Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Willi Steul spricht übrigens im Radiowoche Beitrag etwas ganz wichtiges an:

Mit zunehmender Verbreitung von Digitalradio-Empfängern in den Haushalten wächst der Druck auf Privatradios, ihre Programme auch über DAB+ zu verbreiten. Denn wer einmal die Vorzüge von DAB+ kennen gelernt hat, kehrt in der Regel nicht mehr zu UKW zurück
.

Genau diese Erkenntnis gewinne ich immer mehr in meinem Berkanntenkreis. DAB kommt an, man mag es, und man will gar nichts anderes mehr hören. Es ist eine unglaublich törichte Dummheit der etablierten Veranstalter nicht auf den digitalen Zug mit aufzuspringen und deren Chancen zu nutzen, etwa mit Beibooten. Geld ist übrigens kein Argument, wie man sieht können sich ja auch viele kleine Sender DAB leisten.
 
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Jeder fünfte Deutsche besitzt inzwischen mindestens ein DAB Radio, weitere 12 Prozent der Deutschen wollen 2017 eins kaufen. Bevor jetzt wieder die Kritiker und RauschUKWBesitzstandsSalafisten® reflexartig losbrüllen: Vor gut fünf Jahren war es noch jeder 50. Zumindest im Bereich der Geräteindustrie ist man absolut überrascht von diesem Boom, die Dinger werden gekauft wie die warmen Semmeln. Offenbar bedeutet Radio auch in Form von physischen Geräten für viele doch noch etwas. Eine Genugtuung für alle, die für diesen jetzigen Riesenerfolg von DAB lange erbittert gekämpft haben.

http://www.radioszene.de/101149/dab-digitalradio-deutschland-zvei-studie.html
 
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Ich schließe mich den Glückwünschen an. Damit hat niemand gerechnet. Und jetzt können die Betreiber von DAB-only-Stationen ja das Geld mit der Schubkarre abends aus dem Haus zu Bank rollen.
 
Die Rechnung ist etwas seltsam. Einerseits soll jeder fünfte ein DAB+-Radio besitzen (bei 82 Millionen Einwohnern wären das 16.4 Millionen DAB+-Radios), andererseits belaufen sich die kumulierten Verkäufe von DAB+-Radios bis 2016 auf 3.9 Millionen Stück.

3.9 Millionen sind aber nur fünf Prozent, d.h. es besitzt nicht jeder fünfte Deutsche ein DAB+-Radio sondern nur jeder zwanzigste.
 
Klar, dann schalten wir noch Sat, Kabel und Internet ab, so dass der Empfangsweg DAB nur noch übrig bleibt, damit sich DAB durchsetzt.
Nein ich meine das so, dass DAB+ der einzige terrestrische Radioempfangsweg wäre. SAT und Internet gibts dann doch weiter. Und: immer mehr Sender wie z. B. SCHLAGERPARADIES stellen Ende 2017 ihre SAT übertragung ein zugunsten von DAB+
 
Gegenstromanlage schrieb:
Bevor jetzt wieder die Kritiker und RauschUKWBesitzstandsSalafisten® reflexartig losbrüllen
Hier brüllt niemand reflexartig los. Wieviel Wert die Studie hat, ergibt sich aus einem Vergleich mit den Ergebnissen der "Pilotstudie DAB+ Nutzung 2016" vom September. Zwischen beiden Studien liegen nur wenige Wochen. Welche nun richtiger ist, kann und will ich nicht beurteilen. Es zeigt aber sehr schön auf, dass der berühmte Statistiken-Satz, welcher allgemein ja Goebbels zugeschrieben wird, seine Berechtigung zu haben scheint.
Für mich glaubwürdiger ist aus vielerlei Gründen die Studie vom September, was allein schon an den Auftraggebern und der aufgezeigten Durchführung der Studie liegt. Die ZVEI-Studie sieht mir dagegen eher nach belanglosem Lobbyismus aus. Das wiederum liegt an den teils nicht nachvollziehbaren Zahlenspielen.
 
Immer und immer wieder der selbe Müll. Die Leute wollen ihre Hintergrundgeräusche hören. Die meisten wissen nicht einmal welchen Sender sie wirklich hören. Die Frequenz oder Technik spielt dann erst recht keine Rolle.Nur wenn der gewohnte Krach nicht mehr aus dem "Radio" kommt werden die Leute hecktisch.
Ach so ja, die Sender interessiert nur, auf welchem Weg sie den Gewinn optimieren können. Also nur die Frage, bei welchen Kosten es welchen Nutzen=Gewinn gibt. Alles andere ist was für die Abteilung "wünsch Dir was".
 
Die Rechnung ist etwas seltsam. Einerseits soll jeder fünfte ein DAB+-Radio besitzen (bei 82 Millionen Einwohnern wären das 16.4 Millionen DAB+-Radios), andererseits belaufen sich die kumulierten Verkäufe von DAB+-Radios bis 2016 auf 3.9 Millionen Stück.

3.9 Millionen sind aber nur fünf Prozent, d.h. es besitzt nicht jeder fünfte Deutsche ein DAB+-Radio sondern nur jeder zwanzigste.

Schon mal was davon gehört, dass auch mehrere Leute ein und dasselbe Radio besitzen können. Hier teile ich mir ein DAB Küchenradio mit drei Familienmitgliedern :D
 
Den Digitalisierungsbericht kannst du stecken lassen, ist ja doch wieder nur eine Telefonumfrage unter vielen, bei der man nicht weiß wie genau gefragt und ausgewertet wurde (je nach Intention des Auftraggebers). Die Umfragen liegen so weit auseinander dass man genausogut würfeln könnte...

Als Orientierungshilfe dienen - trotz ihrer Lückenhaftigkeit - allein die harten Fakten, will heißen Verkaufszahlen. Wer sich ein Digitalradio anschafft der handelt überlegt und macht auch regen Gebrauch davon, da können die Landesmedienanstalten noch so einen wehrhaften Schutzwall um ihre bedrängten UKW-Privatradios bauen.
 
Die Umfragen liegen so weit auseinander

Die Studie des Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag des ZVEI sagt für Ende 2016 das 20 % ein Digitalradio hätten. Der von mir verlinkte Digitalisierungsbericht sagt 2015 seien es 14 % gewesen. Das passt doch gut zusammen.

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass das nicht heißt, dass jetzt 20 % via DAB+ Radio hören. Die Digitalisierungstudio hat bei DAB+ Geräte(mit)besitzern eine zeitliche DAB NutzungsQuote von 19 % heraus gefunden.
 
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Ich wollte nur darauf hinweisen, dass das nicht heißt, dass jetzt 20 % via DAB+ Radio hören. Die Digitalisierungstudio hat bei DAB+ Geräte(mit)besitzern eine zeitliche DAB NutzungsQuote von 19 % heraus gefunden.

Das heißt also dass DAB-Nutzer 80% der Zeit doch lieber in das limitierte UKW-Angebot investieren, und das in einer Zeit wo die Radionutzung allgemein zurückgeht? Am Ende wollen sie uns noch weismachen dass bei DAB-Radios die UKW-Funktion beliebter ist als der Digitalempfang...

Tut mir leid, aber diese Studie traue ich nicht über den Weg. Das klingt alles viel zu sehr nach Wunschdenken der Privatradiolobby.

Eine andere Umfrage im Auftrag der BLM will mal herausgefunden haben dass Lady Gaga und andere Hitradio-Protagonisten zu den Lieblingsinterpreten der Über-60-Jährigen zählen. Die BLM betreibt ja doch nur Standortförderung für alteingesessene bayerische Kommerzradios, objektiv und innovationsfreundlich war sie jedenfalls noch nie.

Aber wen interessiert's, solche Studien nimmt außerhalb des Medienbetriebs eh keiner zur Kenntnis, da kann man sie noch so viral publizieren.
 
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Ich finde das gar nicht so unplausibel: Ich selbst besitze 2 DAB Radios. Ein Autoradio und ein Taschenradio. Zu Hause höre ich via DVB-C, Internet und UKW. Im Auto auch UKW, weil es ja nicht alle Programme via DAB gibt. Außerdem schaltet das Autoradio bei schlechtem Empfang unmerklich auf UKW. Mit dem Taschenradio höre ich selten was anderes als DAB. Bei mir wird die DAB-Hörquote, trotz 2facher DAB-Hardware, sicher unter 19% liegen.


Kannst Du das in Hinblick auf Deine Aussage in #6392 erläutern?

Der Hinblick möge hier hin gehen:
https://www.radioforen.de/index.php...at-das-dab-bouquet.32537/page-244#post-749792
das führt zu dieser Erläuterung: 2,7 % (jeder 7. zu 19 %) + weiteres bei Bedarf im dortigen Link.
Sorry, versteh gerade nicht, was Du nicht verstehst.
 
Das heißt also dass DAB-Nutzer 80% der Zeit doch lieber in das limitierte UKW-Angebot investieren
Genau das wollte ich von @radneuerfinder bestätigt wissen.
Ist der Prozentsatz der DAB-Hörer deshalb so niedrig, weil über Autoradios mit DAB-Möglichkeit weitgehend UKW gehört wird? Für extra angeschaffte DAB-Küchenbrüllwürfel dürfte der Prozentsatz erheblich höher sein.


Edit nach Posting radneuerfinder:
Grundsätzlich möchte ich als Mathematiker immer wissen, was die 100% des angegebenen Prozentsatzes sind. Das ist das, was mir hier unklar ist. Also Prozent = von Hundert. Von Hundert was?
 
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Natürlich wollen die privaten Geld verdienen und DAB kostet natürlich extra Kohle neben dem etablierten UKW.

Aber die etablierten UKW-Platzhirsche haben mittlerweile Zweit bzw Drittprogramme via UKW gestartet, sei es jugendradio oder eine Rockwelle etc und dieses Netz ist bei weitem nicht so gut ausgebaut und die Deep Indoor Versorgung lässt zu wünschen übrig. Gerade diese Programme würden enorm von DAB+ profitieren.

Hier im Saarland sendet Radio salue über DAB,das Schwesterprogramm (CRR) mit den Funzeln aber nicht, obwohl im Muxx noch Platz wäre. Wenn ein anderer kommt ist er voll.

DAB wird sich mittelfristig durchsetzten und man muss abwarten, ob die Leute dann noch zu den UKW-Platzhirschen halten oder nicht
 
DAB "Platzhirsche" sind im Moment Schwarzwaldradio und Schlagerparadies. Mal sehen was die nächste MA dazu ausweisen will?. Für Schwarzwaldradio wurden nochmal 50Tausend DAB+ Handys + Technisat Radio geordert. Die letzte Aktion war ja laut DAB+ Kritikern nicht so erfolgreich, mit nur 60Tausend Geräten. Die Nutzer bekommen ja auch noch einen Mobilfunkvertrag und könnten zur Not Radio im Internet hören. ;)
 
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