Wieso können unsere privaten Sender abends nicht mehr live senden?

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Die Landesmedienanstalten haben versagt. Eine Radio-Lizenz muss auch mit einer (sozialen) Verantwortung verbunden sein. Ich bin sicherlich der letzte, der nach Reglementierung schreit. Aber hier muss etwas passieren! Die Verflachung der Sender schreitet immer schneller vorran.
 
@ privatradiomann
>Aber genau deshalb ist Formatradio so >erfolgreich: Es läuft Dudelmusik, die nicht >weh tut. Bei der niemand wegschaltet. Außer >wenn Werbung kommt...

Also ich beoabachte immer mehr: Man schaltet auch bei Werbung nicht weg, weil man dieses eingeschaltete Dudelradio gar nicht mehr wahrnimmt, gar nicht zuhört ! Weil die Werbung auch nicht anders klingt als die Claims, Moderationen, Jingles usw. !
Format - Dudelradio wird immer mehr zum Radio, dem man gar nicht zuhört ! ( Wohl aber irgendwann eingeschaltet wurde, dann aber vergessen wurde ).

Formatradio ist programmlich NICHT erfolgreich ! Das sind alles falsche Interpretationen ! Nur 10% der in der MA genannten Einschalter ( nicht Hörer!) hören auch wirklich zu !

Heute muß ein Werbespot 10 x so oft geschaltet werden um die gleiche Wirkung zu erzielen wie vor 20 Jahren ! Was soll da so erfolgreich sein ?
 
Schaut doch mal auf die anderen Medien:

Im TV ist das Niveau auch verflacht,

auf dem Zeitschriftenmarkt tümmeln sich 98% nur Schrott

Warum soll das Radio nur anspruchsvolles Programm machen?
 
Ein ansprechendes Programm muss meiner Meinung noch nicht mal der Schublade "Anspruchsvoll" angehören. Weniger abstossend währe schon gut.
 
@ Privatradiomann:

Niveauverflachung im TV? Im Vergleich zur Situation, als es noch kein Privat TV gab, stimmt die Aussage. Aber es sind auch neue Sender wie Phoenix, BR Alpha, arte, 3 SAT hinzugekommen und andere haben ihr Niveau durchaus gehalten: vorbildlich hier der BR!

Und im Printbereich würde ich Deine Aussage auch nicht unterschreiben wollen. Wir haben in Deutschland immer noch ein reichhaltiges und anspruchsvolles Angebot an Zeitungen und Zeitschriften.

Der Hörfunk kränkelt hier dagegen - auch deshalb, weil unsere Berater ihre immer gleichen Einheitskonzepte fast allen Radiostationen anschnacken können. Daß es woanders in diesem Bereich wesentlich reichhaltiger, besser und hörerfreundlicher zugeht, zeigt ein Blick z.B. in die Niederlande oder nach Groß-Britannien.
 
@ AdamCurry:

Im Gegensatz zu dir brauche ich mir nicht die Mühe zu machen, sämtliche deiner Einträge nachzulesen, denn du schreibst ja sowieso immer nur das gleiche!

Glaub' was du willst, für dich ist fast jeder hier ein potenzieller Berater des NDR. Wenn die wirklich so viele beschäftigen würden, bliebe ja kaum noch Zeit, das Empfohlene umzusetzen...

Und noch was: Wie sagte schon Konrad Adenauer?
 
AC, es geht hier nicht um Geschwätz von gestern, sondern darum, daß Du Dich abfällig - auch über Kollegen (Ausnahme meinetwegen die von delta) - äußerst. Das ist feige mit einem anonymen Nick und haut nur noch unter die Gürtellinie. Besser´ Dich und lies mal ´was Soft Skills, es ist nie zu spät...
 
Wobei aber für sämtliche TV-Sender gilt, daß sie Nachts ein Programm senden, daß noch weniger informativ und interessant ist, als das Testbild oder das Senderrauschen.

Beim Radio und TV ist halt wichtig, daß man 24h am Tag auf Sendung ist, ganz egal, ob man was zu sagen (oder zu senden) hat, oder nicht. Und wenn man schon nichts zu sagen hat, dann wird halt versucht, die Frequenz möglichst billig zu füllen.

Wenn man sich mal überlegt, wieviele Megawatt (zumindest im TV) nachts sinnlos verschwendet werden, dann kann einem schon ganz anders werden - früher wurden die Sender nachts tatsächlich abgeschaltet!
 
Gut auch, daß ORB und SFB ihr gemeinsames Infoprogramm sogar nachts live aussenden. Dort gibt ´s kompetente Informationen auch um 3:00 Uhr morgens. Viel besser, als immer den gleichen 500 Songs von der Festplatte von NDR2 zu lauschen. *GRINS*

Warum übernehmen nicht andere Wortwellen statt des ARD Nachtexpresses dieses Programm oder schließen sich zu einer gemeinsamen Nachtversorgung zusammen?
 
Was das TV angeht möchte ich mich Adam voll anschließen. Man hat, will man wirklich anspruchvolles sehen, viel mehr Auswahl als im Radio, wo man von jedem Sender mehr oder weniger dasselbe vorgesetzt bekommt.
 
Und muß das alles sein. Müssen wir alle das niedrige Niveau weiterführen.

Ja! Müssen wir!

Für die S-Klasse der reichen Saftköppe.
 
Hallo...

moment meist ist Nachts bei Delta Radio sogar ein Mod da! Nein ich mein nicht den Praktikanten, der den Verkehr liest! So gegen 23 Uhr oder so, geht immer einer meist auf Sendung. Ich hatte mich auch gewundert...aber ist tatsache! Wie lange er macht weiss ich nich.....

Mfg Dennis (NBC GIGA)
 
@Privatradioman

Also am Zeitschriftenstand finde ich mir immer etwas Gutes zum Lesen ( trotz viel Schrott, aber es gibt eine große Auswahl an Lesenswertem ! Z.B. Die Zeit, Focus, Spiegel, diverse Fachzeitschriften)
Auch beim TV finde ich immer etwas: Lokal-TV, Arte, Bayern Alpha, Phoenix, 3Sat, ARD-Programme.

NUR beim Radio passiert es mir IMMER WIEDER, daß ich nach Durchzappen aller Frequenzen einfach nichts gefunden habe und entnervt abschalte bzw. auf eigene CD gehe.

DAHER: Das Radio steckt total in der Krise, es hat sich von allen Medien am weitesten nach unten entwickelt !
 
@Pirni

Ich stimme voll zu, im TV, speziell bei den von Dir genannten Sendern ist immer irgend etwas dabei was meiner Informationssucht entspricht. Gute TV-Programme wie Phoenix, Arte, 3sat, die dritten allgemein (lassen wir den MDR mal raus) und streckenweise das ZDF mit seinen Magazinen ist gutes Infotainment. Im Radio dagegen ist seit der Entdeckung der Formatierung der Informations- und vor allem der Hintergrundinhalt den Bach runter gegangen. Leider kann ich maximal im Radio, wenn ich mich umfassen informieren will nur noch D-Radio oder die Infokanäle der ÖR hören (auch hier mit Einschränkungen). Traurig aber wahr, der Verdummungsgrad liegt meim AC-Radio sehr hoch.

Frohe Ostern
 
Im Radio ist doch eigentlich wurscht, ob da jetzt Kollege Computer oder sonstwer sitzt. Ich wette: Man könnte tagsüber 10 Minuten Moderatoren-Samples aufnehmen und die alle zwei Stunden wiederholen. Niemand würds merken. Wieso merkt nur keiner dieses gigantische Einsparpotential? Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Zwei Stunden am Tag vorproduziert reichen im Formatradio wie es derzeit i nDeutschland läuft. Meinetwegen auch drei Einzelstunden, die dann "gut durchmischt" laufen. Merken würds KEINER
 
Wieso "Keiner würds merken"?
Es wimmelt doch so von Kritik gegenüber den
unpersönlichen Moderationen im Formatradio,
nicht nur in diesem Forum, auch in Leserbriefen. Scheinbar haben es doch schon viele gemerkt !
 
Komisch nur, dass Arte, BR alpha & Co. am Rande der Messbarkeit in den Einschaltquoten rangieren. Ebenso im Radio: wer hört denn in Bayern das Programm Bayern 2 (das flächendeckend zu hören ist) oder bundesweit DLR / DLF (die in vielen Städten auf UKW bestens zu empfangen sind)? Die Hörer hätten doch die Chance, das von euch so geliebte anspruchsvolle Radio einzuschalten, nach dem sie sich angeblich so dringend sehnen. Aber sie tun es nicht. Die einzigen Sender, die seit Jahren eine Dauer-Krise haben (bzw. hätten, wenn sie nicht über GEZ-Gebühren verfügen würden), sind die "anspruchsvollen" Sender. Tja ...
 
Vielleicht sollte man mal drüber nachdenken was "Einschaltquoten" und was "Hörer" bedeuten !

Bei den Printmedien stimmen die Zahlen noch, wenn man von "Lesern" spricht, die erhobenen "Hörer" stimmen doch überhaupt nicht !

Wenn im Raum eine Zeitung auf dem Tisch liegt und der Befragte liest diese NICHT, dann wird er auch nicht als LESER gewertet.

Wenn aber im selben Raum ein Radio eingeschaltet ist ganze 8 Stunden während der Arbeit und obwohl man NICHT hinhört, werden die Menschen in diesem Raum als "Hörer" gewertet !

Von 10 gefragten Leuten, die Radio hören, antworten vielleicht 9, daß sie ein Hitradio EINGESCHALTET haben, aber EINER, der dem DLF auch wirklich zuhört. Hier werden einfach Birnen mit Äpfeln verglichen.

In einer Pommesbude kann ich nuneinmal mehr Kunden pro Stunde bedienen, als in einem feinen Restaurant, mit Tisch, Servietten, Besteck und viergängigen Menue. Trotzdem sagt hier niemand: Nur noch Pommesbuden bringen Quote, weil hier viel mehr Leute bedient werden.
Aber beim Radio wird Hintergrund-Nichtzuhör-Berieselung mit einem Programm verglichen, das zum Zuhören und für Aufmerksamkeit gemacht ist.
Die Lorbeeren der Formatradioquoten beruhen auf den unzulässigen Vergleichen mit anderen Radioprodukten, die man unter den selben Umständen so gar nicht konsumieren und vergleichen kann.

Jedenfalls hat ein Kulturradio mit 50.000 Zuhörern mehr Kartenrücklauf bei einer Quizfrage, als ein Dudelradio mit doppelt so vielen "Hörern".

Ich habe es selbst erlebt: Eine große Lastwagenfirma schaltete 7 Spots bei einem "Hitradio" um AZUBIS anzuwerben. Es rührte sich keiner !
Dann wurde das Thema in einer Jugend-Kultur-Sendung ein einziges Mal aufgegriffen und dann war ein enormer Rücklauf an Interessenten. Die Jugend-Kultursendung hatte aber laut MA weit weniger Hörer als das Hitradio.

Resumee: Die MA sagt viel zu wenig aus wenn es darum geht, wieviele Menschen ich wirklich mit meiner Botschaft erreiche.
Zum Erreichen gehört auch der Aufmerksamkeitsgrad und nicht nur eine Quotenzahl der Einschalter !

Ein einer großen Zeitung war einmal eine Studie: Nur 10% hören bei den üblichen Hitradios wirklich zu, aber 90% sind bei den Wort- und Kultursendungen aufmwerksam dabei.

Was ist nun besser: 10% von 100.000 "Hörern" oder 90% von 20.000 Hörern, die meine Inhalte auch wirklich aufnehmen?
 
Ach Pirni, du schon wieder...

Zu deinem Azubi-Beispiel: Das Spots weniger Leute erreichen, als redaktionelle Inhalte, die vom MOD präsentiert werden ist aber nicht so verwunderlich, oder?
 
Dieses Thema scheint ja jedem „Radiomacher“ auf den Nägeln zu brennen.

Als „aufmerksamer Hörer“ behaupte ich einfach mal das Gegenteil:

Nie war die Vielfalt (Auswahl) größer und besser als Heute.

Klar ist das Niveau einiger Sender ins Bodenlose gesunken, doch keiner zwingt mich diesen Müll zu konsumieren.

Als Beispiel nur mal so der ortsübliche UKW-Empfang im Raum Braunschweig:

Radio 3
Project 89.0 Digital
Jump
NDR 2
BFBS 1
mdr1 Sachsen-Anhalt
Deutschlandradio Berlin
NDR 1 Radio Niedersachsen
NDR 4 Info
n-joy
SAW
ffn
Deutschlandfunk
Radio Okerwelle
Radio 21
Hitradio Antenne
mdr Kultur

Weitere Empfangsmöglichkeiten (Drehen der Stabantenne reicht oft schon):

hr 1 bis 3
Hitradio FFH
WDR 1 bis 5

In einigen Regionen mag es ja schlechter oder besser aussehen, doch dann gibt
es ja auch noch andere Alternativen!

Man muss als Hörer auch mal in die Programmzeitschriften schauen (z.B. HÖRZU), und sich dann selektiv das herauspicken, was einen interessiert.

Als Hörer ist auch Eigeninitiative gefragt –und alles wir (ist) gut.

Viele Grüße in die Runde
 
@ Radiologe

Stimmt ! Ordentliche redaktionelle Inhalte erreichen mehr Hörer als Spots !

Warum macht man dann aber soviel SPOT-Radio ?
Die heutigen, viel kritisierten Formatradios sind doch in der ganzen Aufmachung nur noch "Spot-Radio" ( ob man das jetzt Claim, Jingle, Kurzmoderation nennt, ist doch egal).

Damit ist doch bewiesen, daß thematische Sendungen, also reaktionell aufbereitete Inhalte ( länger als 1,30 Min. !!) mehr gehört werden, als spotmäßiges, immer gleiches Einheitsgemisch !
 
Ich gebe Prini hier vollkommen recht. Das, was aktuell über den Äther schwappt, ist nix anderes als Spotradio. Dem hört keiner zu. Fragt mal wildfremd auf der Straße, ob sie Radio noch ZUHÖREN. Wenn ja, was haben sie gestern alles gehört. Wer euch da was ordentlich antwortet, wird gezählt. Ihr werdet meiner Meinung nach zum Zählen nichtmal nen halben Strich verwenden müssen.
 
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