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Wird man seinen Musikgeschmack jemals ändern können?

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Hallo!

Es geht um fogendes: Man ist ja mit gewissen Musikstilen aufgewachsen, hat sich hier und da vielleicht mal in eine andere musikalische Richtung geschmacklich verändert, aber ist in seinen "Ursprüngen" der Linie treu geblieben. Bei mir ist es z. B. so, daß ich den Sound der Achtziger nach wie vor teilweise genial finde (ich rede jetzt nicht von Songs, sondern vom Stil).

Aber ist es möglich, daß ein Pop- und Rock-Anhänger, wie ich, sich irgendwann z. B. in Richtung Schlager oder Klassik orientiert? Ich kann es bei mir beileibe nicht vorstellen, ich mag diese Richtungen heutzutage überhaupt nicht und glaube auch nicht, daß sich das ändern wird.

Meinungen gerne erbeten.:D

Gruß in die Runde
 
AW: Wird man seinen Musikgeschmack jemals ändern können?

Es kommt wahrscheinlich ganz darauf an, wie sehr sich der Schlager in den künftigen Jahren der Popmusik annähern wird. Wahrscheinlich hörst du nie WDR4 oder hr4, denn dann wüsstest du, dass der allgemeine Trend stark in Richtung Pop- und Rockballade geht. Ein großes Manko deutscher Musik ist immer noch das in Summe betrachtet mittelmäßige Stimmaterial (es gibt auch bemerkenswerte Ausnahmen) und die oft erbärmlichen Produktionsbedingungen in Deutschland (Synthesizer, Keyboard und ein bisschen Echo), selbst Piano und Strings kommen in der Schlagerbranche meist aus dem PC.:rolleyes::rolleyes: Das Songwriting hat sich hingegen stark gewandelt. Die Klassik gewinnt wohl erst an Anziehungskraft, wenn das Bedürfnis nach Ruhe, Einkehr und Ästhetik überhand nimmt.
 
AW: Wird man seinen Musikgeschmack jemals ändern können?

Ausgangsfrage: Wird man seinen Musikgeschmack jemals ändern können?

Generelle Antwort: Ja. Man geht (zu gerne) allgemein davon aus, daß die Bevölkerung sich mit fortgeschrittenem Alter auch deutschsprachigem Liedgut, Schlager, Volksmusik und Klassik öffnet. Also von vom youfm zum hr3 und dann zum hr4-Hörer wird.

Differenziertere Antwort: Die Toleranzschwelle sinkt mit fortschreitendem Alter eindeutig, man wird offener für andere Musikgenres. Und ertappt sich auch mal dabei, daß man den einen oder anderen deutschsprachigen Titel gut findet, mal auf Klassik Radio länger zuhört und auch mal gezielt eine Infowelle hört.

Noch differenziertere Antwort: Eine generelle Abwanderung in Seniorenwellen gibt es eigentlich nicht. Zwei Beispiele aus meiner unmittelbaren Umgebung:
Meine betagte Mutter hört bis heute keine Volksmusik und Blasjodelbeat, sondern verabscheut es. Sie hört aber nach wie vor (wie ich) Songs von Moody Blues, Byrds, Beatles und Simon & Garfunkel gerne.
Oder ein Kunde von mir, mit Woodstock, den Stones, Sympathy for the devil und Easy Rider gross geworden. Der Knacker hat richtig Kohle und fährt neben einem Jaguar auch eine Harley (mit tiefsitzendem schwarzem Rockerhelm). Was dröhnt er sich auf die Ohren? Sympathy for the devil, Metallica, Born to be wild, U2. Mit Andrea Berg (obwohl ich die nun nicht schlecht finde) bringst Du ihn an den Rand einer Selbsttötung (:D).

Ganz persönlich meine ich, daß die, die damals "guten Pop-Rock" gehört haben, dies auch heute noch tun. Auch wenn der Horizont samt Toleranz grösser geworden ist.

Wie sagte ein leider verstorbener Jugendfreund immer?
Let's fetz!
Genau:
http://www.youtube.com/watch?v=JpNoniDH6IY
 
AW: Wird man seinen Musikgeschmack jemals ändern können?

Richtig, ich finde auch, daß mit den Jahren der Musikgeschmack breiter ist. Aber womit man aufgewachsen ist, das findet man auch später noch gut.
 
AW: Wird man seinen Musikgeschmack jemals ändern können?

Es kommt wahrscheinlich ganz darauf an, wie sehr sich der Schlager in den künftigen Jahren der Popmusik annähern wird. Wahrscheinlich hörst du nie WDR4 oder hr4, denn dann wüsstest du, dass der allgemeine Trend stark in Richtung Pop- und Rockballade geht. Ein großes Manko deutscher Musik ist immer noch das in Summe betrachtet mittelmäßige Stimmaterial (es gibt auch bemerkenswerte Ausnahmen) und die oft erbärmlichen Produktionsbedingungen in Deutschland (Synthesizer, Keyboard und ein bisschen Echo), selbst Piano und Strings kommen in der Schlagerbranche meist aus dem PC.:rolleyes::rolleyes: Das Songwriting hat sich hingegen stark gewandelt. Die Klassik gewinnt wohl erst an Anziehungskraft, wenn das Bedürfnis nach Ruhe, Einkehr und Ästhetik überhand nimmt.

Jawoll "ricochet"!!! D´rum haut es ja die sogenannte (volksdümmliche)Schlagerbranche derzeit so in die Knie. Weil sie vor lauter Geldgeilheit und Leute dümmlich verarschen, vergessen haben, auch diesen Sektor ernsthaft zu betreiben und Qualität anzubieten. Wo las ich gerade was von Andrea Berg (Victoria, war das bei dir??)? stimmt!! die Frau ist gut und ihr Produzententeam auch, wenn die nun ganz klug reagieren, setzen sie mehr Naturinstrumente ein, richtige Streicher und auch schonmal einen saftigen Bläsersatz, bei ihr täte auch schonmal ein schönes Tenorsax gut. Wer jetzt in der Schlagerbranche auf Qualität setzt, wird es belohnt bekommen. Die Menschen lassen sich nur eine begrezte Zeit verarschen, gelle Marianne und Michael.
 
AW: Wird man seinen Musikgeschmack jemals ändern können?

Ich denke, das hat auch viel mit dem in Frage kommenden Menschen an sich zu tun. Als Jugendlicher habe ich Klassik, Schlager und Volksmusik verabscheut, auch Metal war nicht so wirklich meins (Scorpions waren noch okay, aber selbst Metallica war nur mit einigen Songs erträglich) - heute ist das völlig anders. Ich habe eine regelrechte Liebe zur Klassik (besonders alte Vokalmusik (Bach, Lassus, Heinrich Schütz usw.) entwickelt, mit Schlagern und Metal habe ich mich auch angefreundet - nur die Volksmusik betrachte ich noch immer skeptisch ;) Ganz anders hingegen meine Süße - die hat für den überwiegenden Teil meines Archives gar kein Verständnis und auch gar keinen Antrieb, sich da zu öffnen - so hat halt jeder seine Vorlieben, der eine etwas breitbandiger, der andere vielleicht nicht so. Letztlich muß es jeder für sich selbst entscheiden, so etwas wie "richtig" oder "falsch" gibt es da ja nicht - auch wenn so mancher Fan-atiker das gerne anders sieht.

LG

McCavity
 
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Man geht (zu gerne) allgemein davon aus, daß die Bevölkerung sich mit fortgeschrittenem Alter auch deutschsprachigem Liedgut, Schlager, Volksmusik und Klassik öffnet.

Schlager- und Volksmusikhörer älteren Jahrgangs haben höchstwahrscheinlich nicht ihren Musikgeschmack gewechselt, sondern hören diese Musik bereits seit ihrer Jugend. Man schaue sich einfach mal die deutschen Hitparaden aus den 50er und 60er, teilweise auch noch aus den 70er Jahren an. Elvis, Beatles, Stones & Co. haben da eine eher untergeordnete Rolle gespielt.

Freddy Quinn, Peter Alexander, Caterina Valente und Konsorten haben da in erster Linie abgeräumt. Und wer sich damals Platten von diesen Herrschaften zugelegt hat, hört heute eben gerne WDR 4, Marianne und Michael und so weiter. Nur diese Generation stirbt jetzt so langsam weg.

Mein Musikgeschmack hat sich die letzten 30 Jahre eigentlich nicht groß verändert sondern eher erweitert. Wenn es nicht gerade Hip-Hop oder Metal ist, bin ich aktuellen Musiktrends durchaus nicht abgeneigt und lausche beispielsweise immer mal wieder bei 1Live rein. Nur mit deutschem Schlager, den ich als Kind noch gerne gehört habe, kann ich heute nichts mehr anfangen.

Schade ist es, wenn Altersgenossen irgendwo musikalisch in den 80ern stehengeblieben sind.
 
AW: Wird man seinen Musikgeschmack jemals ändern können?

Mein Musikgeschmack hat sich die letzten 30 Jahre (...) eher erweitert.
(...)
Schade ist es, wenn Altersgenossen irgendwo musikalisch in den 80ern stehengeblieben sind.
Gut gebrüllt, Löwe. :)

Wer in der Lage ist, mit zunehmender Lebenserfahrung auch sein musikalisches Spektrum zu erweitern, der kann nur gewinnen. Das heißt nicht, dass einem alles gefallen muss, aber dass man vielleicht aufgeschlossener durch die Gegend geht.

Das ist ja genau das Problem mit den musikalischen Nischensendern, das ich habe: Irgendwo ist immer ein Tellerrand. Nur: Wo sind die, die auch mal darüber hinausschauen?
 
AW: Wird man seinen Musikgeschmack jemals ändern können?

Das ist mal ein sehr interessanter Thread, wie ich finde. Grundsätzlich ist es ja schon so, dass man verschieden musikalische Phasen im Leben durchläuft. Aufgewachsen bin ich mit den Hits der 70er/80er. Diese Musik finde ich immer noch gut, aber leider ist mittlerweile vieles einfach totgespielt. Als Teenie waren natürlich Chartshits das Non-plus-ultra, was sich jetzt total gewandelt hat. Wenn man mich jetzt fragen würde, welcher Titel im Moment Nr. 1 ist, ich hab keine Ahnung. Heute interessieren mich mehr die Titel die selten oder nie im Radio laufen. Auch mit Schlagern hab ich kein Problem. Michael Wendler z.B. find ich richtig gut, damit hätte man mich früher jagen können. Ausserdem habe ich entdeckt, dass es neben dem Mainstream-Pop auch andere Musikrichtungen gibt, die mich interessieren, die in der Öffentlichkeit aber so gut wie nicht vorkommen (Swing, Country, Soul).

Fazit: Je älter man wird, desto toleranter wird man in Sachen Musikgeschmack.
 
AW: Wird man seinen Musikgeschmack jemals ändern können?

Also ich denke es kommt sehr auf den musikalischen Background an wo man sich hinentwickelt.

Aufgewachsen bin ich in der typischen Rollenverteilung :D Mama hört Schlager, Deutschpop und Fox-Kram halt, Papa hört eher fetzige Oldies oder Dance-Nummern.

Früher als Kind konnte ich mich sogar für Roger Whittaker begeistern oder Niki oder Relax :D mit Papas "The Wall" LP konnte ich nix anfangen, viel zu komplex. Im Laufe der Zeit, auch durch meine >20 Jahre Musikerfahrung als Keyboarder kamen immer neue Gebiete hinzu - wer früher gesagt hätte ich würde mal Smoothjazz geil finden - im Keyboardunterricht spielte man halt auch Sachen wie "Bei mir bist du schön" oder "Neverending Story" oder "Last Christmas" *g*.
Heute höre ich soviele Richtungen da wird nix mehr langweilig oder ausgelutscht. Heute Pop, morgen Jazz, gestern Oldies, danach House oder Trance oder auch ruhig mal Schlager (Münchner Freiheit haben echt geile Sachen gemacht, die Maxi von "Es gibt kein nächstes Mal" ist der Hammer).

Wo ich gerade noch "toleranter" lese ... HIP HOP, danke lieber Gott, gefällt mir auch nach 30 Jahren immer noch nicht :D

Huch schon wieder so viel geschrieben - ich denke Musik ist das beste Kulturgut wo gibt und als Rheinländer ist man ja sowieso in der Hochburg der Musikentwicklung :)
 
AW: Wird man seinen Musikgeschmack jemals ändern können?

und als Rheinländer ist man ja sowieso in der Hochburg der Musikentwicklung

pffffffttttt...... Erzähl das mal Münchnern, Hamburgern und Berlinern...

Sonst bin ich weitgehend d'accord. Und ja, Münchner Freiheit und Nikki haben auch klasse Sachen gemacht, die ich mir sogar anhöre (und wenn's vom Format her passt, auch einsetze).

Der ewige Arsch bist Du aber immer dann, wenn Du als DJ zu einer Fete auflegst (auflegen musst) oder als Combo aufspielst (oder ne Hörerwunschsendung hast):
Immer die gleichen hauruck-Titel und 0815-Songs.... nix musikalische Vielfalt und Weiterbildung.
 
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