Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Verdammt, auf den Digitalradio Versorgungskarten sah alles so gut aus. Offiziell gelten 99,95 % aller Haushalte Norwegens als sicher versorgt:

Dekningskart-hele-Norge-focalcropped.png

https://radio.no/userguide/i-bilen/.../hvordan-sjekke-at-bilen-har-dab/#DAB-dekning

Und dann das, die Hörer klagen nach der UKW Abschaltung über schlechten Empfang beim Digitalradio. 60 % sind unzufrieden:
https://transforming-radio.com/2017/01/24/ukw-abschaltung-in-norwegen-probleme-mit-dab-empfang/

Obwohl noch lange nicht alle UKW Sender abgeschaltet sind, haben sich bereits jetzt 13,5 % der Einwohner, im UKW Abschaltungsgebiet, gänzlich vom Medium Radio verabschiedet:
https://transforming-radio.com/2017...-ukw-abschaltung-in-norwegen-veroeffentlicht/
 
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@radneuerfinder

Was soll dieser polemische Post? Ich kenne die VErhältnisse in Norwegen nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass 60% schlechten empfang haben und vor allem haben diese 60% in ihrem Gebiet überall guten UKW-Empfang oder kann es sein, dass auch UKW in den Gebieten massiv schwächelt? Sicherlich ist die Topographie in NOR eher schwierig und wenn es da in der Provinz Nordland noch Verbesserungsbedarf geben sollte, dann muss man das angehen und beheben. Ansonsten sollen die Leute eben auf Mobilfunk umsteigen, da ist bestimmt überall eine 100% Versorgung gegeben.;)
 
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Mein Post bezieht sich auf das Gebiet in Norwegen in dem UKW durch DAB+ ersetzt wurde, also UKW (bis auf kleine Lokalstationen) abgeschaltet wurde. Wenn DAB+ besser wäre, als das abgeschaltete UKW, dann wären nicht 60 % der Hörer unzufrieden. Einfach mal den Links folgen.

Mein Beitrag soll - ganz sachlich, mit Zahlen und Quellenangabe :) - vor allem darauf hinweisen, dass es eine erhebliche Differenz zwischen den Annahmen und Hochrechnungen und Messungen der Sendernetzplaner und Betreiber gibt und dem wie die Leute den Empfang wahrnehmen und erleben. Leider ist letzteres für den Erfolg von DAB+ entscheidend.

Die gleiche Beobachtung habe ich in Deutschland - in angeblich voll ausgebauten Gebieten - auch schon gemacht und mehrfach hier in den Foren darauf hingewiesen. Ich möchte nicht, dass Radio durch die Umstellung auf digital ruiniert wird.

Damit Radio bei digital nicht hinter UKW zurückfällt, ist für DAB+ ein besserer Empfang und ein weniger abtörnender Klang notwendig, als bisher üblich und geplant. Einzige mir bekannte Ausnahme: der BR plant insgesamt 160 DAB+ Sendestationen, obwohl die Empfangskarte der vorhandenen gut 40 Sendemasten bereits nahezu überall in Bayern indoor Empfang ausweist.
 
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Mein Post bezieht sich auf das Gebiet in Norwegen in dem UKW durch DAB+ ersetzt wurde, also UKW (bis auf kleine Lokalstationen) abgeschaltet wurde. Wenn DAB+ besser wäre, als das abgeschaltete UKW, dann wären nicht 60 % der Hörer unzufrieden. Einfach mal den Links folgen.

Der Empfang wird sicher noch ausgebaut. Interessanter ist doch, wie sich die Hörerzahlen nach der Abschaltung entwickelt haben. Unter https://radio.no/2017/07/norways-radio-transition-benefits-the-newcomers/ findet man dazu:

65.9 percent of Norwegians listened to radio daily in the first half of 2017, 68.8 percent in the first half of 2016. Listening hours remains stable with 125 minutes both years. Listening via DAB keeps increasing, from 47 percent in 2016 to 62 percent of all radio listening in 2017. Listening via other digital platforms comes in addition. In total, digital listening represents 73 percent of all daily radio listening.
 
Na ja, bin Vielfahrer und habe eigentlich keine Probleme - weder mit UKW und DAB+. Insofern sollte man vielleicht mal die Kirche im Dorf lassen. Wer schon mal in Norwegen war, der weiß, dass Norwegen topografisch - sagen wir einmal - etwas anspruchsvoller ist. Der größte Teil der Bevölkerung wohnt in Oslo bzw. im südlichen Drittel, je nördlicher man kommt, desto dünner wird die Besiedlung. Dazu, wie gesagt, topografisch "schwieriges" Gelände.

Dazu kommt: Wer hat eigentlich die Studie durchgeführt? Und wer war Auftraggeber? Wie hoch war die Fallzahl?
 
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Jetzt ist auch ja auch so, dass die Situation mit Deutschland nicht vergleichbar ist. Hier ist ja keine UKW-Abschaltung in Sicht. Es gibt ja bestenfalls Überlegungen, aber noch gar kein konkretes Abschaltdatum. Das nächste Land, was sich von UKW mehr oder weniger verabschiedet dürfte wohl die Schweiz sein.
 
Nachdem ich das Thema DAB+ am Arbeitsplatz erst mal zu den Akten gelegt habe (Radioempfang kann man dort leider als generell bescheiden bezeichnen), nutze ich das entsprechende Gerät momentan gerne auf dem Balkon. Immerhin 3 Multiplexe (Bundesmux, SWR, SR) können empfangen und einwandfrei genutzt werden. Der UKW-Modus wird nur für den RPR 1 Rockertreff verwendet. RTL Radio Letzebuerg wäre auch so ein Kandidat, kommt in diesem Teil von Birkenfeld aber leider nicht sauber genug an. Im Haus nutze ich aber weiterhin lieber die Kombi aus Sat und Internet.
 
bin Vielfahrer und habe eigentlich keine Probleme

Das kann ich bestätigen. Mit einer vernünftigen Außenantenne am Auto funktioniert DAB+ in den vorgesehenen Versorgungsgebieten gut.

Empfangsprobleme gibt es bei DAB+ indoor. Und das leider nicht zu knapp.

dab-dekning-nordland.png

https://www.an.no/fortell-om-dab-dekningen-over-3000-har-allerede-bidratt/s/5-4-456923


Wer hat eigentlich die Studie durchgeführt? Und wer war Auftraggeber? Wie hoch war die Fallzahl?

Das kann man in den Links durchaus nachlesen. Die Fallzahl in der Provinz Nordland war übrigens 3485. Gar nicht so schlecht für diese nicht gerade überbevölkerte Region.
 
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@radneuerfinder: Mir ist nicht ganz klar, worauf Du hinauswillst. Ich denke aber, dass Vergleiche immer hinken - so auch ein Vergleich Norwegen/Deutschland. Schauen wir mal, wie sich das Thema, wenn es wirklich relevant ist, dort weiterentwickelt.

@Tweety: 20 Jahre UKW glaube ich nicht. Ich würde auf Grund der rasanten Entwicklung nicht einmal eine Prognose für die nächsten 5 Jahre abgeben wollen. Wenn DAB+ sich so weiterentwickelt wie in den letzten 1-2 Jahren bei uns, dann beginnt etwas zu rutschen. Und wenn es rutscht, dann rutscht es ;).
 
Bayern könnte Mitte nächstes Jahr schon mal das erste Bundesland sein wo man alles was auf UKW sendet auch auf DAB+ zu hören ist. In Ober-, Mittel- und Unterfranken ist es ja schon so weit. Wenn Bayern so weiter mach (nicht ernst gemeint;)) könnte Bayern als erstes Bundesland 2020 UKW abschalten. :D
 
@radneuerfinder: Mir ist nicht ganz klar, worauf Du hinauswillst.

Ich glaube in Norwegen ist ein typischer Fehler passiert und ich meine man ist im Begriff diesen Fehler in Deutschland zu wiederholen. Die Experten in Norwegen nahmen an, Nordland sei nur zu 0,05 % mit DAB+ unversorgt, auf jeden Fall sei der Empfang besser als mit UKW. Nach der Abschaltung von UKW klagten 60 % der Radiohörer - notgedrungen alles DAB+ Nutzer - über einen verschlechterten, oder gar keinen RadioEmpfang. Ein bemerkenswert großer Unterschied von Theorie und Praxis.

Mein Anliegen:
1. Der, verglichen mit UKW, schlechtere indoor Empfang von DAB+ sollte als Tatsache akzeptiert werden.
2. Die DAB+ Sendernetze sollten so umgeplant werden, dass guter indoor Empfang überall möglich wird.
 
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Nein für Deutschland gibt es bisher kein Austiegsszenario. Lediglich in der Schweiz werden nach und nach die UKW Sender abgeschaltet. Aber in Deutschland will man wohl noch die nächsten 20 Jahre mindestens an UKW festhalten.

Wenn es nach dem Willen der KEF geht, ist 2029 bei den ARD-Wellen mit UKW Schluss. Ab dann gibt es für die Simulcast-Verbreitung von UKW und DAB+ keine Mittel mehr. Nachzulesen im 20. KEF-Bericht, T. 312:

"Unter der Annahme, dass es in Anbetracht der zahlreichen noch ausstehenden Entscheidungen (vgl. Tz. 310) nicht gelingt, die UKW-Verbreitung vor Ende 2028 einzustellen, verbleiben ab 2029 nur noch die Verbreitungskosten für DAB+.

1. Der, verglichen mit UKW, schlechtere indoor Empfang von DAB+ sollte als Tatsache akzeptiert werden.

Das sollte man nicht pauschal behaupten. Ich empfange zu Hause mit Stabantenne drei Ensembles mit Vollausschlag und drei weitere Ensembles mit ausreichend Empfangsstärke zur Wiedergabe der Programme. An meinem Arbeitsplatz ist es noch krasser: Es handelt sich um ein Bürogebäude nach Passivhausstandard. UKW geht indoor nur verrauscht. Digital einwandfreier Empfang von drei Muliplexen.
 
Der @radneuerfinder hat nun aber auch einen alt(!)bekannten Bericht aus dem Januar ausgegraben, ob sich das wohl jetzt, 7 Monate später, immer noch so darstellt?

Auch unter den Tisch fiel dabei: ein großer Teil der Norweger konnte bislang auf UKW genau EIN Programm auf UKW empfangen, ein kleinerer Teil sogar zwei. Dafür wurde ein riesiger Funzel-Aufwand betrieben, für das NRK P1 waren über 1300 UKW Funzeln in Betrieb, für NRK2 über 600 Low-Power-Sender. Um die 600 sollen es dann wohl auch bei DAB sein/werden. Die betroffenen Hörer können heute statt 1 oder 2 um die 14 Programme empfangen. Und das bei gleichem Energieaufwand (der aber in Norwegen traditionell vollkommen egal ist - kost ja nix').
 
@radneuerfinder

Was soll dieser polemische Post? Ich kenne die VErhältnisse in Norwegen nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass 60% schlechten empfang haben und vor allem haben diese 60% in ihrem Gebiet überall guten UKW-Empfang oder kann es sein, dass auch UKW in den Gebieten massiv schwächelt? Sicherlich ist die Topographie in NOR eher schwierig und wenn es da in der Provinz Nordland noch Verbesserungsbedarf geben sollte, dann muss man das angehen und beheben. Ansonsten sollen die Leute eben auf Mobilfunk umsteigen, da ist bestimmt überall eine 100% Versorgung gegeben.;)

Wir kennen alle nicht die Verhältnisse in Norwegen, aber es passt auch zu dem, was ich auf DAB unterwegs oder in manchen Räumen auch feststelle! Nehmen wir beispielsweise meine Arbeitsstelle: Weder WDR noch DR Deutschland gehen innerhalb des Gebäudes! Ich muss am Fenster das Radiogerät aufstellen, damit der Empfang funktioniert! Anderes Beispiel Autobahn: Auf der A46 Höhe Haan-Ost immer wieder Aussetzer vom WDR (vermutlich Störungen wegen anderen Sender, evtl. auch Bayern?). 3. Beispiel: Bei mir zu Hause im Keller ist der Empfang ebenfalls schwierig, Empfang geht aber stabil trotz geringer Signalstärke. Alle Bereiche gelten als komplett versorgt. UKW geht übrigens überall problemlos.
 
Mal ein neuerer Link zu Norwegen:
http://www.radioassistant.com/2017/08/norwegians-embrace-new-digital-radio-stations/
Die neuen DAB-Radiosender (*Stationen, die vorher nur eine kleine oder überhaupt keine FM-Verbreitung hatten) verzeichen jährliche Zuwächse der Hörerzahlen um ca. 30%!

Stations that had little or no FM-distribution sees a steady growth. In May, 1,174,000 Norwegians listened to the new digital offerings daily, compared to 885,000 last year. In June, daily listening increased to 1,228,000, up on 940,000 the previous year. The increase represents a growth of 32.6 per cent and 30.6 per cent per month respectively. The figures do not include listening to national stations NRK P1, NRK P2, NRK P3, P4 and Radio Norge, which are now fully digital in more than half of the country.
 
Ich finde die Privaten echt schräg. Sie wollen Kohle für die Realisierung ihres Geschäftsmodells. Das nenne ich mal komfortabel. Anderswo geht der Laden eben zugrunde, wenn er nicht wirtschaftlich zu betreiben ist und keinen erkennbaren Wert für die gesellschaftliche Grundversorgung (z.B. ÖPNV, soziale Einrichtungen) hat. Wenn das Unternehmenskonzept "Verkauf von Anteilen einer akustischen Werbeplattform" in den 1980er Jahren nicht lukrativ gewirkt hätte, gäbe es den Privatfunk, wie wir ihn kennen, nicht. Wenn das Konzept nun nicht mehr funktioniert, dann wars das halt. Sind auch schon andere Branchen verschwunden, vom Minnesang bis zur Solarindustrie.
 
Sobald Garz Dab+ abstrahlt kann hier im Nordosten Ukw auch abgeschaltet werden:D Alles bis auf die Privaten ist auch alles was auf Ukw kommt vertreten. Die Lokalen Funzeln können ja weiter auf Ukw funken hört eh keiner. B2 ist auch nix für längeres hören.
 
Privatradios sollten selbst entscheiden, ob sie auf DAB senden wollen oder nicht. Staatliche Subventionen für solch einen Unfug braucht niemand! Auch muss das Gleichgewicht zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk bestehen bleiben. Bei DAB überwiegt mittlerweile die Anzahl der Privatstationen. Bei den BAB-Nanälen sollte es ähnlich wie bei DVB-T2 laufen, wo jeweils 3 Kanäle an private und öffentlich-rechtliche Sender ging und dies ohne staatliche Zuschüsse
 
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