichtigt werden koennten. Dennoch glaube ich, waere es nochmals die SRG, welchen den Stein einmal mehr ins Rollen bringen muesste. So koennte ich mir vorstellen, dass man das Programm von DRS1 aus dem ersten Ensemble herausnimmt, dieses dort durch interessante Datendienste (beispielsweise fuer Verkehr, Wetter und News) ersetzt, um dann in den Regionen ein zweites Ensemble zu starten, wo man DRS1 mit dem jeweils pro Region verfuegbaren Regionaljournal verbreiten wuerde. Die verbleibende Kapazitaet sollte dann an die privaten vermietet werden, wobei dann insbesondere ueberregionale Anbieter wie Radio 105, Radio Eviva oder Swiss Music Radio zum Zuge kommen sollten. Diese Veranstalter haetten dadurch endliche die Moeglichkeit, sich von ihren eingeschraenkten Verbreitungswegen via Kabel und/oder Satellit etwas zu loesen und im Umfeld der neuen Technologie schon mal ihre Plaetze zu belegen. Natuerlich sollte dieses zweite Ensemble auch die grossen privaten Anbieter aus den jeweiligen Regionen umfassen, um die Grundversorgung mit den bisher verfuegbaren Programmen zu gewaehrleisten.

Ein drittes Ensemble sollte dann ausschliesslich durch private/lokale veranstaltet werden, wobei hier auch Platz fuer Spartenprogramme (Tropic, LoRa und neue Formate) geschaffen werden muss. Schade nur, dass die SRG via swissinfo/SRI kein 24-Stunden-Programm mehr in englischer Sprache anbietet, welches ebenfalls intergriert werden koennte und die Attraktivitaet nochmals fuer weitere Zielgruppen erhoehen wuerde. Nun, vielleicht laesst sich ja die Konzession von WRG (World Radio Geneva) ausweiten oder sogar ein vergleichbares Programm lancieren, welches dann ueberregional verbreitet wird.


Wie gesagt, das alles sind nur Denkanstoesse, welche ich in diesen Tagen auch an das Bakom und die erwaehnten Veranstalter richten will. Auf Eure Diskussion bin ich fuer's erste schon mal gespannt...


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AW: Wie kommt DAB auch hierzulande zum Erfolg?

Die Schweiz hat gegenüber Deutschland den Vorteil, dass im Grunde im Band III bereits Kapazität für eine 2.Abdeckung verfügbar ist (L-Band ist außerhalb von Städten absoluter Käse). Man könnte hier also relativ zügig ein zweites Ensemble mit weiteren Programmen in Betrieb nehmen. Denn ich glaube, nur möglichst VIELE Programme und v.a. gegenüber UKW NEUE Programme schaffen einen Anreiz, sich DAB zuzulegen. Da jeder DAB Empfänger meist auch UKW an Bord hat, ist es in meinen Augen nicht so wichtig, UKW Programme auch über DAB abzustrahlen. Aber neue Programme sind wichtig. Und davon eine möglichst große Auswahl.

Und während Deutschland auf die nächste Wellenkonferenz 2006 wartet, könnte man in der Schweiz vielleicht schon bald loslegen mit der zweiten Abdeckung, ähnlich wie in Südtirol oder Dänemark (ab Herbst).
 
AW: Wie kommt DAB auch hierzulande zum Erfolg?

Andreas W schrieb:
Die Schweiz hat gegenüber Deutschland den Vorteil, dass im Grunde im Band III bereits Kapazität für eine 2.Abdeckung verfügbar ist (L-Band ist außerhalb von Städten absoluter Käse). Man könnte hier also relativ zügig ein zweites Ensemble mit weiteren Programmen in Betrieb nehmen.

In Deutschland und speziell in Bayern ist bereits eine 2.Abdeckung also ein lokales Ensemble verfügbar das auch auserhalb von diesen Großstädten im Umkreis funktioniert!
 
AW: Wie kommt DAB auch hierzulande zum Erfolg?

@Energy Fantasy:
Ich weiß schon. Aber auch nur in Bayern und BWÜ und grad noch in Berlin wird das L-Band genutzt. Sonst ist es da sehr mau.
- Versuche mal, das indoor zu empfangen. Da macht das Band III mit den derzeitigen Leistungen schon Probleme.
- Weil es erhöhte Kosten verursacht (deutlich mehr Sender und höhere nötige Leistungen als in Band III), will niemand ohne Subventionen da drin senden, deshalb gibt es in D auch nur in Städten diese 2.Abdeckung und eben auch nur da, wo DAB halbwegs läuft.

Mit einer 2.Band III Abdeckung (darum gehts mir) hätte man aber ratzfatz ein flächendeckendes 2.Ensemble starten können (nicht nur bisschen L-Band in Städten) und so DAB deutlich attraktiver machen können.

Die Schweizer haben da noch eher eine Chance (weil dort K11 freigemacht wurde) als die Deutschen, die mal wieder warten müssen auf die Ergebnisse der Wellenkonferenz 2006, nach denen erst weitere Band III Kapazitäten frei werden.
 
AW: Wie kommt DAB auch hierzulande zum Erfolg?

Die Schweizer haben da noch eher eine Chance (weil dort K11 freigemacht wurde) als die Deutschen, die mal wieder warten müssen auf die Ergebnisse der Wellenkonferenz 2006, nach denen erst weitere Band III Kapazitäten frei werden.


Ich fuerchte, die Schweizer warten auch erst mal ab :(
Das Bakom sagt dazu leider folgendes:

"Vorläufig sind nur SRG-Programme via DAB empfangbar. Sollte sich die Empfängersituation jedoch stark verändern, müsste die SRG einen Teil ihrer Verbreitungskapazitäten an einen oder zwei Veranstalter abtreten, falls bis zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Frequenzkapazitäten freigemacht werden könnten. Denn anders als im oben beschriebenen L-Band sind im für die sprachregionale Radio-Verbreitung sehr gut geeigneten Fernsehband 3 vorläufig keine weiteren Frequenzen verfügbar, da auf diesen heute grösstenteils analoge Fernsehprogramme verbreitet werden. Es wird ein Ziel der internationalen DVB-T-Planungskonferenz von 2006 sein, weitere Kapazitäten für DAB auszuscheiden. Denn während für die lokale und regionale DAB-Versorgung ausreichend Kapazitäten bestehen, wären weitere Blöcke für die sprachregionale private digitale Radioverbreitung dringend notwendig, damit DAB zum Durchbruch kommt."

Quelle:
BAKOM

Wie frei ist man ueberhaupt, andere Frequenzen/Kanaele zu nutzen, ohne dabei auf die Zuweisung der Wellenkonferenz zu warten?
Im Suedtirol verwendet die RAS fuer das erste Ensemble Kanal 12A und fuer das zweite Ensemble Kanal 12D. Ausserdem soll die RAI fuer die Verbreitung ihres Ensembles Kanal 12B verwenden. Wurden der RAS und der RAI denn die Freigaben durch die Wellenkonferenz bereits erteilt? Oder geschieht da etwas aus Eigeninitiative "ohne offiziellen Segen" (was ich mir nicht vorstellen kann)?

Und wie sieht das in Daenemark aus?

Ausserdem verwendet man ja beispielsweise auch in Berlin/BB mit Kanal 8C und 11C Kapazitaet ausserhalb von Kanal 12. Ich gehe mal davon aus, diese Zuweisungen erfolgten bereits anlaesslich von Konferenzen in frueheren Jahren. Oder liege ich da falsch?


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@Silvio Berlusconi:
In Deutschland sind 8C/11C genauso wie alle anderen Belegungen im K12 in Wiesbaden koordiniert worden. Allerdings wurde eben für jedes Bundesland nur eine Bedeckung im Band III koordinert, das ist eben der Nachteil. Andere Länder wie Großbritannien oder Dänemark waren da vorausschauender und können jetzt flugs ein zweites Ensemble starten. Selbst die Niederländer haben damals schon 2 Abdeckungen im Band III koordiniert.
In Dänemark realisiert man die 2.Bedeckung im Band III durch die breits koordinierten Regionalensembles auf 13E und 11C, die einfach gleich geschaltet werden. Da ist alles in Butter. Ähnlich wird es auch in den Niederlanden sein. Die haben halt damals schon dran gedacht, dass ein Ensemble im Band III zu wenig sein könnte und dass mit dem L-Band nicht viel zu holen ist.

Wie die RAS das macht mit 12D, das ist mir nicht so ganz klar, denn 12D ist in der Tat nicht für Südtirol koordiniert laut Wiesbadener Plan. Eventuell geschieht hier so etwas wie in Wien, dass man sich einen Block von einem Nachbarland/einer Nachbarregion "ausleiht" in bilateralen Verträgen. Denn für Wien wurde ja gar kein Block im Band III koordiniert und dennoch senden die auf 12D. (12D ist eigentlich für West-Ungarn vorgesehen, wird dort aber nicht genutzt). Südtirol nutzt hier evtl. also das 12D Paket aus Kärnten oder das 12D Paket Venetien, die wohl nicht in Betrieb gehen so schnell. Das Beispiel Südtirol zeigt, dass es (wie auch immer) gehen kann, wenn man nur will...

Was die Info der Bakom angeht: Mag durchaus sein, dass man noch bis 2006 warten muss, weil die Kanäle noch zu koordinieren sind. Im Gegensatz zu Deutschland wurde aber hier bereits der Kanal 11 freigeräumt und wäre prinzipiell einsetzbar. Deutschland muss ja erstmal die Ergebnisse der Konferenz abwarten (2006), dann hoffen, dass K11 überall vom Analog-TV freigemacht wird (hängt ja auch mit der DVB-T Umstellung zusammen), um dann irgendwann (2008??) mal mit dem zweiten Band III Ensemble loslegen zu können. Von weiteren Abdeckungen gar nicht zu sprechen.
 
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@Andreas W:
Vielen Dank fuer Deine Ausfuehrungen! Da werden wir wohl weiter abwarten muessen :(

Ich frage mich sowieso, warum der Ausbau der Grundversorgung ueber zumindest eine Bedeckung dermassen schleppend vorangehen muss. Gewisse Regionen sollen ja erst in den Jahren 2007, 2008 oder sogar 2009 erschlossen werden. Dass man fuer gewisse Ballungsgebiete nicht schon 2004/2005 zumindest einen Hauptsender aufstellen kann, begreife ich nicht wirklich.

Inzwischen scheint sich aber die Kontroverse zur Finanzierung von DAB unweigerlich anzubahnen. Einen interessanten Artikel dazu gab's vor einer Woche in der NZZ:

DAB ja - aber wer bezahlt?

Die von der Berliner GoldMedia im Auftrag des Bundesamts für Kommunikation erarbeitete Studie zu den «Marktchancen neuer Privatradios» in der Schweiz (NZZ 1. 9. 04) räumt Digital Audio-Broadcasting (DAB) zwar nur ein paar abschliessende Seiten ein. An dem am Mittwoch in Zürich organisierten zweiten Radioday, dem einzigen von den privaten Veranstaltern und den SRG-Unternehmen gemeinsam eingerichteten Treffpunkt, beschäftigte DAB dennoch - die einen als ein Gespenst, das mittelfristig auch in der Schweiz umzugehen droht, andere, darunter die SRG, als eine zum Teil bereits Gegenwart gewordene Zukunftsperspektive, deren Vorteile stärker zu gewichten sind als die zum Teil zeitlich befristeten Nachteile. Die Einsicht, dass analoger Rundfunk (UKW im Radiobereich, VHF/UHF im Fernsehen) sowohl quantitativ wie qualitativ an seine Grenzen stösst, die dafür vorhandenen Empfänger weder den Konsumentenansprüchen noch den international geltenden technischen Standards mehr genügen und die Digitalisierung längerfristig - man spricht von rund zwanzig Jahren - die einzige Lösung darstellt, greift zunehmend an beiden Polen des dualen Systems Platz.

Ebenfalls scheint Einigkeit über den dem Nutzer generell verschafften Mehrwert zu herrschen, für dessen Generierung DAB eine Voraussetzung bildet: den störungsfreien Empfang und neue Dienste, zudem eine grössere Programmauswahl, da die neue Technik die Übertragungskapazität massiv erhöht. Dass die Übertragungskosten bei DAB um dreissig bis fünfzig Prozent gesenkt werden, stellt namentlich für grosse Anbieter (die SRG budgetierte letztes Jahr für die Distribution 126 Millionen Franken) einen zusätzlichen Anreiz dar. Zudem wird die Schweiz wohl nachzuvollziehen haben, was das Ausland in dieser Beziehung vorgibt. Dem Schrittmacher Grossbritannien, wo die BBC mit sechs, die privaten Anbieter mit annähernd zehn Programmen die neue Technologie propagieren und heute DAB/UKW-Kombi- Empfänger bereits über fünfzig Prozent des Geräteabsatzes ausmachen, folgten Skandinavien, Frankreich und, auf einer Parforcetour, Italien. Selbst in China ist DAB traktandiert. Wenn der für Europa entscheidende deutsche Markt, in dem die Diskussion über die Zuteilung von Konzessionsgebühren die Einführung gegenwärtig noch verzögert, grünes Licht gibt, dürften die Dämme gebrochen sein.

Als wahrscheinlich gilt, dass der Wechsel vom analogen zum digitalen Rundfunk die privaten Veranstalter «vor immense finanzielle Probleme» (Günter Heuberger, Präsident des Verbandes Schweizer Privatradios) stellen wird. Wer soll also was bezahlen? Eine relativ einfache Antwort auf die Frage nach dem «Technologiefranken» hat die SRG parat. Wie Hans Strassmann, ihr technischer Leiter, in Zürich festhielt, seien Erneuerung und Innovation als Elemente der strategischen Unternehmensführung von den Unternehmen selber zu tragen. Anders sehen das erwartungsgemäss die Privaten. Aus ihrer Sicht würde die Finanzierung der Anpassung durch Gebührengelder zu einer Wettbewerbsverzerrung führen, die unter bestimmten Voraussetzungen der Korrektur bedarf. Bei Investitionen in die digitale Verbreitungs-Infrastruktur bzw. die entsprechenden Betriebskosten wäre jenen privaten Anbietern, die durch ihre Konzession auf einen öffentlichen Leistungsauftrag verpflichtet sind, vorab während der Einführungsphase Unterstützung zu gewähren. Legitimiert sieht Heuberger diese Möglichkeit durch Artikel 24 des vom Nationalrat bereits beratenen Radio- und Fernsehgesetzes. Er erlaubt dem Bundesrat die Gewährung zeitlich befristeter Investitions- und Betriebsbeiträge.

Auf der Zürcher Bühne ihren Widerspruch angemeldet haben indes bereits die bürgerlichen Standesvertreter Christoffel Brändli und, noch deutlicher, Rolf Büttiker. Für den Solothurner Freisinnigen kommt eine Beihilfe an die Betriebskosten aus ordnungspolitischen Gründen «nicht in Frage». Mit dieser Ansicht dürfte er wohl kaum allein bleiben. Der RTVG-Entwurf wird auch in dieser Beziehung im Stöckli noch zu reden geben.

Quelle: NZZ
http://www.nzz.ch/2004/09/03/em/page-article9TXBN.html


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AW: Wie kommt DAB auch hierzulande zum Erfolg?

Technisch gesehen soll ja gerade ein Vorteil von DAB sein, daß Mehrwegempfang zunutze gemacht wird und auf diese Weise das Signal (das analog dann nur verzerrt ankommt) verstärkt werden kann. Damit wäre DAB für hügelige und bergige Länder (wie die Schweiz) eigentlich prädestiniert.
 
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Richtig. In Tirol und Südtirol habe ich das selber schon beobachten können, da spielt DAB seine Vorteile so richtig aus.
 
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Erstens Entschuldigungen für meinen armen Deutschen.

Es ist total korrekt, daß DAB besser mit den Mehrweg- und anderen Sachen fertig wird, aber er bildet es ein gutes System nicht. In dem Augenblick als mit dem MP2 codec, er nicht fast genug effcient ist. Stationen im Großbritannien normalerweise Gebrauch 128kbps, der nicht genug gut klingt.

Wenn wir gewartet hatten, könnten wir etwas wie AAC+ verwendet haben. Dieses ist mit Bandbreite viel leistungsfähiger. Wir müssen warten, um zu sehen, was Australien mit einer möglichen 'DAB-Version zwei ' tun.
 
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Andererseits gibt es immer wieder Leute, die aus UK berichten, dass selbst die 128er-MP2-Sender noch gut klingen. Zumindest in Deutschland besteht das Problem, dass tweilweise zwar höhere Bitraten gefahren werden, die Klangqualitäz aber dennoch mies ist, da es von einer unzureichenden Quelle eingespeist wird.

Wenn das Soundprocessing auf das 128er-Signal angepasst wird und aus einer unkomprimierten Quelle komprimiert wird, kann das subjektiv durchaus UKW-ähnlich klingen.
 
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Ich bin nicht so sicher, daß 128er-MP2-Sender genug für gute Qualitätsaudio gut ist. Es kann gebildet werden, um O.K. zu klingen - The Arrow ist vermutlich die beste klingende Station 128k in Großbritannien, aber es ist noch nicht genug gut. Einige Stationen klingen absolut schrecklich, weil sie verarbeitet schreckliches sind. Heart 106 in den Ostmidlands klingt OKAY, aber die Niveaus sind ganz über dem Platz. XFM auf meinen lokalen Multiplextönen horrid, weil es SEHR schlecht verarbeitet wird.

Wieder wenn die Verarbeitung schlecht ist, klingt es immer schrecklich. IchBIN total mit dem einverstanden.

Ich gerade glaube nicht, daß 128er-MP2-Sender genug gut ist. 128er-AACplus-Sender würde FM Qualität sein. 96er-AACplus-Sender würde sehr gute Qualität sein! Aber MP2-Sender ist gerechtes zu altes - und die meisten Leute in Großbritannien würden mit mir einverstandenSEIN.
 
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Ich möchte hier keinen Religionskrieg auslösen, aber wenn ich den Klang verbessern will, dann habe ich einerseits die Möglichkeit, einen besseren Codec zu verwenden oder die Bitrate zu erhöhen. Das vergleiche ich jetzt mal mit einem Auto -- hier gilt die alte Regel: "Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Hubraum!" Klar kann man nominal die PS-Zahl auch durch höhere Drehzahlen erreichen, aber so ein Motor ist unkultivierter, man wünscht sich was größeres.

So geht's mir auch bei Streams. Natürlich kann ich mit MP3pro, AAC oder sonstigem Unsinn auch noch aus einem 96k-Signal was rausholen. Lieber aber 192 oder besser noch 224 k in MP2 -- weniger Artefakte, natürgetreuer Klang.
 
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Einem Umfang stimme ich zu. Das Problem, das wir hier in Großbritannien haben, ist, daß die meisten Rundfunkstationen nicht vorbereitet werden, die bitrates zu erhöhen. Sie würden eher kleine kodierenjustagen einstellen, um es an 112kbps unten zu gelangen!

Ich würde MP3pro und AAC nicht in die gleiche Kategorie einsetzen - AAC ist viel besser. Dankbar!

Aber noch,BIN ich mit einverstanden, was Sie sagen. Der BBC Plan zum Mieten Bandbreite vom neuen nationalen kommerziellen digitalen Multiplex, das zu einem Operator gemietet wird, vermutlich dieses Jahr. Das läßt sie 192k MP2 auf ihren nationalen Stationen haben. Ich würde viel eher 192 oder 224k MP2 haben, sicher. Aber dann ist es nicht leistungsfähiger als FM!
 
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