Wie viel kostet DAB+?

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Berlin ist teuer. In den vergangenen Jahren wurde es extrem teuer. Bin froh, meine Wohnung schon 2004 gemietet zu haben, deshalb noch recht günstig. Dafür ist Döner und Pizza billig. Sehr billig.

Kosten für DAB-Sender:

- ein halbwegs anständiger (von der CPU her) PC ohne Anforderungen an Festplatte und Grafikkarte
- eine Linux-Distribution drauf. Kostet nix.
- die ODR-Tools drauf: open source, kosten nix http://www.opendigitalradio.org/
- das ganze konfigurieren: kostet bissl Zeit und Sitzfleisch
- EasyDABv2-Platine http://tipok.org.ua/node/46 in der Ukraine kaufen und an den PC hängen: ca. 250 USD
- 50-Ohm-Antenne für Band III beschaffen, installieren und anschließen

Mux erstellen und auf den EasyDAB streamen.

Kein Witz, das spielt. Hat ein alter Radiokumpel von mir aus Neugier gekauft. Mußte den Output massiv dimmen, um nicht die ganze Straße zu beschallen an seinem Wohnort. Er setzt aus Spaß an der Freude damit einige seiner Lieblings-Webradios in einen DAB-Mux um.

Natürlich ist das illegal, solange auch nur irgendwas an Funksignalen außerhalb der Wohnung aufzugreifen ist. Eine "kleinst-Transmitter-Regelung" wie für UKW gibt es bei DAB bislang nicht. Und der Output dieses Gerätes ist spektral auch nicht so sauber, daß es irgendein OK von der BNetzA bekäme, um on air gelassen zu werden. Sowas also bitte nur innerhalb eines Koaxkabel-Netzes ausprobieren.

Für die große Senderei, nach der Du vermutlich gefragt hast, brauchst Du zuallererst eine Lizent (MABB fragen wegen der Modalitäten), dann darfst Du Dich bewerben, wenn Du genommen wirst, zahlst Du an den Mux-Betreiber. Und zwar weitaus mehr als für die illegale Bastellösung, die für die Straße reicht, in der Du wohnst. ich sags mal so: als Spielerei definitiv zu teuer. Du brauchst ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept. Vor allem mit planbaren und sicheren Einnahmen bzw. verlässlichen devoten Geldgebern.

Was in nicht allzu ferner Zukunft vielleicht möglich sein könnte: DAB-Ereignisrundfunk. Wenn die regionalen gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen sind, könnte dafür Sendetechnik zur Verfügung stehen, die ausreichende Qualitätsparameter aufweist und "nur" einige 1000 EUR kosten wird.
 
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Zudem kostet es viel Zeit und Nerven, ein gutes Programm auf die Beine zu stellen, das die Menschen in Berlin hören möchten.

Musikabspielstationen ohne erkennbares Konzept, die unnötig DAB-Plätze belegen, gibt es schon (z. B. nice-radio).
 
Das ist doch unser Freund aus Litauen, der mit seinem genialen Konzept eines Festplattensenders den Berliner Markt revolutionieren möchte. Dafür ist DAB+ doch bestens geeignet.

@SchnappiLT: Wie schon erwähnt wurde, brauchst du zunächst eine Lizenz von der MABB. Dann musst du dich auch noch auf eine freie DAB+-Frequenz bewerben (die letzte Ausschreibung war in diesem Frühjahr), im Moment sind jedenfalls alle Kapazitäten besetzt.

1000€ pro Monat ist nicht zu viel wenn ist gute Programm und viele werbung.

Ja, nur wer will bei irgendeiner lokalen DAB+-Klitsche ohne Reichweitenausweisung und Konzept werben?
 
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