Wie testen Titel ab 2000?

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KKJZ 88.1

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Anscheinend nicht besonders, oder wie erklärt sich mein Eindruck, daß Radiosender das Potential an seinerzeit erfolgreichen Musiktitel der letzten 20 Jahre kaum ausschöpfen? Insbesondere bei (Hot) AC-Sendern sollte man doch meinen, daß jüngere Songs deutlich häufiger vorkommen als Songs aus dem letzten Jahrtausend. Ob nun RPR 1 oder QMusic aus den Niederlanden: Insbesondere 80er Jahre Hits sind überrepräsentiert. Bremen Vier hat, nach der Verbannung der 80er Jahre Hits aus dem Programm, zurückgerudert und spielt wieder ein paar der ausgelutschtesten 80er Titel. Ich habe sogar mal in einer amerikanischen Formatradio-Beschreibung gelesen, (insbesondere Hot) AC bedeutet, sich auf aktuelle Charts und die letzten 15 Jahre zu beschränken. :oops:
 
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Habe Jahrelang zu viel Hit Radio gehört und jetzt kann ich die meisten Hits im angeblich besten Mix aus allen Jahrzehnten nicht mehr ertragen. Ich habe ein Hit Radio Burnout und brauche dringend andere Musik und befinde mich in der Nova+Ego Therapie, es wird schon helfen. ;)

Wo ist das die Antwort auf seiner Frage?

Naja, @Berlinerradio, aber ich hatte auch schon 2010 den Eindruck, dass einige 2000er immer mehr verschwunden sind, dafür aber immer dieselben 80er totgedudelt wurden.
 
Wirklich gut machen es die grossen Player in Frankreich wie RFM, Voltage und noch sämtliche anderen Lokalstationen wie Totem, Frequence Plus.... Dort werden immer wieder Songs aus den ca letzten 5-15 Jahren in die aktuellen Charts eigestreut welche in Deutschland überhaupt nicht mal mehr angerührt werden. Und das ganze ist überhaupt nicht mal nervig. So stell ich mir modernes Hitradio vor und kein Deut anders.

Aber im deutschsprachigen Raum wird ja alles aussortiert was zwischen 2018 und 2000 liegt, ist zumindest mein Eindruck
 
Soll jeder machen wie er will. Aber je neuer je größer der Anteil, den ich überhaupt nicht mag. Mich kann man (mit wenigen Ausnahmen) mit Musik der letzten 20 Jahre nur verjagen.

Ich finde eine zeitliche Einschränkung ohnehin dämlich. Der Musikstil entscheidet doch viel eher über die Vorlieben. Ich mag David Bowie und The XX, dazwischen liegen 40 Jahre!
 
Das ist dein persönlicher Geschmack. Und der ist gewissermaßen verschieden.

Ich glaube, es gibt für dich auch einen Sender, wo David Bowie läuft.

Okay, wenn auch nicht bei einer Station mit CHR-Format.
 
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Mit fortschreitenden Jahren in diesem Jahrtausend haben sich die Vorlieben für neue Songs auf immer kleinere Gruppen reduziert. Die Bekanntheit dieser Titel sinkt sogar in der Zielgruppe - anders, als noch in den 70er und 80er Jahren, in denen fast jeder Hörer fast jeden Titel kannte. Zudem mehrt sich sich vielfach die Meinung, Hits von heute hätten nur weit geringere Lebensdauer als frühere. Können und sollen also alsbald "weg!".

Ein attraktives, gutes 2000er-Programm zu bauen, wird also zukünftig weitaus schwieriger werden, als eines mit Titeln aus z.B. den 80ern. Da muss man ja nur auf den Knopf drücken.
 
Ich glaube, dass ist deine persönliche Analyse. Ich bin Jahrgang 84 und kenne niemanden in meinem Alter, der Radio wegen 70er und 80er einschaltet.

Vielleicht Mal über YouTube, aber nicht als Dauerbeschallung.
 
Da hast Du mich offenbar missverstanden. Für die jeweiligen Zielgruppen, der gern 70er, 80er, 90er, 2000er-Titel hören wird es für aufsteigende Dekaden für die Musikplanung immer schwieriger, ein attraktives Musikprogramm zu erstellen, da die umfassende Kenntnis der jeweiligen Titel in der Zielgruppe abnimmt. Am Ende bleiben immer weniger "Best-Tester", die uns bei starken Rotationen mehr und mehr auf den Keks gehen in einem Programm, das wir schließlich Dudelradio nennen.

Ich habe doch nicht gesagt, Du sollst 80er hören, @Berlinerradio
 
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Ich habe da noch eine These:
die schiere Menge an veröffentlichter Musik ist reichlich gewachsen, genauso wie die Vielfalt an Genres und Stilen. Der Anteil an reiner "Verbrauchsmusik", die von großen Plattenfirmen forciert in den Markt gedrückt wurde, ist seit den 80ern stark gestiegen. Davon blieb bei den Hörern entsprechend weniger hängen.
Die meisten Musikenthusiasten hat das Radio eh selbst verscheucht.
 
Ebenfalls Zustimmung bis auf die These mit der gestiegenen Vielfalt an Genres und Stilen. Das stimmt bestenfalls auf dem Papier, wenn alle 5BPM ein neues Genre definiert wird. In Wirklichkeit klingt doch in der Realität seit Mitte der 90er alles mehr oder weniger gleich
 
Nur teilweise Zustimmung. Ja, die Genres haben sich verändert, klingen seit Mitte der 90er aber nicht alle gleich.

Nein, ich führe jetzt keine Vergleiche zwischen Bands und Sängern auf. Obwohl ich es könnte.
 
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exhörer, jenseits des Mainstreams gibt es eine sehr bunte Musikwelt, natürlich nach wie vor aufgeteilt in diverse Genres. Allerdings hat sich der (Radio-) Mainstream auf Plastikpop verengt. Rock, Folk-Rock, R&B etc. sind (dort!) verschwunden.

Da bietet es sich an, sich mit anderen Genres aktiv selber zu beschäftigen, um seinen Musikgeschmack zu erweitern. Und das Radio-Programm zu wechseln!

NPO Radio 2 etwa bedient sich auch anderer Genres, baut sie in seine normale Playlist ein. Beispiel: Die Blues-Rock Band Laurence Jones Band mit dem gerade erschienenden Titel "Everything's Gonna be Alright".

Hinzu kommen alternativ ausgerichtete Musik-Specials am Sonntag (18:00-20:00 "De Albumshow" sowie 22:00-24:00 "Blokhuis"). Erwähnenswert ist auch die Sendung "Vinyl Friday" (Fr. 18:00-20:00) sowie die lange Soulstrecke am Samstag (18:00-21:00 "Soul Sensations" und 21:00-24:00 "Soul Night").

NPO Radio 2 spielt nur "alternative" Titel, die melodisch sind und von der Anmutung in das reguläre Programm passen. Die Musikredakteure sind unüberhörbar Profis.
 
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Plastikpop ist wieder negativ und respektlos gegenüber den Hörern, der diesen hört. Selbstverständlich hat Rock seine Berechtigung. Nur fehlt hier offensichtlich der Nachwuchs. Aber wir können natürlich weiterhin Nickelback durchnudeln, bis was neues kommt.
 
Man muss aber auch feststellen, das von den vielen neuen Bands weniger als früher über Plattenfirmen vermarktet werden, sondern sich direkt über Webseite, Bandcamp und Co sowie direkt bei Konzerten vermarkten. Da muss das System, wie neue Musik ins Radio kommt, in D nachhaltig geändert werden. Da reicht es nicht, Gruppen ohne Vertrag einmal die Woche für drei Minuten zu featuren.
 
Was der Hörer in der entsprechenden Zielgruppe hören möchte. Und nicht der Moderator. Dafür soll es ja auch Marktforschung und das Beobachten in der Gesellschaft geben. Von mir aus können die Öffis alles senden, was sie wollen. Der Rundfunkbeitrag ist denen ja sicher. Bei den Privaten sieht das etwas anders aus.
 
Ein Hot-AC-Sender mit Schwerpunkt aktuelle und neuere Musik funktioniert nur in einem variantenreichen Formatumfeld, indem es eine hohe Trennschärfe gibt und Umschalten auf andere Musikformate einen merklichen Stilwechsel bedeutet.

In einem extrem verarmten Radioumfeld wie dem deutschen, wo es nur die Auswahl zwischen Pop CHR und Pop Mainstream AC gibt, macht eine Abstufung zwischen AC und Hot AC keinen Sinn, zumal es ja nicht mal reinrassige Classic-Hits-Kanäle gibt, die keine moderne Musik spielen. Es gibt eben keinen funktionierenden Wettbewerb in Deutschland, der für bedarfsgerechte Angebote sorgen würde.

Plastikpop ist wieder negativ und respektlos gegenüber den Hörern, der diesen hört. Selbstverständlich hat Rock seine Berechtigung. Nur fehlt hier offensichtlich der Nachwuchs.

Völlig falsch. Allein in den USA gibt es drei moderne Rockformate (Active Rock, Alternative und Triple A). Hier die aktuellen Top 25 der Active-Rock-Radios:

DIRTY HONEY - When I'm Gone / DISTURBED - No More / VOLBEAT - Last Day Under The Sun / THE GLORIOUS SONS - Panic Attack / TOOL - Fear Inoculum / HELLYEAH - Welcome Home/ GREEN DAY - Father Of All/ GHOST - Faith / KORN - You'll Never Find Me / DINOSAUR PILE-UP - Back Foot / HIGHLY SUSPECT - 16 / BADFLOWER - The Jester / PAPA ROACH - Come Around / SKILLET - Legendary / BEARTOOTH - You Never Know / BLACK KEYS - Go / PUDDLE OF MUDD - Uh Oh / ALTER BRIDGE - Wouldn't You Rather / BAD WOLVES - Killing Me Slowly / STARSET - Manifest / SAINT ASONIA - The Hunted / BRKN LOVE - Shot Down / GRETA VAN FLEET - Lover, Leaver / WEEZER - The End Of The Game / ICE NINE KILLS - Savages

Die hinteren Plätze und die anderen Playlists spar' ich mir.
 
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