Wieviel Geld bekommen fertige Musikredakteure?

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Wer dann?
Denn der gemeine Musikredakteur erstellt sie nicht, die triste Musikauswahl. Er verwaltet sie nur.
Radio machen passiert uns doch nicht wie das Wetter, worauf wir keinen Einfluß haben. :(
 
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- mit "fertig" meinte ich ausgebildet
- muss ein mu-red. heute nur noch die software kontrollieren?
- ich bin kein mu-red., frage hab ich aus neugier gestellt.
 
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Ich denke das Spektrum, in dem sich ein Musikredakteur inzwischen bewegen kann/darf/muss ist recht gross. Ich habe eigentlich schon mehrere Varianten kennengelernt. Den Musikredakteur mit riesiger Repertoirekenntnis der beim ÖR richtig wirbeln kann und ein dickes Gehalt einzieht. Und im Gegensatz dazu den "Verwalter" beim Privatfunk, der von den Beratern und dem PD eine 150er Rotation vorgesetzt bekommt mit der er dann bei schlechtem Gehalt vor sich selbst hin- und herrotiert. ABER: auch zwischen diesen beiden Klischee-Extremen gibt es viel, z.B. Musikredakteure bei Privaten mit beeindruckend großer Repertoirekenntnis und einer ganzen Menge Entscheidungsgewalt. Und dagegen Musikredakteure beim ÖR, die erschreckend eingefahren und statisch agieren.
Ein absoluter Logikfehlschuss ist es jedoch als Außenstehender nur anhand der wahrgenommenen Playlist die Leistung des Musikredakteurs beurteilen zu wollen, frei nach dem Motto "ÖR anspuchsvoll also guter MR/ Dudelfunk nicht anspruchsvoll also unqualifzierter MR". Dafür können die jeweiligen Arbeitsbedingungen einfach zu unterschiedlich sein. Ganz abgesehen davon, dass die Arbeit bei einem Privaten z.T. ganz andere Fähigkeiten voraussetzt. Hier sei nur einmal erwähnt, dass der Job des Musikredakteurs nicht zwangsläufig einfacher wird, um so kleiner die Rotation ist. Ebenfalls so ein gerne fabrizierter Irrtum. Fast das Gegenteil ist der Fall. Denn: Im Schlaraffenland ein schmackhaftes 5-Gänge Menu zuzubereiten ist schließlich keine so große Kunst. Selbiges in der Wüste Gobi hinzubekommen schon. Oder anders gesagt: bei einer gestatteten 3000er Rotation mit viel kreativem Spielraum ist die Stolpergefahr recht gering für so einen Musikredakteur. Mit allenfalls 300 erlaubten Songs und einem monatlichen oder gar wöchentlichen Stapel an unterschiedlichen Researches im Nacken sieht das schon ein wenig anders aus. Da ist das ganz große Balancieren angesagt.
Achja, das Gehalt: damit verhält es sich wie überall in der freien Marktwirtschaft. Hast du schon viel Erfahrung oder wenig. Gehst Du zu einem großen Player oder zu einem Nobody. Wurdest Du weggekauft oder hast Du selbst Klinken geputzt. Von daher ist alles was hier schon an konkreteren Zahlen geschrieben wurde durchaus realistisch. Im oberen Bereich wie im unteren.
 
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@ neulichamsee

das ist mal ne fundierte aussage. ich glaube auch, dass ein mu-red bei ATB mehr bekommt als bei FANTASY.
in der GONG gruppe kommt die musik zentral - der müsste nach akkord bezahlt werden, allerdings gehen die nie auf die einzelnen regionen ein.

etc etc

aber ich kenne 2 leute, denen wurde bei einer forderung von ca. 2500 brutto abgesagt.

ich habe vor 12 jahren als mod (angestellt) schon 3000 bekommen... fragt jetzt noch jemand warum deutschland meckert und pessimistisch ist?
 
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Ich habe als Mod vor ca. 8 Jahren auch mehr bekommen. Heute allerdings nicht mehr so viel. Das hat - glaube ich - schrecklich wenig mit Musikredakteuren zu tun, sondern ist eher der allgemeine Trend. Egal ob Moderator, Produzent oder Musikredakteur - wenn es bei einer Stellenausschreibung wen in der Pipeline gibt, der die gleiche Arbeit für weniger Geld macht als Du, na dann wirst Du halt abgelehnt. Ich kenne Kollegen, die moderieren für einen Satz der nur knapp oberhalb der Sozialhilfe liegt. Ich kann also nicht sehen, dass Musikredakteure ärmere Schweine wären als andere beim Radio Beschäftigte. Zumal ich mir einbilde, dass der Job eines Musikredakteurs dazu noch um einiges sicherer ist als der eines Moderators.
 
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und da ist es nicht damit getan, die Hörer vorsätzlich zu vergraulen.

Stimmt, daß ist ja auch gar nimmer nötig, die hat der Berater ja schon vergrault durch seine Durchformatierung und die üblichen Trailer, Teaser und der restliche Eigenwerbungs-Driss tut sein übriges.
Übrigens würd ich als Musikredakteur an die 150 der Rotation gleich mit 2 Nachtschichten ne 0 dranhängen. Wer unter 1500 Titel rotiert, macht sich der Körperverletzung schuldig.
 
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Radiocat schrieb:
Übrigens würd ich als Musikredakteur an die 150 der Rotation gleich mit 2 Nachtschichten ne 0 dranhängen. Wer unter 1500 Titel rotiert, macht sich der Körperverletzung schuldig.
So mancher Musikredakteur würde weit mehr als 150 - wenn nicht sogar mehr als 1500 - Titel rotieren lassen, wenn er denn nur dürfte.
 
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Nee, is' kla', Radiokatze, Du würdest das natürlich so machen, denn Du hast richtig Arsch inne Hose, Du knallst Deinem Chef die 1500er-Rotation auf den Schreibtisch und sagst, "Alter, so geht Radio, ich häng 'ne Null an die Rotation und Du eine an mein Gehalt, denn ich bin der Checker!".
"Nee, is' kla'", sagt der Chef. "Du bist echt so 'n richtiger Radioheld, Du machst den Job hier noch mit Herzblut, ich bin Dir ja sowas von dankbar. Weil ich hab mich nämlich nicht getraut, die Rotation zu erhöhen, weil ich echt 'n Weichei bin. Aber Du bist, wo wir schon bei Nullen sind, ..."

Wie ich sie liebe, diese Bundestrainer vorm Fernseher.
 
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der beobachter schrieb:
Wie ich sie liebe, diese Bundestrainer vorm Fernseher.

Sehr guter Vergleich, beobachter. Ich habe mal 6 Monate in der Musikredaktion eines größeren Privatsenders arbeiten können. Ich kam - zugegeben - mit großen Visionen und einer noch größeren Besserwisserei dort an. Und habe dann ganz einfach einmal ein paar sehr wichtige Lektionen übers Radiomachen dazugelernt. Was nicht bedeuten soll, dass ich schmale Rotationen inzwischen persönlich für eine tolle Idee halte. Aber auch da ist es wie beim Fussball: verschiedene Taktiken können zum Erfolg führen. Und auch als Musikredakteur werde ich bestimmt nicht dafür bezahlt die strategischen Überlegungen des Trainers eigenmächtig über den Haufen zu werfen.
Das hat weder was mit zuwenig Mumm zu tun noch (oftmals) mit zuwenig Ahnung vom eigenen Job.
 
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Also wenn schon Leute, die keine Ahnung von Musik (meist Berufsbezeichnungen mit DIREKTOR -> PS, der einzig sinnvolle Einsatzort für Direktoren ist an einer Antenne!) oder Leute, die von gar nix Dunst haben (meist Berufsbezeichnungen mit "FÜHRER") festelegen wollen, wie die Musikzusammenstellung aussieht, dann würde ich denen sagen: "Dann mach es doch selber, Du Depp!" Dafür setz ich mich daneben und mach Deinen Job, nämlich Däumchen drehen!
Und gut!
 
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Nachdem ich mir das alles jetzt noch einmal durchgelesen habe, fällt mir auf, dass "Musikredakteur" und "Playlistersteller" ziemlich synonym verwendet wird. Das trifft allerdings nicht die Wirklichkeit.
 
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Genau, als Playlistersteller kann ich mir auch irgendeinen angelernten Idioten nehmen, der die Musik verwaltet, die ich da von Zeit zu Zeit reinspiele.
Der einfach nur die technischen Dinge besorgt, Marker setzt usw.
Um wirklich ein gutes Musikprogramm zusammenstellen, braucht man auch ein Gefühl für Musik. Und ein entsprechendes Backgroundwissen sollte vorhanden sein, wenn man die Musik nicht nur als Füllstoff zwischen Wortbeiträgen verwendet.
 
AW: Wieviel Geld bekommen fertige Musikredakteure?

Absolute Zustimmung. Nur - woran erkennt man welcher Musikredakteur in die eine Gruppe gehört und welcher in die andere? Mit Sicherheit nicht indem man ins Programm hört und schaut, ob sich die dortige muskalische Darbietung mit den eigenen Vorstellungen von "gutem Radio" deckt. "Playlistenersteller" finden sich in allen Formaten, beim ÖR wie beim Privaten, bei Sendern mit Spezialshows und solchen ohne, bei Dudlern mit 150 Songs genauso wie bei 3000plus-Rotierern.

Aber das führt ja eh längst zu weit. Man wollte doch nur eine Auskunft zum Gehalt eines Musikredakteurs haben. Und wir veranstalten hier so einen Affentanz:p
 
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