Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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@s.matze gerade DLF Kultur wurde schon in einigen Regionen über DAB+ abgeschaltet. Hier in Amberg wäre ohne DAB+ DLF Kultur nicht mehr empfangbar da über UKW abgeschaltet.
Gerade DLF Kultur würde in vielen Regionen nicht mehr zu empfangen sein.


Ein Rückzug von DAB+ fände ich nicht so toll wie du forderst.
 
Die UKW-Frequenzen im Bereich 10 bis 50 kW werden dann (ab 2025 bis 2030) schrittweise vermutl. an die ARD-Landesanstalten fallen, die dann dort ihr zusätzlichen, bisher DAB-only Programme (NDR Plus, NDR Blue, BR Heimat, BR Schlager, 1Live Diggi, SWR /\KTUELL, MDR SchlagerWelt, MDR Tweens...) draufpacken dürfen.
Völliger Mumpitz. Das ist rein medienrechtlich überhaupt nicht möglich. Die Anzahl der per UKW zu verbreitenden ÖR-Programme ist völlig zu Recht begrenzt, siehe beispielsweise Sputnik, welches aus genau diesen zwingenden Beschränkungen heraus lediglich in Sachsen-Anhalt per UKW verbreitet werden darf, obwohl es ein mdr-weites Programm ist.
 
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Das mit Sputnik ist auch so eine Posse. Die Sachsen und Thüringer zahlen den gleichen Beitrag an den MDR. Doch ihre Landesregierungen dulden nicht, dass das auf UKW darf, was in Sachsen-Anhalt geht.
 
Sputnik wurde jedoch schon lange vor der Inkraftsetzung der UKW-Limitierung mit Stichtag 1. April 2004 verhindert. Ich bekomme es nicht mehr zusammen, wollten nicht die schwarzen Landesregierungen in Thüringen und Sachsen den DT64 Nachfolger (Rotfunk) um jeden Preis blocken und protegierten die Verlagsfunker?
 
Meine, dass der MDR das Programm wegen der Übernahme aus Berlin in seinem Startportfolio auf MW und Sat hatte und deswegen "mitnehmen" durfte. Das hat den Konservativen nicht gepasst. Sachsen-Anhalt hatte dann das Magdeburger Modell und Sputnik bekam in HAL eine UKW-Frequenz, die auch in L empfangbar ist. Und da hat die Sachsen-CDU geschäumt.
Aber Hut ab vor dem mdr. Trotz Steine im Weg durch die Politik haben die immer an dem DT64-Erbe festgehalten.
 
Also ganz so isses nicht. Der mdr übernahm DT64 letztlich nur, weil massenhafte Proteste von Hörern mehr oder weniger dazu zwangen. Nachdem klar war, dass der damalige ORB (heutiger rbb) sein eigenes Jugendprogramm veranstalten wird und nach einer Übergangsphase mit Frequenzteilung DT64 komplett von seinen Frequenzen verbannen wird, mußte ein neuer Name her. Die Legende besagt, dass der Name Sputnik auf den damaligen Sachsen-MP Kurt Biedenkopf (CDU) zurückgeht. Der soll Namensgeber gewesen sein. Biedenkopf schwang sich nach seinem Scheitern vor der Wende in NRW zur Ikone in Sachsen nach der Wende auf. Das Sputnik lediglich in Sachsen-Anhalt per UKW empfangbar war bzw. ist, hat tatsächlich nur etwas damit zu tun, dass der ÖR nicht unzählig viele Programme per UKW verbreiten darf. Und davon ab fehlte schlicht eine weitere mdr-weite Senderkette. Von den damals drei vorhandenen mußte eine an den Privatfunk abgetreten werden. Auch deshalb sendete man zwischenzeitlich tatsächlich nur auf Mittelwelle und als einer der ersten parallel dazu über Satellit. Größter Gegner des Programms war damals nicht perse die CDU, sondern nur deren Nachwuchs von der Jungen Union.
Das man am Erbe von DT64 festgehalten hat, ist übrigens einer der größten Treppenwitze der Radiogeschichte. Man hat zwar mit dem Namenswechsel zunächst die alten DT64-Jinglepakete weiter verwendet, mehr aber auch nicht. Die Schlachtung des Programms begann bereits Monate vor der Umbenennung in Sputnik. Heute will man sich gar nicht erst daran erinnern, das Sputnik einst DT64 hieß. Während man beim rbb (Fritz und Radio1) teils bis heute Sendungen aus dem einstigen DT64-Programm weiterleben läßt (u.a. das Medienmagazin auf Radio1), hat Sputnik schon seit gefühlten Ewigkeiten überhaupt gar nichts mehr mit dem einstigen DT64 zu tun.
 
Das ist rein medienrechtlich überhaupt nicht möglich.
Du wirst dich wundern, was medienrechtlich künftig alles möglich sein wird, wenn erstmal die ersten starken-UKW-Frequenzen zurückgegeben /frei werden. Vor 20 Jahren hätte niemand damit gerechnet, dass einmal das DLR trotz DAB-Bekundungen seit 1995 sich die Sendefrequenzen der alliierten Streitkräfte unter den Nagel reißen wird oder wegen 86 Cent (sind doch nur 86 Cent...) mit einer Horde Anwälte vor das Verfassungsgericht zieht und anschließend wie ein bockiges Göhr den weiteren Ausbau seines eigenen, bevorzugten Antenneverbreitungswegs (DAB) blockiert!
Wer wollte denn überhaupt DAB? Nur das DLRadio!
Ohne deren permanentes, penetrantes Pushen hätte es 2010/11 nie einen Neustart gegeben. Und man hätte Millionen für den Aufbau neuer Sendenetze, neuer AAC-Encoder, regionaler Multiplexer und neuer Antennensysteme (incl. Abbau aller L-Band-Sendeantennen) gespart.

Die ARD-Häuser waren alle zurückhaltend bei DAB+, nachdem DAB(alt) gescheitert war, und die Privaten fürchten bis Heute die Konkurrenz.
Als nächstes schnappt sich das DLRadio erstmal die 103,0 vom BFBS in Bielefeld. Wetten, dafür ist dann auf einmal plötzlich Geld da, so eine reichweitenstarke Einzelfrequenz an einem MB-Standort zu betreiben, genauso wie es am Gr.Feldberg und am Hordtberg der Fall war. Danach ist dann Stuttgart (AFN) dran...

Wenn das DLR irgendwann mal kein Bedarf mehr für 97,2 / 97,4 / 103,5 und andere Großsender hat, gehen die natürlich an die ARD-Landeshäuser! Was denkst du denn? Dass die für die Privaten ausgeschrieben werden? Im Leben nicht.
 
Also ganz so isses nicht. Der mdr übernahm DT64 letztlich nur, weil massenhafte Proteste von Hörern mehr oder weniger dazu zwangen.
Sachsen hat in der Endphase von DT64 kurzfristig rias1 aufgeschaltet. Das führte dort zu Protesten.
Nachdem klar war, dass der damalige ORB (heutiger rbb) sein eigenes Jugendprogramm veranstalten wird und nach einer Übergangsphase mit Frequenzteilung DT64 komplett von seinen Frequenzen verbannen wird, mußte ein neuer Name her. Die Legende besagt, dass der Name Sputnik auf den damaligen Sachsen-MP Kurt Biedenkopf (CDU) zurückgeht. Der soll Namensgeber gewesen sein. Biedenkopf schwang sich nach seinem Scheitern vor der Wende in NRW zur Ikone in Sachsen nach der Wende auf.
Stimmt. Der DDR - Name musste weg. Und Sputnik ist ja auch ein Ostbegriff.
Das Sputnik lediglich in Sachsen-Anhalt per UKW empfangbar war bzw. ist, hat tatsächlich nur etwas damit zu tun, dass der ÖR nicht unzählig viele Programme per UKW verbreiten darf. Und davon ab fehlte schlicht eine weitere mdr-weite Senderkette. Von den damals drei vorhandenen mußte eine an den Privatfunk abgetreten werden. Auch deshalb sendete man zwischenzeitlich tatsächlich nur auf Mittelwelle und als einer der ersten parallel dazu über Satellit. Größter Gegner des Programms war damals nicht perse die CDU, sondern nur deren Nachwuchs von der Jungen Union.
Stimmt.
Das man am Erbe von DT64 festgehalten hat, ist übrigens einer der größten Treppenwitze der Radiogeschichte. Man hat zwar mit dem Namenswechsel zunächst die alten DT64-Jinglepakete weiter verwendet, mehr aber auch nicht. Die Schlachtung des Programms begann bereits Monate vor der Umbenennung in Sputnik.
Kann ich nicht beurteilen. War Sputnik nicht auch bei DSR dabei?
 
Eventuell schafft der DLF ja auch Dab+ wieder ab!? Wäre ja nicht das erste mal das Dab abgeschafft wird. Klanglich sind beide Bundesmuxe ja wirklich kein Hit mit den 48-72kbps.
 
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Welche Kette in Sachsen und Thüringen wäre denn das Pendant zu den Anhaltinischen Funzelresten? Nehme mal an R.SA und Top40. Was es daran zu schützen galt... obwohl Top40 in seinen Anfangsjahren ein wirklich flottes Programm fuhr! Heidewitzka!
 
Sachsen hat in der Endphase von DT64 kurzfristig rias1 aufgeschaltet.
Nö! Der Rias wurde am 07. September 1990 für knapp einen Tag auf einen Teil der Frequenzen von DT64 aufgeschaltet. Zu diesem Zeitpunkt existierte rein formal noch die DDR und DT64 war noch ein DDR-weiter Sender. Die Aktion war damals schlicht rechtswidrig, weils keine medienrechtliche Legitimation dafür gab. Das Bundesland Sachsen gab es zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Proteste gegen die Abwicklung des Programms gab es seit klar wurde, dass der gesamte DDR-Funk und damit auch DT64, quasi abgewickelt werden sollte. Und er verstärkte sich nochmal Mitte/Ende '91, als sich herausstellte, dass der Sender ganz verschwinden sollte, weil ihn anfangs keine der zu bildenden Rundfunkanstalten nach westdeutschem Vorbild weiterführen wollte. Ich empfehle dazu die Doku "DT64-Chronik einer angekündigten Abwicklung", findet man bei Youtube. Sie befaßt sich mit der Zeit bei DT64 von etwa Mitte '91 bis Frühjahr '92. Diverse Publikationen zur Geschichte des Senders dürften heute eher nur noch schwer zu bekommen sein. Lesenswert ist diesbezüglich "Das Buch zum Jugendradio" von Jörg Wagner aus 1993. Darin ist auch eine umfassende Chronik des Senders bis zur Umbenennung in Sputnik enthalten.
 
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Das Bundesland Sachsen gab es zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht.
Kleine Spitzfindigkeit von mir: In der DDR wurden die Länder zum 22. Juli 1990 wiedereingeführt, natürlich schon in Hinblick auf die Wiedervereinigung zweieinhalb Monate später. Allerdings blieb das Rundfunkrecht auch in den letzten zweieinhalb Monaten der DDR im Zuständigkeitsbereich der Republik (siehe §10 Ländereinführungsgesetz).

Ich nehme an, der Verweis auf Sachsen ist eine Verwechslung mit dem, was sich wenig später, aber schon zu bundesrepublikanischen Zeiten ereignete, nämlich dass in Sachsen ad hoc die Frequenzen des Deutschlandsenders Kultur an den Deutschlandfunk gingen und nicht, wie in den anderen neuen Bundesländern, an das Deutschlandradio Berlin, der Legende nach, weil die Ehefrau des damaligen sächsischen Ministerpräsidenten darauf gedrängt hatte.
 
ERF 1 im 5C hat die Datenrate reduziert, kann das sein?
Bisschen Puffer ist da also jetzt für ein anderes Programm.
Wenn man beim (zur Zeit klammen) DLF DokDeb endlich mal bisschen kb/s abzwickt, könnte das zusammen mit dem was bei ERF eingespart wurde für einen zusätzlichen 17. Anbieter reichen.

ERF 2 (der Musiksender) läuft weiterhin nur regional (HH, Berlin...)
 
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Zudem gibt es ERF 2 schon ewig nicht mehr. Der inzwischen eingestellte Nachfolger hieß Crosschannel. Was du meinst ist ERF Pop.
 
Wenn wir schon frei am spekulieren sind, könnte man auch überlegen, ob manche Programme zwischen Bundesmux 1 und Bundesmux 2 wechseln möchten. Wenn für ERF beispielsweise der Bundesmux 1 zu teuer wird, könnten Sie sich mit einem Nutzer im Bundesmux 2 auf einen Tausch einigen.

Bislang senden vier Veranstalter in beiden Muxen
  • Absolut: relax im BM1, hot/top/bella/oldie im BM2
  • Regiocast: Bob und sunshine im BM1, 80s80s im BM2
  • Klassikradio: Hauptprogramm im BM1, geplant KR-Movies im BM2
  • Energy: Hauptprogramm im BM1, Nostalgie im BM2
Es wäre durchaus denkbar, dass diese Veranstalter mittelfristig ein Interesse hätten, ihre Programme in einem Mux zu bündeln. Gerade der Regiocast würde ich zutrauen, dass sie einem Wechsel von 80s80s in den BM1 nicht abgeneigt wären, wenn sich hier eine Möglichkeit auftäte.
 
Die Möglichkeit in den BM 2 zu wechseln wäre natürlich da, aber damit verliert man eben dann auch viele Hörer. Allerdings ist es fraglich ob in der derzeitigen Situation jemand den Wechsel in den BM 1 anstrebt, da die Verbreitungskosten dort doch erheblich teurer sind. Von daher denke ich, dass sich die Begeisterung da eher in Grenzen hält.
 
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Vor allem wechselt man nich "mal einfach so" in den BM1. Da herrscht kein Plattformbetrieb. Vielmehr darf man sich bei einer Ausschreibung dann bewerben und bekommt den Platz. Oder eben auch nicht.
Formal mag das richtig sein. Faktisch hat die ZAK (wie auch die Medienanstalten in der Ländern) in der Vergangenheit Programmwechsel großzügig betrachtet, etwa den von 90elf zu Schlagerparadies, der faktisch schon längst vollzogen war, als er auch die lizenzrechtliche Zuweisung bekam. Dazu kommt, dass die Programme selbst schon zugelassen sind. Also daran würde es nicht scheitern.
 
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